Als WiederEinsteiger vor etwa 2 1/2 Jahren habe ich ein Jahr zuerst auf meiner Jazzi geklampft und gemerkt, dass ich zunehmend mehr in Richtung A-Gitarre tendiere. Um mir den Übergang von E auf A zu erleichten, habe ich mir eine HybridGitarre zugelegt Ibanez MASA SX 72 TBC. Hybrid deshalb, weil sie sich von der Saitenlage fast wie eine E-Gitarre spielt aber auch schon Ambitionen an die Akustik stellt.
Die HardWare:
Elektro Akustik Gitarre
SX Form mit Cutaway (wie Les Paul)
Decke - Esche
Korpus - Esche
Rosette - Pappel
Hals - Mahagoni, fest mit dem Korpus verleimt
Brücke - Palisander
GriffBrett - Palisander mit Pearl Dot Einlagen
Kantenschutz - komplett rund um Zarge und Hals
Bünde - 20
Mensur - 645mm
Breite Sattel - 44mm
Breite 12.Bund - 55mm
Radius - 16 Zoll
Mechanik - geschlossene Smooth Tuner verchromt
KopfPlatte - asymetrische Anordnung der Mechaniken
1. TonAbnehmer - Ibanez AP2 Magnet PickUp, in HalsPosition
2. TonAbnehmer - Fishman Sonicore Piezo Pickup, unter dem Steg
VorVerstärker - Regler = Treble, Middle, Bass, Blend und
Ibanez AEQ3MX MasterVolumen, Taster für PhasenUmkehrung
BatterieFach - einzeln in der ZargenKehle
Steg und Sattel - Ibanez Ivorex II
Saiten (vom Werk) - D'Addario EXP
Farbe - Transparent Black Cherry (TBC)
Lackierung - Zwei-Komponenten Lack HochGlanz
Gewicht - 2,1 kg
Herstellung - Ibanez China
Allgemeine Präsentation (Meinl):
Die MASA Gitarren wurden für (Rock)Gitarristen entwickelt, die auf der Bühne mit einer Akustik neben einer lauten E-Gitarre ein erhöhtes Durchsetzungsvermögen benötigen und vor allen Dingen ein Tonabnehmer-System, welches diesem Anspruch gerecht wird. Kompakt & leicht mit Magnetischem- und Piezo-Pickup bieten die Masa's dem Gitarristen die Flexibilität einer E-Gitarre!
Meine Beurteilung:
Optik:
Der schon als zierlich zu bezeichnende Korpus mit einer sehr gelungenen Optik lehnt sich in seiner Form an die Gibson Les Paul an. Die besonders charakteristische Maserung des EscheHolzes wird durch die Tansparent Black Cerry Lackierung sehr stark herausgehoben. Je nach Licht hat die Ibanez eine Farbe zwischen sehr dunklem Braun und einem feurigen Rot. Die asymetrische Anordnung der Mechaniken auf der KopfPlatte übt ihren besonderen Reiz aus. Die aus hellem Holz gefertigte Rosette mit seiner ovalen Öffnung runden das Bild ab. Wirklich viel mehr als nur eine zierliche Schönheit.
Verarbeitung:
Da muss man wohl bei Ibanez nicht viel zu sagen, Standard gut. Einen kleinen WehrmutsTropfen gibt es dennoch, der Sattel an der Kopfplatte ist um ca. drei Millimeter zu schmal, so ist er in der Breite natürlich nicht exakt auf die Halsbreite angepasst. Der Hals sowie der Korpus oben und unten sind mit hell beigefarbenen Bindings (KantenSchutz) ausgestattet.
Bespielbarkeit:
Halsbreite, Korpusdicke und die flache Saitenlage, machen die Ibanez zu einem reinen Spielvergnügen, sogar wenn man, wie ich, auf eine WesternGitarre ziemlich dünne Saiten aufzieht. Ich spiele sie mit Dean Markley Blue Steel .010 - .046, bei richtiger Halseinstellung kein schnarren, scheppern oder ähnliches. Nicht zuletzt durch den sehr flachen D förmigen MahagoniHals entwickelt sich ein Feeling wie bei einer E-Gitarre. Das reine Vergnügen.
Sound - akustisch:
Das der relativ kleine Korpus in Verbindung mit den dünnen Saiten die ich bevorzuge nicht den Druck einer fetten Western entwickelt, versteht sich von selber. So mancher würde jedoch sehr überrascht sein wie sie sich mit .012 Saiten anhört. Durch die Bauform bedingt liegen die Stärken in den Mitten und Höhen. Böse Zungen mögen an den Klang einer BlechDose erinnern, womit sie nicht ganz unrecht hätten. Trotz alledem traut man dieser kleinen Gitarre eine solche KlangQualität kaum zu. Mit einem Sustain von rund 20 Sekunden braucht sie sich vor keinem - ach so großen - Namen zu verstecken.
Sound - elektrisch:
- Das Fichman Piezo Sonicore
Unter dem Steg befindet sich das Piezo-PickUp. Fishman ist einer der namhaftesten Hersteller für Akustik-Tonabnehmer-Systeme. Zitat SoundCheck "Kristallklares Perlen des Piezo-PickUps mit seinem hohen Maß an Präzision." Außer einer Bestätigung, kann ich dem nichts weiter hinzu zu fügen.
- Das Magnet-PickUp AP2 von Ibanez
Ein von Ibanez neu entwickelter magnetischer PickUp fügt sich nicht nur optisch, direkt unter dem Hals in der Rosette liegend in das Gesamtkonzept der Gitarre ein. Er produziert einen sehr vollen, leider nicht ganz so fetten Sound wie ich mir gewünscht hatte. Aber Mann kann nicht alles haben.
- Dreiband-Equalizer AEQ-3MX:
Auf dem vorderen Teil der oberen Zarge befindet sich der aktive Dreiband- Equalizer, das BatterieFach sitzt getrennt davon etwas weiter nach hinten in der Kehle der oberen Zarge. Neben Höhen - Mitte - BassReglern gibt es einen zentralen LautstärkeRegler. Ein Taster sorgt für Rückkopplungsfreien Sound, ohne Verluste lassen sich im Spiel die Phasen der Ibanez tauschen. Etwas besonderes ist der BlendRegler, er blendet stufenlos den Klang des Piezo-PickUps hin zum Klang des MagnetTonabnehmers. Der experimentellen Vielfallt sind hier kaum noch Grenzen
gesetzt.
ZusammenFassung:
Handling, Verarbeitung, Klang und nicht zuletzt der kleine Preis, sind bei dieser Leistung kaum zu überbieten. SoundCheck bewertet das GesamtKonzept mit einmal gut und dreimal sehr gut. Insgesamt ist Ibanez mit der Kombination der beiden Tonabnehmer-Systeme in der akustischen MASA SX 72 TBC ein ganz großer Wurf gelungen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mich für dieses Universal-Genie entschieden habe!
Seit einem Monat spiele ich eine dicke Jumbo und weiss den Wert der Ibanez zu schätzen, da sie mich auf den Weg gebracht hat.
Mit der Ibanez habe ich die Lust am Spiel wiederentdeckt!