Auffällig bei Kompressoren ist der Wegfall von Genauigkeit (wie DE schon sagte), Transparenz und Auflösung, da die Sinuswellen stark zusammengepresst werden und so in gewissem Maße in den hohen Frequenzen Auslöschungen entstehen. Das sieht meist so aus, dass ein Chord mit wenig Kompression viel nuancierter klingt, aber eben nicht so lang und voll klingt und einer mit viel Kompression sich praktisch nur noch im Mitten- und Tiefmittenbereich aufhält ohne den süßen Höhenanteil um die 3 bis 6 KHz. Auch durch eine stark komprimierende Verzerrung kann der Eindruck entstehen, dass der Sound matscht, sodass man hier sieben muss, bis man den Amp oder den Effekt findet, der einem zusagt. Das ist nebenbei bemerkt richtig Arbeit, bringt dich aber Gehör und Soundtechnisch um einiges weiter.
Kompressoren sind bei den heutigen modernen Amps, die bereits bei Gainstufe 5 oder 6 von 10 mehr Zerre bieten, als man je im Leben bräuchte, weniger gefragt. Jeder Amp komprimiert wenn er verzerrt, allerdings ist die Frage, wie stark und OB die Zerre und das Sustain evtl. aufgrund des technischen Konzepts nur durch eine starke Kompression hervorgerufen werden kann, was einen solchen Amp gerade bei exakt gespielten Rythmusparts eher nachteilig werden ließe, da die gesamte Anschlagsdynamik flöten geht.
Von Kompressoren profitieren dafür Vintage und ClassA-Amps, die dadruch einen wesentlich "längeren" Atem bekommen.