Ich möchte nur mit diesem Beitrag
@smartin meinen Dank aussprechen. Es gab hier im Musiker-Board schon unzählig viele Diskussionen zu Themen wie "Bester Sound", "Beste Gitarre", "Billig Gitarren gut?"...etc. (ihr wisst was ich meine
), und so wie es kam, war die nächste Diskussion in Richtung des Themas nicht mehr weit.
Im Thread
https://www.musiker-board.de/threads/hals-riss-ebay-gekauft-und-weiterfuehrende-diskussion.648051/ ging es ursprünglich nur um eine Kundgabe des Unmuts aufgrund einer negativen Erfahrung "Beschädigter Artikel" (viel wurde im ersten Beitrag nicht geschrieben), doch dann entwickelte es sich zu einer Rechtsberatung, wo jeder besser Bescheid weiß, als der andere, man zeigte mit dem Finger auf den (vermeintlich) pösen (
) Buben, es gab Unterstellungen, Lebensgeschichten wurden erzählt, die Polizei schritt ein! Blut, Tränen und Hoffnung waren zu sehen. Ergreifend. Doch dann ein Plot Twist! Der pöse Gegner erschien! Mit sprachlosen Blicken sahen alle ihn an, dass er leibhaftig erschien! Und es stellte sich heraus, dass er gar nicht so pöse war, wie angenommen.
War es nun zu Ende? Wurde alles gesagt? Nein! Nicht im Musiker-Board! Jetzt ging das bekannte Thema von Teuer vs. Günstig! Gut vs. Schlecht los! ...dachte man vielleicht. smartin hat die günstigen Optionen nicht unbedingt verteufelt. Er kritisierte eher das Verhalten der Gesellschaft; die endlose Gier, die wie ein Virus alles infiziert hat. Mehr, mehr und mehr besitzen, weniger machen! Und dabei das Wesentliche verlieren. In dem Fall das Wesen der Musik.
Das hat mich zum Nachdenken angeregt (nicht, dass ich vorher nicht darüber nachgedacht habe, genauer gesagt ist mir eher was für mich bewusst geworden). Meine Meinung, die ich dazu dann gebildet habe, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich neuerdings neben Studium arbeiten gehe und so sich mein Blick für Geld und Haushalt geändert hat. Was ist wichtig? Was brauch ich wirklich? Und ja, smartin hatte recht. Der Obdachlose hatte in seiner 50€-Klampfe bestimmt einen höheren Wert gesehen, als ich zu meinen gesamten Gitarren (*husthust*außer die Gibson *husthust*
). Denn ich erkenne, dass es doch eigentlich Bullshit ist, 15 Gitarren zu besitzen, und dabei nur 10min pro Monat auf einer zu spielen (manche sogar einfach liegen lassen).
Ich habe eine Gibson Les Paul, eine Fender Telecaster, Epiphone SG, Stratkopien, Paula-Kopie und und und...wofür eigentlich? Wofür habe ich so viele gekauft? Ja, als ich mir die Telecaster geholt habe, gefiel mir die Art der Bespielbarkeit sehr gut. Es ist eben anders, als bei einer Paula. Das hört man auch im Sound...jedoch...hmmm. Ich habe 7-800€ für sie ausgegeben, so gesagt hat mich das "Feeling", das sich nüchtern betrachtet ein wenig von einer anderen Gitarre unterscheidet, 700€ gekostet. WTF?! 700€, nur um ein anderen Sound zu haben?! Wäre es wirklich so schlimm, wenn ein Sound nicht diesen leichten "spritzigen Twank-Sound" hat, sondern einen fetten (obwohl man den Effekt auf jeder Gitarre mit dem "Zupf-Schlag" leicht imitieren kann)? Würde meine Musik schlechter sein? Und wieso muss der Glockenklang einer Strat in DEM Sound sein? Und nicht der Glockenklang einer SG?
Ich habe meine Meinung zum Konsumverhalten geändert. Ich will nicht mehr viele Gitarren besitzen und einige sogar einfach "sich selbst überlassen". Eine Akustik, Konzert und E-Gitarre reicht für mich vielleicht aus. Mal sehen. Ja, im oben genannten Thread schweifte man vom eigentlichen Thema ab. In dem Fall was es aber mindestens für mich als Person hilfreich. Und dafür danke ich dem Musiker-Board, dass es euch gibt. Und mein besonderer Dank gilt nochmals smartin, der meine Perspektive beeinflusst hat. Ob es positiv oder negativ ist, wer weiß. Mit dieser Einstellung fühle ich mich wie es scheint wohler.