Höchstalter für den Eintritt ins "Musikgeschäft"?

[Sky]

Aber "einfach so" wird man glaube ich nicht (Berufs-)Musiker

Ja, das sollte man auch nochmal betonen. Die meisten professionellen Musiker haben sich ihren Erfolg hart erarbeitet (manche hatten leider auch erst richtig Erfolg nach dem sie gestorben sind und hatten in ihrer aktiven Musikerzeit ein recht erbärmliches Leben) und ist nicht einfach so auf sie zugeflogen. Risikobereitschaft, eiserner Willen und vor allem eine Band die als Team fungiert, sind denke ich wichtige Grundpfleiler zum langfristigen Erfolg.

Glück gehört in der Tat dazu! Ich nenne das die richtige Person zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein.

Ja, der Markt ist überflutet von talentierten Musikern aus welchen die Musikindustrie geldbringende Diamanten formen könnte, aber die Kapazitäten sind begrenzt und da hilft nur noch Glück und gute Connections um durch das letzte Tor zu kommen. Umso wichtiger halte ich den Punkt der Selbstvermarktung.

Das ist ein wirklich wichtiger Punkt zu der Ausgangsfrage!
Das setzt für jeden Chancen frei, wenngleich es für mancheinen recht mühseelig ist, sich in diese ganze Technik, Software und Tontechnik einzufummeln - zmd. wenn es einen bestimmten Standard erreichen soll. Ich hab nach ner Weile Pause jedes Mal die Hälfte vergessen und muss mich wieder einfummeln, anstatt Musik zu machen...

Geht mir auch immer so, vor allem wenn wirklich nicht vor hat Tontechniker (man muss auch erstmal so ein Gehör haben/entwickeln) zu werden. Im besten Fall findet man aber auch Freunde die einem helfen.

 

[BigLouie]

Mittlerweile bin ich 26 - habe weder in einer Band gesungen/gespielt, eine Platte aufgenommen, noch bei irgendwelchen hochtrabenden Talentwettbewerben gewonnen.

Dann mach dein eigenes Ding, statt darauf zu warten, dass du iiirgendwann mal DIE Band gefunden hast. Du spielst Gitarre und singst? Werd doch Singer-Songwriterin. Das ist jetzt nicht das innovativste, aber das ist eine Band eigentlich auch nicht.
Eine Menge guter und berühmter Bands haben nie irgendwelche Wettbewerbe gewonnen.
Schauen wir uns mal die Masse der populären Musik an. Das meiste ist musikalisch weder innovativ noch besonders gut, also scheinen Genie und Talent keine Kriterien für die Berühmtheit zu sein. Bands und SolomusikerInnen (oder auch andere Kreative, z.B. Romanschriftsteller) brauchen einen Workflow, der zu kontinuierlichem Output sorgt. Ohne Output existiert man quasi nicht, und je mehr Output, desto eher wird man wahrgenommen.

Elvis hat über 23 Jahre hinweg jedes Jahr mindestens 2 Singles rausgebracht, zusätzlich hat er in 1 bis 3 Filmen pro Jahr gespielt. Die Beatles haben jedes Jahr ein bis zwei Alben veröffentlicht. Denselben Output hatte Julie London, um mal eine populäre Sängerin zu nennen.

Ich denke also, der Erfolg hängt mit der Fähigkeit zu kontinuierlichem Output zusammen. Wenn die MusikerInnen noch jung und knackig aussehen, hat die Werbung mehr Möglichkeiten, weil Menschen nunmal visuell orientiert sind. Letztendlich zählt aber einzig die Qualität der Musik, auf die es ankommen sollte. Das ist eine handwerkliche Frage - Beherrschen des Instruments, Storytelling, Songwriting, Timing und so weiter sind nicht angeboren, sondern müssen in vielen vielen Jahren gelernt werden, und das haben Menschen mit 30 Jahren Erfahrung eben viel besser drauf als Frischlinge, die seit 3 Jahren Musik machen und ihre Möglichkeiten gerade erst erahnen können.

 

[Flowmo]

Hey Sunny,

ich werde nächsten Monat 31 und versuche durchzustarten

Es nie versucht zu haben und sich dann immer zu fragen, was wäre wenn, ist für mich eine grauenvolle Vorstellung. Es geht zäh voran, kostet mich viel Überwindung, vor allem einen Song als fertig zu bezeichnen. Jetzt bin ich gerade dabei mich zu überwinden den dann auch tatsächlich aufzunehmen bzw. auf open mics zu spielen, um mich letztendlich der Kritik stellen. Alles nicht so einfach aber auch jetzt noch Herrausforderungen zu haben die einen aus der Reserve locken ist doch großartig!

Also hau rein!!!

 

[GerhardEichberge]

Gerhard Eichberger


Die Frage nach dem Alter...

Naja, ich kriege von vielen Leuten zu hören, daß ich zu alt bin, um Musik zu machen. Vor allem im Hinblick darauf, daß es erst im Jahr 2009, als ich bereits 47 war, den ersten Auftritt meiner Band gegeben hat. Ich hatte jedoch keine Möglichkeit, früher mit der Musik anzufangen, was damit zusammenhängt, daß meine Eltern dagegen waren, daß ich Musik mache und ich obendrein Einzelgänger war (und teilweise noch bin) und lange keine Musiker gefunden habe, obwohl ich schon 1980 eine Band gründen wollte und damals schon meine ersten Liedtexte (die meisten wurden von meiner Mutter verbrannt) geschrieben habe.

Naja, und bei so manchem Bandcontest kann ich nicht auftreten, weil ich zu alt bin. So gilt beim Tullner BandBoost, daß das Durchschnittsalter der Bandmitglieder 25 Jahre nicht überschreiten darf.

Mein Schwager meint, daß es überhaupt keinen Sinn macht, wenn jemand in meinem Alter versucht, mit Musik anzufangen. Er sagte sogar, daß Leute wie der Wolfgang Ambros nur aus ihrer Vergangenheit schöpfen - hätte der Wolfgang Ambros heute angefangen, so fett wie der heute ist, hätte kein Mensch eine CD von ihm gekauft (Zitat Schwager). Er meint, daß ich schon aufgrund meines Alters ein Unbekannter bleiben werde, egal wie groß meine Anstrengungen auch sind.

Ich bin da allerdings anderer Ansicht. Das Alter sollte doch nicht wichtig sein fürs Musikmachen.


Gerhard

 

[Delain]

Sunny, ich bin 29 und bekomme erst jetzt Anfragen von Produzenten/Songwritern (liegt möglicherweise auch am Wechsel der Gesangslehrerin). Es gibt für jedes Alter etwas Passendes und es ist eigentlich nie zu spät.
Es gibt Leute denen fällt in jungen Jahren alles in den Schoß und Andere müssen hart dafür arbeiten. Wichtig ist der Wille und das Durchhaltevermögen . Wollte ja auch schon mehrmals Alles hinschmeißen-hab ich aber nicht!
Singen kannst Du ja, los inserieren!

 

[andiu]

Auch wenn Leuten ihr Talent in den Schoß fällt, ohne Dranbleiben oder Arbeit wird das nie was Selbst die größten Talente haben tage-wochen-monate-jahrelang ihr persönliches Ding gemacht bis sie ihren persönlichen Weg haben, so wie Gerhard oben. Letztlich ist es fast egal wie alt Du bist. Bist Du älter, brauchst Du vielleicht ein Jahr oder zwei länger weil die Haut nicht mehr ganz glatt ist, aber dafür sind die Songs vielleicht einen Tacken individueller? Uniqueness ist das was die MI (Musikindustrie) will und auch das Publikum. "So wie xxx ... zu sein" können viele, aber sich selbst zu sein und halbwegs publikumskompatibel (nicht extrem darauf hinarbeiten) das können deutlich weniger.