Immer mehr Müll-Musik / Wie finde ich in überschaubarer Zeit mehr gute Musik???

  • Ersteller DJ Nameless
  • Erstellt am
Mich interessiert mal Eure Meinung dazu.

Der Artikel sagt genau das aus, was wir hier auch die ganze Zeit sagen: Es gibt viel Muisk, Labels sind weiterhin wichtig und sogar noch wichtiger, weil diese eine Filter-Aufgabe übernehmen.

Aus deinem Kommentar im Artikel kann man sehen, dass du weder den Artikel noch das Musik-Genre irgendwie verstanden hast. Du hast einfach das Problem, dass du keine Musik findest, die dir gefällt - was nichts mir Qualität zu tun hat. Das liegt nicht am Internet und auch nicht an der Musikindustrie, sondern nur daran, dass sie keiner machen will.

Wenn ich mich an Labels orientiere, bekomme ich eine Vorauswahl von Bands, die schon einen gewissen "Qualitäts"-Anspruch des Labels vertreten und von denen ich wieder abschätze, welche davon bei meinem Publikum ankommen.

Wenn du nicht die Zeit hast, für dich gefällige Musik zu suchen, dann nimm sie dir. Bei deiner professionellen Arbeit als DJ und Radiomacher kann dieses Problem gar nicht auftauchen, da du für dein Publikum als Dienstleister arbeitest und die wollen bestimmte Musik offensichtlich nicht hören - sonst würde sie produziert.
 
ich persönlich stehe einem qualitätsbegriff sehr skeptisch gegenüber...
was ein DJ oder ein label als qualität bezeichnet ist in meinen begrifflichkeiten meist "kommerzielle verwertbarkeit" und hat mit der qualität der kunst absolut nichts zu tun...
wenn ich also deine "umschreibung" von guter musik lese denke ich automatisch an das was du so verachtest: an müll!

Kommerzielle Verwertbarkeit und Kunst schließen sich einander aber nicht unbedingt aus. In letzter Zeit sind die Beispiele leider wirklich sehr rar. Aber aus den frühen 90ern fällt mir z. B. "Israelism" von den Army Of Lovers ein. Traditionelle israelische Volksmusik mit Ohrwurm-Melodie, gepaart mit flotten Disco-Beats - einerseits eine sehr schräge Idee, aber andererseits auch verkaufszahlenmäßig sehr erfolgreich. Oder eine ruhigere Nummer, "Adiemus" auch aus den 90ern. Der Titel ist sogar komplett in einer Fantasiesprache gesungen, trotzdem hat sich das verkauft wie Sau. Es geht also.
 
Aus deinem Kommentar im Artikel kann man sehen, dass du weder den Artikel noch das Musik-Genre irgendwie verstanden hast. Du hast einfach das Problem, dass du keine Musik findest, die dir gefällt - was nichts mir Qualität zu tun hat. Das liegt nicht am Internet und auch nicht an der Musikindustrie, sondern nur daran, dass sie keiner machen will.

Ich glaube nicht, dass sie KEINER machen will. Denn interessanterweise findet man, wenn man nur extrem lange sucht, irgendwann doch mal einen Titel, der sowohl den absoluten Musikliebhaber als auch den "Otto-Normalhörer" anspricht.

Wenn du nicht die Zeit hast, für dich gefällige Musik zu suchen, dann nimm sie dir. Bei deiner professionellen Arbeit als DJ und Radiomacher kann dieses Problem gar nicht auftauchen, da du für dein Publikum als Dienstleister arbeitest und die wollen bestimmte Musik offensichtlich nicht hören - sonst würde sie produziert.

Es ist so: Ich arbeite stets für ein gemischtes Publikum, welches sowohl aus absoluten Musikliebhabern als auch "Otto-Normalhörern" besteht. Früher gab es massig solche Titel, wie z. B. Men At Work - "Down Under" oder Chris De Burgh - "By My Side" ... diese Titel kann man heute nach fast 30 Jahren immer noch spielen, ohne dass sie "altbacken" wirken. Viele aktuelle Neuerscheinungen nerven hingegen schon, wenn sie zum zweiten Mal laufen.
Titel, wie ich sie suche, werden ja auch heute noch produziert, aber eben nicht mehr beworben, weil es den Majors zu risikoreich und den Indies zu kommerziell ist. Man findet die Tracks nur noch über endloses Suchen. Und so viel Zeit habe ich einfach nicht.

DJ Nameless
 
Viele aktuelle Neuerscheinungen nerven hingegen schon, wenn sie zum zweiten Mal laufen.

Evtl.sieht das mit diesen Titeln in 30 Jahren anders aus, als Gegenbeispiel fällt mir z. B. "It's raining man" oder "I will survive" oder "We Will Rock You" oder "Eye Of The Tiger" oder "Life is life" und ähnliches ein, die können so alt nicht werden, das sie nicht mehr nerven ich sag mal "Hang the DJ" ist bei den Beispielen angesagt ;).

Das ist unter Umständen halt sehr individuell mit dem nerven
 
Also ich kann DJ Nameless irgendwi auch immer noch nicht so ganz verstehen. Vor allem nicht in seiner Position als DJ. Dass er privat tiefer suchen muss, um Dinge zu finde, die ihm gefallen, mag ja sein. Aber als DJ spiele ich doch einfach das was grad in ist - oder eben Klassiker, aber die sind ja logischerweise nicht gerade in, das stellt sich ja erst mit der Zeit heraus, dass man sie über Jahre immer mal wieder spielt.

Vor zehn jahren konnte man die gerade aktuelle BravoHits auflegen und die Leute haben getanzt. Das kann man heute doch noch genauso tun (also mit der jetzt aktuellen Bravo Hits). Was hat sich denn da geändert? Und das ist doch nicht nur bei Charts Musik so. Auch wenn ich Metal, Indie, HipHop oder Elektro auflege dann gibt es da doch immer Tracks, die eben gerade in sind. Die kommen dann gut an, ebenso spiele ich aber auch zwischendurch ältere Songs, die halt gut sind. Um da auf dem laufenden zu sein musste man sich schon immer informieren. Entweder einfach Radio hören oder Musik fernsehrn kucken. Und einfach schauen was grad in den Charts ist. Für die spezielleren Richtungen kauf ich mir halt die RockHard, die Vision, die Spex, die Juice oder was weiß ich. Das musste man doch früher genauso machen. Heute ist das eher leichter, weil man das im Internt viel schneller rausfindet.
 
Heute ist das eher leichter, weil man das im Internt viel schneller rausfindet.

Stichwort: last.fm und Myspace. Da kriegt man, wenn man denn eine grobe Richtung weiß, sehr schnell die beliebtesten Songs bzw. Klassiker von Bands raus, die man nicht mal selbst kennt. Wenn man dann noch die Mehrarbeit mitbringt, selbst reinzuhören bevor man Songs in seine Playlist aufnimmt, sieht man eigentlich leicht verdienter Kohle und einem glücklichen bzw. tanzfreudigem Partyvolk entgegen.

oldboy: Eye Of The Tiger nervt nicht! Immerhin hast du Final Countdown ausgespart :D
Und ist es nicht so (eher @DJ) , dass es gerade eine der Eigenschaften von Popsongs ist, dass sie sehr schnell nerven? Penetrante, unauslöschbare Ohrwürmer, die oft eine leichte zickigkeit in ihrer Monotonie haben. Das war Anfang des Jahrzehnts mal kurz anders, da war vor allem RnB und "souliges" gescatte ohne groß spezielle Melodiebögen in, aber gerade in letzter Zeit ist das doch wieder am kommen. Ich hasse Katy Perry dafür zB.
 
dann gibt es da doch immer Tracks, die eben gerade in sind.

Naja... es ist z. B. so, dass ich öfters auf Partys auflege, wo ein sehr Schlager-affines Publikum ist. Da gab es zwar in der letzten Zeit eine Handvoll "Über-Hits" ("Einen Stern, der deinen Namen trägrt", "Komm hol das Lasso raus" usw.), aber insgesamt ist die Ausbeute an guten Schlagern nicht so groß wie etwa in den 70ern. Und so kommt es auch, dass man dann letztlich doch wieder bei den alten Sachen (Knallrotes Gummiboot, Griechischer Wein etc.) landet, einfach weil es kaum mehr neue Partyschlager gibt.

Naja... anscheinend bekomme ich meine Probleme diesbezüglich nicht in den Griff...

DJ Nameless
 
Da gab es zwar in der letzten Zeit eine Handvoll "Über-Hits" ("Einen Stern, der deinen Namen trägrt", "Komm hol das Lasso raus" usw.), aber insgesamt ist die Ausbeute an guten Schlagern nicht so groß wie etwa in den 70ern.
Also das muss man ja wohl einfach als zeitliches Phänomen sehen. In den 50ern gab es auch mehr guten Rock N Roll, Ende der 60er mehr guten Psychadelic Rock, mitte der 80er mehr guten Thrash Metal und im 17. Jahrhundert mehr gute Barock Musik als heute ;)

Ansonsten würde z.B. hier kucken:
http://www.schlager-board.de/forum/index.php
 
... ist vielleicht dann tatsächloch so ...
 
Naja... es ist z. B. so, dass ich öfters auf Partys auflege, wo ein sehr Schlager-affines Publikum ist. Da gab es zwar in der letzten Zeit eine Handvoll "Über-Hits" ("Einen Stern, der deinen Namen trägrt", "Komm hol das Lasso raus" usw.), aber insgesamt ist die Ausbeute an guten Schlagern nicht so groß wie etwa in den 70ern. Und so kommt es auch, dass man dann letztlich doch wieder bei den alten Sachen (Knallrotes Gummiboot, Griechischer Wein etc.) landet, einfach weil es kaum mehr neue Partyschlager gibt.

Naja... anscheinend bekomme ich meine Probleme diesbezüglich nicht in den Griff...

DJ Nameless

Ich dachte das Schlagerpublikum will sowieso nur, was es kennt. Was der Bauer nicht kennt...
*duck*
Aber ernsthaft: Was meinst du warum die von dir genannten Sachen Hits waren? Geniale Musik? Supertolle Texte? :rolleyes: Wohl eher nicht. Gute Promotion? Aber sicher doch!
Das ist es. In der Zielgruppe wird mit Hilfe von Musikfernsehen, gezielter Internetwerbung und änhlichem das Bedürfniss nach dem Song geweckt. So kommt es also, dass die Leute sich nicht selbst aussuchen was sie hören, jedenfalls nicht im größeren Rahmen. Wollen die betroffenen auch gar nicht, weil sie eher mäßig musikalisch und mäßig musikinteressiert sind. (Sieht man sehr gut an der Userverteilung hier im Forum: kaum einer der Musiker ist exzessiver Schlager- oder Plastik-Pop-Fan)
Was ich damit sagen will: ich glaube nicht, dass dein Publikum von dir erwartet neue Hits zu entdecken. Das würde auch nicht klappen, denn die Song werde durch Promotion zu Hits.
Wie du dein privates Pensum an Schlagerei abdecken kannst kann ich dir aber auch nicht sagen.
 
Mir wird das meiste Zeug empfohlen. Meist ein Album einer Band. Wenns gefällt hole ich mir mehr ansonsten lass ich es. Wenn mir was gefällt schaue ich meistens bei Wikipedia, da findet man oft Bands mit ähnlichen Ambitionen bzw. Links für tieferen einblick ins Genre. Oft findet man auch in Foren wie diesen sehr Wertvolle informationen. Ist ja alles schön gegliedert.

Ansonsten gibts Seiten wie:
http://www.music-map.de/

http://music-db.net/

In kombination mit Youtube bzw. lastfm.de kommt man da an viele tolle Künstler.
Je nach Musikgeschmack gibts auch Hefte die einem über das Geschehen informieren. Ansonsten wie wärs mit Blogs, RSS-Feeds etc. etc.

Ist die heutige Welt nicht schön ? :D
 
Was meinst du warum die von dir genannten Sachen Hits waren? Geniale Musik? Supertolle Texte? :rolleyes: Wohl eher nicht. Gute Promotion? Aber sicher doch!

Ich glaube, dass es vor allem einfach der Ohrwurm-Faktor war. Ein Titel wie "Einen Stern, der deinen Namen trägt" würde sich zumindest unter Schlager-Fans auch ohne großartige Promotion verbreiten. Es gibt tatsächlich auch viele Schlager, die nicht über eine derart eingängige Melodie verfügen. Die kommen dann zwar mal bei WDR 4 im Radio, stören zwar nicht großartig, bleiben aber auch nicht derartig hängen, dass die Leute dann alle speziell diesen Titel haben wollen. Also wird es auch kein Hit.

Sieht man sehr gut an der Userverteilung hier im Forum: kaum einer der Musiker ist exzessiver Schlager- oder Plastik-Pop-Fan

Unter Musikern scheint diese Musikrichtung eher verpönt zu sein - warum auch immer.

Was ich damit sagen will: ich glaube nicht, dass dein Publikum von dir erwartet neue Hits zu entdecken. Das würde auch nicht klappen, denn die Song werde durch Promotion zu Hits. Wie du dein privates Pensum an Schlagerei abdecken kannst kann ich dir aber auch nicht sagen.

Ich moderiere bei meinem Webradio www.musik-train.de beispielsweise einmal in der Woche eine reine Schlager & Volksmusik-Sendung, wo wir zwar teilweise bekannte Hits spielen, aber aber auch neue Sachen vorstellen. Einer der besten Titel, den ich eher durch Zufall gefunden habe, war "Komm doch mit mir nach Rosas" von Beat Hug aus der Schweiz. Top-Ohrwurm-Melodie, die man so schnell nicht mehr vergisst, aber trotzdem unbekannt - also ein "Insider-Tip" an "kommerziell ausgerichteter" Schlagermusik.

DJ Nameless
 
Ich glaube, dass es vor allem einfach der Ohrwurm-Faktor war. Ein Titel wie "Einen Stern, der deinen Namen trägt" würde sich zumindest unter Schlager-Fans auch ohne großartige Promotion verbreiten. Es gibt tatsächlich auch viele Schlager, die nicht über eine derart eingängige Melodie verfügen. Die kommen dann zwar mal bei WDR 4 im Radio, stören zwar nicht großartig, bleiben aber auch nicht derartig hängen, dass die Leute dann alle speziell diesen Titel haben wollen. Also wird es auch kein Hit.
Richtig, Ohrwurmpotential (in welcher Form auch immer) muss auf jeden Fall da sein, sonst klappt ja die ganze Rechnung nicht.
Unter Musikern scheint diese Musikrichtung eher verpönt zu sein - warum auch immer.
Weil oftmals gleichförmig aufgebaut und ausgeführt und lieblos-ähnlich klingend? Immer die selben oder gar keine Inhalte? Assoziationen mit 2 promille Dorfdisco-Asis, Karneval und Aprés Ski? Das sind meine Vorbehalte gegenüber dieser Musik.

Ich moderiere bei meinem Webradio www.musik-train.de beispielsweise einmal in der Woche eine reine Schlager & Volksmusik-Sendung, wo wir zwar teilweise bekannte Hits spielen, aber aber auch neue Sachen vorstellen. Einer der besten Titel, den ich eher durch Zufall gefunden habe, war "Komm doch mit mir nach Rosas" von Beat Hug aus der Schweiz. Top-Ohrwurm-Melodie, die man so schnell nicht mehr vergisst, aber trotzdem unbekannt - also ein "Insider-Tip" an "kommerziell ausgerichteter" Schlagermusik.

Ich war mehr vom erwähnten Party-Publikum ausgegangen. Die können bei ihnen unbekannte Songs nämlich nicht mitgröhlen ;)
 

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