Die Originalnotation in dem Reinhard Mey Notenbuch ist in 6/8 notiert.
Leider darf ich sie hier nicht online stellen, finde sie aber sehr aufschlussreich und sie ist von der Notierung nicht so gerade wie eure Beispiele oben.
Bei Interesse sie zu sehen kann man mich gern ansprechen (der TE hat sie schon).
@Disgracer:
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du mich gerne falsch verstehen willst und deshalb so vehement argumentierst.
Ich hatte die 3/4 bzw. den "Walzer" eben als Erklärung für das "Schwingen" des 6/8-Taktes verwendet.
Wir haben wohl eine unterschiedliche Auffassung des 6/8-Taktes, was ja auch nicht schlimm ist, da nicht jeder jeden Rhythmus gleich empfindet.
Ein 4/4-Takt hat die Hauptbetonung auf die eins und hat das von Dir beschriebene "pendeln" zwischen eins und vier nicht, ist also etwas "platter" und hat mehr was von "schunkeln".
Bei einem 6/8-Takt gibt es mehr Spielereien und er hat auch deutlich das 2er-Metrum bis sich manche Form wiederholt.
Ich würde sie trotzdem anders gegenüberstellen und habe das auch oben so zu beschreiben versucht:
1 2 3|1 2 3 |
1 2 3 4 5 6 |
Wir sind uns einig darin das der Vergleich hinkt und dass das zwei paar Stiefel sind!
(einmal Viertel, einmal Achtel, einmal kurze 1er-Betonung, einmal lange pendelnde 2er-Betonung...)
Trotzdem hat das Lied durchaus Teile die wie ein "Walzer" im Dreiertakt schwingen und betont sind (z.B. "mag mein Name nicht Orpheus sein...") aber eben auch viele Teile die im "Doppeldreier" schwingen und eher die pendelnde 2er-Betonung auf eins und vier haben und dadurch auch "gerader" klingen.
Auch die Bassbegleitung greift das auf in dem Reinhard Mey mal die eins und die vier betont und dann wiederum bei den verbindenden Bassläufen die vier fünf sechs als Auftakt für die nächste eins verwendet.
Ich empfinde da sowohl die langsame Pendelbewegung zwischen eins und vier, als auch die beiden dreier Unterteilungen die eben schnell und eher "walzermäßig" schwingen.
Das ist für mich kein Widerspruch, sondern eine ergänzende Erklärung.
Klar ist jetzt eine schöne Diskussion daraus entstanden, ob sie dem TE aber weiter hilft weiß ich nicht.
Ob man das triolisch, sechstolisch, im dreiviertel- oder im sechs-achtel-Takt notiert ist künstlerische Freiheit und eben manchmal einfacher und manchmal schwerer zu lesen.
Falsch ist aus meiner Sicht weder das eine noch das andere.