Hetzschriften gegen unpolitische Bands

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Die Begriffe "politisch" oder "unpolitisch" sind doch völlig Banane und irrelevant. Wenn ich stolz über meine deutschen Soldaten-Ahnen aus dem Ersten Weltkrieg singe, dann soll das "rechts" und damit politisch sein, aber wenn ich über meine viel älterne Soldaten-Ahnen (halt irgendwelche Vikinger/Germanne-Krieger) singe, dann ist das "unpolitisch" und nicht schlimm?

In dem Artikel wird ja auch von der Moonsrrow Website zitiert - und das muss dann doch wohl jeder Fan akzeptieren, da gibt es doch nichts zu diskutieren. Wenn die zum Ziel haben "epic heathen metal with a good touch of national romanticism an distictively pagan approach" zu machen, dann ist das Nazi-Ideologie. So, jetzt werden sich die Moonsorrow-Fans aufregen. Aber ich sage damit nicht, dass Moonsorrow Nazis sind, ich halte sie auch nicht für rechtsextrem oder sonstwie böse und gefährlich. Sondern dass Nazis eben auch solche Ansichetn haben, dass es kompatibel ist. Vielleicht sollte man auch so ehrlich sein und sagen, dass das irgendwo "rechts" ist, also solche Asnchten zum Thema Vorfahren, Volk, eigene Wurzeln und Religion etc. Die Frage ist halt eher, ob das denn so schlimm ist.

Denn ich kritisiere auch an der Antifa, dass sie eben immer gleich den "Nazidetektor" an hat und es immer darum geht, ob irgendetwas "rechtsextrem" ist. Ach Gott, wie ich diese Bezeichnungen links und rechts hasse... Ich habe mich nämlich schon öfters gerfragt inwiefern gewisse Weltanschuungen für sich genommen "böse" oder "verwerflich" sind. "Ethnopluralismus" ist in der Tat so ein Schlagwort der Neuen Rechten, der auch oft ein gefährlicher Euphemismus ist. Aber ist denn Ethnopluralismus an sich eine extrem schlimme und böse Ansicht? Und ist es für sich genommen verwerflich, wenn man sich für seine Sprache und Kultur interessiert und möchte, dass die erhalten bleibt? Oder meine, dass die nordische Religion eigentlich zu den MEnschen in Europa dazugehört, und das Christentum teils gewlatsam aufgezwungen wurde und aus einem anderen Kulturkreis stammt, und daher nicht zu den Menschen hier passt? Man kann solche Ansichten als "dumm", "weltfremd", "traditionalistisch" oder sonstwie bezeichnen - aber sind sie denn wirklich böse, verwerflich, verbrecherisch...? Oder geht es wirklich nur darum, dass solche Ansichten eben isn extreme abdriften bzw. entsprechene Leute anziehen können und daher "im Kern zu vernichten sind"?

Bei so mancher Black Metal Diskussion wundere ich mich auch immer über das Betonen von Sätzen wie "wir haben mit Politik nichts am Hut" oder "wir sind keine Nazis". Was sagt das denn aus, speziell dises "unpolitische"? Wenn Kirchen angezüdt werden dann lacht manch einer drüber und sagt "as für Spinner", wenn es aber Synagogen gewesen wären, dann wäre die Empörung direkt groß gewesen und es wären ja böse Nazis. "Wir haben nichts gegen Juden, wir hassen alle Menschen." Aha. Und wenn man Krieg und Vernichtung propagiert, dann ist das zwar etwas krank, aber irgenwo OK, sobal man aber deutschen Krieg und Vernichtung der Juden propagiert, dann ist man ein böser Nazi oder wie?

Diese "politisch" und "Nazi"-Diskussion wirkt auf mich teils echt befremdlich, und zwar von beiden Seiten. "Rechtsextrem" zu sein scheint irgendwie das ultimative Verbrechen zu sein. Die beklagten Metaller ziehen da so eine strenge Grenzen und tolerieren alles, so lange es nicht eindeutig "Nazi!" ist. Die Kläger ziehen immer die Bezüge zum rechtsextremen Ideologie, anstatt einfach mal ganz neutral z.B. zu kritisieren, dass das Kriegerische da oft so glorifiziert wird.

Die MetalSzene ist in der Tat wohl unpolitischer als die hardcore Szene, das iegt wohl ganz eifnach in ihrer teils eskapistischen Natur. Im Metal singt man häufig über Ritter und Drachen, andere über Massenmörder. Canninbal Copse aber z.B. sind ja ein typisches Beispiel dafür, dass ihre texte gar null mit ihrer Einstellungen zu tun haben. Sie machen halt Death Metal, und dazu gehören eben so Horror/Splatterlyrics. Ist halt so. Und es ist auch so, dass Pagan/Viking-Metal ja doch ein echter Trend momentan ist. Also gründen auch Leute entsprechende Bands, weil sie Spaß daran haben (und so Mittelalter/Fantasy-nerds sind Metaller ja eh schon immer gewesen...). Und es würde dann ja auch nich passen, wenn man dazu irgendwelche Großstadt-Lyrics schreibt, also schreibt man dazu enstprechende Songs über die alten Germanen und Vikinger, die in die Schlacht ziehen.

Ich habe bei dem Artikel auch gedacht, dass die sich mal besser informieren sollen bzw. musste ich etwas grinsen. Es gibt da in der Tat manche Band, die eien fragwürdigen Hintergrund hat. Aber gerade die, die da auf dem Paganfest spielen, sind doch (mal hart gesagt) eher kommerzielle Spaßkapellen. Eluveitie sind als Support von Kreator auf Tour, ich glaube der Mille hätte was dagegen, wenn die wirklich so fragwürdige Ansichten hätten :) Umgekhrt kann ich aber über einige Leute, die sich da über die Antifa so aufregen und immer mit "die Bands sind aber unpolitisch!" kommen auch nur den Kopf schütteln.

Was heißt denn bitteschön "unpolitisch?" Es geht darum, ob eine Band menschenverachtende/verbrechrische/.../ Ansichten propagiert; was hat das denn mit "politisch" zu tun?
 
Wo liegt also das Problem in dem, was die Antifa tut? Sie hat anscheinend recht mit ihren Bedenken. Der Eröffnungspost ist damit eigentlich hinfällig
wenn die antifa sich mit den wirklich politischen bands beschäfigen würde (als extreme beispiele seien mal totenburg, absurd und ad hominem geannnt), dann verstehe und unterstütze ich das.
aber momentan wird die gesamte black/pagan-szene als rechtsextrem dargestellt, also sollten die sich nicht wundern, wenn plötzlich die gesamte black/pagan-szene gegen sie ist. mit wem, der mich als nazi hinstellt, kann ich eben schwer sympathisieren.

das was die antifa derzeit abzieht, ist nicht nur unter aller sau, sondern auch extrem kontraproduktiv, da leider viele leute lieber mit dem sympathisieren, der ebenfalls angegriffen wird - und das ist der nsbmler.

da fragt man sich ernsthaft, ob diese leute einfach nur dumm sind oder von den nazis dafür bezahlt werden.:bang:

was die schwarze sonne angeht, da gebe ich dir recht, dieses symbol hatte im heidentum keine bedeutung. es gab zwar ähnliche symbole, aber ihre heutige form bekam sie erst in den 1930/40ern. darum finde ichs auch nicht gut, wenn es von irgendwelchen gruppen verwendet wird.

bei den meisten bands verhält es sich ähnlich wie im death metal, das gehört eben dazu. im death/grind gibt es kettensägenmassaker, im black metal krieg. weder würden cannibal corpse mit ner kettensäge durch die stadt laufen, noch würden endstille sich nen panzer klauen und damit krieg spielen.
leider lässt sich krieg/misanthropie/heidentum etc viel leichter mit ner ideologie verbinden als gore, sonst hätte der death metal das selbe problem.
 
<°}}}<;3595230 schrieb:
wenn die antifa sich mit den wirklich politischen bands beschäfigen würde (als extreme beispiele seien mal totenburg, absurd und ad hominem geannnt), dann verstehe und unterstütze ich das.
aber momentan wird die gesamte black/pagan-szene als rechtsextrem dargestellt, also sollten die sich nicht wundern, wenn plötzlich die gesamte black/pagan-szene gegen sie ist. mit wem, der mich als nazi hinstellt, kann ich eben schwer sympathisieren.

das was die antifa derzeit abzieht, ist nicht nur unter aller sau, sondern auch extrem kontraproduktiv, da leider viele leute lieber mit dem sympathisieren, der ebenfalls angegriffen wird - und das ist der nsbmler.

jein. Ich finde, gerade eine Szene wie die Black Metal-Szene, die gern mit zweideutigen Symbolen provoziert (vgl. Taake/Hoest), sich dann aber "unpolitsch" sehen möchte eine zweischneidige Sache. Ich kann doch nicht auf der einen Seite politisch provozieren, mich aber auf der anderen Seite darüber beschweren, wenn das so aufgefasst wird. Dazu zählt m.E. eben auch das ganze "unpolitisch"-gefasel, denn wenn man mal ehrlich ist, kann ein öffentlicher Auftritt per se nicht "unpolitisch" im eigentlichen Sinne des Wortes sein. (wiki sagt dazu: "Der Begriff Politik wird aus dem griechischen Begriff Polis für Stadt oder Gemeinschaft abgeleitet. Er bezeichnet ganz allgemein ein vorausberechnendes, innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten.")
Insofern finde ich es schon auch merkwürdig, dass sich gerade diese Szene so schwer tut, sich von den Wirrköpfen, die sie gerne für "politsche" Aussagen "missbrauchen" möchte, zu distanzieren. Andererseits stimme ich Dir zu, dass die Antifa da oft über's Ziel hinausschießt, weil sie die Szene nicht gut genug kennt und auf die Provokation hereinfällt.

<°}}}<;3595230 schrieb:
bei den meisten bands verhält es sich ähnlich wie im death metal, das gehört eben dazu. im death/grind gibt es kettensägenmassaker, im black metal krieg. weder würden cannibal corpse mit ner kettensäge durch die stadt laufen, noch würden endstille sich nen panzer klauen und damit krieg spielen.
leider lässt sich krieg/misanthropie/heidentum etc viel leichter mit ner ideologie verbinden als gore, sonst hätte der death metal das selbe problem.
Stimmt - aber auch hier: wenn ich nur darüber singen möchte, warum kann ich mich dann nicht von den Deppen distanzieren? Edit: gerade Cannibal Corpse müssen sich ja oft genug von irgendwelchen Massakern und Amokläufern distanzieren bzw. sich "rechtfertigen"...

Noch was: ich find es gut, dass hier über ein "heißes" Thema soweit ich das überblicke sachlich und ohne persönliche Angriffe diskutiert wird. :great:
 
<°}}}<;3595230 schrieb:
wenn die antifa sich mit den wirklich politischen bands beschäfigen würde (als extreme beispiele seien mal totenburg, absurd und ad hominem geannnt), dann verstehe und unterstütze ich das.
aber momentan wird die gesamte black/pagan-szene als rechtsextrem dargestellt

Ja Moment, wenn in der Beziehung keinerlei Distanzierungsversuche gemacht werden, sondern - im Gegenteil - durch Provokation über Symbolik und misanthrophische und z. T. auch hetzerische Lyrics unter dem Vorwand "ist doch nur Image" Nazis zusätzlich eingeladen und nicht abgeschreckt werden, dann ist die Szene im gesamten doch fragwürdig und rechtsextrem unterwandert, und sei es nur durch aktive Duldung.

also sollten die sich nicht wundern, wenn plötzlich die gesamte black/pagan-szene gegen sie ist. mit wem, der mich als nazi hinstellt, kann ich eben schwer sympathisieren.

Das ist ja auch einfacher als ein Differenzierungsversuch oder eine Klarstellung (die bei vielen evtl. sogar ins Leere läuft). Ich rede jetzt von den Bands, nicht von dir ;)

das was die antifa derzeit abzieht, ist nicht nur unter aller sau, sondern auch extrem kontraproduktiv, da leider viele leute lieber mit dem sympathisieren, der ebenfalls angegriffen wird - und das ist der nsbmler.

Ich bin mit der AntiFa auch nicht 100%, allerdings machen sich die Herren von rechts genau diesen Umstand gerne zu Nutze, nämlich die Sympathiesuche gegen den gemeinsamen, unwissenden Unterdrücker und stellen sich in dem Zusammenhang als "Menschen des Volkes" hin, in dem Fall "wir sind doch alles BMler".

da fragt man sich ernsthaft, ob diese leute einfach nur dumm sind oder von den nazis dafür bezahlt werden.:bang:

was die schwarze sonne angeht, da gebe ich dir recht, dieses symbol hatte im heidentum keine bedeutung. es gab zwar ähnliche symbole, aber ihre heutige form bekam sie erst in den 1930/40ern. darum finde ichs auch nicht gut, wenn es von irgendwelchen gruppen verwendet wird.

bei den meisten bands verhält es sich ähnlich wie im death metal, das gehört eben dazu. im death/grind gibt es kettensägenmassaker, im black metal krieg. weder würden cannibal corpse mit ner kettensäge durch die stadt laufen, noch würden endstille sich nen panzer klauen und damit krieg spielen.
leider lässt sich krieg/misanthropie/heidentum etc viel leichter mit ner ideologie verbinden als gore, sonst hätte der death metal das selbe problem.

Comichaftes Abschlachten (bei CC und Konsorten auch recht fragwürdig, wenn auch nicht ganz ernst zu nehmen) und Kriegshetze auf Basis einer Ideologie sind trotzdem zwei Welten.
 
da leider viele leute lieber mit dem sympathisieren, der ebenfalls angegriffen wird - und das ist der nsbmler.

Und was zum Geier treibt einen dazu, dann mit NSBMlern zu sympathisieren? Wer im Zweifelsfall dazu neigt, MUSS ja eine gewisse "Grundoffenheit", die weit über "die sind halt ein Übel der Szene" hinausgeht, mitbringen.

@ars ultima: Der Unterschied zwischen "Ey, lass' Kirchen anzünden!" und "AUSLÄNDERDRECK!" ist wohl, wie sich das im "Szenenalltag" auswirkt. Das eine bleibt in 99,9% der Fälle hohles Gewäsch, das andere kann, gerade nach ein paar Bierchen, pardon, Methörnern, auch schon mal aktive Aggressionen hervorrufen. Bullshit bleibt es beides, aus dem Grund habe ich die Reign In Blood bis heute nicht, da ich mit Bands mit all ZU lächerlichem Image und hirnfreier Fanschar einfach nicht zu viel zu tun haben will. Schade um die Musik.

würde ich so nicht sagen. pop, house etc hat auch kein naziproblem obwohls komplett unpolitisch ist.

Elektro hatte zu Beginn der 90er durchaus ein Naziproblem: der Umstand brachte eine nicht ganz unbekannte Band hervor

"Pop" ist kein homogenes Feld, da kann man das natürlich nicht so einfach sagen.
 
Und was zum Geier treibt einen dazu, dann mit NSBMlern zu sympathisieren?

Der Umstand, daß hinten immer noch BM steht, so einfach ist das bei vielen, der "kleinste gemeinsame Nenner" eben.

Egal, let's fuckin' rock!
 
das wort "unpolitisch" lässt ja einen gleich mal aufhorchen. irgendwie hab ich immer nen bitteren nachgeschmack, höre ich eine band dieses wort in den mund nehmen. warum muss es unbedingt betont werden, dass eine band unpolitisch sei (ganz zu schweigen von der bis jetzt noch nicht geklärten frage, was nun unpolitisch ist...)?
im endeffekt darf sich solch eine band dann auch nicht aufregen, wenn dann mal irgendjemand kommt und nachfragt, WIE dieses unpolitisch eigentlich gemeint ist und ob dieses unpolitisch nicht einfach ein anderer ausdruck für "uns ist egal und wir finden es vielleicht ganz ok, wenn nazis unsere musik hören und auf unsere konzerte gehen" ist.

und wenn bald die gesamte bm/pagan-szene jetzt gegen die antifa ist, ist sie dann nicht...oooops...politisch :D
 
Das ist ja auch einfacher als ein Differenzierungsversuch oder eine Klarstellung (die bei vielen evtl. sogar ins Leere läuft).

Erstens kamen solche Klarstellungen doch recht oft. Jedenfalls hab ich dies so wahrgenommen dass sich einige Bands zumindest darüber gewundert haben dass sie plötzlich Nazis sein sollen und haben sich dann distanziert. Ich hab das Thema aber auch nur am Rande verfolgt.

Aber warum muss gleich jeder eine Distanzierungsorgie abhalten wenn dieser Deppenverein von Antifa mal wieder ein Ziel gefunden ausfindig gemacht hast das netterweise ein paar Angriffspunkte bietet, aber halt nicht so gefährlich ist wie eine echte Nazigruppierung? (Dass in den erbosten Antworten vornehmlich mit Klagen wegen Verhetzung und Rufmord gedroht wird sagt ja schon einiges über die Gefährlichkeit der Pagan Szene aus...)


Eins zumindest hat die Antifa erreicht - ihr Nervfaktor hat die der rechten Gruppierungen schon lange überflügelt.



Und zum Thema politisch/unpolitisch. Ich halte es für eine legitime Einstellungen zu sagen: Es ist mir egal welche politische Meinung jemand hat der meine Musik hört, Politik interessiert mich einen Scheißdreck, ich will Musik machen.
Und dass auch jemand der nicht unbedingt an jeder Straßenecke andere Menschen mit unausgerorenen politischen Ansichten nerven will es nicht gut findet plötzlich als Nazi diffamiert zu werden ist in meinen Augen verständlich.

Ich würde da auch in eine defensive Haltung gehen. Probiert es mal aus: Geht zu irgendjemanden hin und bezeichnet ihn möglichst lautstark, so dass es auch jeder mitbekommt als Kinderschänder. Was erwartet euch wohl? Eine lange Diskussion in der er versucht euch davon zu überzeugen dass das eigentlich gar nicht stimmt und er seinen Kindern das nie antun würde oder erwartet euch dann ein ausgestreckter Mittelfinger und gegebenfalls ein blaues Auge?
 
Erstens kamen solche Klarstellungen doch recht oft.

Das Problem ist nicht, das irgendwelche Bands lupenreine Nazis sein sollen (das ist z. T. einfach zu allgemein seitens der Antifa), das Problem ist eher, das einige nicht wenige Bands, provokant wie sie nunmal so sind, alles dafür tun, das sich rechte Szenegänger nicht wirklich unwohl fühlen und letztendlich bleiben immer noch die Vernetzungen innerhalb der Szene.

Soll man es dem "Deppenverein" da verübeln, daß er das ganze Netz unter Generalverdahct stellt? Wie gesagt, ich gehe mit der Antifa auch nicht grundsätzlich konform in allen Hexenjagden, weiß aber inzwischen sehr genau, daß sie erstaunlich gut recherchieren können, das verblüfft mich manchmal dann doch.
 
Eins zumindest hat die Antifa erreicht - ihr Nervfaktor hat die der rechten Gruppierungen schon lange überflügelt.
Ein Stück weit (aber nicht uneingeschränkt) muss ich Dir da leider zustimmen. Selbst ich als eigentlich den Positionen der Antifa nahe stehender, finde dass sie gerade bei Musik-Dingen oft über's Ziel hinausschießen. Trotzdem muss man ihnen zugestehen, dass gerade die extreme Musikszene, da auch gelegentlich mit Leuten verstrickt ist, mit denen man normalerweise nichts am Hut haben möchte.

Und zum Thema politisch/unpolitisch. Ich halte es für eine legitime Einstellungen zu sagen: Es ist mir egal welche politische Meinung jemand hat der meine Musik hört, Politik interessiert mich einen Scheißdreck, ich will Musik machen.
Das kann man so lange gelten lassen, wie man sich in einem gewissen "demokratischen Rahmen" bewegt. Aber um es einmal so zu sagen: ich finde rassismus ist eben keine "politische Meinung" und sollte deshalb auch nicht toleriert oder akzeptiert werden.
Keine Band sollte gezwungen sein, stellung links oder rechts zu beziehen, aber wenn in der Kneipe die "Kameraden" den rechten Arm heben, schaue ich als Wirt doch nicht zu, sondern werf die Brüder raus - warum kann man das dann nicht als unpolitische Band auch tun? Eine Band sollte sich schon fragen, ob sie für solche Dinge die Platform sein möchte.

Und dass auch jemand der nicht unbedingt an jeder Straßenecke andere Menschen mit unausgerorenen politischen Ansichten nerven will es nicht gut findet plötzlich als Nazi diffamiert zu werden ist in meinen Augen verständlich.
Klar ist es verständlich, dass niemand gerne als Nazi oder sonstwas diffamiert wird. Und dass man sich daggegen wehrt ist ja auch mehr als normal. Aber wenn jemand über mich sagt ich sei ein Nazi, dann wehre ich mich zunächst dagegen und überlege mir dann, wie er denn vllt. zu dieser Aussage kommt und wie ich verhindern kann, dass so eine Aussage noch einmal getroffen wird.
Diese Reflektion vermisse ich ein wenig.

Ich frage mal (etwas provokativ zugegeben): wie lange sollte eine "unpolitische" Band wegsehen? Wenn auf den Konzerten Leute auftauchen, die der Neonazi-Szene zuzuordnen sind, soll sie nichts sagen, sie will ja "nur" Musik machen und mit Politik nichts zu tun haben. Was ist, wenn die "Gäste" dann meinen, den rechten Arm heben zu müssen oder Parolen gröhlen zu müssen? Sollte die "unpolitische" Band dann auch wegsehen? Was ist, wenn von Konzertbesuchern anders denkende oder aussehende Menschen Beleidigt werden? Was, wenn sie angegriffen werden? Was, wenn es andere Konzertbesucher trifft? Spätestens dann schadet der Band ihr bisheriges Wegsehen ja, weil dann sicher einige gemäßigte Konzertbesucher wegbleiben und weniger Clubs bereit sind, Auftritte zu veranstalten. Irgendwo muss man die Grenze ziehen und ich für meinen Teil bevorzuge Bands, die sie da ziehen, wo fragwürdige Gestalten auf den Konzerten auftauchen und sich von solchen eindeutig distanzieren. (das ist aber nur mein persönlicher Geschmack, deshalb verlange ich es noch lange nicht von allen Bands).

Das ist jetzt aber ausdrücklich nicht auf Moonsorrow gemünzt - wie ich bereits geschrieben habe, gaube ich auch, dass die "antifaschisten" da über's Ziel hinaus geschossen sind. Ich spreche eher von "unpolitischen" Bands, die sich gern und schnell von vielem Distanzieren, nur eben nicht von fremdenfeindlichen Vollidioten, die ihre Konzerte als Profilierungsplatform nutzen und um Anerkennung in einer Szene zu finden.
 
oldboy schrieb:
Soll man es dem "Deppenverein" da verübeln, daß er das ganze Netz unter Generalverdahct stellt? Wie gesagt, ich gehe mit der Antifa auch nicht grundsätzlich konform in allen Hexenjagden, weiß aber inzwischen sehr genau, daß sie erstaunlich gut recherchieren können, das verblüfft mich manchmal dann doch.
hast du den moonsorrow-artikel von denen im anfangspost gelesen?

mrnouseforaname schrieb:
das wort "unpolitisch" lässt ja einen gleich mal aufhorchen. irgendwie hab ich immer nen bitteren nachgeschmack, höre ich eine band dieses wort in den mund nehmen. warum muss es unbedingt betont werden, dass eine band unpolitisch sei (ganz zu schweigen von der bis jetzt noch nicht geklärten frage, was nun unpolitisch ist...)?
eben weil man viel zu schnell als nazi hingestellt wird. selbst nocte obducta, eine der wenigen explizit linken bm-bands, werden wiederholt als nazis bezeichnet. da fragt man sich ernsthaft, wie die auf sowas kommen. die lesen anscheinend nichtmal deren interviews, wo sie eindeutig stellung beziehen. gut recherchiert ist da was ganz anderes.
aber bands wie horna, nargaroth... verleihen distanzierungen eben wenig glaubwürdigkeit, wegen ihren verstrickungen, oder wie aaskereia. deren distanzierung ist zwar überzeugend (Die Bekanntmachung "Ein Aufschrei an alle" ist ein klares Statement von unserer Seite aus, dass wir politischen Inhalten im Black Metal nichts, außer unsere Verachtung entgegenbringen. Trotzdem bekam ich prompt von irgend so einem Vollpfosten ne E-Mail, wo drinnen stand, dass es ja gut wäre, dass wir uns zum Nationalsozialismus bekennen…Hä? Vielleicht kannst du mir ja diese bodenlose Dummheit erklären? - Mir fehlen die Worte…, Grim), aber dennoch sind sie mal bei christhunt unter vertrag gewesen oder sind es sogar noch.

MatthiasT schrieb:
Und zum Thema politisch/unpolitisch. Ich halte es für eine legitime Einstellungen zu sagen: Es ist mir egal welche politische Meinung jemand hat der meine Musik hört, Politik interessiert mich einen Scheißdreck, ich will Musik machen.
:great:
 
<°}}}<;3597344 schrieb:
hast du den moonsorrow-artikel von denen im anfangspost gelesen?

Es geht nicht explizit um Moonsorrow, es geht im Prinzip um eine ganze Szene und deren Doppelzüngigkeit.

Zitat von MatthiasT
Und zum Thema politisch/unpolitisch. Ich halte es für eine legitime Einstellungen zu sagen: Es ist mir egal welche politische Meinung jemand hat der meine Musik hört, Politik interessiert mich einen Scheißdreck, ich will Musik machen.
:great:

Mit der Zustimmung erübrigt sich doch eigentlich jede Diskussion über das Für und Wider des Antifa Artikels, Nazis sind also anscheinend bei den Veranstaltungen herzlich willkommen.

Die Problematik "wir wollen einfach nur Musik machen und scheißen auf alles andere" kann ich nur dann enigermaßen gelten lassen, wenn ich nicht im gleichen Atemzug mit fragwürdigen Philosophien, Ideologien und Symbolen als Imageträger werbe. Das führt das "einfach nur Musik machen" dann doch zu sehr ad absurdum.

Etwas anders wäre der Fall, wenn Nazis auf ein Konzert von Künstlern kommen, die ohne diese Symbolik und fragwürdige Texte arbeiten, ohne Verknüpfungen in die braunsten und menschenverachtendsten Ecken der "Musik" und auch null/nada/nix dafür tun, ihr künstlerisches Wirken der rechten Szene schmackhaft zu machen (sagen wir mal The Miracle of 86 oder sowas), weil ihnen, also den Nazis - was ja vorkommen soll - die Musik einfach gefällt und nicht das, was an Inhalt hinter der Szene steht. Hier handelt es sich dann aber aller Wahrscheinlichkeit nach um einen anderen "Typus Nazi", als der, den die BM Szene hofiert oder duldet oder wtf ;)

Nein, nicht exklusiv auf Moonsorrow bezogen ;)
 
nein, damit war gemeint, dass ich einfach nur musik machen will und der ganze politikkram einfach nurnoch höllisch nervt.....

oldboy schrieb:
Es geht nicht explizit um Moonsorrow, es geht im Prinzip um eine ganze Szene und deren Doppelzüngigkeit.
du bist auf die zitierte stelle (insbesondere mit dem "gut recherchiert") nicht eingegangen.
das ist nicht gut recherchiert, sondern einfach nur rufmord....
http://de.wikipedia.org/wiki/Rufmord

auf den meisten konzerten/festivals von nicht-rechten bands werden leute, die mit hitlergrüssen oder t-shirts mit rechten bands auffallen, einfach rausgeworfen.
 
Aber wenn jemand über mich sagt ich sei ein Nazi, dann wehre ich mich zunächst dagegen und überlege mir dann, wie er denn vllt. zu dieser Aussage kommt und wie ich verhindern kann, dass so eine Aussage noch einmal getroffen wird.
Diese Reflektion vermisse ich ein wenig.

Damit hab ich so meine Probleme. Wenn man Vikinger, Germanenbräuche und alte Religionen cool findet und deswegen über sie singt, dann ist das soweit in Ordnung. Und wenn tausend Vollidioten "Nazi" schreien, wenn der Vorwurf nicht gerechtfertigt ist dann ist er nicht gerechtfertigt und es gibt keinen Grund sein Verhalten zu ändern.

Wäre ja noch schöner wenn alle sich nach dem richten müssen der am lautesten schreit.

Ich bin zum Beispiel froh dass sich Rammstein nicht der Volksmusik zugewandt haben um der Anti-Nazi Sittenpolizei zu entgehen, mittlerweile hat auch der minderbemittelste Antifant begriffen dass die Vorwürfe haltlos waren. Ich bin froh dass Feindflug trotz aller Anschuldigungen auch weiter ihren Stil durchziehen, und wer nicht merkt wie die eingeschnittene Hitlerrede in dem Song "Ätherkrieg" gemeint war dem fehlt einfach ein paar Gramm Gehirnmasse.

Muss denn jede Band jetzt zwischen jedem Song einmal besoffen "Ööhhh, Nazis raus, Faschistenschweine" grölen um nicht in die Schusslinie zu geraten?
 
1. Das "gut recherchiert" bezog sich auf einen mir bekannten Fall.

2. Dann haben Moonsorrow halt Pech gehabt, denn die AntiFa geht nunmal gegen die Szene an sich vor und Moonsorrow sind geschätzte 0.3% der Szene. Schuld hat allerdings nicht nur die Antifa, die Szene kann sich da auch einen Orden anheften ;)

Da ich mich nicht mit jeder einzelnen BM Band beschäftige und Einzelfälle gewissenhaft prüfen kann, fällt es mir schwer zu sagen, wer da nun die (Halb)wahrheit sagt oder wer da wen rufmorded, sorry. Mag ungerecht klingen, ist es vllt. auch.

und nochmal:

Ich gehe nicht 100% mit der Antifa konform

nein, damit war gemeint, dass ich einfach nur musik machen will und der ganze politikkram einfach nurnoch höllisch nervt.....

sorry, das habe ich dann falsch gedeutet, liegt evtl. daran, da diese Argumentationsrethorik immer auch gerne von den "unpolitischen OI Bands" (;)) hergenommen wird, "wir machen doch nur Skinhead Musik, blahblubb..... und wir sind ja alle irgendwie Skins" und "Politik tötet" und "Politik teilt die Szene", um mal Beispiele aus einem anderen Genre anzuführen. Schaut man genauer hin: Faschos.
 
Damit hab ich so meine Probleme. Wenn man Vikinger, Germanenbräuche und alte Religionen cool findet und deswegen über sie singt, dann ist das soweit in Ordnung. Und wenn tausend Vollidioten "Nazi" schreien, wenn der Vorwurf nicht gerechtfertigt ist dann ist er nicht gerechtfertigt und es gibt keinen Grund sein Verhalten zu ändern.

Wikingerbräuche cool finden ist nicht das gleiche wie volks- / religionsverhetzende oder menschenverachtende Mordlyrics gepaart mit faschistischer Symbolik.

Ich bin zum Beispiel froh dass sich Rammstein nicht der Volksmusik zugewandt haben um der Anti-Nazi Sittenpolizei zu entgehen, mittlerweile hat auch der minderbemittelste Antifant begriffen dass die Vorwürfe haltlos waren. Ich bin froh dass Feindflug trotz aller Anschuldigungen auch weiter ihren Stil durchziehen, und wer nicht merkt wie die eingeschnittene Hitlerrede in dem Song "Ätherkrieg" gemeint war dem fehlt einfach ein paar Gramm Gehirnmasse.

Ich würde nicht alles auf die generelle Dummheit der AntiFa schieben, auch wenn manches ein wenig weit hergeholt ist oder nicht zutrifft.
 
Wenn man Vikinger, Germanenbräuche und alte Religionen cool findet und deswegen über sie singt, dann ist das soweit in Ordnung.

Ich find's trotzdem ein bisschen eigenartig. Schließlich nehmen die, über die hier geredet wird, ja keine historischen Instrumente, sondern benutzen zahlreiche Entwicklungen, zu denen es bei Wikingern und Germanen nicht gelangt hat. U.a. deshalb ist das "cool finden" einer letztlich archaischen Gesellschaftsform auch ein politisches Statement - erst recht, wenn es von Finnen vorgetragen wird, die bekanntlich eine nicht mal indogermanische Sprache sprechen.
 
Und zum Thema politisch/unpolitisch. Ich halte es für eine legitime Einstellungen zu sagen: Es ist mir egal welche politische Meinung jemand hat der meine Musik hört, Politik interessiert mich einen Scheißdreck, ich will Musik machen.
klar, kann man so denken, wenn man will, aber dann bitte nicht rumheulen und auf die bösen "antifanten" schimpfen, wenn dann mal jemand genauer hinguckt, was für illustre menschen sich so auf den konzerten rumtreiben und auf einmal irgendwelche kameradschaftsführer in der ersten reihe stehen.

desweiteren ist es schwachsinn zu behaupten:' wir sind unpolitisch, unsere musik kann jeder hören', weil eine akzeptanz von nazis auf konzerten genau diesem entgegensteuert. ähnliches war auch teilweise (!) in der oi-szene und der frühen elektroszene (wie weiter oben schon geschrieben) zu beobachten. sobald da mehrere nazis/'rechsoffene'/oder-wie-auch-immer auf den konzerten sind, werden sich andere gruppen ganz genau überlegen, ob sie noch auf dieses konzert gehen. glaubst du wirklich, dass sich "andere" (punks, hippies, schwule, andersaussehende->also alle, die nicht ins weltbild der nazis passen) freiwillig anpöbeln lassen, die werden einfach nicht mehr auf die konzerte kommen. et voila, am ende hast du wieder nen sehr homogenes publikum...
 
Schließlich nehmen die, über die hier geredet wird, ja keine historischen Instrumente, sondern benutzen zahlreiche Entwicklungen, zu denen es bei Wikingern und Germanen nicht gelangt hat.

:D Mein reden :D

Solange auf den Wikingerpartys ein Dixi - Klo neben Bier- und Bratwurstbude steht und man nachher mit dem Auto ins moderne Zementhaus fahren kann, um im warmen Bett zu schlafen, der nächste morgen beginnt mit Aspirin gegen den Met - Schädel, solange ist Wikinger sein extrem cool und die Ideologie und Philosophie extrem anziehend :D


Sorry :redface:
 
2. Dann haben Moonsorrow halt Pech gehabt, denn die AntiFa geht nunmal gegen die Szene an sich vor und Moonsorrow sind geschätzte 0.3% der Szene. Schuld hat allerdings nicht nur die Antifa, die Szene kann sich da auch einen Orden anheften ;)
Ich zumindest (und Moonsorrow anscheinend auch) empfinden die Anschuldigung Nazis zu sein als sehr schwerwiegend. Wenn man Menschen(!) in diese Ecke steckt dann darf es keinen Kollateralschaden geben, gerade weil Rechtsextremismus eine Sache ist gegen die man eintreten sollte.


Richtig wäre es sich gegen so etwas mit zutiefst rechtsstaatlichen und demokratischen Mitteln zu wehren - und zwar mit einer Klage wegen Verleudmung.
 

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