sponty schrieb:
Das mit dem Rückwärts anlöten habe ich nicht so ganz verstanden (bitte nochmal genauer erklären, bin sehr interessiert!), denn es ist eigentlich logisch das wenn ein HB in der mittleren Einstellung abgeschaltet ist auch kein Ton kommt, dafür hast'e ja die seperate Einstellung.
Wenn man die Potis normal anlötet, kommt aber aus beiden PUs kein Ton, wenn man nur EINEN runterdreht. Man hat also für Neck und Bridge ALLEINE die Möglichkeit, separate Volumeneinstellungen zu machen. In der Mittelstellung ist aber Mischen nicht wirklich möglich.
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Hier haben wir es mit einer standardmäßigen Gitarrenschaltung mit 2 Pickups, 2 Volumepotis und einem Pickupwahlschalter zu tun. Und jetzt kommt folgender Grenzfall: Das rechte Poti ist aufgedreht, der Schleifer steht ganz rechts, der Saft kann also gleich wieder raus in Richtung 3-Weg-Schalter. Dieser ist in Mittenstellung, d.h. der Saft von beiden Pickups könnte aus ihm raus weiter in Richtung Amp. Doch, oh Schreck! Was sehen wir? Das linke Poti ist zugedreht, der Schleifer liegt direkt an der Masse, der Saft des Pickups, der dort landet, ist perdü. Aber weiter, oh Jammer und Not: Der Saft des anderen Pickups, wo das Poti voll aufgedreht ist, kann ja nun ohne jeden Widerstand zurück über den Wahlschalter und dann über den Schleifer des linken Potis an Masse verduften. Also, wenn ein Poti zugedreht ist, so sind bei Mittelstellung des 3-Weg Schalters beide Pickups weg. In der Praxis ist das aber nicht so schlimm, man braucht ja nur den 3-Weg Schalter nach rechts zu legen und schon ist die Verbindung zum linken Poti unterbrochen.
Beim Bass hingegen will man gern die Pickups untereinander mischen und das würde mit der eben besprochenen Schaltung nicht so gut gehen. Da verzichtet man besser auf den Schalter und beschaltet die Potis so, wie wir es in der nächsten Skizze sehen:
Das Poti von Pickup 2 ist zugedreht, Pickup 2 liegt also voll an Masse, totale Stille. Das Poti von PU 1 hingegen ist voll aufgedreht. Nun schauen wir, was mit dem Saft passiert, d.h. wo kann er lang? Es ist ja eine direkte Verbindung zum rechten Kontakt des Potis von PU 2 gegeben. Hier kann der Saft aber nicht gleich an Masse, weil er dazu ja noch die gesamte Kohlebahn des Potis durchlaufen müßte. Da besteht kein reges Interesse, der Saft geht lieber weiter in Richtung Amp.
Diese Schaltung scheint also auf den ersten Blick für alles vorteilhafter zu sein, dennoch hat sie einen gewissen Nachteil: Es gehen Höhen verloren. Aber warum?
Nun, Pickup und Poti hängen ja direkt miteinander zusammen, d.h. die Spule des Pickups, die Spulenkapazität und die Widerstandsbahn bilden in sich schon einen sogenannten Schwingkreis. Je kleiner nun der Widerstand der Kohle wird, desto mehr wird die Resonanzfrequenz des Pickups bedämpft". Bedämpfen heißt einfach, daß die Höhen verloren gehen und zwar umso mehr, je kleiner der Widerstand parallel zum Tonabnehmer wird. Bei dieser Schaltung sinkt der Widerstand, je weiter man das Volumepoti zurückdreht, d.h. wir verlieren auch zunehmend an Höhen. Beim Bass ist dies nun nicht ganz so tragisch, es wirkt sich auf´s Ohr so gut wie gar nicht aus, nur bei der Gitarre ist es eben nicht das Gelbe. Da gibt man lieber der vorherigen Schaltung den Vorzug, bei der liegt nämlich parallel zum Pickup, unabhängig von der Schleiferstellung, der Gesamtwiderstand der Kohlebahn, d.h. auch beim Zurückdrehen des Potis bleiben die Höhen erhalten (warum es auch da etwas dumpfer wird, kommt später noch).