Harmonielehre: Vierstimmiger Tonsatz ?

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Frage:


Hallo,

Kann mir jemand sagen ob ich die Satzregeln des vierstimmigen Tonsatzes beim Komponieren einer Melodie oder beim Zusammensetzen von Akkorden beachten muss ?
Hin bezüglich auch auf meine eigene Komposition, wäre sie dann Harmonisch inkorrekt ?

Oder

Wozu brauche ich den Vierstimmigen Tonsatz und eigentlich ? Vielleicht nur für die Gesangsmelodie (Sopran, Alt, Tenor, Bass) ?

http://www.lehrklaenge.de/PHP/Harmonielehre1/VierstimmigerSatz.php

Vielen Dank im Voraus !

Beispiel:

Tonleiter: C-Dur

C ( in 1. Umkehrung) / E / F / G / C ( 1. Umkehrung ) / G / A / F / C (1. Umkehrung)

Zur Mir:

Ich habe mir das Klavierspielen durch diverse Seiten und Videos im Internet selbst beigebracht. Hab alles verstanden.. Tonleiter Dur/Moll, Kadenzen, Akkorde und deren Umkehrungen (weiter bin ich noch nicht) alles kein Problem .

Bis ich dann auf die Satzregeln des Vierstimmigen Tonsatzes, im Buch"Harmonie Lehre im Selbststudium" oder www.lehrklaenge.de, gestoßen bin...
Die haben dann mein ganzes Wissen über die Harmonielehre etwas durcheinander gebracht :(
 
Eigenschaft
 
Hallo !

Erstens: Was genau verwirrt Dich dabei so, daß es "Dein ganzes wissen über HL etwas durcheinandergebracht hat" ?

Zweitens: Ursprünglich waren der strenge 4-stimmige Satz und dessen "Regeln" wohl für 4-stimmigen Gesang gedacht. Aber die Kernidee der Sache ist auch auf Instrumentenvoicings (Gitarre, Klavier, Bläser- und Streichersätze, ...) übertragbar, denn es geht im Prinzip immer "nur" darum, hörbare "Sprünge" und "Löcher" zu vermeiden.

Natürlich gibt es in moderner Musik massig Gelegenheiten, wo solche Sprunge durchaus erwünscht sind. Das ist dann halt immer eine Geschmacksfrage. Der ursprüngliche Gedankengang jedenfalls ist, möglichst "weiche" Übergänge von einer Harmonie zur nächsten zu schaffen.

Thomas
 
Die Regeln des Kontrapunktes haben halt vor allem den Sinn, dass im Satz später jede Stimme gut singbar ist und einzeln herausgehört werden kann. Ist halt die Frage ob man das will.

Ein vierstimmiger Bläsersatz im Jazz-Kontext ist dagegen meißt ein Reigen der Parallelen! Da geht es nämlich nicht darum dass alle Stimmen einzeln zu hören sind. Oft werden alle Stimmen parallel geführt.

Ein Gitarrenriff aus Powerchords ist auch eine einzige Parallele.

Die Regeln des Kontrapunktes stehen erstmal scheinbar anders aus als Harmonielehre im Jazz/Rock/Pop-Bereich. Je mehr man sich aber mit beidem beschäftigt, desto klarer wird dass sich beide Konzepte aus verschiedenen Blickwinkeln den selben Grundgesetzen nähern.
 
Hallo,

zu deiner eingehenden Frage - Nein. Du musst gar nichts.
Du kannst dich natürlich dazu entscheiden das streng zu wollen, weil es dir gefällt.
"Vierstimmiger Tonsatz" ist als solches erstmal auch kein korrekter Begriff, ich nehme an du meinst einfach den vierstimmigen Satz wie er im Choral oder in Formen des Streichquartetts am typischsten ist.
Aber wie gesagt - den Schuh solltest du dir nur anziehen wenn er dir gefällt. Und wenn dem so ist, schau ihn dir vielleicht im Original an, nicht mit irgendwelchen Websites. Bach-Choräle, Mozart-, Haydn-, Schubert-Streichquartette - da ist alles drin was du für den Bereich eine ganze Zeit lang wissen musst und mehr. Aber wenn du dann mit dieser Harmonik einmal losgehst musst du es natürlich auch das Stück lang durchziehen, es sei denn es ist deine Absicht bewusst Irritation hervorzurufen.

Achso, und deine Beispiele verstehe ich leider nicht. Diese 4 Töne jeweils sind bestimmt eine Menge, aber keine 1. Umkehrungen von Dur Akkorden.

Viele Grüße,
Robert
 
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Ich finde es für absolut notwendig sich auch im 4stimmigen Satz auszukennen. Der übrigens erstmal nichts mit dme Kontrapunkt zu tun hat.......
Dadurch kann man viele Fehler und Fragen vermeiden, was zu weniger frustration führt. Wenn man erstmal diese Regeln (viele sind es nun wirklich nicht) verstanden hat, versteht man auch, warum sie in der Popmusik so rigoros misachtet werden .......
Aber genau darum geht es! Wenn ich meine Kompositionen und Songs am 4 stimmigen Satz orientiere klingen diese sofort viel harmonischer und "runder" es gibt keine Löcher oder komischen Sprünge, die den Klang zerfleddern lassen. Der Zottel hat schon die richtige Anregung gegeben: Einfache klassische Musik studieren ist hier das Stichwort. Das Buch "Harmonielehre im Selbststudium" ist aber sehr zu empfehlen und gehört zu den absoluten Standards der heutigen Zeit.
 
naja ... ob man sich der Harmonielehre nun zuerst von der klassischen Deutung, oder der Jazzharmonielehre nähert führt schon zu generell verschiedenen Herangehensweisen ... auch wenn eigentlich die selben Sachverhalte beschrieben werden.

Ich finde (Vorsicht: "Meinung"), dass Leute die von der klassischen Harmonielehre mit ihren klaren Regeln und Anschauungen kommen, sich etwas schwer damit tun das auch wieder loszulassen. Natürlich gibt es genug die loslassen können, denn sonst gäbe es ja keine innovativen Komponisten.
 
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