Hilfe bei der Pickupschaltung

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Mortifreak
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Ich habe hier eine Gitarre mit H-H Bestückung, bei der ich die Pickups gerne anders verschalten würde. Bisher hat sie einen einfachen Dreiwegeschalter, es sind also Bridge PU, Neck PU, und beide PUs (ohne Coil Splitting) anwählbar. Da ich mir jetzt neue Tonabnehmer angeschafft habe, will ich möglichst viel aus dieser Kombination rausholen.
Ich würde gerne beide PUs in Singecoils splitten können, aber sowohl beide (gesplitteten) Singlecoils als auch jeweils einen Humbucker und einen Singlecoil zusammen verwenden können.
Was für eine Schaltung empfehlt ihr da? Kann man aus einer H-H Bestückung auch noch mehr Kombinationsmöglichkeiten auf einmal rausholen?(Ich scheue auch nicht davor mir noch eine paar Switches/Push-Pull-Potis einzubauen ;) )
 
Eigenschaft
 
Sehr variabel und Deinen Vorstellungen entsprechend wäre der Einbau von 2 Push/Pull-Potis bzw. 2 MiniSwitches zum separaten splitten der Humbucker. Welche Spezifikationen hat Deine Gitarre denn genau (Anzahl Volume- und Tone-Potis, 3-Way-Switch ist ja bereits bekannt)?
 
Es gibt auch sogenannte "Megaswitches", die funktionieren wie die 5-Weg-Schalter, haben aber andere Möglichkeiten.
Was für eine Art 3-Weg-Schalter hast du denn?
 
Die Gitarre hat außer dem 3-Wege-Schalter (müsste ein gewöhnlicher Minischalter sein) ein Volume- und ein Tonepoti. Daher habe ich auch schon an zwei Push/pull Potis gedacht.
Eigentlich wollte ich einen Schalter mit drei Positionen beibehalten, 5 find ich persönlich für schnelles Umschalten während dem Spielen ungeeigneter. Was gibt es denn noch für Schaltertypen? In meiner Musicman jp6 habe ich einen 3-way-Switch, an dem 10(!) Kontakte verlötet sind. Was ist denn das für einer?
 
Ist eigentlich davon auszugehen, dass die zwei aufgesplitteten Humbucker-Singlecoils beide gleich klingen? Da dürften doch auch noch unterschiedliche Sounds erreicht werden können.

Edit: Was für eine Art Schalter würde ich bei deinem zweiten Vorschlag benötigen? Reicht da ein einfacher 1-poliger Minischalter?
 
Hallo Mortifreak,

was für eine Gitarre hast Du überhaupt?!
Das ist wohl erstmal die wichtigste Frage um Dir gezielt helfen zu können.
Es gibt auch Teles und Strats mit zwei Humbuckern - und das ist ganz was anderes als eine Les Paul Kopie.

Bei manchen Potiköpfen gibt es ein Problem: Man kriegt sie nicht richtig gepackt um sie hochzuziehen! Bei den Strat-Potiknöpfen geht die Riffelung nach oben und der Knopf ist wie ein Kegel. Etwas schwitzige Finger und Dir rutscht der Knopf durch die Finger. Dann helfen oft nur "Dome Speed" Knöpfe wie an einer Telecaster, da die "kreuzgerändelt" sind.

Falls deine Humbucker überhaupt splitbar sind (Werks-Humbucker haben oft nur zwei Leitungen!) ist es kein Problem sie splitbar zu machen.

Grundfrage also: Welche Gitarre hast Du?
Hast Du geschaut, wieviele Adern ins Elektrikfach gehen?

Gruß
Andreas
 
Es handelt sich um eine OLP Petrucci. Den Bridgepickup habe ich durch einen DiMarzio D-Sonic ersetzt und auch der Neckpickup wird wohl bald ersetzt werden. Allerdings müssten die Werkspickups auch splittpar sein, sind zumindest 4-adrig.
 
Hallo Mortifreak,

ah!

Dann hat deine OLP einen Troggle Switch (3 Weg Schalter).
Wenn Du beide Pickups splitbar machen möchtest, solltest Du am besten zwei Push/Pull einbauen. Wenn ich das Bild (Google Bildersuche) richtig deute sind an deiner OLP bereits Dome Speed Knöpfe. Dann geht das gut mit dem Rausziehen. Am besten mit dem Volumenpoti den Hals schalten und mit dem Tonpoti den Steg.

Für das Tonpoti brauchst Du auf jeden Fall ein PP-Poti mit 500k logarithmisch.
Beim Volumenpoti kannst Du 500k linear oder logarithimisch nehmen. Die meisten bevorzugen logarithmisch.

Im Grunde bleibt die Schaltung wie sie ist. (vorher aufmalen???).
Wenn die Pickups rausgezogen SingleCoils sein sollen, machst Du an die beiden Beinchen die näher am Poti sind (tiefer im Korpus stecken) ein Verbindung zur Masse. An die mittleren beiden Beinchen kommen die beiden Kabel, die bei normaler Humbuckerschaltung weder an Masse noch an HOT sind. Die beiden Drähte müssen weiterhin zusammengelötet bleiben (also nicht einen Draht an das eine und einen Draht ans andere Beinchen)! Ziehst Du am Poti, werden die Vier Beinchen miteinander verbunden und eine Spule kriegt von beiden Seiten Masse - ist also tot.

Gruß
Andreas
 
@Cadfael: Danke für die Tipps. Ist ein Toggleswitch denn wie ein Minischalter aufgebaut?
Ich habe mir überlegt, das Tonepoti (das ich ohnehin selten benutze) durch einen c-Switch zu ersetzen. Gibt es denn c-Switches mit einer Push/Pull-Funktion? Und gibt es Push/Pull-Potis mit mehreren "Stufen", sodass man drei anstatt nur zwei Schaltpositionen hat? Wenn nicht, müsste ich mir, um beide Pickups unabhängig voneinander splitten zu können, wohl weitere Schalter einbauen?!

Edit: Was gibt es denn noch für empfehlenswerte Schaltungen (out of phase etc.) bei einer H-H Bestückung? Es wird ja auch nicht alles gut klingen, bzw. sich stark von anderen Schaltungen unterscheiden. Oder kann man da keine allgemeinen Aussagen treffen, sodass ich das selbst ausprobieren muss?
 
Hallo Mortifreak,

den C-Switch gibt es meines Wissens nicht als Push/Pull.

Du kannst bei nur einem Push/Pull (V-Poti) beide Humbucker gleichzeitig zum SC schaltbar machen.
Der Troggle Switch funktioniert dann unverändert als Wahlschalter.

Es gibt verschiedene Bauformen des Troggleswitch.
http://www.rockinger.com/index.php?list=WG121

Von Out-of-Phase würde ich abraten. Zum einen fünktioniert es nur in Mittelstellung, zum anderen wird der Klang oft zu dünn. So hast Du auch nur 4 Sounds.
Bei des SC Variante oben hast Du 6 Sounds ...

Gruß
Andreas
 
Kriegt man mit einem parallel geschalteten Humbucker nicht auch einen Singlecoilähnlichen Sound hin? Dann hat man ja noch den Vorteil der Brummunterdrückung.
 
Der Sound ist einem SingleCoil sehr ähnlich - wobei ein "einspulig betriebener Humbucker" auch niht den Sound eines "echten SingleCoil" liefert.

Das Dumme beim parallelschalten eines Humbuckers ist, dass die Ohmzahl auf 1/4 zurück geht. Ein Humbucker mit 12 k Ohm hat parallel also nur 3 k Ohm. Viele Humbucker klingen parallel geschaltet dann sehr dünn. Beim Coil Split halbiert sich die Ohmzahl lediglich.
Ich kenne die Pickups nicht, die Du einbauen willst. Ich habe einen DiMarzio X2N am Steg meiner Cadicaster. Der klingt auch parallel geschaltet noch sehr gut - er ist seriell aber auch ein "Monster". Viele andere Pickups klingen parallel etwas zu dünn ...

Gruß
Andreas
 
Der Sound ist einem SingleCoil sehr ähnlich - wobei ein "einspulig betriebener Humbucker" auch niht den Sound eines "echten SingleCoil" liefert.
Da habe ich ein Verständnisproblem, weil:

Ein einspulig betriebender Humbucker ist doch ein Single Coil, also klingt er auch wie ein Single Coil. Er klingt vielleicht nur nicht so wie ein anderer - in Deinem Sinne "echter" - Single Coil. Aber das ändert nichts daran, dass er nach dem klingt, was er nunmal ist: nämlich nach Single Coil.
 
Hallo hilmi,

mit SingleCoil (oder Humbucker) kann man verschiedene Sachen meinen.
SingleCoil
= Tonabnehmer mit einer Spule (was der Name eigentlich aussagt)
= Tonabnehmer mit einer Spule und "klassischen" Einzelmagneten
= Bauform eines "klassischen" (Fender) Tonabnehmers

"Noiseless SingleCoils" sind ja (normalerweise) keine SingleCoils, sondern Humbucker oder DualCoils (Zweispuler) im SingleCoil Format. Ein P90 ist aber auch ein SingleCoil, obwohl er eher nach Humbucker aussieht.

Beim "klassischen" Humbucker liegt ein Stabmagnet zwischen den beiden Spulen. Humbucker mit 12 Einzelmagneten sind eher die Ausnahme. Zudem haben Humbucker meistens Spulenkörper (die für Abstand zu den Pole Pieces sorgen), während "klassische" SingleCoil Spulen meistens nicht auf einem Spulenkörper aus Plastik sitzen.
Es gibt auch SingleCoils mit Stabmagneten; gerade in preiswerten Gitarren. Dann sitzen diese Magnete aber genau unter der Spule und nicht versetzt zur Spule.

Aus einem "normalen Humbucker kriegt man normalerweise keinen klassischen SingleCoil Sound, nur eil man eine Spule abschaltet und ihn damit (im ursprünglichen Sinn des Wortes) zum SingleCoil macht. Die Konstruktion - und dadurch der Klang - ist anders als beim "echten SingleCoil", den wir aus Strat, Tele usw. kennen.

Selbst wenn ich bei einer FAT Strat den Humbucker am Steg zum SingleCoil schalte bekomme ich daher nicht den Sound, den ein "echter" Strat SC leifern würde.

Ein Tonabnehmer mit einer aktivierten Spule bringt daher noch lange nicht das, was Gitarristen unter dem klassischen SingleCoil Sound verstehen.
Brummen tut es aber wie bei einem SingleCoil! ;)

Gruß
Andreas
 
Stegpickup ist ein DiMarzio D-Sonic (~12kOhm), Neck weiß ich noch nicht, wahrscheinlich bleibt da erst mal der OLP Pickup drin (von dem ich allerdings keine Daten habe).
 
Da habe ich ein Verständnisproblem, weil:

Ein einspulig betriebender Humbucker ist doch ein Single Coil, also klingt er auch wie ein Single Coil. Er klingt vielleicht nur nicht so wie ein anderer - in Deinem Sinne "echter" - Single Coil. Aber das ändert nichts daran, dass er nach dem klingt, was er nunmal ist: nämlich nach Single Coil.

Er klingt zwar dünner und schärfer als im Humbucker-Modus, er klingt aber trotzdem nicht ganz wie ein Single-Coil, sondern eben wie ein "halber Humbucker" mit eben weniger Power. Es fehlt dieser Twang, der typische Glockenartige Klang.
Das macht die Bauweise aus. Darum gibt es auch Alternativen wie den Stag-Mag, der nämlich 2 Single-Coils auf einer Humbucker-Platte verschraubt hat.

Nimmt man den umgekehrten Weg wie in diesem Fall:
2 Single-COils wie ein Humbucker geschaltet klingt auch nicht nach Humbucker, sondern nach einem Zwischending.
Auch da macht die Bauweise was aus, das ein Humbucker einen Magnetbarren unter den Spulen und somit ein anderes Magnetfeld hat. Erst das macht den Humbucker eigentlich "fett". Gesplittet ist es anders als ein SIngle-COil.
 
Der Sound ist einem SingleCoil sehr ähnlich - wobei ein "einspulig betriebener Humbucker" auch niht den Sound eines "echten SingleCoil" liefert.

Das Dumme beim parallelschalten eines Humbuckers ist, dass die Ohmzahl auf 1/4 zurück geht. Ein Humbucker mit 12 k Ohm hat parallel also nur 3 k Ohm. Viele Humbucker klingen parallel geschaltet dann sehr dünn. Beim Coil Split halbiert sich die Ohmzahl lediglich.
Ich kenne die Pickups nicht, die Du einbauen willst. Ich habe einen DiMarzio X2N am Steg meiner Cadicaster. Der klingt auch parallel geschaltet noch sehr gut - er ist seriell aber auch ein "Monster". Viele andere Pickups klingen parallel etwas zu dünn ...

Gruß
Andreas

Das leuchtet mir nicht ganz ein.
Demnach müssten die Zwischenpositionen auch leiser klingen, da man so 2 SIngle-COils parallel schaltet. Fand ich nicht dünner als eine Spule.
 
Beim "klassischen" Humbucker liegt ein Stabmagnet zwischen den beiden Spulen. Humbucker mit 12 Einzelmagneten sind eher die Ausnahme. Zudem haben Humbucker meistens Spulenkörper (die für Abstand zu den Pole Pieces sorgen), während "klassische" SingleCoil Spulen meistens nicht auf einem Spulenkörper aus Plastik sitzen. Es gibt auch SingleCoils mit Stabmagneten; gerade in preiswerten Gitarren. Dann sitzen diese Magnete aber genau unter der Spule und nicht versetzt zur Spule.
Danke für Deine ausführliche Erklärung.

Vielleicht ist das beim Humbucker im SC-Format nochmal anders oder eine bauartbedingte Besonderheit, einer meiner absoluten Lieblings-SingleCoils ist jedenfalls der Seymour Duncan JB Jr. im gesplitteten Modus.
 
Kann man denn mit einer anderen Schaltung einen SC ähnlichen Sound hinbekommen, bei dem man kein SC-Brummen hat, jedoch ohne dass der Widerstand so drastisch absinkt wie bei der Parallelschaltung von zwei Humbuckerspulen?
Wie klingen denn zwei vollwertige Humbucker, die zueinander parallel geschaltet sind?
 

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