Harley Benton Table Amp Vergleichstest

  • Ersteller hack_meck
  • Erstellt am
Huch, stimmt! Hab ich auch vollkommen vergessen! Danke, dass jemand (du, Rockin'Daddy?) das übernommen hat!

Gruß, David.
 
Cheers,

da klingelte der Postbote und übergab mir - schon wie unzählige Male zuvor - ein Paket mit der Aufschrift "Thomann". Der erste Gedanke "Entweder hat Thomann hier sehr gut verpackt oder man braucht eine Tafelrunde, um dem Tableamp (Im folgenden Abgekürzt als TA) platz zu bieten". Wie zu erwarten war ersteres der Fall und es hätten Locker 4 Amps in dieses Paket platz gefunden.

Also das ganze Füllmaterial weg und da steht dann dieses Schuhkarton große Paket mit der schlichten Aufschrift "Tableamp" vor einem. Man will die Wahre möglichst günstig anbieten und ja - auch eine aufwändige Verpackung ist ein Kostenfaktor, ergo wurde auf diese Verzichtet. Im inneren Band sich nun sicher verpackt der TA. Dazu noch die Treiber CD, die von keinem PC in diesem Hause erkannt wird, Netzteil sowie USB Kabel für den Anschluss an den PC.

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Hier meinte wer es besonders gut:

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Der erste Eindruck. Hier wirkt alles vernünftig verarbeitet! Das Tolex ist gut verklebt, die Potis haben einen angenehmen Widerstand, die Schalter wirken wertig. Und das für 89€? (Der Preis wurde seit Erscheinen um 10€ gesenkt).

Bevor wir dem kleinen mal "Saft" geben und genauer unter die Lupe nehmen, hier die wichtigsten Specs:

Stereo 2 x 5 Watt
2 x 4" Lautsprecher
6,3mm Klinkeneingang
XRL Eingang mit 48v Phantomspeisung
Effektweg
Lineout
AUX Eingang (3,5mm Klinke)
Kopfhörer Ausgang (3,5 mm)
USB Anschluss
Midi in/Out
Regler: Master Volume, Guitar Volume (Push/Pull Bypass), Microphone Volume (Push/Pull Bypass)
Maße: 336 x 186 x 150 mm
Gewicht: 3,2 kg
inkl. USB Kabel, CD mit Asio Treiber und 12V Netzteil

Im Grunde also schon ein Mal recht viel, für so eine "kleine" Kiste.

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Also mal den TA genommen und an den PC angeschlossen. Er wurde innerhalb Sekunden vom Rechner erkannt und konnte sofort als Soundkarte genutzt werden. Dies funktionierte soweit auch ganz gut, nur in einer DAW konnte ich ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht einbinden. Er wurde zwar erkannt, allerdings erhielt ich nur Störgeräusche statt angenehme Gitarrenklänge. Ob die Treiber auf der CD dieses Problem lösen? Wer weiß? Habe einfach Asio4All geladen und dann hats auch funktioniert. Dies könnte sich für "Einsteiger" als großes Problem erweisen. Natürlich geh ich davon aus, dass nur bei meinem TA die CD nicht gelesen werden konnte und dies keinesfalls immer so ist. Eine gedruckte - oder auf Thomann.de - vorhandene Anleitung wäre dennoch nett. Manuall Archiv auf Thomann.de?

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http://s14.***.net/images/131231/temp/imbkz4sy.jpg

Also Guitar Rig gestartet, mein standard Metal Rig geöffnet und losgelegt. Latenz? Nicht spürbar vorhanden und zum Sound? Ja...normal spiele ich über ein Focusrite Saffire 40 Pro, 2 Yamaha HS80M und einen Behringer B2092A Subwoofer. Das ganze klingt natürlich deutlich anders. Viel runder, also eher, als ob man wirklich über einen Amp spielt. Das kostet aber auch zwölf Mal so viel! Der TA mit seinen zwei 4" Lautsprechern und 2x5 Watt kommt da einfach nicht mit. Der Sound ist sehr Mitten/Höhenreich, an Bässen mangelt es schon arg. Zum Üben wäre dies m.M.n. ausreichend, zum wirklichen Spielen will ich da aber einen besseren Sound. Mit Kopfhörern sieht die Welt aber schon wieder anders aus. Im Vergleich zum Saffire klingt die Gitarre hier etwas "dumpfer" und es entsteht der Eindruck, es geht irgendwo Gain flöten. Würde der A/B Vergleich aber nicht bestehen, würde mir dies eher weniger auffallen beziehungsweise könnte man dies sicherlich auch mit den Einstellungn der DAW bzw. des Plugins ändern, würde ich also zunächst nicht als negatives Kriterium auffassen.
Kurzum zum Üben mit Kopfhörer eignet sich der Amp super, will man "Krach" machen, m.M.n. nur bedingt.

Gehen wir die andere Funktionen durch:

Ziehen wir am Poti, schaltet der TA auf direkt Monitoring um. Dies gefällt mir erst einmal ganz gut, schöner Clean Sound für so einen kleinen Amp - etwas Hall wäre hier aber schön gewesen, könnte aber natürlich über den Vorhanden Effektweg - ihr braucht hier ein Insertkabel! Also Stereoklinge auf 2x Monolinke! - eingeschleift werden. Was allerdings sofort auffällt, Nachbarn ärgern ist so nicht mehr möglich. Dies geht nur, wenn der TA an einem PC hängt. Hier liefert er wesentlich mehr Lautstärke.

Boss GX-700 aus dem Rack geschraubt, Insert Kabel genommen und "schließen wir mal an" - wäre da nicht der so oft vorkommende Fehler des GX700, dass die Rückseitige Insert-Buchse nicht funktioniert und das Insert-Kabel zu kurz ist. :D
Klinkeverlängerung und los geht der Spaß - Insertkabel Stereoklinke in den Effektweg, das eine Ende in den Eingang, das andere folglich in den Ausgang des Effektgeräts. Riesige Unterschiede bezüglich der Verwendung mit dem PC finde ich jetzt nicht. Der Amp klingt jetzt halt so bzw. in der Qualität, wie das Effektgerät, welches man anschließend.
Mit einem modernen Multi-FX wären hier wahrscheinlich bessere Ergebnisse zu holen gewesen. Im Test habe ich mich mit Hall- und Delayeffekten zufrieden gegeben und kurzum - es klingt. Auch über die kleinen Lautsprecher klingt das Alles und ich - der sonst in 95% der Fälle verzerrt spielt - kommt hier mal zu einem "klaren" Moment.

Verzerrt wird es mir aber zu brizzelig. Das Design des Amps lässt aber auch vermuten, dass hier in der Regel nicht der Baritone-Spielende Metaller angesprochen werden soll.

Also nächstes mal ein Großmembraner angeschlossen. Die Phantomspeisung funktioniert und das Signal kommt aus den Lautsprechern raus. Dass das ganze recht schief klingt, führe ich mal auf meine Singeskünste zurück.

Leider - oder zum Glück? - besitze ich keine Appleprodukte, ergo konnte ich den TA nicht mit dem "Camera Connection Kit" verbinden und so über iRig o.ä. spielen.

Kommen wir zu den Aufnahmen und auf dem Grund wieso das Review verhältnismäßig spät kam. Mein Interface "spinnt" seit rund 2 Wochen fürchterlich rum. Schalte ich auf Recording nimmt er zwar auf, unterbricht die Aufnahme aber nach einigen Sekunden, es folgt Stille und irgendwann geht es weiter. Das ganze hat mir ein Liverecording verbockt und ich kann den Fehler einfach nicht finden. Deshalb muss ich auf diesen Punkt leider verzichten...

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Fazit:

Irgendwie ist der Harley Benton Table Amp ja nichts Halbes und Nichts ganzes. Will man ihn als Combo nutzen, fehlen eindeutig Funktionen. Will man ihn als Interface nutzen, brauch man die Lautsprecher eigentlich nicht. Will man ihn als Lautsprecher nutzen, stört das geringe Frequenzsspektrum. Beim Nutzen dachte ich mir, dass dieser Amp de facto garnicht auf den "Tisch" bzw. einen festen "Tisch" gehört. Für Daheim wäre der Amp nichts für mich. Aber gerade für Leute, die relativ viel Unterwegs sind, da könnte der Amp was sein.
Schnell ein paar Klänge spielen? -> Also einfach Gitarre in den Amp und fertig. Das Recording Setup ist auch binnen Sekunden aufgebaut. Unterwegs schnell Ideen aufnehmen und in zumindest einer wesentlich besseren Qualität als über Laptoplautsprecher wiedergeben. Und das ganze mit einem Amp, der weniger wiegt und weniger Platz wegnimmt, als ein gewöhnliches Sixpack Bier. Ja, ich denke, dass der "TableAmp" eher "TravelAmp" heißen sollte. So würde er seinem Aufgabenspektrum sicherlich deutlich gerechter werden.

Und haben Außendienstler o.ä. nicht eh alle Ipads? ;-)

Gruß

Moerchen
 
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Wäre es denn theoretisch möglich, dass ich meinen Engel Gigmaster per Emulated Output in den Tableamp spiele und dann den Sound des Engls rekorde und eben den Tableamp zusaätlich zum Interface als Abhörmonitor benutze!?
 
Sorry, habe die Frage jetzt erst gesehen.
Das ganze funktioniert so meines Wissens nach definitiv !
Bedenke aber, dass du der Table Amp als Abhörmonitor wirklich nur zum Abhören und nicht zum mischen/mixen geeignet ist.
Und bedenke auch, dass wenn du den Engl mit Mikro vor der Box recordest, der Sound vom Emulated Output anders klingt als der, der letzten Endes am Pc ankommt !

LG
 
Hallo, ich habe mir den Table Amp zugelegt und bin bzw. war begeistert. Nachdem sich der Amp anfangs sowohl als eingang wie als ausgang nutzen ließ wird er jetzt an meinem MacbookPro nicht mehr erkannt. Weiß jemand von den Tabel amp erfahrenen vll. wie ich beim mac die Treiber de/reinstallieren kann? Das scheint ja meist das Problem in solchen Fällen zu beheben. Wäre super, wenn mir jemand helfen könnte. Gruß, Leo
 

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