Ibanez TSA15H - Mini-Vollröhrenamp mit eingebautem Tubescreamer

Das Ding verzerrt definitiv auch ohne den eingeschalteten TS. Ich weiß nicht ob der von RomanS getestete TSA einen Defekt hatte und mit welchen Einstellungen und welcher Gitarre er ihn getestet hat aber sowohl mit Explorer (Classic 57) als auch mit Les Paul (Zhangbucker PAF Clone und P90) zerrt das Ding richtig vintage like, dann noch den TS dazu und Du hast exzellente old School Hardrockzerre mit nem zusätzlichen Schub durch den Boost.


Ääähhh, genau das gleiche (mit anderen Worten) hatte ich ja ebenfalls geschrieben?

Darf ich mich mal selber zitieren:

"Kam mir für einen 2x 6V6-Amp clean relativ leise vor" = verzerrt schon von alleine recht früh.

"Wohl eher was für Rocker, die schon als "Grundsound" etwas Verzerrung brauchen" = Old School Hardrockzerre.

Ich hatte halt aufgrund der 2x 6V6 Bestückung einen etwas Fender-igeren Grundsound mit mehr Clean-Headroom erwartet, was er definitv nicht hat, weil eben recht früh schon eine Vintage/Tweed-artige Verzerrung einsetzt.

Getestet hatte ich mit einer Gretsch Electromatic Pro Jet (wegen der ich eigentlich im Geschäft war, den Ibanez hab ich dann nur zufällig rumstehen sehen, und mußte ihn natürlich gleich ausprobieren...); die Billig-Gretsch hat mich übrigens nicht wirklich überzeugt...
 
das ist aber auch eine merkwürdige sichtweise.
weil ein amp zwei 6V6 hat soll er nach fender klingen :gruebel:
 
das ist aber auch eine merkwürdige sichtweise.
weil ein amp zwei 6V6 hat soll er nach fender klingen :gruebel:

Deluxe Reverb, Princeton Reverb....?

Wenn ein Amp EL84 drin hat, erwarte ich ja auch ersteinmal, daß er nach Vox klingt (was natürlich nicht immer stimmen muß), und bei EL34 denk ich ersteinmal an Plexi-Marshall.

Grad wenn's um eher Vintage-artige Verstärker geht, orientieren sich halt auch die meisten neueren Verstärkerhersteller and den paar klassischen Grundtypen (Tweed-Fender Deluxe 5E3, Tweed-Fender Bassman, Tweed Fender Champ, BF-Fender, Plexi-Marshall, 18W-Marshall, Vox AC15/30, das war's dann auch schon), und die Endstufenröhren-Bstückung ist meistens schon ein deutliches Indiz dafür, woran sich der Hersteller orientiert hat.
Beim Ibanez wahrscheinlich mehr an der Tweed-Fender-Topologie (das gab's ja auch 2x 6V6-Bestückung - Stichwort 5E3) als an der BF-Fender-mäßigen (ich hab allerdigns noch keinen Schaltplan vom Ibanez gesehen).
 
jetzt finde ich dein ganzes denken noch merkwürdiger.
krass was für vorurteile einige gitarristen haben.
 
Wieso Vorurteile? Faktum!

Beschäftige Dich mal mit Verstärker-Geschichte, z.B. mit diesem Buch: http://www.amazon.de/Guitar-Amp-Han...863X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1294311870&sr=1-1

Es gibt halt historisch gesehen nur ein paar Grundtypen an Verstärkern, und an denen orientieren sich die meisten Hersteller, es gab und gibt nur relativ wenige Neuentwicklungen, in den allermeisten Fällen hat nur ein Hersteller vom anderen abgeschaut, und dann halt etwas weiterentwickelt.

Leo Fender hat seine frühen Tweed-Schaltpläne aus den Handbüchern der Röhrenhersteller übernommen - und weil sie ihm nicht clean genug waren, dann experimentiert, bis er (durch schrittweise Änderungen am Phaseninverter und Tonestack) zu den BF-Designs kam.
Jim Marshall hat einfach die Fender Tweed-Bassman-Amps, die in England zu teuer waren, mit in England erhältlichen Trafos und Röhren nachgebaut, und später dann nach den Wünschen der Rocker in den späten 60s zum Plexi weiterentwickelt. Den 18W hat er vom WEM Dominator abgekupfert.
Vox war ein relativ eigenständiges Design.
Randall Smith hat in Fender Princeton-Amps zusätzliche Gainstufen eingebaut, und so die ersten Mesa Boogies geschaffen.
Und so weiter und so fort...

Wie gesagt, fast alle modernen Amps (eine Ausnahme wären hier z.B. die Dr.Z-Amps, die sehr eigenständige/ungewöhnliche Topologien haben) sind im Prinzip nichts anderes als Kopien oder evolutionäre Weiterentwicklungen von einigen wenigen klassischen Grundtypen! Und aus einigen Merkmalen (Endstufenröhren, Phaseninvertertyp, Art und Anordnung des Tone Stacks im Schaltkreis) kann man schließen, wer der "Urahn" des jeweiligen Verstärkers ist.
 
Ich hatte halt aufgrund der 2x 6V6 Bestückung einen etwas Fender-igeren Grundsound mit mehr Clean-Headroom erwartet, was er definitv nicht hat, weil eben recht früh schon eine Vintage/Tweed-artige Verzerrung einsetzt.

Bitte vom Schubladendenken verabschieden, 7ender ist nicht gleich 7ender, ein Deluxe Reverb oder 5E3 verzerrt ungefähr im gleiche Maße wie der TSA, was Du eher meinst ist ein auf 6L6 basierender Amp und klar, der zerrt später (u.a. auch weil 7ender einen anderen Tonestack als Ibanez verwendet). Steck ne 5751 oder ne 12At7 in V1 und der Ibanez wird gleich zahmer, wobei er tonal halt eher auf Rock ausgerichtet ist.
 
, 7ender ist nicht gleich 7ender, ein Deluxe Reverb oder 5E3 verzerrt ungefähr im gleiche Maße wie der TSA, was Du eher meinst ist ein auf 6L6 basierender Amp und klar, der zerrt später

Ich war ja eben so überrascht, wie früh der Ibanez verzerrt, weil mein Eigenbau-Princeton Reverb-Klon (der allerdings Deluxe Reverb-Tannies drinnen hat - aber auch 2x 6V6) sehr deutlich später zerrt, viel länger clean bleibt.
Ich hab die Amps nicht nebeneinander stehend testen können, aber gefühlsmäßig beginnt der Ibanez schon bei ähnlich niedrigen Lautstärkelevels zu zerren wie mein 5W-VHT Special 6 - ein echter Rocker eben.
 
Klingt sehr fein!
 
... und bin hochzufrieden. Ich mag den waremn Sound der 6v6-Röhren. Anbei eine Aufnahme unserer Band, bei der ich den Amp für alle Gitarrenspuren verwendet habe:

http://www.youtube.com/v/EgyncDQ36hE?fs=1&hl=de_DE

Klingt wirklich gut, und die Musik ist auch nach meinem Geschmack.
Kannst Du noch mehr dazu erzählen? Ist das mit dem Tubescreamer eingeschaltet oder nur verzerrte Endstufe?
P.S.: es wurde mit einer Strat aufgenommen, richtig? ;)
 
Danke fürs Lob!

Gitarre war - bingo - meine MexStrat aus den 90ies - Strophe und Refrain mit Tubescreamer on, weil ich in der Bridge einen Cleansound brauche. Der Amp bleibt mit der Strat bei 15W aber fast bis zum Schluss relativ clean...
Beim leadsound war noch ein grünner russischer Big Muff und ein Delay (Nova Repeater) beteiligt.

lg
 
Habe gerade den TSA15S als Combo angetestet. Da werde ich wohl einmal ein ernstes Wort mit meinem Weihnachtsmann reden müssen. Das Teil muss her. Mein Arm hat Aua und dieser 15kg Würfel klingt dermaßen gut....Bin begeistert :)
 

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