Ich finde es immerwieder schade, dass sich hier im Forum keiner traut, mal ein pro-Statement für günstige Instrumente abzugeben.
Unser Gitarrist hat sich letzte Woche eine Ibanez-Gitarre für 333,- gekauft, sofort auf der Bühne ausprobiert und - war gar nicht so schlecht begeistert!
Natürlich keine Stratocaster oder Les Paul, aber brauchbar für Hausmusiker und ambitionierte Bühnen-Anfänger.
Warum soll das nicht auch bei Keyboards möglich sein?
Wenn jemand nicht mehr als 200 Euro ausgeben kann, und man ihn auf gewisse Defizite günstiger Keyboards hingewiesen hat,
er aber dennoch bei seinem Budget bleibt, sollte ein guter Ratgeber auch einen konkreten Vorschlag machen können.
Immer Profi-Equipment zu verkaufen ist einfach, aber gerade in Fällen wie diesem zeigt sich doch, wer wirklich die Belange des Gegenüber versteht und eine Alternativ-Lösung anbieten kann.
Was nicht heissen soll, dass ich die meisten Argumente nicht nachvollziehen könnte:
Anschlagdynamik ist Pflicht.
Eine Sustain-Pedal (Damper) für einen Ex-Pianoplayer beinah auch!
Dass die Soundqualität und die Tastatur nicht die Beste wird, ist vermutlich auch dem Kumpel des Threaders klar.
Verzichten sollte man auf integrierte "Lernhilfen" wie Leuchttasten oder so'n Zeux.
Braucht man unbedingt USB? Oder tut's auch MIDI?
Also machen wir uns mal auf die Suche:
1. Neuware: Das wird schwierig, aber es gibt was:
MEDELIC MC 710: Anschlagdynamik, 76 Tasten!!!, 64fach Polyphon, Anschluss für Damper-Pedal.
Ein einfaches Sustain-Pedal gibt's für 10 Euro oder für umsonst obendrauf (Verhandeln). USB ist nicht! MIDI muss reichen.
In den Augen einiger (selbsterkorener) Profis natürlich gräßliches Spielzeug!
Aber um nach Jahren der Abstinenz mit einem Kumpel für Spaß was rumzumucken brauchbar und (vor allem) bezahlbar! Sicher nicht die Erfüllung ALLER Träume.
2. 2nd Hand: Hier kann man schon ein biss'l was erwarten.
- Roland e-Serie (Tipp E86, alt aber damals genial!)
- Yamaha (Tipp DGX 305, incl USB!)
- Casio (Tipp WK1200)
- Technics KN (Tipp KN 2000)
Alternative: Ein reines Masterkeyboard kaufen (PC 180A...) und die Sounds des Computers (via MIDI oder USB) ansteuern. Macht natürlich nur Sinn, wenn ein Computer mit entsprechender Sounderzeugung (Software oder profi-Karte) vorhanden ist. Die Wavetables einer Soundblaster-Karte sind dazu unbrauchbar!
Übrigens: GM bedeutet, dass das Keyboard den GENERAL MIDI Standard unterstützt.
Dahinter verbirgt sich ein Herstellerübergreifender Standard bei Soundbelegung, Tastenzuordnung der Drumkits usw. Somit können GM-Files auf jedem beliebigen Gerät abgespielt werden und jede Spur des Files erklingt mit dem richtigen Sound.