Hilfe..Welchen Pickup? Rockinger Jay Bee / Burstbucker 3 / Seymour Duncan SH 4 oder 5

  • Ersteller MarcNRW
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Mein erster Rat: Vergiß das mit dem P-90. Mehr Output kriegst Du so sicher nicht, und schon gar nicht brummfrei. Der nachmeiner Kenntnis einzige Pickup, der als Humbucker annähernd in die Richtung geht, ist der Dimarzio Bluesbucker. Den finde ich als Hals-PU phantastisch, würde ihn aber nicht als StegU für heftige Sachen empfehlen, da ist er einfach zu höhenreich. Generell sind P-90 am Steg eher für Crunchsounds prädestiniert, die sie auch wirklich einzigartig bringen. Für Modern Rock klingen sie nicht dicht genug und matschen bei HiGain auch schnell, da überschlagen sich für mein Gehör auch die Obertöne irgendwie komisch. Vielleicht wär das beim Bluesbucker besser, nachdem er am Hals auch HiGain-Shredding vortrefflich rüberbringt, aber ob ich das riskieren würde? Mehr Bottom (mit "o" übrigens ;)) als die jetzige Bestückung brächte er aber sicher nicht.

Der Rockinger JayBee unterscheidet sich doch recht deutlich vom Duncan JB. Für Dich könnte er durchaus richtig sein, weil er weniger diese (Hoch-) Mittennase hat, sondern ausgeglichener klingt und auch mehr Tiefen hat. Das Preis-Leistungsverhältnis ist natürlich auch sehr gut. Er klingt auch sehr warm und angenehm, nicht so schrill.

Der SH-5 ist ein toller, vielseitiger PU, der nicht nur Metal gut kann. Als zu höhenlastig oder steril habe ich ihn nicht empfunden, eher als transparent und druckvoll. Auch die Mitten sind weder ausgehöhlt wie zB beim SH-14 noch überbetont, sondern schön ausgeglichen in den Gesamtsound eingebettet. Für heavy Rhythmussounds einer meiner absoluten Lieblinge. Was er nicht so gut kann, sind singende Töne in den hohen Lagen, da ist der JB ihm deutlich überlegen.

Ein richtig fettes, saftig klingendes Teil ist der Dimarzio Tone Zone. Mit dem wirst Du nie dünn klingen, und auch Soli kommen sehr schön. Matschen tut er auch nicht. Er hat jetzt keine strahlenden Höhen, aber seine Transparenz ist völlig ok, sie wird halt mehr im verzerrten Bereich durch die vielen Obertöne deutlich. Macht auf jeden Fall eine richtige "Wand", klingt dabei aber sehr warm und nicht so kantig und fies (was ja manche in dem Bereich durchaus bevorzugen).

Der Burstbucker 3 ist so eine Sache. Da könntest Du bei Deinen musikalischen Vorlieben Probleme mit mikrofonischem Pfeifen bekommen, denn der ist nicht gewachst, und man hört öfter vom Pfeiforgien bei Burstbuckern. Manche haben das Problem gar nicht, andere wohl recht massiv. Vom Sound her sicher keine schlechte Wahl, aber mehr Output und Bässe als der OriginalHB wird er nicht unbedingt haben. Ich sehe ihn eher im Bluesrock/Classic Rock-Bereich zu Hause.

Wenn schon ein Gibson, dann würde ich eher zum 500T greifen. Vorr allem gebraucht günstig zu kriegen, ist er für härtere Sounds eine gute Alternative. Er hat für meine Ohren auch nicht dieses brätzige, was schlechtere PUs mit Keramik-Magneten gern haben. Fett und transparent, und auf jeden Fall genug Bottom und ordentlich Output. Selbst einzeln gespielte Töne haben immer schön Fleisch auf den Rippen. In einer Les Paul Classic hat er mich sehr überzeugt, weil er auffallend warm klang für einen Keramik-Brenner. Am Volumepoti konnte man ihn noch etwas zähmen, mit 50ies-Wiring (siehe SuFu) bis in Blues-taugliche Gefilde. Hab mir selber schon überlegt, ihn in meiner Paula zu probieren, weil er mir sehr vielseitig erschien. Sein Ruf leidet im Netz halt etwas unter den zahlreichen Vintage-Jüngern unter den Gibson-Spielern, die ihn natürlich hassen. Von denen kommen dann die günstigen Angebote auf ebay :D.

Gruß, bagotrix
 
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Der 500T ist in meinen Ohren zu viel des Guten, plärrig. Und selbst teilweise bei diversen Zweitönen neigt er zu matschen. Ich hab Gain auf 9 Uhr! Mit derselben Zerrintensität ist ein SH-10 weitaus besser betucht und ist sogar böser im Growl. Ich hab gelernt das letzte Jahr mit ihm auszukommen, aber bin froh wenn ich das Teil draußen hab. Ich steh auf kantige schnelle Sounds, aber der ist extrem kalt wenn ich ihn zurückdrehe. Mein Gibsonfavorit ist der Iommi, der aber bei hohen Gainsettings zu matschen neigt, aber zurückgedreht einen sehr guten Ton bekommen kann, der nicht quäkt. Der schmettert einfach besser als der 500T und kommt roher rüber. Das Output ist zwar hoch, aber noch im musikalischem Rahmen.
 
@mnemo:

Schon interessant, wie sich die Wahrnehmung individuell unterscheidet - oder die Pickups selbst (weiß man bei Gibson ja nie so genau...)? Manchmal harmoniert ein PU auch einfach ums Verrecken nicht mit einer bestimmten Gitarre - oder nur mit einer ganz bestimmten. Von daher will ich Deinen Bericht auch gar nicht in Frage stellen. Ich hatte mal eine Les Paul Classic in der Hand, die hatte die ansonsten von mir nicht sehr geschätzten SH-1 drin, und sie klang unglaublich gut. Die bleib aber auch die einzige, in der sie mir je gefallen haben...

Was ich damit dem TE sagen will: Ist klar, dass man als einzelner immer nur einen kleinen Ausschnitt als Erfahrung wiedergeben kann, und gerade beim PU-Wechseln bleibt halt vieles Trial & Error.

Was den 500T betrifft, so könnte es natürlich uU auch sein, dass in der Classic durch die dort eingebauten 300 KOhm-Volume-Potis und das 50ies-Wiring einiges im Hochtonbereich "geglättet" wurde. Die Potis klauen auf jeden Fall obenrum einiges, was in dem Fall eher gut sein mag, und das 50ies-Wiring lässt beim Zurückdrehen für meine Ohren eher warme, resonante Sounds entstehen. Bei den 498T/490R in meiner Studio führten die 300 KOhm-Potis eher zu einem zu wattigen, nöligen Sound. Auch mit 500 KOhm sind sie nicht meine Lieblinge geworden, aber klangen doch deutlich besser. Die PUs sind inzwischen nach diversen Experimenten durch Tonerider Alnico IV Classics ersetzt wurden, ausgezeichnete PAFs übrigens, halt mit recht wenig Output. Super für klassische Blues und Rocksounds. Aber immer, wenn ich richtig heftige Sachen spiele, spukt mir dann halt dieser 500T aus der Classic im Kopf herum...

Gruß, bagotrix
 
Danke für die ausführlichen Berichte.
Nachdem ich jetzt viel gelesen habe und euch auch für eure Meinungen und Eindrücke echt dankbar bin, interessiere ich mich jetzt stark für:

Gibson 498T

oder

DiaMarzio AT-1 DP224

oder

DiaMarzio The Tone Zone DP155 (aber vielleicht schon zu viel?)

Wer hat Erfahrungen mit denen?
Warm, nicht zu Spitz/Brett, Transparent genug oder schnell am matschen?
(andere empfehlungen?)
Ich spiele gelegentlich auch Droptuning.
Dem AT1 wird nachgesagt, dass er für Droptuning weniger geeignet ist. Ist dem so?

Möchte auch gerne einen Black Pickup, kein Nickel Cover.
Müsste mich langsam mal für einen entscheiden und dann geht die Löterei los!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ausführlichen Berichte.
Nachdem ich jetzt viel gelesen habe und euch auch für eure Meinungen und Eindrücke echt dankbar bin, interessiere ich mich jetzt stark für:

Gibson 498T

oder

DiaMarzio AT-1 DP224

oder

DiaMarzio The Tone Zone DP155 (aber vielleicht schon zu viel?)

Den Tone Zone hatte ich ja schon mal empfohlen. Da kann ich Dir auch sagen, dass er nicht zum Matschen neigt, auch beim Runterstimmen, solange die Gitarre eine vernünftige Grundlage liefert. Bei einer Godin mit Schraubhals aus Ahorn sehe ich da eigentlich kaum Anlass zur Sorge, die sollte knackig genug klingen, wenns in meinem Fall schon eine SG tat. Zum AT-1 kann ich leider nicht so viel aus eigener Erfahrung sagen, aber zum 498T: Würde ich für Deine Zwecke nicht empfehlen. Ähnlich wie der JB hat er einen markanten Mitten"nöck", der aber etwas tiefer liegt. Ich fand ihn für Soli toll, hab aber nie einen guten Heavy-Rhythmus aus ihm rausgekriegt. Wir hatten zwar nur einen Ganzton tiefer gestimmt,aber untenrum war es immer etwas indifferent.

Gruß, bagotrix

Ach ja: Frohes Neues Jahr an alle - keep rockin" (or bluesin', jazzin', ...)!
 
Ich rate zum Duncan SH-14. Der ist weniger hochmittenspitz als der SH-4, im Grunde eine AlNiCo V- Version des keramisch bestückten SH-5. :)

Der SH-11 ist übrigens die AlNiCo II- Version davon... der könnte aber in einer Mahagonigitarre schon eher zu bedeckt klingen. Also SH-14. :)

Alex
 
M
  • Gelöscht von TheMystery
  • Grund: Bitte zukünftig solche Überschneidungen (erst Post in vorhandenem Thread, dann Eröffnung eines Neuen
M
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