Harley Benton B-35FL

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Moin,

das Weihnachtsgeld ist noch irgendwie auf dem Konto und da habe ich bei Thomann den hier gefunden.


Hab nur nur die 5 Saiter und noch nie FL gespielt, also warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Ich erwarte nicht viel, ich möchte mit dem Teil keine Gigs bestreiten noch möchte ich ne CD recorden.

Hat den wen und kann Infos geben? Völlig nutzloses Brennholz oder doch ein Geheimtipp? Gibt zwar viele Thomann Bewertungen, aber ich würde lieber ne persönliche Meinung von hier hören.
 
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Hallo,

ich hatte mittlerweile die kleine Schwester - also den Viersaiter - als Bundlosmodell in der Hand. Gerade Akustik+Fretless hat mich in letzter Zeit sehr gereizt, da wollt ich das beschränkte Angebot einmal etwas ansehen. Den Vergleich mit meinem bundierten Fender Akustikbass musste der Bass nicht scheuen - mein Fender hat aber gegen jeden getesteten (noch ein Cort und ein Stanford Bass) Fretless abgestunken.
Ich denke, das "Fretless" war dafür verantwortlich - bringt wohl, gerade ohne Bünde - einen sehr großen Klanggewinn.

Gefallen hat mir von den getesteten übrigens der Cort am besten - lag aber sicherlich an den Saiten. Auf einem Video, das der Besitzer früher gemacht hat, klang er dann auch nicht mehr so gut. Gut, schlechte Kamera usw., aber das meiste lag wohl an den Saiten.

Saiten müsstest du übrigens wohl mitbestellen, bzw. mit zum Kauf einplanen - die sind quasi Pflicht. Ansonsten könnt ich mir vorstellen, dass die tiefe Saite etwas abfällt. Oft gibt es schon bei der E-Saite (generell bei Akustikbässen, gerade in dem Preisbereich) einen Abfall, also von der Lautstärke und u.U. auch vom Klang, nochmal tiefer könnte es Probleme geben - ist jetzt aber nur eine Vermutung.

Lautstärkemäßig und wohl auch vom Klang ist er naturgemäß sicherlich etwas eingeschränkt, wird aber mit 200-300 Euro auch nicht besser werden - da müsstest du so ab 500 rechnen. Diese Zahlen sind jetzt Pi mal Daumen - will damit sagen: Preis-/Leistungsverhältnis ist bei den Bässen recht gut, erst viel höherpreisige Instrumente werden merklich besser sein. Der Pickup ist sicher auch ein Einstiegsmodell - sollte einem aber bewusst sein, gute Piezos kosten uU auch mal mehr wie hier der ganze Bass.

Serienstreuung gibt es überall und immer: Bei einem Instrument dieser Preisklasse natürlich mindestens so oft, wie sonst auch, und gerade bei einem konstruktionsbedingt aufwändigeren Instrument wie einem E-Bass. Also die Verarbeitungsqualität mag schwanken - die Tonqualität aber sicher auch. Wenn es der erste nicht wird, lohnt es sich uU, einen zweiten zu bestellen und zu vergleichen. Nicht jeder HB Bass klingt gut, aber auch nicht jeder ist akustisch tot. Es gibt aber sicher Paradebeispiele für beide Fälle.

Also gerade wenn das Neuland ist, dann halte ich den Bass schon für empfehlenswert - zum Einstieg durchaus brauchbar, evtl. noch länger. ich zitiere hier annähernd wörtlich von Moulin, das war er mir bei dem Kauf meines Akus gesagt hat: Sobald ein Boulder Creek, o.ä. in der Wohnung steht, wird der Harley Benton nur noch Wollläuse sammeln.Aber für das Nebeninstrument, zum Anfangen,.... schon gut.
 
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Danke :)

Hab ihn jetzt mal bestellt. Gab es als B-Ware für 129 statt 169. Mal sehen was ich für ein Instrument bekomme. Entweder eines mit vielen Gründen es zurück zu schicken, oder ein gut eingestelltes Gerät da es ja schon mal zurück an Thomann ging und dort evtl. bei der Rücknahme eingestellt, überarbeitet wurde. Bin gespannt.
 
Hallo,

das würde mich sehr interessieren, was da als B-Ware kommt. Bei dem Preis könnt ich auch schwach werden, und mein Traumbass ist mir in den nächsten Monaten und Jahren wohl zu teuer.

Wenn was zurück geschickt wird - wird das dann wirklich als B-Ware verkauft, oder ist das nur eine Vermutung? Dachte, die B-Ware wär das, was Thomann gleich beim Eingang vom Hersteller aussortiert.

(Ein Freund von mir hat sich btw. mal eine Gitarre gekauft: Da hatten sie mehrere da - eine stach klanglich hervor und war auch noch bisschen günstiger wegen nem wirklich minimalen Lackfehler).

Rein funktional sollte es auf jeden Fall passen, im Großen und Ganzen zumindest, sonst würden sie es wohl als Dekoobjekt verkaufen. Dürfte nur oberflächliche Fehler haben lt. Thomann. Aber wie gesagt, ich wäre sehr interessiert an dem HB Fretless.

LG
 
Keine Ahnung ob es ok ist einen Verweis auf ein anderes Forum hier reinzustellen. Ich hab mir im Dezember den 4Saiter gekauft und bei Basic ein Review reingestellt. Stichwort "falsche Dots am Harley Benton". Also ich bin von dem Teil begeistert.
 
Das mit den falschen Dots habe ich auch gelesen (die sitzen halt da, wo sie beim bundierten Modell auch sitzen...) und ist sicher ärgerlich, läßt sich aber mit etwas Nagellack beheben.

Ein Freund von mir hat den bundierten Thomann und ich muß sagen, der ist wirklich geil, vor allem wenn man den Preis bedenkt.
Allerdings mußte er einiges dran machen, Saitenlage, Bundstäbchen, Sattel usw, witzigerweise sitzt das Schalloch nicht mittig, aber ansonsten ist die Verarbeitung wirklich schön.

Was mir auffällt: der Bass hat Pins, die aktuelle Version hingegen eine String-Through-Bridge. Das mag ich gerne, mein Breedlove hat das auch, aber eben zusätzlich eine Deckenabstützung.
Wie sich die Decke beim neuen HB auf Dauer verhält interessiert mich sehr, vielleicht laufen hier ja Erfahrungen ein.

PS. vielleicht sitzen ja beim neuen Modell auch die Dots an der richtigen Stelle?
 
Ich setz mein Review zum 4-Saiter jetzt einfach mal hier rein, und nein, ich bin kein HB Endorser.

Bewertungen sind immer subjektiv, dennoch denke ich, dass ich mir nach über 40 Jahren an E-Bass (die meisten fretless) und Kontrabass, ein Urteil erlauben kann. Für einen kurzfristig angesetzten „Akustikgig“ benötigte ich im Dezember wegen der Optik einen Akustikbass fretless. Mein bundierter Akustikbass klingt zwar gut, aber für meine Band (www.wolfsgapone.de) benötigte ich bei etlichen Titeln einen typischen fretless-sound. Normalerweise fahre ich ins Musikgeschäft meines Vertrauens (natürlich auch Thomann) und probiere aus. Diesmal war die Zeit zu knapp und wegen 149 Euro fast 600km zu fahren ist nicht wirklich sinnvoll. Da das Risiko eines Fehlkaufes null ist - weil wenn's nix ist, gibt's halt 'ne Retoure - angerufen und bestellt. Nachlesen der Bewertungen hier und bei Thomann kann man für 149 Euro keine Wunderwaffe erwarten.
Um so größer meine Überraschung:

  1. Verarbeitung: sehr sauber verarbeitet, keine Lackierungsfehler.
  2. Korpus: schöne Holzmaserung und einwandfreies Palisandergriffbrett.
  3. Hals: kräftig und gerade gewachsenes Holz. Thomann muss beim Lieferanten die hier bemängelten Punkte geändert haben, weil bei meinem Exemplar ist am Halsfuß ein Gurtknopf und die Dots auf dem Halsbinding sitzen präzise an den Bundpositionen. Der Bass ist laut Qualitätskontrollstempel vom Oktober 2014.
  4. Steg: keine Pins mehr, sondern string-through
  5. Saitenlage: am Sattel ginge unter E und A noch ca.0,5mm, kann man aber so lassen.
  6. Tuner: macht seinen Job genau (Vergleich mit Korg Pitchblack).
  7. Klang akustisch: nicht sehr laut, zum Üben i.O., dafür aber über das gesamte Griffbrett gleichmäßig und ohne Deadspots. Die originalen Bronzesaiten sind Geschmackssache, mir gefallen die nicht. Also DR Sunbeams aufgezogen und mit Markbass- und TC Combo getestet.
  8. Klang verstärkt: Das war die größte Überraschung. Im Vergleich mit meinen anderen Fretlessbässen von Ibanez, Warwick, Fender, HK, Kelly, Spector und Sandberg braucht sich der Harley Benton nicht zu verstecken. Mit dem verbauten EQ kann man notfalls leben, ich habe meinen eigentlich für den Kontrabass benutzten Fishman Platinum Preamp (kostet halt mehr als der ganze Harley) davorgehängt und jetzt ging richtig die Sonne auf. Ein singender Fretlesssound mit dem "mmwahh".
Am 13.12. den Gig gespielt und nicht nur die Bandkollegen, sondern auch zwei anwesende Bassisten waren von dem Sound positiv überrascht. Ein Nachteil darf nicht verschwiegen werden: bei höheren Lautstärken neigt der Bass trotz Feedbackbuster zu Rückkopplungen.

Fazit zu Verarbeitung, Bespielbarkeit und Sound:

Wenn ich dieses Exemplar blind im Vergleich mit den üblichen Verdächtigen getestet hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass wir hier über 149 Euro reden. Mein Sandberg Panther kostet das 10-fache, aber klingt er auch 10x besser? Der Harley Benton ist für mich auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nachtrag: auf 2 Videos auf Youtube unter " Akustik gig rolli" ist der HB mit drauf. Leider nur mit einer einfachen Kamera aufgenommen, aber man hört wie er klingt
 
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Faszinierend, ein Instrumentenbauer nimmt dafür sicher das 10-fache. Gut, das ist dann ein anderer Bass - aber für 150 könnte man hierzulande sicher noch gar nix bauen

seniorenbass, dein Modell war aber keine B-Ware, oder?
 
Nein, der war keine B-Ware. Ich vermute mal, dass Thomann entweder auf die Kritiken im Netz zu den Mängeln reagiert hat. Oder die haben den Lieferanten gewechselt. Thomann lässt ja - wie alle die eine Hausmarke anbieten - bei Herstellern produzieren, die auch für bekannte Marken arbeiten. Und dass die Chinesen, Koreaner, Indonesier usw. richtig gute Instrumente bauen wissen wir doch spätestens seit Ibanez und FGN, wobei letzterer auch für Fender produziert hat. Das ist halt Massenware, die auch (leider) manchmal Ausreißer hat. Bei uns gibt es schließlich auch Montagsautos made in Germany oder gruselige Instrumente made in USA. Das passiert bei den kleinen Bassbauern nicht, weil einfach nicht nur einmal, sondern laufend kontrolliert wird. Und das hat seinen Preis. Wer bereit ist - und es sich leisten kann - darf sich gerne seinen Traumbass bauen lassen oder ein Teil mit einem bekannten Logo auf der Kopfplatte kaufen. Ich gönne es jedem ohne Neid. Aber mein teuerster (und ich habe inzwischen 20 Bässe und davon min. die Hälfte in Asien gefertigt) liegt bei 1500€ und noch kein Mischer hat sich über meinen Sound beschwert eher im Gegenteil.
Da fällt mir noch ein: in Gitarre & Bass war mal ein Test mit kleinen Bassamps. Unter anderen auch einer von Harley Benton zu dem der Tester schrieb, dass ihm der Aufbau bekannt vorgekommen sei. Nach dem Aufschrauben wusste er auch warum. Kurz vorher hat er einen Promethan von Ibanez getestet. Der HB war identisch!!!! Also wer hat' gebaut?

Mich würde interessieren, ob der AluCard seinen 35 jetzt schon getestet hat und wie das Ergebnis ist.
 
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Hi Zusammen,
ich denke mal das ist der gleiche wie meiner. Hab einen Baton Rouge Taranis 35Fl. Der war damals erheblich teurer, kommt aber sicher aus dem gleichen Werk in China. Hab da Black Nylons aufgezogen und damit klingt der schon ziemlich Richtung Kontrabass. Dafür musste ich mir allerdings einen neuen Steg bauen, damit ich die Saitenlage höher machen konnte. Aufgrund der dickeren Saiten haben diese geschnarrt. Das Ding hat ja wie gesagt Pins und keine einstellbare Brige wie ein E-Bass. Ich hätte allenfalls die Halspannung stark nachlassen können und dann hätte der Hals eine riesen Kurve gemacht. Jetzt mit dem höheren Buchensteg (vorher Plastik) komm auch die H Saite richtig fett und den Hals kann ich kerzengerade einstellen. Zuhause hab ich noch ein kleines Erdungsproblem, das ich noch lösen muss. Wenn ich woanders spiele brummt er nicht.
Ich benutze das wirklich schön verarbeitete Instrument allerdings kaum und falls jemand interesse hat würd ich es auch verkaufen.

... achja Nachtrag. Meiner hat einen andere Elektronik. Ist ein Fishman PickUp ohne Stimmgerät
 
Mich würde interessieren, ob der AluCard seinen 35 jetzt schon getestet hat und wie das Ergebnis ist.
Ich hatte schwören können ich hätte es hier niedergeschrieben :D
Ist zwar ein wenig her, aber das hatte ich noch im Kopf:
+ Der Bass war gut verarbeitet, Saiten eingestellt, gut bespielbar
- Die H saite war viel zu leise und so für mich keine Option.

Darum ging er zurück. Als 4 Saiter würde ich ihn aber immer wieder nehmen wenn er ähnlich gebaut ist :)
 
Entschuldigung, aus akzuellem Anlass:
Weiß jemand welchen Preamp HB in die Kiste verbaut hat?
Beste Grüße
 
Lies mal den letzten Satz in #10. Eine Antwort würde Dir also vermutlich nicht helfen.
 
Selbstverständlich würde mir eine Antwort helfen. Und zwar die genaue Angabe welches Tonsystem in dem Teil serienmässig verbaut ist. Das werden Besitzer dieser Kiste doch wissen müssen. Denke ich mir zumindest.

Auf Thomann gibt es keine genaueren Angaben dazu und das bestmöglliche Bild ist dieses hier:

9559849_800.jpg


Also was ist das? Fishman? Ausgeschlossen. Das auffällige Fishman Logo wäre zu erkennen...

DSC_0084_zpswtkuxk3m.jpg

Aha... KLT-9A.
Wohl von einer Firma mit dem Namen "Kalig". :gruebel:
 
Und zwar die genaue Angabe welches Tonsystem in dem Teil serienmässig verbaut ist.
Genau das ist aber offensichtlich der Punkt. Nach meinem Eindruck gibt es keine Serie, lediglich eine gemeinsame Typenbezeichnung und verbaut wird was gerade günstig verfügbar ist.
Das ist keine Wertung, lediglich eine Feststellung.
 

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