Homestudio einrichten

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Raphael001
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Hallo liebe Musikfreunde,

gemeinsam mit einem Freund möchte ich ein Homestudio einrichten. Da ich eher ein Amateur bin was Recording angeht wollte ich mal eure Meinung wissen.
Musikrichtung ist sehr geteilt, mein Kollege möchte Sprechgesang und Beats machen, ich eher Gesang und Akustische Elemente wie Akustikgitarre, Cajon usw.
Budget liegt bei maximal 3000 Euro. Ein Raum für Gesangs-Rapp Aufnahmen ist schon vorhanden und komplett mit Noppenschaumstoff versehen.

Wir haben uns folgendes Equipment zusammengestellt:

Rechner:

Intel Core Quad I7
16 GB RAM
1 TB Festplatte
Geforce Grafikkarte 1 GB
22 Zoll Monitor

Software:

Cubase zum Aufnehmen
Ableton Live für Beats

Keys:

MIDI Controller Novation Impulse 61
https://www.thomann.de/de/novation_impulse_61.htm
Mikrofon:

Großmembran Mikrofon T-Bone SCT-2000
https://www.thomann.de/de/the_tbone_sct2000.htm

Kleinmembran Kondensatormikrofon Rode NT5
https://www.thomann.de/de/rode_nt_5.htm

Digital-Mischpult:

Phonic IS16 Digitalmixer Netzwerkfähig
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...Digitalmixer-netzwerkf-hig/art-REC0009865-000



Wäre das eine sinnvolle Zusammenstellung ?
Oder wäre ein Analoges Mischpult mit Interface und Preamps im Rack sinnvoller?
Equipment für unsere Zwecke zuviel?

Ich hoffe auf viele Antworten und Vorschläge.

Danke im voraus....


Gruß Raphael
 
Eigenschaft
 
Intel Core Quad I7
16 GB RAM
1 TB Festplatte
Geforce Grafikkarte 1 GB
22 Zoll Monitor
Im Jahre 2013 würde ich persönlich eine SSD als Systemplatte und eine herkömmliche Platte für die Daten nehmen. "Geforce" kann alles sein, ihr braucht ja im Grunde gar nix (es sei denn, ihr wollt darauf auch spielen...), sollte also wenig abwärme abgeben. Und 22" kann auch alles sein, die Auflösung ist entscheidend. Und da ist das meiste einfach FullHD, ich würde darauf achten, noch einen mit 1920x1200 zu bekommen; die 120 zusätzlichen vertikalen Pixel sind nicht zu verachten. Wobei das dann meistens 24" sind. Insgesamt darauf achten, dass die Kiste leise ist.

MIDI Controller Novation Impulse 61
Da kann ich jetzt wenig zu sagen. MIDI-Keyboard ist letztlich auch so ei ne Sache, wo jeder wissen muss, was er denn so an Ausstattung haben will.


Ein Raum für Gesangs-Rapp Aufnahmen ist schon vorhanden und komplett mit Noppenschaumstoff versehen.
Was übrigens akustisch nicht unbedingt optimal ist ;)

Cubase zum Aufnehmen
Ableton Live für Beats
Ist das nötig? Pinzipiell geht ja beides mit beidem, die Schwerpunkte liegen vielleicht anders. Aber wenn ihr jeweils da schon einen guten Workflow habt für die Programme, mag das für euch das rihtige sein. Wenn es ums "Beats bauen" geht, vermisse ich da aber noch Software-Instrumente. Kann aber auch nicht einschätzen, weil ich da bezüglich der Musikrichtung zu wenig Ahnung habe, wie man da so vorgeht.

Großmembran Mikrofon T-Bone SCT-2000
In der preisklasse wird oft das Sennheiser MK4 empfohlen. Lese ich zumindest hier immer wieder im Forum :D Ich möchte jetzt nicht sagen, dass es auf jeden Fall besser ist als das t.bone, weil ich keines der beiden kenne. Am besten natürlich selbst testen.

Phonic IS16 Digitalmixer Netzwerkfähig
Wozu? Übrigens nützt euch das alleine nix, da müsst ihr noch die USB/FireWire-ExpansionCard dazukaufen, um es als Interface zu nutzen (die aber auch nur 160€ kostet, wie ich gerade gesehen habe).

Oder wäre ein Analoges Mischpult mit Interface und Preamps im Rack sinnvoller?
Warum überhaupt ein Mischpult? Wie würdet ihr denn ein analoges überhaupt in den Workflow einbinden wollen, und mit was für einem Interface wäre das dann verbunden, und wie wäre das verbunden? Bei dem digitalen Phonic könnte man noch argumentieren, dass ihr da auch gleich ein Controller mit 16 Motofadern dabei habt, aber beim analogen wäre das ja auch nicht der Fall. Und es sieht momentan auch nicht so aus, dass ihr 16 EIngangskanäle braucht.

Wollt ihr denn unbedingt mit greifbaren Fadern mixen? Ansonsten könntet ihr euch ein INterface kaufen, was viel günstiger ist als das Phonic Pult, von der Aufnahmequalität her mindestens genauso gut ist oder besser, und das gesparte Geld z.B. in bessere Mikros stecken.

Etwas wichtiges fehlt in eurer Aufstellung: Monitore. Und eventuelle akustische Maßnahmen für den Abörraum.
 
ars ultima hat Vieles, was man noch einmal überdenken sollte, bereits angesprochen. Ansonsten von mir noch ein paar Gedanken:

- wie ars ultima schon schreibt: Computer unbedingt mit SSD. Performance-technisch bleibt sonst die Festplatte ein wirklicher Bremsklotz eures PCs und das wäre echt unschön

- ein komplett mit Noppenschaumstoff ausgekleideter Raum ist eigentlich nicht so der Knaller. Eigentlich zählt das zu den typischen Anfängerfehlern, die man in seiner Vocal-Kabine so machen kann. Noppenschaumstoff ist natürlich ziemlich billig und deswegen lassen sich viele Amateure und Neueisteiger anscheinend verführen, aber akustisch bringt er kaum Gewinn. Normalerweise dämpft er nur im hohen Frequenzbereich und lässt dadurch das Gesamtsignal (z.B. den Gesang) dumpfer erscheinen. Ein wirklich trockenes Signal - wie gewünscht - erreicht man damit nicht. Dafür sollte man lieber zu dickeren Absorbern (mind. 10cm Dicke) und Diffusoren greifen.

- In Sachen Software würde auch ich euch wirklich raten: Konzentriert euch auf eine Software und spart euer übriges Geld. Zwei verschiedene DAWs gleichzeitig zu nutzen ist super umständlich. Als Ableton Live User kann ich Ableton nur empfehlen und auch dort kann man bequem aufnehmen. Und falls euch das nicht zufriedenstellen sollte, nehmt doch einfach die Cubase LE aus der KEYS Zeitschrift für fast umsonst. Zum Aufnehmen reicht diese stark abgespeckte Cubase-Version mehr als genug.

- Das Novation Impulse dürfte ganz gut sein, wenn ihr vorhabt, Melodien am Keyboard einzuspielen. Damit kann man auf jeden Fall arbeiten. Ob man die ganzen Knöpfe (Fader, Drehregler und Drum-Pads) überhaupt braucht, muss jeder selbst entscheiden. Oft wird vom Hersteller großspurig behauptet, man könne damit problemlos weite Teile der DAW steuern. Das hat sich bislang aber fast immer als ziemlicher Unsinn herausgestellt.

- Was hat euch den bewegt, zu dem Tbone-Mikrofon zu tendieren? Ist es das werbewirksame Feature der Röhre, deren Bedeutung und Wirkung man bei einem Mikrofon dieser Preisklasse eigentlich gar nicht überschätzen sollte? Ich muss zugeben, ich kenne das Tbone-Mikrofon selbst nicht, aber ich weiß, dass es eher die günstige Einsteiger-Marke von Thomann ist und zumindest die vielgekauften Tbones im 100Euro-Bereich jetzt keine wirklichen Meisterleistungen vollbringen (vorsichtig ausgedrückt ;) ). Ich bin der Meinung, dass es in der Preisklasse des zitierten Tbones wirklich ein Menge guter Mikrofone anderer Hersteller gibt, die man sich auf jeden Fall auch nochmal angesehen haben sollte. Zu nennen wären an dieser Stelle u.a. Audio Technica Mikrofone (hier im Forum auch sehr gerne empfohlen) und das Rode NT2A (auch sehr weit verbreitet).

- Beim Digital Mischpult musste ich erst einmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wenn ihr nämlich nicht vorhabt wirklich live auf der Bühne aufzutreten, sondern eure Musik nur gemütlich step by step im Studio aufzunehmen, ist so ein Digital Mischpult eigentlich absolut überflüssig. Leicht mag man, wenn man sich vorher einige Bilder von großen Tonstudios gesehen hat, auf den Gedanken kommen, man bräuchte ein Mischpult, aber die Zeiten sind eigentlich lange vorbei.
Heutzutage kommen im Studio stattdessen weitgehend ein Audio-Interface und ein Computer zum Einsatz. An das Audio-Interface werden Mikrofone, E-Gitarren und ggf. noch Keyboards und Outboard-Equipment angeschlossen und das Audio-Interface wandelt die Daten dann um, um sie für die digitale Computer-Welt tauglich zu machen. Aufnahme und jegliche Klangbearbeitung erfolgen dann im Computer in der DAW (Ableton Live, Cubase o.Ä.).

Falls ihr also, so wie du schreibst, wirklich "nur" ein Studio aufbauen wollt um dort Musik zu produzieren, wäre mein Rat, das Geld anders zu investieren:

Zunächst einmal braucht ihr dann ein Audio-Interface. Wenn nicht mehr als zwei Mikrofone oder ein Mikrofon und eine Gitarre o.Ä. gleichzeitig eingesteckt werden müssen, wäre ein Focusrite Scarlett 2i4 schon nahezu ausreichend. Darüber hinaus gibt es natürlich noch Unmengen teurerer Produkte mit teilweise auch sehr interessanten Features, aber dieses Interface würde ich als grundsätzlich gutes und vernünftiges Audio-Interface ansehen. Würde man etwas tiefer in die Tasche greifen wollen (für mehr Features oder z.T. bessere, im Audio-Interface verbaute, Preamps), bietet sich z.B. ein Blick auf das Apogee Duet (nicht mehr Features, aber sehr gute Preamps), Focus Forte oder das RME Babyface (renommierter deutscher Hersteller, sehr kurze Latenzen, mehr Ein- und Ausgänge und sehr hochwertige Preamps) an.

Als zweites wären, wie auch von ars ultima angemerkt, gute Monitor-Boxen wichtig. Sehr häufig sieht man z.B. die Yamaha HS80m. Auch hier ist preislich nach oben alles offen und es lohnt sich auch, mehr Geld auszugeben, wenn möglich. Sehr empfehlenswert sind beispielsweise meiner Ansicht nach auch die KRK VXT8 für 900 Euro das Paar. Ich persönlich bin auch absoluter Genelec-Fan. Deren Monitore sind man sehr häufig in Tonstudios. Letztlich ist es bei Monitoren einfach auch sehr wichtig, sich nach Möglichkeit mal die Zeit zu nehmen und in ein nahegelegene Musikfachgeschäft zu fahren und sich dort mal verschiedene Monitor-Boxen anzuhören. Da hat sich schon so manche Kauf-Idee schnell verflüchtigt... ;)

Wenn zu guter letzt noch Geld übrig bleiben sollte, könntet ihr auf alle Fälle mal noch über akustische Maßnahmen in eurem Studio nachdenken und/oder evtl. noch ein Mikrofon-Upgrade machen. Ein Neumann TLM102 ist da z.B. sicherlich ein heißer Kandidat, wenn man etwas mehr Geld fürs Mikro übrig hat!
 
Ich glaube ihr müsst vor allem die Prioritäten checken! Dann könnt ihr mit 3000€ Budget schon seeeehr gute Aufnahmen machen.

Als erstes solltet ihr euch um ein gutes Front-End kümmern. Das heißt zuersteinmal eine gute Großmembran aussuchen und dann ein Interface mit guten Preamps/Wandlern finden. Empfehlungen für Mikros sind immer schwierig, da ein Gesangsmikro immer zur Stimme passen muss. Auf jeden Fall solltet ihr bei eurem Budget hier nicht knausern. Als großartiges Allroundmikro sehe ich zB das Shure KSM32. Es hat keine gehypten Höhen, klingt deshalb nicht kratzig wie viele andere günstige Großmembraner. Wenn man aber die Präsenz braucht, ist sie mit einem EQ einfach wieder zu holen. Für A-Gitarre ist Stereo sehr schön, weshalb man über zwei Kleinmembraner nachdenken kann, zB ein NT5 Pärchen (300€). Oder man nimmt ein zweites KSM32. Für den Anfang kann man aber auch mit einem Mikro genug falsch machen. ;)

Shure KSM-32SL 600€ (Mikro + Spinne, https://www.thomann.de/de/shure_ksm32sl.htm) .... oder anderes Mikro im ähnlichen Preissegment
RME Babyface 550€ (Interface, https://www.thomann.de/de/rme_babyface_silver.htm)

Nächster wichtiger Schritt ist die Abhöre. Ich würde euch raten kein System mit Subwoofer zu nehmen, da das in normalen Räumen mehr Probleme als Nutzen mit sich bringt. Lieber zwei gute Full-Range-Aktivboxen. Absoluter Preis-Leistungssieger sind wohl die KRK Rokit. Ein geschlossener Kopfhörer ist zum Aufnehmen Pflicht.

KRK RP8 Rokit 520€ (https://www.thomann.de/de/krk_rp8_rokit_g2bundle.htm)
Beyerdynamic DT770 160€ (geschlossener Kopfhörer, https://www.thomann.de/de/beyerdynamic_dt770pro.htm)

Kleinkram sollte man auch nicht vergessen:

Mikroständer: 25€ (https://www.thomann.de/de/km_27105.htm)
Ploppfilter: 28€ (https://www.thomann.de/de/km_23966_plopkiller_xl.htm)
Kabel: Mikrofonkabel XLR Male auf XLR Female in entsprechender Länge. Die gehen sowohl fürs Mikro als auch für die Monitorboxen. Unbedingt wertige Kabel kaufen (zB Cordial)

Nützlich kann ein DAW Controller sein ... ich hab letztens den Presonus Faderport für mich entdeckt. Ist aber optional.

Mit dem Cubase aus dieser Keys Ausgabe (http://www.keys.de/7544.0.html) kann man nicht so viel falsch machen.

Insgesamt bewegt sich das nun um 2000€. Wenn ihr noch mehr Geld ausgeben wollt, dann investiert in die Akustik eures Aufnahmeraums. Keine Pyramiden/Noppen, sondern dicke Absorber aus Basotec oder Steinwolle. Diese Mic-Screens für hinterm Mikro sind auch Mist.


Gruß.

Edit: Wenn ihr den Rechner neu zusammenstellt sind die wichtigen Komponenten Festplatte(n) und RAM. Prozessorleistung ist eher sekundär. Grafikkarte braucht's garnicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr den Rechner neu zusammenstellt sind die wichtigen Komponenten Festplatte(n) und RAM
Hmm.. Also bei seeehr vielen Audiospuren spielt die Zugrifffsgeschwindigkeiten der Festplatte eine Rolle. Ansonsten aber ist beim verstärkten Einsatz von Software-Instrumenten und Effekt-PlugIns ja durchaus CPU-Power gefragt.

Nochmal zum Interface: Das solltest du wirklich gut überlegen und Planen. Und damit meine ich ein gesamtes Konzept. Auch wenn du erst nur zwei signale gleichzeitig aufnehmen willst, halte ich das von Clubbing Rock genannte Scarlet 2i4 in deinem Fall doch für "unnötig klein". Ein bsischen mehr darf es austattungsmäßig schon sein :) Die größeren Scarletts haben einen DSP-Monitormixer, der sehr praktisch sein kann. und ein paar Mehr Ein/Ausgänge sind schon gut, zumindest die option später mit Wandlern oder PreAmps aufzurpüsten. Und wenn er eine gesangskabine hat muss man sich über sowas wie Talkback Gedanken machen. Und wie man was am praktischsten verkabelt etc. Das RME Babyface finde ich ja persönlich vom Formfaktor etwas doof. Für unterwegs mag das schön Kompakt sein, aber wenn man eh ein stationäres Studio einrichtet, finde ich das mit der Kabelpeitche etc. eher unschön. Und auch dieser eine einzige Regler, dessen Funktionen man umstellen kann, finde ich persönlich nicht optimal. Das Apogee Duet läuft übrigens nur auf dem Mac.

Also wie gesagt kauft nicht einfach ein Interface weil einer sagt, das wäre gut. Ich hatte ja extra gefragt, wie du dir das denn mit "analogen Mischpult mit Interface und PreAmps um Rack" vorstellst. Hättest du da eine vorstellen? Kuck die die Geräte genau an, lies bedienunnganleitungen, und kauf dir erst ein gerät, dass du schon verstehest, bevor du es vor die hast.Und was du ganz bewusst kaufst, und wo du schon im Vorfeld weißt, du du das alles verkabeln würdest und wie dein Workflow damit aussehen würde.
 

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