Ich verhaue die Töne, wenn ich mit Kopfhörer singe.(Studio-Aufnahme)

  • Ersteller Mitch123
  • Erstellt am
M
Mitch123
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
08.12.11
Registriert
31.03.08
Beiträge
42
Kekse
0
Hi Leute,

habe das Forum durchsucht aber leider nichts Befriedigendes zum Thema gefunden.
Ich habe folgendes Problem:

Wir nehmen gerade unser erstes Album auf.
Nachdem ich ein paar Songs eingesungen habe, fiel uns recht schnell auf, dass ich die meisten Töne nicht getroffen habe.
Das Kuriose an der Sache ist, dass ich die Töne sonst immer treffe.
Der Produzent hat mir viele Töne auf der Gitarre vorgespielt, welche ich dann nachsingen sollte.
Das hat geklappt, ich habe jeden getroffen.
(Produzent hat's auch bestätigt und ist verwundert)
Doch sobald ich die Songs über Kopfhörer einsinge, verhaue ich sie wieder.
Sozusagen: Live - kein Problem, Im Studio mit Kopfhörern - Daneben.

Weiss jemand woran das liegen könnte?

Lieben Gruß
 
Eigenschaft
 
Hallo,

grundsätzlilch würde ich erstmal sagen:

Entweder der Mix auf deinem Ohr ist mies - oder Du brauchst den Lärm des Livefeelings...

Naheliegende Lösung: wenn du es live besser kannst - dann spielt die Songs doch einfach live ein und verzichtet auf Overdubs... klingt meist eh besser.

Oder versuch halt, dir den Sound auf den Ohren so geben zu lassen, wie du es brauchst. Vieleicht ist zuviel von irgendeinem Effekt drauf oder irgendwas ist zu leise oder zu laut.

Ansonsten:

Ich will niemandem zu nahe treten: Aber beim live singen fallen nur leicht verpatzte Töne längst nicht so stark auf wie bei einer Aufnahme. Es ist durchaus möglich, dass euer Ohr Euch täuscht und du live ebenfalls leicht daneben liegst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Antwort.
Was die Live-Sache angeht:
Wir haben es einmal aufgenommen, nur Gitarre und Gesang.
Und es hat sich wirklich besser angehört.

Wir haben es im Studio auch versucht, die Kopfhörer so laut zu drehen, dass ich mich richtig sicher fühle.
Und zum anderen, habe ich auch mal probiert den Kopfhörer auf einer Seite frei zulassen.
(So dass ich meine Stimme auch "im Raum" höre)
Allerdings hat Beides nicht wirklich hingehauen..

Naja, ich kann's einfach nur weiterhin versuchen. :/
 
Naja, ich kann's einfach nur weiterhin versuchen. :/

Genau. Das ist einer der großen Unterschiede zwischen Live/Proberaum- und Studioarbeit : Du hörst jeden kleinen Pipifehler zwanzigfach potenziert und musst daher sehr viel genauer intonieren.

Der Produzent sollte aber wenigstens in der Lage sein, die Fehler schon während der Aufnahme zu hören.

Wenn es gar nicht anders geht, hilft evtl. noch ein gar nicht mal soooo seltenes Produktionsverfahren.

Statt den Song nach jedem Fehler immer wieder neu einzusingen und die alte Tonspur zu überschreiben, nehmt mehrere Tonspuren auf und schneidet die brauchbaren Teile hinterher zusammen.

Das geht natürlich auch nur, wenn nicht jeder Ton versemmelt ist, sondern nur zwischendurch einzelne PAssagen.
 
Das ist auch das Verfahren was wir grad' durchziehen.
Wir haben nur nicht mehr die nötige Zeit, deswegen nehmen wir im Moment das was "okay" klingt.
Dass es nicht perfekt wird, wissen wir schon.
Aber der gute Label-mann sagt, dass man es auch so veröffentlichen kann.
Hoffe nur das ich jetzt im Zeitdruck nicht 'nen Schnellschuss abliefere..
Ansonsten kann ich ja mal per PM unsere MySpace-seite durchgeben, falls du kurz Zeit hast.
Da sind zwar nur die Demos, aber Gesang ist von gleicher "Qualität".
Würde mich nur mal interessieren, wie das jemand beurteilt, der objektiver an die Sache rangeht.
(Ich weiß, das sollte eigentlich in den Hörproben-thread.)
 
ich denke, das Problem ist deine innere Reaktionszeit, die natürlich an die typische Bandsituation angepasst ist.
Über den Kopfhörer hast du praktisch keinen Zeitrahmen mehr (gegenüber dem freien Schall im Raum)
Das gewohnte (akustische) Umfeld fehlt und damit verschwindet unbewusst die Sicherheit oder brauchst einfach die Schallaufzeit um dich 'einzutunen'
Lass dir einfach eine quasi 'echte' Umgebung auf den Kopfhörer legen, einen gefakten Raum...
dabei sollte auch deine Stimme (etwas) Raumanteil haben, nicht nur Direktschall.

cheers, Tom
 
@telefunky:

Wow, davon hatte ich beispielsweise keine Ahnung.
Ich notiere mir das gleich mal und bespreche es mit den Leuten.
Vielen Dank!

@antipasti:

Es sind ja nicht die offiziellen Aufnahmen, sondern nur unsere Demos, welche wir vor einem Jahr oder so, mal
eingeknüppelt haben.
Die sind ja nicht vertraglich gebunden. :)
Aber ich schicke es trotzdem mal per PM.
Hoffe das ist okay.
 
Ich hab's in irgendeinem anderen Thread schonmal geschrieben: Wenn der Kopfhörer zu laut ist, nimmt unser Hirn die Töne höher wahr als sie tatsächlich sind, d.h. man singt zu hoch. Das ist wohl ein bekanntes Studioproblem (auch wenn mir das vorher nie begegnet war). Quelle ist ein Artikel im Tape Op, Ausgabe weiß ich nicht mehr.

Könnte ja sein, daß das Dein Problem ist. Erst recht, weil Du sagst, Ihr dreht den Kopfhörer extra laut, um Dich ins richtige Feeling zu versetzen. Probiert mal aus, den Kopfhörer leiser zu drehen. Und wenn das immer noch nicht funktioniert, evtl. mal einen anderen Kopfhörer probieren. Die Ultrasone Kopfhörer z.B. haben eine Technik, die einem vorgaukelt, man hätte gar keinen Kopfhörer auf, der Sound käme aus dem Raum. Ich kannte auch mal jemanden, der benutzte für Studioaufnahmen einen wahnwitzig laut aufgedrehten Kopfhörer zusammen mit einem Gehörschutz :) Den Gehörschutz (muß dann natürlich einer mit möglichst linearem Frequenzgang sein, in diesem Fall Elacin) brauchte er, um genug Knochenleitungsanteil zu haben, sich also selbst besser zu hören. Und der Kopfhörer mußte so laut sein, damit genug durch den Gehörschutz kommt :D Aus irgendeinem Grund kam er nicht damit klar, seine eigene Stimme im Kopfhörermix zu haben. Davon abgesehen könnten Effekte das Problem sein - oder auch Latenz.

Das ist einer der Gründe, warum ich ständig was vom Sich-selbst-aufnehmen daherrede. Dann tauchen solche Probleme bei richtigen Aufnahmen gar nicht erst auf, weil man sie alle schon vorher irgendwann mal gelöst hat. So müßt Ihr halt während der Aufnahme rumprobieren, was entweder aus Zeitgründen teuer wird oder zu einem schlechten Ergebnis führt, weil man keine Zeit / kein Geld mehr hat und deshalb mit einer schlechten Aufnahme leben muß. Oder, wenn man die Aufnahme selbst macht, sind zumindest alle reichlich frustriert, weil's nicht vorwärts geht...

Kannst ja mal Bescheid geben, woran's tatsächlich lag.......falls Ihr das Problem in den Griff kriegt. Viel Glück.
 
@sing-it.de:

Danke für die ausführliche Antwort.
Ja, das könnte auch das Problem sein.
Ich werde auch diesen Tipp beherzigen. :)
Vielen Dank!
 
Aber ich schicke es trotzdem mal per PM.
Hoffe das ist okay.

Und ob.

Erstmal: ziemlich coole Musik.

Wenn die jetzigen Gesangsaufnahmen - wie du sagst - tatsächlich qualitativ und tonal diesen Demosongs entsprechen, hast Du nicht allzu viel zu befürchten.

Ich glaube nicht, dass sich bei diesem "bunten Strauß gutturaler Gesangstechniken", die quasi im Sekundentakt ihre Farbe wechseln, noch jemand um ein bis zwei verfehlte Hz Gedanken machen kann.

Ich finds gut und kann keine eindeutigen Intonationsfehler entdecken.
 
Ich singe grundsätzlich im Studio mit einem Ohr Kopfhörer, ein Ohr frei. Auf den Kopfhörer kommt bei mir ausschließlich die Begleitung (in gemäßigter Lautstärke), nicht die Stimme. Dann bekomm ich den natürlichen Klang besser mit und ich singe deutlich besser, durch das freie Ohr kann mich der Kopfhörer nicht mehr irritieren.
 
@antipasti:

Vielen Dank für das Lob. :)
Unser Produzent ist auch einen anderen Standard gewohnt.
Hatte in den 80-ern viel mit Power-Metal zu tun.
Naja, wir sind einfach etwas krachiger und ich denke dass hat irgendwo auch seinen Charme. ;)

@Nuria:
Ja, das haben wir auch probiert.
Nur deutlich gewirkt hat es bei mir leider nicht.
Aber ich denke, dass ich es schon besser hin bekomme, wenn ich mich ordentlich reinhänge und eure Tipps beherzige.
Vielen Dank an alle Antwortenden.
Ihr seid echt eine große Hilfe. :great:
 
Ich hätte Interesse am Link zu der Musik. Bin neugierig geworden.

Ich kann dich aber trösten, mitch. Du bist mit deiner Problematik nicht allein. Ich verhau im Studio auch gern mal etwas öfter. ^^
 
hatte ein ähnliches problem am anfang. war halt mehr der takt als der ton.
also es ist wichtig sich noch selbst zu hören. also die lautstärke der instrumente deiner gesangslautstärke ideal anpassen.
meistens kann man auch einige instrumente weglassen.
habe vor allem am anfang sehr viel nur mit metronom und gitarren eingesungen, jetzt machen wir da gar nicht mehr viel, klappt meistens sehr gut über den gesamten mix.

ist halt eine sehr ungewohnte situation über kopfhörer, da muss man sich erst dran gewöhnen!


lg
bobokox
 
Hallo Leute,

ich habe ähnliche Probleme, bin aber selbst schon ein wenig weiter gekommen.
Ich singe am Piano oder mit Akkustikgitarre gut und treffe die Töne.
Im Studio mit Kopfhörer singe ich meist zu hoch (ich dachte ich bin bescheuert) als ich das gehört habe - und ich habe es etliche male eingesungen und immer war fast alles ein halbton zu hoch.
Dann habe ich ein Ohr vom Kopfhörer frei gelassen und mich selbst im Mix relativ leise gedreht - siehe da 100%

Außerdem hatte ich Live ähnliche Probleme.
Im Soundcheck war es okay, später als der Saal mit über 800 Leuten voll war habe ich NICHTS mehr gehört. Dementsprechend nichts getroffen.
Ich habe das Gefühl das ich immer meine Eigenresonanz brauche oder Probleme damit habe mich über verstärkende Elektronikteile zu hören
Kann mir einer erklären was bei mir los ist?

Karpi
 
Ich singe live immer mit Ohrstöpseln, dann höre ich zumindest meine Innenohrresonanz, auch wenn das Monitoring beschissen ist. Hilft mir sehr, die Töne nicht zu verfehlen. Vielleicht wäre das auch was für dich? Der Klang ist zwar erst etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Gewöhnung ging zumindest bei mir relativ schnell (bei den Bandproben singe ich auch nur so).
 
Ich glaube, solche Probleme hatte ich früher manchmal auch. Bei mir waren es insbesondere drei Dinge, die dazu geführt haben:

1) Mangelnde Sicherheit in den angesprochenen Situationen. Hier hilft natürlich nur singen, singen, singen.
2) Ein noch nicht so gut ausgeprägtes Gehör. Mir hilft es insbesondere, wenn ich mich beim Singen eines Songs aufnehme und direkt im Anschluss das Aufgenommene auswerte.
3) Zaghafte Stimme mit wenig Resonanz und Stabilität. Ich hab früher immer relativ leise und in schlechter Haltung mit zu stark angespanntem Hals/Kehlkopf gesungen. Dadurch war meine Stimme relativ instabil und ich konnte die Tonhöhe schlecht wahrnehmen. Seitdem ich Gesangsunterricht nehme und dort gelernt habe, mit mehr Lautstärke und Resonanz zu singen, hat sich auch meine Intonation und Stabilität kontinuierlich verbessert.

Gruß,
Marius
 
Ich kenn das problem mit dem kopfhörer !!!! lass dir nicht einreden, dass du einfach schlecht hörst!!! Klar, das kann auch sein, ABER es gibt z.B. ein Studio in meiner Nähe, in dem ich über Kopfhörer immer flat bin. und ich höre SEHR gut.
Also einfach weiter rumprobieren, und wie oben angesprochen weiter singen und sicherheit gewinnen !!! Das kann natürlich sein.

vielleicht tut es live ein in-ear-system, vielleicht war einfach nur der tontechniker scheiße.
Du bist kein klavier. Dein instrument wird ohne resonanz leider nicht automatisch exakte töne produzieren, es sei denn du wärest absoluthörer. Die besten Sänger singen scheiße, wenn sie sich nicht hören.
 
Das Problem bei Aufnahmen ist psychoakustischer Natur (ich liebe Posts die mit so einer Klugscheißerei beginnen :evil: ). Es gab vor einer Weile einen Artikel im "Tape Op", daß man Klänge zu hoch wahrnimmt, wenn sie eine gewisse Lautstärke übersteigen. Das ist ein bekanntes Phänomen in etlichen Studios. Sobald der Kopfhörer zu laut ist, hört man die Musik höher als sie tatsächlich ist und singt deshalb zu hoch. Also, einfach mal etwas leiser drehen bzw. den Kopfhörermix besser abstimmen.

@stimme17: sorry, ich hab' leider keine schlaue Angeber-Erklärung für's zu tief singen mit Kopfhörer :gruebel: - ist mir bisher auch noch nicht untergekommen...

Für live, Gehörschutz benutzen. Man kann sich auf's Monitoring nicht verlassen. Es gibt Ausnahmen, aber laut meiner Erfahrung fährt man am besten, wenn man für sich selbst sorgt. In-Ears sollten auf jeden Fall von hoher Qualität sein. Ich hab' schon einen Sänger sein Gehör auf einer Seite verlieren sehen, weil er ein spektakuläres 75,- In-Ear-System verwendet hat, welches dann den Super-Feedbackton völlig unverfälscht in sein Gehör weitergegeben hat! :great:
Für mich wäre In-Ear nur interessant, wenn ich meinen eigenen Mix machen würde. Sobald es wer anders bedient, kommt's für mich nicht mehr infrage. Ich benutze seit über 10 Jahren den maßangefertigten Gehörschutz von Elacin und bin sehr zufrieden. Am günstigsten wohl bei Fielmann (ja, die machen auch Ohrenkram) oder direkt auf der Musikmesse am Elacin-Stand. Während man darauf spart, kann man wohl auch die Alpine Teile für ca. 25 Eurönchen verwenden. Kenne sie selbst nur indirekt, sollen aber wirklich gut sein.




HAHAHAHAHAHA: Jetzt weiß ich, wo ich das schonmal geschrieben habe - in genau diesem Thread. Siehe Seite 1. Sorry für die Wiederholung......ach Mist, jetzt hab ich mein Geprotze durch meine Dämlichkeit wieder entwertet :igitt:
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben