Barbara schrieb:
Stell dir vor, ja, das ist zu viel!
Ich lerne radiologisch technische Assistentin. Im letzten halben Jahr hieß es, jeden Tag von 8 in der Früh bis 6 oder 7 am Abend Schule. Danach hat man keine Lust mehr zum SIngen. Jetzt mach ich Praktikum in der Strahlentherapie. Ich bin auch jeden Tag kapitt, wenn ich heimkomm. Nachher sollte ich auf Prüfungen lernen, weil ich fast jede Woche eine habe. Tja, so ist das. Aber ich habs mir ausgesucht.
Die Bandprobe am Wochenende ist OK, aber mehr is leider nicht drin!
Denk dir was du willst, aber es geht sich nunmal nicht aus!
Ich habe eher den Eindruck, dass dich das Singen nicht wirklich interessiert.
Zumindest nicht so sehr, dass du bereit bist, dafür Opfer zu bringen. 45 Minuten können, wenn man viel zu tun hat, ein Opfer sein. Das sehe ich ein. Auf der anderen Seite ... 45 Minuten? :screwy: Was ist das, wenn es einem wirklich um ein Anliegen geht? Und ich vermute mal, du bist noch jung. Wie soll das später im Job gehen, am besten mit Familie?
Das ist mir schon ganz oft hier aufgefallen: Leute kommen her und wollen "mal eben" Hilfe bei einem gesanglichen Problem. So etwa in deiner Art (ohne dass du das jetzt bitte persönlich nimmst). Man hält sich für eigentlich gut genug, hat nur noch
dieses eine Problem und will dafür mal eben eine Instant-Lösung. So ne Übung, die man zwei, drei Mal macht und dann ist es gut.
Ich persönlich halte das für eine Folge des allgemeinen Casting-Wahns, der m. E. letztendlich für den Glauben verantwortlich ist, jeder könne ein Star werden und dafür reichten mal ein paar Wochen "Voice Coaching" mit drei Atemübungen, die a) möglichst noch gut aussehen und b) Spaß machen. Zeitaufwendig darf das Ganze natürlich schon mal gar nicht sein, man hat ja auch nicht ewig Zeit auf dem Weg zum Star ... In dem Augenblick, wo echter Einsatz gefordert wird - und Singen erfordert echten Einsatz -, knicken die meisten ab und dann kommen die "Erklärungen".
Auf der Bühne will jede(r) stehen, aber überhaupt erst einmal die Grundlagen dafür schaffen, dafür fehlt selbstvertändlich die Zeit, wo denkt man denn auch hin?? Komisch, jemand, der es sportlich zu etwas bringen und seinen Sport beherrschen möchte, der wird einsehen (müssen), dass es Anleitung und jahrelanges, hartes Training braucht. Mit Rückschlägen, Verletzungen und sehr sehr viel Einsatz? Oder bringt man sich Skispringen, Biathlon, Fußball- oder Tennisspielen neuerdings bei, indem man sich ein Buch kauft und dann am besteb mit dem Buch in der Hand auf den Platz bzw. die Schanze marschiert ...??
Warum scheint jede(r) zu denken, Singen gehe mal einfach so nebenher zu machen? So im Vorbeigehen? Ein Buch, ein paar hohlbirnige Allgemeinplätze zur Atmung ("Ey, ganz wichtig: Du musst in den Bauch atmen - hab' ich gehört ..."), ein Internetforum - und das war's. Wieso scheinen das alle oder doch ein sehr großer Teil zu denken? Welche Einstellung steckt dahinter? Und warum verwendet man die Zeit, die man in einem Internetforum verbringt, dass einem niemals den Lehrer ersetzen, sondern immer nur sehr bedingt weiterhelfen können wird (und das eigentlich auch nur, wenn man bereits über "Vorbildung" und Anleitung durch einen Lehrer / eine Lehrerin verfügt)? Und ließen sich die 45 Minuten, die man wöchtenlich in diesem Forum mit dem Lesen und Schreiben von Postings mind. beschäftigt ist, nicht besser in Gesangsunterricht investieren - sollte einem
wirklich was dran liegen ...?
Nur so ein paar Sachen, die mir bei diesem Anlass einmal durch den Kopf gehen.
Edit: Winzig kleine Ausbesserungen an Satzbau und Rechtschreibung.