Hupfdohle versus DJ

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richy
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Hi
Da die Threads "Partymusik-Duo" und "just another Story" etwas Off Topic gelaufen sind,
moechte ich zu der Thematik Hupfdohle, Alleinunterhalter, MIDI , DJ einen neuen Thread eroeffnen.
Diese Thematik scheint die Gemueter zu bewegen, Da nehme ich mich auch nicht aus.
Vielleicht koennen wir uns zu dieser Thematik hier austoben..

Ich wuerde dem Thema gerne eine einfache Einschraenkung hinzufuegen.
Dass dieses nicht in der allseits bekannten Diskussion ausartet MIDI versus Live Musik.
Jeder der mit U-Musik sein Geld verdiernen muss wird auch keine Hemmungen haben
einen Midi File abzudruecken.
Was Live Musiik von einem DJ unterscheidet ist vor allem der Gesang.

...
Ich weiss nicht wie eure Auftragslage ist.
Meine ist dieses Jahr katastrophal.
Ansonsten wuerde ich auch nur meine Gigs durchziehen und das ganze Palaver hier wuerde mir am Allerwertesten vorbeigehen.
@dana
... und der Profilierungsdrang mancher Musiker ist dann doch immer noch so groß, Hupfdohlenkombos auch noch kostenlosen Equipment-Support zu leisten
Was soll das ? Die Gigs der Hupfdohlenkombos sind an die DJ's gegangen.
Nicht an die Livemusiker !
Ja was nu? Helfen oder aufregen?
Der Markt hat sich laegst enschieden. Gegen Live Musik und fuer Dj.s.

Es ist natuerlich laengst zu spaet wie wir dem entgegensteuern haetten koenen.
Die lIve Musiker freuen sich wie Alleinunterhalter in Fernsehsendungen enttarnt werden.

Wie Idioten.
Ohne zu ahnen dass sie die naechsten sind, die dem DJ Platz machen.

Bei Wiki gibt es bezueglich Berufsmusiker folgende Eintraege :
DJ :
http://de.wikipedia.org/wiki/DJ
sowie
Alleinunterhalter :
http://de.wikipedia.org/wiki/Alleinunterhalter

Einen Eintrag Tanz, Cover Unterhaltungs oder Jazzmusiker gibt es nicht.
Live Musik unterschiedet sich vor allem ueber den Gesang.
Wie zum Beispiel hier:
http://www.youtube.com/watch?v=UR0eXZQD10g&feature=related
Kein DJ dieser Welt kann dies reproduzieren.Auch kein Instrumentalist.
Sieht man das Orchester ? Wen intereesiert es ob da etwas vom Band kommt ?
Niemand !
Yepp zwei Huipfdohlen :D
 
Eigenschaft
 
Hi Richy,
ich habe, wie so oft schon erwähnt, nichts gegen Alleinunterhalter und ich habe auch nichts gegen das Abfeuern von Midifiles beim Gig.
Ich bin jedoch der Meinung, wer sich Musiker nennt und Midifiles bei seinem Gig verwendet, sollte auch in der Lage sein, seine Midifiles selber zu erstellen.
Vom Raushören, Notieren, bzw. ein Arrrangement in Form von Noten zu lesen, bis hin zum Einspielen und abmixen der einzelnen Midi-Spuren.
Das macht in meinen Augen den Keyboarder und Musiker aus !!!
Wer das nicht kann und wer seine Midifiles ausschließlich kauft, vielleicht noch nicht einmal eigenhändig nachbearbeitet und an sein Instrument anpasst, der mag ein guter Entertainer sein, aber mit Keyboarder und Musiker hat das nicht viel zu tun.
DJ´s sind auch Entertainer und in dem o.g. Fall würde ich den Begriff "Midi-DJ" prägen. :D

Bei manchen Alleinunterhaltern wäre es sogar besser, sie würden komplett auf das "Alibi-Keyboard" verzichten und lieber mit Karaoke-Audio-Files arbeiten.

P.S. es gibt natürlich auch hervorragende Musiker, welche als Alleinunterhalter unterwegs sind.
Leider bezeichnet sich heute jeder, der ein Keyboard Ein- und Ausschalten, sowie ein Midifile laden und abdudeln kann, als Alleinunterhalter".
 
...
Ich bin jedoch der Meinung, wer sich Musiker nennt und Midifiles bei seinem Gig verwendet, sollte auch in der Lage sein, seine Midifiles selber zu erstellen.
Vom Raushören, Notieren, bzw. ein Arrrangement in Form von Noten zu lesen, bis hin zum Einspielen und abmixen der einzelnen Midi-Spuren.
Das macht in meinen Augen den Keyboarder und Musiker aus !!!
Wer das nicht kann und wer seine Midifiles ausschließlich kauft, vielleicht noch nicht einmal eigenhändig nachbearbeitet und an sein Instrument anpasst, der mag ein guter Entertainer sein, aber mit Keyboarder und Musiker hat das nicht viel zu tun.
Jacky, Dein standpunkt in allen Ehren, aber ich denke, das ist die kleinste Anzahl an Midi-files-abspielenden Bands. Damit kannst Du Dich gegenüber Mit-"Musikern" rechtfertigen, aber in den Augen eines Veranstalters oder des Publikums, ist das völlig unerheblich, sondern ausschließlich für Dein eigenes Ego entscheidend, wenn Du sagen kannst "alles selbst produziert".
Wer will denn im Live-einsatz wirklich noch unterscheiden, was vorproduziert, gekauft, bearbeitet und tatsächlich noch live gespielt ist? Ich habe Aushilfs-Musiker auf der Bühne gehabt, die nicht gemerkt haben, dass ich einen Midifile abgespielt habe, genau wie sie bei einem nächsten Song der Meinung waren, ich hätte einen Midifile abgespielt, wo ich nicht einmal einen Style eingesetzt hab.
Nochmal - und da sind wir uns sicherlich alle einig: nicht akzeptabel sind sogenannte Live-Musiker, die Midifiles oder auch Playbacks abspielen, keinen einzigen Ton selbst spielen, aber so tun als ob.

Zurück zu Richy: Extrem enttäuschend, dass genau solche Leute das Geschäft verderben, aber kaum zu ändern, solange ein Publikum das akzeptiert.
 
Hi Rollo,
mir geht es doch nicht darum, dass Midifiles ,oder Zuspielungen in anderen Formaten, bei Alleinunterhaltern und auch bei Live-Bands eingesetzt werden.
Das ist heute ganz normal.

Aber ein Großteil der Alleinunterhalter ist definitiv nicht in der Lage ein Midifile selber einzuspielen.
Das ist auch nicht verwerflich, aber dann ist man kein Musiker und sollte sich auch nicht so bezeichnen.
Wer Midifiles einsetzt, sollte sich auch damit auskennen.
Wie oft höre ich Fragen wie:
- wie kann ich eine Spur löschen
- wie kann ich einen Sound durch einen anderen ersetzen
- wie kann ich ein Midifile transponieren
- wie kann ich ein Midifile lauter/leiser machen
- wie kann ich einen Sound in der Lautstärke anpassen
... etc.

Das sind grundlegende Dinge, sozusagen das "Basiswissen" über das man verfügen sollte, wenn man mit dem Medium "Midifile" arbeitet.
Ich verlange von keinem Alleinunterhalter, dass er sein ganzes Programm selber einspielt. Er sollte es aber ohne Probleme können, wenn er mal dringend einen Titel braucht, den es eben nicht zu kaufen gibt.
 
Zurück zu Richy: Extrem enttäuschend, dass genau solche Leute das Geschäft verderben, aber kaum zu ändern, solange ein Publikum das akzeptiert.
Wie meinst du das ?
Damit habe ich kein Pronlem.

@swagger
Einen Midifile zu bearbeiten ist Kinderkram.
Aber ...Ich habe dennoch keine Jobs mehr.
Nur das bertriift mich persoenlich.
Ich wollte mit dem Threads hier auf etwas ganz anderes raus .Warum es so ist.
 
bitte sei mir nicht böse richy aber ich denke, dass du vor allem darauf hinaus willst, dass wir bald alle keine jobs mehr haben, weil life musik nicht mehr geschätzt wird.

klar habe ich nur einblick in einen winzigen teil der musikkultur (im übrigen genauso wie du auch) und kann daher nur von meinem blickwinkel aus die sache bewerten
aber fakt ist -
dass bei mir die zahl der aufträge ständig ansteigt.
zugegeben - ich habe auch geübt wie besessen und sehe mich ständig nach neuem interessantem um
aber das muss/sollte jeder mensch - egal in welchem beruf - tun.

ein weiterer wichtiger aspekt ist, dass die musik und eben auch die life-musik seit menschen gedenken in jeder erdenklichen menschlichen kultur eine rolle spielt.
das wird sich nicht von einem jahr auf das nächste ändern.
 
@roon
bitte sei mir nicht böse richy aber ich denke, dass du vor allem darauf hinaus willst, dass wir bald alle keine jobs mehr haben, weil life musik nicht mehr geschätzt wird.
Dem koennte in den naechseten 5-10 Jahren durchaus so sein.

Be mir fehlen seit 2000 hede Menge Gigs
Und ich habe keine Konservenmusik gemacht.
Und die Gigs hat meine Band nicht an die Alleinunterhalter verloren.
Die haben auch immer weniger Jobs. Aber kam die erhoffte Wende hin zur Livemusik ?
Die Jobs machen jetzt die DJ-s.
 
Ich hab letztens ein schönes Statement von nem größeren Veranstalter hier in der Gegend mitbekommen, der da gesagt hat:

"Mir ist egal, ob ich ne Live-Band oder nen DJ auf der Bühne hab und ob die gut oder schlecht sind, solange die Leute mein Bier trinken..."

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Veranstalter nur noch wenig Geld für einen Abend ausgeben möchten, dabei aber maximalen Profit machen wollen. Da liegt die Möglichkeit nahe, sich statt einer Band für 2.500,-- einen DJ für 250,-- zu holen - der spielt genau dieselben Lieder und die Leute unten saufen egal bei wem.
Vor vier, fünf Jahren war die Live-Musik wieder gewaltig im kommen, aber im Moment ist das eher sowas wie ne Super-Flaute. Bands unterbieten sich immer wieder gegenseitig, um noch an genügend Gigs zu kommen - kommen aber natürlich gegen einen DJ nicht an, der kaum Aufwand betreiben muss, um überhaupt auf die Bühne gehen zu können...

Auch ne schöne Geschichte: In unserer Gegend hat sich tatsächlich eine recht bekannte und lange etablierte Top40-Band zu einer konkurrierenden Top40-Truppe auf's Konzert gestellt und mit ner Stoppuhr gemessen, wie lange die zwischen den Sets Pause machen. Dann sind die zum Veranstalter gelatscht und haben dem die (bestimmt auch noch ordentlich frisierte) Pausenzeit präsentiert, um den Gig für's nächste Jahr abzustauben. Wahre Geschichte !!!

Wenn sowas schon drin ist, wie soll's denn dann weitergehen?

LG, Sketch
 
@richy: danke für diesen Thread. Hier werden allerdings die Gemüter hochkochen.
Wir sollten trotzdem alle versuchen, sachlich zu bleiben. :)

Ich habe lange Jahre ziemlich erfolgreich in einer Liveband (Tanz, Show, Galas usw.) gespielt.
In den neunziger Jahren hat es begonnen, dass wir mehr und mehr Aufträge an kleine "Bands" verloren haben.
Wir haben uns stets geweigert mit (anfänglich) Sequenzer oder (später) Midis zu arbeiten.
Die Band hat sich dann aufgelöst und es fehlen seitdem etliche Tausender in der Haushaltskasse.
Seitdem beobachte ich mit wachsendem Interesse das meist ziemlich schlechte Niveau der Alleinunterhalter und kleinen und auch größeren Bands die mit Midis arbeiten aber offensichtlich ganz gut verdienen.

Ich möchte dieses Problem auch den dilettantischen Veranstaltern in die Schuhe schieben, die vorne und hinten nicht blicken was da eigentlich abläuft.

Ich habe vor 3 Jahren beschlossen ZURÜCKZUSCHLAGEN. Allerdings mit gesteigerter Qualität - d.h. die Midifiles werden so lange bearbeitet bis sie auch so klingen dass es performancewürdig ist. Das kostet 1.Geld und 2.sehr viel Zeit, die ich jedoch gerne investiere.
Als Alleinunterhalter bzw. im Duo läuft das wie bei allen anderen auch. In der Band kommen live eingespielt noch ein Schlagzeug und 2 Gitarren dazu.

Seitdem geht es finanziell langsam wieder aufwärts - es dauert verdammt lange bis sich eine Band etabliert hat und es ärgert mich, dass ich nicht schon früher damit begonnen habe.
Es ist mir sch...wurscht was andere Musiker darüber denken - hab ich ja schon öfter geschrieben.
Oder wie man so schön sagt: das Hemd sitzt mir näher als die Hose.

Darüberhinaus gibt es dann noch eine Spaß-Band wo ich mich (selbstverständlich) als Live-Basser austoben kann. Da gibts dann (natürlich) keine Kohle aber die Gewissheit, dass wir tatsächlich auch noch anders Musik machen können.

"Früher" war es ziemlich normal, dass eine 5köpfige Band für eine Hochzeit oder einen runden Geburtstag engagiert wurde.
Heutzutage übernimmt diesen Job der Alleinunterhalter, das Duo oder der DJ. Und diesem Trend habe ich mich angepasst - thats it. Der Markt ist vorhanden, das Geld liegt sozusagen auf der Straße. Und wer zu schade ist, sich danach zu bücken dem kann nicht geholfen werden.
Und lieber ein gutgelaunter Alleinunterhalter/Duo als ein DJ der MP3s abspielt. Diese Kohle möchte ich gern selber verdienen.

Ich hab letztens ein schönes Statement von nem größeren Veranstalter hier in der Gegend mitbekommen, der da gesagt hat:

"Mir ist egal, ob ich ne Live-Band oder nen DJ auf der Bühne hab und ob die gut oder schlecht sind, solange die Leute mein Bier trinken..."

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Veranstalter nur noch wenig Geld für einen Abend ausgeben möchten, dabei aber maximalen Profit machen wollen. Da liegt die Möglichkeit nahe, sich statt einer Band für 2.500,-- einen DJ für 250,-- zu holen - der spielt genau dieselben Lieder und die Leute unten saufen egal bei wem.
ob uns das nun gefällt oder nicht: genau diese Einstellung ist aus Sicht der Wirte/Veranstalter völlig legitim
Selbst ich als Musiker würde so argumentieren wenn ich von Veranstaltungen leben müsste.
Und den Partymusikern bleibt nur die Wahl sich dem Trend der Zeit anzupassen.
 
Wir sind nun eine doch noch recht gut laufende Party-Rock-Band.
Wir haben jedes Wochenende unsere Gigs und können uns eigentlich nicht beschweren, jedoch sehen wir ebenfalls einen Abwärtstrend in der Sinus-Kurve.
Für diesen Abwärtstrend sind jedoch nicht die Alleinunterhalter und DJ`s verantwortlich, denn die haben noch keine VA von uns übernommen.

Ich sehe für unsere Veranstaltungen und für unsere Region (Thüringen) eher folgende Punkte als Problem:

1. es ist alles teurer geworden, die Leute haben weniger Geld zur Verfügung und halten ihr Geld zusammen.
Man sieht es daran (jedenfalls hier in der Region) , dass bei einer Dorf-Kirmes, die vor einpaar Jahren noch 600 - 1000 Besucher pro Abend gezogen hat, heute teilweise nur noch 20 - 200 Gäste zum Samstags-Tanz kommen. Natürlich ist das für den Veranstalter ein absolutes Verlustgeschäft und nicht wenige Orte verbschieden sich von ihren traditionellen Festen.
Die Eintrittspreise hier liegen für eine Band, wie wir es sind, bei ca. 7 Euro. Zur Währungsunion lagen wir bei 10 DM/5 Euro.

2. wir spüren jetzt die Auswirkungen der Geburtenschwachen Jahrgänge Anfang der 90er Jahre. Die Ü-30 Generation bleibt nach der Arbeit lieber gemütlich zu Hause und das "Jungvolk" (die 16 - 25 jährigen) bleibt aus.

3. Bands mit weniger Terminen unterbieten sich Gegenseitig, nur um einen Gig zu ergattern und damit stören sie natürlich das Preisgefüge.
Man braucht sich dann nicht wundern, wenn der Veranstalter nur noch knapp 1.000 Euro (und teilweise noch weniger) für eine 5 köpfige Tanzband mit Technik bezahlen will.

4. der qualitative Anspruch ist beim Publikum wesentlich gestiegen und es wir für die Band immer schwerer, diesen Anspruch gerecht zu werden.

5. Die Unkosten und der Aufwand für die Band (Transportkosten, Sprit, Maut, Lohnkosten etc) sind extrem stark gestiegen.
Viele der größeren Bands stoßen inzwischen ihre teure und auch wartungsintensive PA- und Lichttechnik und Transportmittel (LKW/Truck) ab und entlassen natürlich einen Teil der Technikcrew.
Man mietet sich statt dessen die komplette Technik bei einem PA-Verleih.

6. Das Rauchverbot wird in den Wintermonaten sicher ebenfalls seinen Teil dazu beitragen

7. Die KSK steht in den Startlöchern und möchte von den Veranstaltern Krankenkassenbeiträge für ihre Berufsmusiker einfordern.

8. das "99-db-Gesetz" kommt mit Sicherheit auch und wird dann ebenfalls seine Wirkung zeigen.
 
Vor vier, fünf Jahren war die Live-Musik wieder gewaltig im kommen ..
Das habe ich auch so beobachtet.Aber viel laenger als ein Jahr ging der Trend nicht.
Wahrscheinlich habe die Faktoren die Jacky genannt hat dies verhindert.

aber im Moment ist das eher sowas wie ne Super-Flaute.
Bands unterbieten sich immer wieder gegenseitig, um noch an genügend Gigs zu kommen
Das kenne ich auch.Aber wie soll man sich verhalten, wenn Anfragen eindeutig wegen dem Preis nur Anfragen bleiben, oder eine billigere Band den Job im naechsten Jahr bekommt ? Will man das Spiel nicht mitmachen hilft nur den Aufwand reduzieren.
Und am Ende bleibt ein Laptop ?

In den neunziger Jahren hat es begonnen, dass wir mehr und mehr Aufträge an kleine "Bands" verloren haben.
So war das bei uns auch,
Wir waren in den 80 ern eine 6-Mann Band und Anfang der 90 er wurden daraus aus dem selben Grund 2 kleinere Bands. Und das lief sehr gut. Anfangs auch ohne Midi.

@Jacky
Deiner Liste ist eigentlich wenig hinzuzufuegen.
Du hast das auf den Punkt gebracht.
In unserer Region (Baden) sieht es genauso aus. Und im Prinzip kann man an keinem der Punkte etwas aendern.
Ich glaube es sollen noch Sicherheitskontrolleure fuer Veranstaltungen hinzukommen.
Da kann man dann auch alle Feste im Voraus verbieten.
Fuer eine grosse Party Band ist das vielleicht weniger relevant, aber was mir noch aufgefallen ist :

Ich gehe mal davon aus, dass es nicht weniger Hochzeiten gibt wie in den 90 er Jahre. Und damals waren hier keine DJ's taetig sondern Alleinunterhalter und Duos.
Und die Duos sicherlich nicht schlecht.
Dennoch hatten wir als Trio/Quartett fast jedes WE eine Hochzeit.
Jetzt erledigen die Jobs vornehmlich DJ's. Ich kenne Leute vom Hotelgewerbe die das auch bestaetigen. Und damit ist der Bereich fuer alle Arten von Kapellen ruecklaufig.
Gegen einen Alleinunterhalter hatte man noch Argumente.
Mit DJ ist das aber eine ganz andere Art von Veranstaltung.
Wenn ich den Link bei Wiki lese muss man sich auch nicht wundern warum der Bereich an die DJ's ging.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alleinunterhalter
Schlaegt man unter Zauberer nach gibt es keinen Hinweis, dass die die Taube aus dem Aermel holen.
Der Eintrag ist im Prinzip eine Frechheit.
Und welcher Hochzeits DJ rennt mit einem Plattenspieler rum und scratcht ?
http://de.wikipedia.org/wiki/DJ

Ich kann das wie Roon schon bemerkte nur aus meiner Sichtweise als Tanzmusiker beurteilen. Aber von dem Standpunkt aus saegt man doch am eigenen Ast, wenn
man sich daran beteiligt das Image von "Midi Musikern" in der Oeffentlichkeit kaputt
zu machen. Die Hoffnung dass die Gigs dann an die Live Musiker gehen hat sich NICHT erfuellt. Im Gegenteil, Der Schuss ging nach hinten los !
Vielleicht liege ich falsch aber so kann man es auch betrachten.

So, dann kauf ich mir mal ein Laptop und mache einen auf DJ :D
 
Jetzt erledigen die Jobs vornehmlich DJ's. Ich kenne Leute vom Hotelgewerbe die das auch bestaetigen. Und damit ist der Bereich fuer alle Arten von Kapellen ruecklaufig.
das kann ich bestätigen
Wir bieten jetzt z.B. folgendes an: Duo/Trio/5Mann-Band max. 4-5 Stunden, danach DJ bis zum Abwinken (CDs natürlich), Bezahlung stundenweise.
Vor 2 Wochen war das so bei einer Hochzeit in KA-Durlach (duck....) :redface:
 
Hey, jetzt importieren sie schon schwaebische DJ-s nach Baden :)
(Wohne 5 km von Durlach entfernt)
Erlebe ich auch immer oefters, dass noch nach ein oder 2 Stunden CD Musik gefragt wird.
> Duo/Trio/5Mann-Band
Und wer bleibt zuhause ?
BTW: Kennst du die Agentur Haselbach in Stuttgart ... hehe
 
Hallo Jacky , du hast es auf den Punkt gebracht. Wir spielen ja in der gleichen Region wie du und ich kann das bestätigen. Weiterhin fällt mir auf, dass sich die Vereine/Veranstalter gegenseitig Konkurenz machen. Da wird sich im Gegensatz zu früheren Zeiten nicht mehr abgesprochen. Manchmal ist wochenlang in der Gegend nichts und dann alles auf einmal. Da hilft eigentlich nur eins, man muss sich der Lage anpassen und seine eigenen Kosten senken. Wir sind z.B. vom beheizten Proberaum wieder in die günstigere Garage umgezogen oder haben anstatt des eigenen Fahrzeugs einen günstigen Miet - Transporter. Mein Eindruck zum Thema ist aber, dass das Publikum nach wie vor gut gemachte Tanzmusik zu schätzen weiß und Alleinunterhalter mit Midifiles oft ablehnt. Letztlich entscheidet sicher dann der Eintrittspreis und was de halbe Liter kostet. Ab 01.00 Uhr ist dann sowieso alles Wurrrrscht :rolleyes: .
 
Wobei ich betonen muss...., uns Musikern in Thüringen geht es nicht schlecht.
In kaum einen anderen Bundesland kann eine Band mit etwas Geschick und Willen wirklich jedes Wochenende 2 Mal spielen.
Natürlich muss sich der Bandchef, bzw. der Manager drehen, damit er genügend Muggen an Land zieht. Natürlich muss die Band jede Woche mind. 2-3 neue und aktuelle Titel im Programm haben und natürlich ist das alles sehr Zeitintensiv.
Hobby-Bands werden diese Zeit nicht aufbringen können, aber Hobby-Bands müssen ja auch nicht davon Leben.
Ich würde mir jedoch wünschen, dass diese Hobby-Bands nicht mit Dumpingpreisen das allgemeine Preisgefüge zerstören und sich am Ende somit das eigene Grab schaufeln.
Beim nächsten Mal dreht nämlich der Veranstalter gerne selbst mal an der Preisspirale und dann geht diese VA tatsächlich an eine noch kleinere Band, die noch weniger kostet.
Und wenn das nichts mehr bringt, weil die Attraktivität, bzw. die Qualität der VA für das Publikum verlorengegangen ist..., ja dann fällt natürlich wieder eine VA weg.

An vielen Dingen in der derzeitigen Entwicklung sind die Bands und Musiker auch nicht unerheblich selbst schuld.
In unseren Raum gibt es Bands (ich nenne jetzt keine Namen), darunter auch qualitativ recht gute Bands, die dealen sich mal eben schnell für 800 Euro in die 5.000 Euro-Silvester-Veranstaltung einer anderen Band.
Hallo??? Silvester..., wo jede Band nicht die Hälfte weniger, sondern eigentlich das Doppelte von der Grundgage nimmt???
Bei 800 Euro müssten wir Geld mitbringen um den Gig +/-0 zufahren.
Ne Freunde..., da bleibe ich lieber zu Hause.
Geld nicht verdienen...., dass kann ich auch zu Hause. Geld ausgeben..., das mache ich lieber im Urlaub.

In dieser Oben nicht namentlich genannten Band spielen "ehemalige" Berufsmusiker. Die gehen jetzt in der Woche einen eher schlecht bezahlten Job nach.
Hallo??? Wenn man sich natürlich Silvester für 800 Euro verschenkt, dann muss man natürlich nebenbei arbeiten gehen :).
Wenn man natürlich sein Preis so kalkuliert, dass da am Ende auch noch Gewinn rauskommt, dann muss man eigentlich als thüringer Berufsmusiker noch nicht einer zusätzlichen Arbeit nachgehen.

Ich kenne auch keinen Wirtschaftszweig, in dem bestehende Verträge einfach nicht eingehalten werden und am Ende um den vertraglich festgeschriebenen Betrag gefeilscht wird.
Wer kennt nicht den Spruch vom Wirt..., "ja Jungs..., ihr seht ja selbst..., es waren nur 200 Leute da..., ich kann euch nur das geben, was in der Kasse ist. Da sind aber nur 1.000 Euro drin, keine Ahnung wo der Rest geblieben ist.
Ja und die GEMA und Security..., da müsst ihr euch mitbeteiligen".

Das der Wirt aber eben mal schnell fast das Doppelte alleine nur am Getränkeumsatz verdient und sich der fehlenden 400 Euro aus der Kasse bedient hat, dass verrät er natürlich nicht.

Und jetzt Ehrlich..., wieviele Bands zeigen Rückrad und bestehen auf die Erfüllung der vertraglich festgeschriebenen Punkte? WAS kann die Band dazu..., wenn die Veranstaltung schlecht gelaufen ist.

Was mich auch immer zum Grüpeln bringt....,wir sind Musiker!!!
Wir sind:
- kein Zeltverleih
- keine Bühnenbauer
- kein PA- und Lichtverleih
- kein Transportunternehmen
- keine Elektikerfirma
und keine Werbefirma.

Komischer Weise sehen es heute Veranstalter als Normal an, dass die Bands:
- PA- und Lichtechnik vom Feinsten stellen
- Plakate zur Verfügung stellen und teilweise auch noch selber ausfahren
- Bühnenteile an zu kleine Bühnen anbauen
- FOH-Zelte bei Regenwetter mitbringen
und die ganze Technik natürlich in einem großen LKW ankutschen.

Einpaar Kollegen von einer mir bekannten Band gehen einen anderen Weg.
Plakate? Ja..., haben wir und wir stellen sie ihnen gerne zur Verfügung, dann brauchen sie keine eigenen Plakate für ihre Veranstaltung drucken lassen. Kostet sie nur 30 Cent/Plakat. Sie können natürlich auch ihre eigenen Plakate verwenden.

PA und Licht...., Ne ähm.., damit kennen wir uns nicht aus,..., wir sind doch nur Musiker. Wir haben aber einen guten Draht zu einem preisgünstigen PA-Verleih, den können sie ja beauftragen.
Ach ja...,Gage...., ja überweisen sie diese bitte noch vor der Veranstaltung. Kommt keine Einzahlung..., kommen wir nicht.

Und ihr glaubt es nicht..., es funktioniert. Na gut..., die Band ist aber auch wirklich sehr gu, zieht wirklich viele Leute und ist auch schon fürs nächste Jahr ausgebucht.
 
Und wer bleibt zuhause ?
grundsätzlich spielen zunächst mal mit Keyboard/Gesang + Sängerin
beim Trio sprechen wir uns ab wer dazukommt: entweder Schlagzeuger oder 1 Gitarrist
oft hat auch irgend einer KEINE Zeit, oft ist auch für den Schlagzeuger kein Platz

BTW: Kennst du die Agentur Haselbach in Stuttgart ... hehe
nein - wir sind so dermaßen Amateure, dass wir mit keiner Agentur zusammenarbeiten
 
Ich würde mir jedoch wünschen, dass diese Hobby-Bands nicht mit Dumpingpreisen das allgemeine Preisgefüge zerstören und sich am Ende somit das eigene Grab schaufeln.

Lustige Geschichte: Wir sind ja ne Hobby-Band und mussten uns letztes Jahr anhören, das wir Preisdumping betreiben würden - dabei haben wir unseren festen Satz und bieten auch Rundum-Sorglos-Pakete mit PA. Licht und allem an (durch nen befreundeten Light-and-Sound-Dealer). Wir mögen vielleicht nicht die teuersten sein, aber billig sind wir mit Sicherheit nicht.
Dann kamen in diesem Jahr die großen und etablierten "Top40-Lokalhelden" zu uns und haben gefragt, wie wir denn bei der derzeitigen Marktlage soviel Geld verlangen können und trotzdem noch so viele Auftritte kriegen.
Zwischen diesen beiden grundverschiedenen Kommentaren lagen nicht mal 10 Monate und jetzt versuchen die uns zu dumpen und kriegen für dieselbe VA knapp 500 Euro weniger...

In unseren Raum gibt es Bands (ich nenne jetzt keine Namen), darunter auch qualitativ recht gute Bands, die dealen sich mal eben schnell für 800 Euro in die 5.000 Euro-Silvester-Veranstaltung einer anderen Band.
Hallo??? Silvester..., wo jede Band nicht die Hälfte weniger, sondern eigentlich das Doppelte von der Grundgage nimmt???

Nee, Silvester geht billiger gar nichts - wenn man schon so nen Feiertag für die Arbeit opfert, dann sollte man wenigstens gut bezahlt werden. Wir spielen dieses Jahr ne schöne Nummer in nem 4-Sterne Hotel mit Vollverpflegung und richtig guter Gage und dürfen auch noch unsere Feundinnen mitbringen.

Und jetzt Ehrlich..., wieviele Bands zeigen Rückrad und bestehen auf die Erfüllung der vertraglich festgeschriebenen Punkte? WAS kann die Band dazu..., wenn die Veranstaltung schlecht gelaufen ist.

Wir... :D Ich mach bei uns die Buchhaltung und wenn mir da ein Wirt ankommt und will mich mit weniger abspeisen, dann gibt's das volle Programm von der Mahnung bis zum Gerichtsvollzieher. Ich brauch mich doch nicht verarschen zu lassen...

PA und Licht...., Ne ähm.., damit kennen wir uns nicht aus,..., wir sind doch nur Musiker. Wir haben aber einen guten Draht zu einem preisgünstigen PA-Verleih, den können sie ja beauftragen.

Funktioniert eigentlich recht gut - so vermitteln wir unserem Geschäftspartner und Freund Jobs für seine DVA und umgekehrt...

LG, Sketch
 
4. der qualitative Anspruch ist beim Publikum wesentlich gestiegen und es wir für die Band immer schwerer, diesen Anspruch gerecht zu werden.
Wobei hier noch angemerkt werden sollte, daß "Qualität" nicht für spielerische Qualität seitens der Musiker oder technisch ausgefuchsten Vortrag steht, sondern für "klingt wie Original".

Ist bei Veranstaltern ja nicht anders. Die wissen oft nicht wirklich, was man da auf der Bühne eigentlich macht. Ob man alles live spielt oder die ganze Kapelle nur so tut als ob und in Wirklichkeit alles samt und sonders vom File kommt (mit Ausnahme der Hupfdohle oder wer auch immer das Mikro hat). Und mal ehrlich: Sie wollen es nicht wissen, weil sie es nicht wissen müssen. Es klingt gut (= nicht ganz, aber fast wie von CD). Und das Vorhandensein mindestens eines Musikinstruments mit einem Menschen dahinter auf der Bühne ist Argument genug, "Live-Musik" zu schreiben. Selbst wenn das einzige irgendwo angeschlossene Instrument die Tischhupe ist und der Keyboarder sich mitten im Saxophonsolo irgendwo kratzen muß.

Vielleicht - aber nur vielleicht - fällt es irgendwann mal auf, daß Tausende Alleinunterhalter aus irgendeinem Grunde vollkommen gleich klingen. Nicht, weil nicht mal ein Dutzend Keyboardtypen bei MIDI-Playbackern im Einsatz sind. Sondern deshalb, weil sie alle Vollplayback zu denselben MIDI-Files machen. Mit ganz viel Glück könnte das der Livemusik wieder Auftrieb geben, wenn selbst das Publikum von den offensichtlichen Vollplaybackern die Schnauze voll hat. Aber das wird wohl nie passieren...

Komischer Weise sehen es heute Veranstalter als Normal an, dass die Bands:
- PA- und Lichtechnik vom Feinsten stellen
- Plakate zur Verfügung stellen und teilweise auch noch selber ausfahren
- Bühnenteile an zu kleine Bühnen anbauen
- FOH-Zelte bei Regenwetter mitbringen
und die ganze Technik natürlich in einem großen LKW ankutschen.
Laß mich raten. Und die Band, die als erste zum Aufbau/Auftritt da ist, wenn's mehrere Bands sind, hat die komplette Backline von der 6×4-Bühne über PA und Licht bis zum kompletten FOH-Platz (und ihre Instrumente natürlich) auch allen anderen Bands zur Verfügung zu stellen und somit bis zum Ende der Veranstaltung und noch länger anwesend zu sein. Oder zu 100% aus eigener Tasche eine Security zu zahlen, die darauf achtet, daß keiner bei den Geräten beigeht, wenn Abbau erst am nächsten Tag erlaubt ist. Aber alles für 800 Euro.

Natürlich gibt es Acts, die ihre eigene Backline inklusive Bühne ankarren. Die Stones. Oder U2. Oder Jarre. Pink Floyd haben das ja auch gemacht. Nur die hat man nicht für ein paar Hunnies gekriegt. Und die machen den Zirkus auch nur, weil sie mit lokaler 08/15-Standard-Backline nicht auskommen.


Martman
 
"Mir ist egal, ob ich ne Live-Band oder nen DJ auf der Bühne hab und ob die gut oder schlecht sind, solange die Leute mein Bier trinken..."
Ist doch klar, der will Umsatz machen und wenig Kosten haben.
...Auch ne schöne Geschichte: In unserer Gegend hat sich tatsächlich eine recht bekannte und lange etablierte Top40-Band zu einer konkurrierenden Top40-Truppe auf's Konzert gestellt und mit ner Stoppuhr gemessen, wie lange die zwischen den Sets Pause machen. Dann sind die zum Veranstalter gelatscht und haben dem die (bestimmt auch noch ordentlich frisierte) Pausenzeit präsentiert, um den Gig für's nächste Jahr abzustauben.
...und genau deshalb ist diese Geschichte Schwachsinn, denn der Wirt hat ein Interesse, dass die Musik ab und zu Pause macht, damit die Gäste an die Theke gehen. Pro Set 3-4 Songs und dann Pause, die Gäste ab zur Theke oder in die Sektbar schicken, was trinken lassen und weitermachen.
Weil DJs das genau nicht machen, sind sie bei uns auch häufig nicht gefragt.

Im Grunde müsste einem Veranstalter ein DJ lieber sein, der kostet weniger, weniger Leute, die er kostenfrei bewirten muss, aber wenn er's nicht bringt, rechnet's sich auch nicht.
Wir hatten ne Zeit, da haben DJs die großen Zeltfeten bestritten, weil die Top40-Bands Preise fern von gut und böse genommen haben. Mittlerweile ist das wieder rückgängig, weil das Publikum da keinen Bock mehr drauf hat.
 
...und genau deshalb ist diese Geschichte Schwachsinn, denn der Wirt hat ein Interesse, dass die Musik ab und zu Pause macht, damit die Gäste an die Theke gehen. Pro Set 3-4 Songs und dann Pause, die Gäste ab zur Theke oder in die Sektbar schicken, was trinken lassen und weitermachen.

Muss dazu sagen, die haben den Gig tatsächlich gekriegt - es ging dabei um ne Zeltfete, also eigentlich mehr Konzert und die Stoppuhr-Petzen haben angeblich nachgewiesen, dass die spielende Top40-Band mehr Pause als Spielzeit hatte.

LG, Sketch
 

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