Hörprobe - Knocking on heavens door

SVEN 1234
SVEN 1234
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Hi Zusammen.

Nach längerer Zeit und mittlerweile 3 Gesangsstunden :) mal wieder eine Hörprobe von mir. Habe versucht, einige Ratschläge vom letzten Mal umzusetzen und bin weiter dran...

Was haltet Ihr davon?

VG Sven

 
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Hallo Sven,

meine erster Eindruck: Die Stimme ist arg kopflastig, irgendwie keine Bauchstütze, keine Power von unten... oder liegt es an dem Mic-Mix.... ich weiß es nicht. Bin auch nicht der Profi für solche Dinge, schreibe dir nur mein Eindruck als Zuhörer.

Ich würde mich mit dem Thema Bauchstütze auseinandersetzen bevor du versuchst mit nur Obenrum-Power zu drücken. Des Weiteren würde ich bewußt darauf achten, jeder Buchstabe in jedem Wort in jedem Satz komplett auszusingen bzw. zu betonen - nur mal so als Übung.

Aber wie gesagt.. alles nur vom guten ;) Zuhörer.
 
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Hi. Danke für das Feedback. Eigentlich arbeite ich schon mit Bauchstütze. :) Vielleicht bin ich auch von der Range etwas zu hoch und mit dem Mixing kenne ich mich auch noch nicht so gut aus... Ich spiele das demnächst auch mal meiner Lehrerin live vor. Mal schauen, was sie meint..
VG Sven
 
OK, kann sein mit der Bauchstütze aber es klingt dennoch ein wenig als wenn du deine Stimme im Mund größer (oder voller/tiefer) machen willst als sie eigentlich ist. Versuche es mal mit deiner ganz normalen Stimme zu singen - ohne Druck (dabei näher an das Mikro vielleicht?). Und hey, ich habe mich nur auf die ersten Dinge konzentriert die mir aufgefallen sind, ist aber nicht komplett negativ gemeint.
 
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Habe ich auch nicht negativ aufgefasst. :) Alles gut.. Habe mir gerade mal das Mixing angesehen und festgestellt, dass ich die tiefen Frequenzen sehr weit rausgenommen habe. Ich höre es mir gleich mal mit neuer Einstellung an. Ansonsten arbeite ich natürlich weiter an meiner Stimme und nehme Deine Tips gerne an... :) VG
 
Das Gitarrenspiel gefällt mir sehr gut, aber der Gesang klingt so gewollt, fast zackig. Ich kann es mir nicht gut anhören. Dieses Lied muss m.M. irgendwie fertiger rauskommen. Der Song erzählt aus Ich-Perspektive von einem, der gerade krepiert. Beim Zuhören baut sich bei mir aber das Bild von jemandem mit Stock im Arsch, voller Konzentration und Körperspannung auf. (also nicht von Dir als Sänger, sondern von dem fiktiven Ich-Erzähler - bitte auseinanderhalten) - Das "doouuaa" statt "door" kommt ein bisschen gekünstelt/übertrieben bei mir an. Alles spontane Empfindungen beim ersten Reinhören - aber auch: gute Intonation, fast nix Schiefes gehört. Ehrlich: Respekt!
 
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Danke für Dein Feedback. :) Ich werde mal versuchen, mich mehr in die Storys der Songs reinzudenken.. Da lässt sich bestimmt noch etwas machen... :)
 
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Eigentlich arbeite ich schon mit Bauchstütze.

Immer wieder erstaunlich, dass manche Gesangsschüler schon nach drei Stunden genau wissen, dass sie mit Stütze arbeiten, während die Fachwelt sich seit Jahrzehnten nicht einig ist, was das eigentlich genau sein soll, wie man das macht und ob es überhaupt was nützt, sich darum zu scheren.

Hier mal ein paar zufällig ergoogelte Stichproben:

Das Unbehagen über die Vielfalt der Begriffe und die Unschärfe der Definitionen beklagt Martienssen-Lohmann ( ): „Atemstütze, Bauchstütze, Tiefstütze, Zwerchfellstütze, Flankenstütze, Bruststütze, Rückenstütze, Kehlstütze und so fort.“
Franziska Martienssen-Lohmann macht sich in einem Ihrer Bücher über all die herumgeisternden Varianten der Stütze lustig.

Mein Grundsatz ist daher dass der richtige Stimmsitz beim Singen die richtige Atemstütze hervorbringt und nicht umgekehrt. Die Atemstütze hingegen kann KEIN richtiges Singen hervorbringen.
Enrico Caruso in einem Brief an seinen Stimmarzt, nach dessen Aussage es wohl keinen Sinn macht, die Stütze separiert zu erlernen.

Bemerkenswert ist auch die Uneinigkeit über die Bedeutung des Begriffes. Obwohl "Stütze" in aller Munde zu sein scheint, erhält man je nach Gesprächspartner eine grundlegend andere Definitionen.
Andres Grussl in seinem Blog, der die Stütze auch als "Mythos" kritisiert, das aber als "gedankliches Konzept" dem einen oder anderen nützlich sein kann.

Stütze, italienisch appoggio, wird von deutschen Sängern fast immer falsch, und zwar als eine bewusst aktive Spannfunktion des Zwerchfells oder der Bauchmuskulatur gedeutet.(...). Die richtige Stütze dagegen ist ein akustischer Vorgang ....
Brache (Vorname und Buchquelle nicht angeben) sieht das evtl. ähnlich wie Caruso. Ich schließe mich an.


Der Begriff "Stütze" ist letztendlich ein Bild, was stimmliche Stabilität/Balance beschreiben soll. Nun ja: Bilder sind bekanntlich interpretierbar. Und dadurch auch missinterpretierbar.

Aber egal: Ich schließe mich ansonsten den Vorrednern an. Das klingt sehr, als hätte die Stimme ihren Sitz sehr weit hinten und die englische Artikulation ist nach wie vor etwas unnatürlich. Aber tonal schon mal halbwegs okay. Das Playback eiert allerdings etwas unkoordiniert vor sich hin.
 
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Hi. Vielen Dank für Deine unfangreichen Ausführungen. War vielleicht etwas falsch beschrieben, dass ich mit der Stütze arbeite. Ich meine dies zu tun... :) Und das kann weit davon abweichen. Nun ja, auf jeden Fall weiß ich, woran ich weiter arbeiten muss. Mal schauen, wie sich die nächsten Monate entwickeln... VG
 
Ich meine dies zu tun...

Ich könnte das bei mir selbst nicht für 1 ct beurteilen, da dieser Begriff in meinem GU vor vielen Jahren glücklicherweise niemals angewandt wurde. Aber da ich am ehesten mit den Aussagen von Caruso/Brache sympathisiere, wäre mir dein Stimmsitz zu wenig ausbalanciert und oft zu weit hinten, um als gestützt wahrgenommen zu werden.

Kennst du dieses Kinderspielzeug von ganz früher? Da musste man mit gezieltem Pusten in einen Schlauch einen kleinen Ball möglichst möglichst lange kontrolliert durch den austretenden Luftstrom balancieren. Der Ball steht für mich für den Ton, der Luftstrom für die Atemstütze.
 
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Das Spielzeug kenne ich glaube ich nicht. Aber von der Art und Weise her wird mich meine Gesangslehrerin wohl noch in die Richtige lenken. Habe einen Klassik Vocalcoach gewählt, weil die ja angeblich die Besten Basics vermitteln sollen.

VG
 
Das Spielzeug kenne ich glaube ich nicht.

Sowas in der Art - hier als DIY:

https://plus.google.com/113156125100140576933/posts/XSfQF2CJL9K

Viele SängerInnen - unter anderem Maria Callas - beschreiben (zumindest nach meiner Recherche) die Stütze nicht als Mittel der Tonerzeiugung und nennen es auch nicht "stützen", sondern sprechen eher von einem "Schweben".

Aber von der Art und Weise her wird mich meine Gesangslehrerin wohl noch in die Richtige lenken.

Dein GL wird mir damit auch nur das vermitteln, was sie selbst darunter versteht. Wenn du Glück hast, passt das. Meiner Meinung sollte man dem Begriff nicht zuviel Beachtung schenken.
 
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Ich lasse mich mal überraschen. :) Nur mal, um eventuelle Probleme beim Mixing auszuschliessen. Ich habe die Frequenzen etwas verändert. Klingt besser, oder?

 
Netter Versuch... aber du kommst hier nicht drumherum neu einzusingen und die Tipps umzusetzen. Besser? Eher fizzliger... :D ... vielleicht punktuell klarer...
 
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Okay. Hätte ja klappen können... :) Grins. Danke nochmals und feinen Abend noch! VG SVEN
 
Ich sehe das ähnlich wie Caruso. Der Stimmsitz (bzw. allgemeiner die Formung des Vokaltraktes) kommt vor der Stütze. Wenn dein Stimmsitz nicht "sitzt", kannst du mit der Atmung machen, was du willst, und es wird nicht besser.

Das Problem beim Konzept "Stimmsitz" ist leider meist, dass sich die Wahrnehmung für "wo sitzt meine Stimme gerade" individuell unterscheidet. Meinen Ohren nach ist dein Simmsitz noch zu "offen"/"mundlastig"/"vordersitzig"/"sprechähnlich". Nemen wir als Beispiel mal das Wort "down" in dem Song. Das hat im Grunde den Vokal A drin. Zumindest nach dem wie es sich anhört, singst du das mit weit geöffnetem Mund. Der Stimmsitz wandert dadurch in den vorderen Mundraum, unterhalb des harten Gaumens. Zudem scheinst du das Gaumensegel dabei anzuheben, wodurch der Klang etwas "dumpf" wird und weniger Durchschlagkraft hat.

Mach zum Vergleich mal folgendes Experiment, Ziel ist es das A von "down" mit einem weniger weit geöffneten Mund und einem flacheren Gaumensegel zu singen ohne dabei zu verkrampfen.

- Nimm dir einen Strohhalm in den Mund und summe dadurch ein MMM, ganz offensichtlich ist der Mund dabei sehr geschlossen (bis auf die kleine Öffnung für den Strohhalm).
- Als nächstes versuchst du ein A durch den Strohhalm zu singen, natürlich wird sich das nicht nach A anhören, dafür ist der Mund zu geschlossen, aber dein Vokaltrakt wird versuchen den Vokal A zu formen. Du wirst merken wie sich die Position der Zunge und die Spannung im Rachenbereich verändern. Der Vokaltrakt positioniert sich für den Vokal A
- Dann nimmst du den Strohhalm weg während du das A singst. Was dann rauskommt wird sich eher nach einem etwas mitleidvollen OOOOHHH anhören
- Jetzt lässt du den Kiefer ganz langsam fallen, aber nur so weit, bis es sich nach A anhört

Du solltest insgesamt merken, dass du den Mund viel weniger weit öffnen musst, um ein deutliches A zu singen. Eine weit offene Mundhöhle und ein hohes Gaumensegel bringen deinen Vokaltrakt in eine akustisch ungünstige Position, in der es fast unmöglich wird, noch korrekt zu stützen.

Ganz ähnlich kannst du auch mit anderen Vokalen verfahren. Was du feststellen wirst ist, dass du immer stärker öffnen musst, je höher die Töne werden. Im Passaggio führt das dann zur der Entscheidung deine Töne entweder zu "covern" ("decken"), was bedeutet, dass du eben kein offenes A mehr singst, sondern es beim OOOHH belässt, oder deine Töne zu "belten", also auf den offenen Vokalen zu bleiben (was aber auch hier irgendwann zu einer Vokaltraktposition führt, in der du immer mehr Atemdruck brauchst und das stützen immer schwieriger wird).
 
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Hi. Vielen Dank für Deine ausführlichen Beschreibungen. Ich habe meiner Gesangslehrerin, die ich leider nur max. einmal monatlich sehe, mal etwas vorgespielt. Und tatsächlich ist es so, dass ich teilweise noch von der Norm abweiche und den Mund zu weit öffne. Der Rest passt schon ganz gut. Das mit der Mundstellung nehme ich mir jetzt als nächstes vor. Es hat schon sehr gut funktioniert. Ich muss nur aufpassen, dass ich es beim Gesang nicht vergesse... :). Denke, in den nächsten Wochen sollte es besser werden...
Viele Grüße
 
Und tatsächlich ist es so, dass ich teilweise noch von der Norm abweiche

Wobei es grundsätzlich nichts Falsches wäre, nicht immer der Norm zu folgen. Letztendlich war der Urheber dieses Songs ja ebenfalls schon immer ein Norm- und Erwartungsverweigerer - und hat sich dafür auch regelmäßig ausbuhen lassen. Es muss halt in irgendeinem Kontext stattfinden oder eine Haltung erkennbar sein oder zumindest vorgaukeln, die eine messbare Zuhörerschaft anspricht. Andernfalls klingt es schnell einfach nur "schlecht gemacht".
 
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Sehe ich auch so. Es gibt ja genügend Sänger, die nicht gut (im Sinne einer Gesangsausbildung) singen können, aber trotzdem gut ankommen. Authentisch zu sein ist sicherlich ebenso wichtig, wie das singen selbst...
 
Authentisch zu sein ist sicherlich ebenso wichtig, wie das singen selbst...

Authentizität lässt sich auch ganz prächtig vorgaukeln. Ist seit ein paar Jahren ein Aspekt, der fest zum Bestandteil des Marketings geworden ist. Insofern hat er für mich aktuell nur einen relativen Wert.

Kannst du überall beobachten: Sarah Connor sang nach 15 Jahren urplötzlich nicht mehr Soul-Pop-Songs wie "From Zero to Hero" oder "From Sarah with love", sondern deutschsprachigen Singer-Songwriter-Pop mit angeblich eigenen, vermeintlich persönlichen Texten. Da steckt durchaus System hinter. Und die gleichen Leute, die auch für Helene Fischer, Rosenstolz, No Angels, Max Giesinger, Anett Louisann, Yvonne Catterfied, die Prinzen, Christina Stürmer und etliche andere "authentische" Popkünstler texten, komponieren und produzieren.
 
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