ich weiß nicht warum mozarts nachtmusik wichtig für die zeitgenossen war. as heutiger sicht ist es ähnlich wie der türkische marsch ein "mozart - erkennungswerk"... ungefähr so wie vivaldis jahreszeiten
die quartette haydns... also haydn gilt als erfinder des streichquartetts. und das streichquartett gilt als die wichtigste gattung für (junge) komponisten die wich beweisen und präsentieren wollten. mozart widmete seinem vorbild haydn eine sammlung an quartetten. in der widmung schrieb er "die früchte meiner mühevollen arbeit" - mozart gab ja nicht oft zu dass ihm das komponieren mühe bereitet. haydn war damals ein internationaler star. mozart eine lokale berühmtheit(?) - klar wollte er über die quartette die aufmerksamkeit haydns und der anderen großen meister. er betonte in der widmung wie sehr er sich bemüht hat - sicher auch aus werbegründen, denn schon haydn beschrieb seine streichquartette als "eine völlig neue art zu komponieren". jedenfalls ergaben sich aus den möglichkeiten der kleinen besetzung viele möglichkeiten für eine virtuose und inspirierende komposition ("gespräch zwischen 4 musikern") - das quartett wurde zum aushängeschild eines jeden komponisten. kaum ein komponist fand beachtung wenn er nicht mindestens ein gutes streichquartett geschrieben hat. das ging weit über die klassik hinaus.
(mehr dazu zur 2. frage)
beethovens 9. ... hmm also da bin ich vorsichtig. "es heißt" dass diese sinfonie den weg in die romantik ebnete. ich kann das ehrlich gesagt nur nachsagen. beethoven baut im letzten satz einen chor ein der einen text singt. ich dachte immer dass es ja eher ein schritt zum klassischen wäre... immerhin nimmt er ganz bewusst ein stück des absoluten aus seiner sinfonie raus.
seine 9. sinfonie ist eine gewaltige zäsur in der musikgeschichte:
komponisten nach ihm waren wie gelähmt und trauten sich kaum mehr sinfonien zu schreiben. ich weiß nicht ob ich übertreibe aber es schien sich verzweiflung breit zu machen. wer konnte so ein werk toppen, und wer würde bei dem versuch vonden kritikern zwrrissen werden?
im grunde brachen die komponisten in 2 lager auf:
die einen versuchten (immer sehr sehr ehrfurchtsvoll) es beethoven gleichzutun und fingen so langsam wieder an sinfonien zu komponieren (z.B. brahms : "Ich werde nie eine Symphonie komponieren! Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer einen Riesen [Beethoven] hinter sich marschieren hört." - später fing er doch an und jahre nachdem er sein werk begonnen und vollendet(?) hatte brachte er seine erste sinfonie an die öffentlichkeit.
das 2. lager war deutlich progressiver. sie waren der ansicht, man könne die musik nur voranbringen indem man sich von beethoven löst und neue wege beschreitet:
Richard Wagner - war der ansicht, dass die künste sich zu sher voneinander entfernt hätten (poesie, theater, bildende kunst, malerei - alles stand für sich alleine - selbst die musik konnte inzwischen ohne text, tanz oder schauspiel die menschen begeistern - eine entwicklung zu der beehoven maßgeblich beigetragen hat).
so wollte wagner die künste wieder zusammenführen... zu einem gesamtkunstwerk. im nationalistischen deutschen raum hatte er es als deutscher auch etwas leichter als sein "weltbürgerlicher" konkurent in sachen progression:
franz liszt - er ging ebenfalls den schritt von beethoven weg, blieb aber bei der instrumentalmusik und erfand die sinfonische dichtung, in der er außermusikalische "gedanken" in musik fasst - etwa eine faust-szene.
ich bin nicht sicher ob sich liszt fester formen verweigert hat (ich könnte es mir vorstellen). in sibelius' sinfonischer dichtung "en saga" gibt es laut lehrbuch zumindest eine grobe sonatensatz form.
die frage des unterschieds zwischen klassik und romantik ist nicht grade leicht. die romantik ist eine geistige bewegung. das ist schon eher eine philosophische diskussion. wie in dem wiki link steht richtet sich der geist der romantik ins unendliche (absolute). dagegen halten die klassiker mit ihren festen formen. die sonatensatzform war perfekt geeignet: 2 kontrastierende themen die sich anfangs widersprechen, dann streiten und schließlich in einer snythese zu einem ende finden. und dieses verarbeiten und zu einem ende führen der musik ist bezeichnend für die klassiker. romantiker gingen eher ins unendliche, wollten ihre musik für sich sprechen lassen und sie nicht etwas anderem unterordnen (-> absolute musik).
form und inhalt mussten in der klassik in perfekter balance stehen. die musik hat eine aussage und diese wird beispielsweise in die sonatensatzform hineingepasst. mozart gilt als jemand der es verstand form und inhalt in perfekten ausgleich zu bringen. die romantiker schließlich wollten mehr inhalt bieten - mehr als sie in einer der klassischen formen "reinpressen" konnten. so mussten die formen aufgebrochen, erweitert oder verworfen werden.
das streichquartett gibt es weiterhin, bis in die 12 ton musik. aber vergleiche deren formen mit den klassischen.
ps: ihr bekommt euer prüfungsthema aber sehr genau im voraus
