Hallo
Ich sollte mal anderst fragen, was will man den bei Raumakustikbehandlung erreichen ?
Es wird eine neutrale Wiedergabe der Monitore angestrebt.
Vom Nachhall des gesamten Frequenzspektrum, Erstreflektionen und alle seinen Auslöschungen.
Im Freifeld zB. hört man nur seine Monitore ohne Anhebungen, Auslöschungen sowie Reflektionen (unter anderem Nachhall)
All diese Eigeschaften sind nur in Räumen vorhanden.
Daher will man mit akustischer Optimierung dem Freifeld "nahe kommen"
Was in erster Linie mit Absorption erreicht wird.
ABER: absorbieren alleine würde wieder ein unwohles Gefühl der Raumlichkeiten schaffen.
Daher gibt es verschiedene optimierungs Konzepte.
Nichts anderes das absorbieren und diffusieren.
Wenn du eine Aufnahme machst, willst du ja wissen wie sie klingt.
Grobes Beispiel:
Würdest du nun einen unbehandelten Regieraum haben und in der Aufnahme ein starkes Bassdröhnen sein.
Kann man in einer unbehandelten Regie nicht wirklich sagen ob dieses Dröhnen nun von der Aufnahme kommt oder vom Regieraum selber
Ja ich weiß auch das es bei zu wenig Power untenrum ganz gut sein kann, aber ich kann mir vorstellen das es das ganze ein bisschen verwischt.
Oder liege ich da Falsch..
Damit liegst du vollkommen richtig !!
Die Wandnahe Aufstellung wie schon richtig gesagt wurde, vermeidet schon mal die größeren Auslöschungen (Stichwort SBIR effekt)
Dadurch wird aber in der Tat der Raum selber umso stärker angeregt.
Die Anhebung im Bass ist nicht das schlimme, aber der längere Nachhall der Raummoden auf jeden Fall.
Daher müßen auch Bassfallen in einer Regie gemacht werden.
Diese senken nicht nur die Anhebung des Basses sondern auch den Nachhall der Raummoden.
Desweiteren werden auch die Schwingungsknoten der Raummoden entschärft (Auslöschungen)
Also sind richtige Bassfallen schon mal unumgänglich.
Oder ich stelle sie mindestens 2m von der Wand weg.
Hier ginge es darum, den SBIR effekt unter 20Hz zu schieben.
Der Schall allerdings weiß nicht wo hinter dem Monitor ist, somit geht es um Frequenzen welche sich Kugelförmig ausbreiten,
was sich auf jede Begrenzungsfläche des Raumes auswirkt.
Also nur von der Vorderwand 2meter weg sein würde nichts bringen, da Decke und Seitenwände genauso SBIR auslösen.
Bei deiner Raumgröße würde ich die Richtung LEDE verfolgen.
An der Wand wo die Monitore stehen alles absorbierend gestalten (oder auch Schallumleitend) und im hinteren bereich reflektierend.(Diffusion).
Ich selber habe nach meinen Erfahrungen festgestellt, dass ohne messtechnischer unterstützung nichts Sinnvolles dabei rauskommt.
Zumindest werden ohne Messungen sehr schnell falsche Interpretationen gemacht.
Ich hoffe hier nicht auf Forenregel zu verstoßen, aber würde gerne zur Hilfe meine Dokus hier verlinken:
meiner erste Regie
meine neue Regie
Die beiden Links sollten dir schon mal helfen und zeigen was im heutigen Homerecording (mit wenig budget) möglich ist.
Achte auch darauf wieviel Wolle benötigt wird, um auch Sinnvolle Bassfallen zu erhalten.
Was ich noch sagen möchte:
Flaterechos werden beim Optimieren der Abhörsituation meist umso hörbarer.
Und werden dadurch gerne behandelt. Manchmal eleminieren sie sich automatisch beim generellen Senken des Nachhalls ab der 4fachen Schröderfrequenz.(zB. mit Breitbandabsorber)
In einer Optimierten Regie haben Flatterechos selber aber keinen negativen Einfluß beim abhören.
Da sie nicht auf der selben Achse von Monitoren und Abhörplatz passieren.
lg Bert