@ Post 22: Die von Dir zitierten Herren, würde auch ohne ihr eigenes Equipment sich nach kurzer Einstellerei so ähnlich bis fast genauso wie immer anhören, das liegt tatsächlich an dem hier schon zitierten Grundsound. Der Weg dahin verläuft bei keinem besonders geradlinig. Bis dahin sollte man sich nicht zu sehr von zu vielen Soundmöglichkeiten ablenken lassen, das ist vorwiegend der Fall, wenn man mit einem FX-Board oder Software arbeitet.
Am zielführendsten ist es, wenn man sich für einen bestimmten Verstärker und dessen eigentümlichen Klang erwärmen kann und dann erst mal vorrangig mit dessen Höhen, Mitten, Gain-Regulierung und der Anschlags- und Zupfdynamik am Instrument experimentiert. Rückblickend halte ich es sogar auf Dauer für besser, wenn dieser Prozeß sogar 1 - 2 Jahre dauert. Naja - falls nicht gerade eine Band dazwischen haut, die von einem Tremolo, Delay usw. verlangt.
Ob man diesen Ampklang nun mit dem Verstärker selbst oder mit einem Pod herausfummelt ist eigentlich zweitrangig.
Es wird gerade inflationär damit umgegangen, sich aus Unzufrienheit neues Equipment anschafft, bevor man alles mit dem Mitten-, Gainregler und den Tonepotis erschöpft hat.
Sich vor so einen FX-Board zu setzen und versuchen den Sound der eigenen Helden abzubilden, bringt einen nur mäßig nach vorne, das soll nicht heißen, dass man nicht tun darf, es macht ja auch Spaß.
Unterm Strich ist die Einstellung an einem Amp - egal ob Übungsamp oder ausgewachsene Röhre - genauso maßgeblich wie an einem FX-Board. Mein Tipp wäre, auch wenn einem eine Band im Nacken säße - einen Gang rauszunehmen und sich in Ruhe ohne selbstauferlegte Kaufzwänge in Shops Amps anzuhören und anzuspielen ggf. anspielen lassen, bis es funkt. Das wird wahrscheinlich ein Amp sein, der weder vom Budget noch von der Lautsärke ins Wohnzimmer passt, aber man weiß zumindest wo man selbst, ohne die Melodien der Helden im Kopf, hin will. Diesen Sound kann man dann mit einem kleineren Verstärker oder einem FX-Board abbilden. Im Falle eines Amps würde ich mir nur die beiden für mich wichtigsten Pedale holen, in meinem Fall wären das z. B. ein Fuzz und ein Boster oder Overdrive. Auch hier würde ich erstmal mich nicht von den GAS-Threads im MB anfixen lassen, sondern solange mit den beiden Pedalen ausbalancieren bis es kappt. Mit bspw. einem einfachen Monkey und einem Big Muff kann man locker 70 -80% aller Fuzz- und Bender-Pedale ersetzen. Hat man erst einmal diese Basis, so ist das 90% der Miete.