Lass es mich mal so sagen, wenn du zum Beispiel mit Dieter Bohlen auf der Buehne stehst und alle Superstars jaulen im Chor we have no money but Dieter und du wuerdest im Instrumentalpart des Liedes (soweit es da ueberhaupt eines gibt) anfangen mit einer gepflegten Improvisation auf Jazzgrundlagen anfangen, dann waere es vorbei mit dem Lied.
Deswegen die Frage
Harmonielehre ist nicht gleich Harmonielehre. Dies liegt am Grundmuster der jeweiligen Stilrichtung. Waehrend wir bei Popmusik ein relativ einfaches aber straffes Muster haben, haben wir im Jazz unendlich viel mehr Variationen. Das hoert sich jetzt alles vielleicht ein bischen seltsam an, iss aber so. Man nehme nur mal zum Beispiel den ollen Schoppenhauer der mal feststellte dass man eigentlich ueberhaupt keine straffen Tonleitern mehr braucht sondern einfach wild drauf los variiert. Das hat uns wahrscheinlich irgendwo den Freestyle-jazz eingebracht. Ich persoenlich finde das zwar schrecklich aber es gibt Leute denen das gefaellt. Um es jetzt auf die Spitze zu treiben behaupte ich jetzt einfach mal es gibt gar keine Harmonielehre die Sinn macht. Weil das Lied an sich ja von der Melodie lebt und nicht von der Abfolge der Harmonien. Welche Harmonie sich an welche anfuegen laesst ist eher eine Frage welche Harmonie passt zur Melodie?!? Beispiel:
Jeder kennt ja die Abfolge II-V-I. Das klingt schoen ist weich und wunderbar und laesst sich fast zu jeder Melodie einfuegen. Ein Moll-akkord geht ueber in einen Dur und zurueck zu I (auch Dur). II muss aber nicht unbedingt der jeweilige mollakkord sein der auf der II Stufe steht sonder kann auch ein Dur sein, der ja gar nicht in der jeweiligen Tonart entsteht und er passt trotzdem und I muss nicht immer Dur sein sonder geht auch als Moll, gerade im Blues werden Moll und Dur gerne gegeneinander abgewechselt. In Popmusik wuerde sich aber sowas grausam anhoeren.
Deswegen welche ~nicht vorhandene~ Harmonielehre interessiert dich denn.
Man koennte ja fast ein eigenes Forum dafuer gruenden