Hallo, ich bin ein Harfenist (konzertharfe in Österreich) und spiele viel auf großén Bühnen und in großen Orchester Konzertsäälen. <br><br>Daher kann ich Dir folgende Tips geben. <br><br>Es hat sich bewährt, die Harfe mit 2 Mikrophonen aufzunehmen. Ich verwende jetzt die NEUMANN KM 184 (ein Stereopaar). Jedes Mic auf einer Harfenseite, die TREBLE Aufnahme richtet sich im oberen drittel auf die Harfendecke, ca 20-30 cm von der Harfe entfernt. Das andere Mic ist auf die Bässe 2-3 Oktabe von unten ferichtet und zwar auch auf die Decke, Entfernung ca. 30 cm.<br>Die Microphone sind leicht nach innen gerichtet, schauen also ein bißchen zusammen.<br>Ich habe auch gute Ergebnisse mit einem RODE NT-5 erhalten, oder mit RODE Großmembranmikrophonen NT-1A. <br>Extrem gut sind auch die Microphone von Schöps, hier ist ein Stereopaar ideal, wie z.b. das 21er. Alllerdings sind diese sehr teuer. <br>AKG Mics sind nicht wirklich sehr empfindlich, daher hat man immer einen großen Anteil an Rauschen und Nebengeräuschen dabei, aber für die Microfonierung auf der Bühne reichen diese.<br><br>Wenn Du mit dem Computer aufnimmst, kommt es auch immer auf die AUDIO Karte drauf an. <br>Sehr gute Erfahrung habe ich mit einem MAC, Logic Audio oder Pro Tools und einer APOGEE AUDIOKARTE (High End Wandlung), z.B. die DUET 2 gemacht. <br>Die DUET 2 hat eine Clipping Einstellung, die verhindert, daß die Harfe übersteuert wird. <br><br>Der Raum, in dem die Harfe steht, ist mit Baffel und Schaumstoff abisoliert, um die Mitten und Bässe zu absorbieren, sodaß es keine Reflexionen gibt. <br>Der Raum ist halbtrocken (damit meine ich, es gibt nicht biel Hall, sodaß man das Instrument selbst gut hören kann)<br><br>Mit dieser Voraussetzung kann man jeden Software ROOM und HALL dazugeben. <br><br>Jetzt kommt der WICHTIGSTE Teil. Die Harfe so aufgenommen klingt ziemlich gerade. Mit Equalizer und Limiter, Compressor kann man die Frequenzgänge und den Ton formen, dazu gibt es viele gute Tools, meine besten Ergebnisse habe ich mit den PLUG INS der VIENNA SUITE (Vienna Symphonic Library) erhalten, die einfach zu bedienen sind, den Klang wirklich gut formen lassen und vom Feinsten sind. <br><br>Wenn das Signal gut klingt, wird erst der ROOM und der HALL dazugefügt.<br><br>Aber zuvor: die Bass Spur SOLO schalten und so equalizen, daß sie gut klingt. Achtung: bei Volksharfen nicht zuviele Höhen, das macht den Ton scharf und ekelig. Auch die Kurve in den Mitten zurückdrehen, insgesamt die Lautstärke der Bass Spur etwas zurücknehmen. Unbeding ein LOW CUT FIlter aktivieren.<br>Danach das Gleiche mit der TREBLE Spur. Hier jedoch anstatt des Low Cut Filters ein High Cut Filter verwenden. Die Trebles sollen nicht zu schrill, zu brilliant, zu metallig, und zu hell klingen. <br><br>Der schönste Harfensound entsteht, wenn man ihn weich gestaltet, d.h. die hohen Frequenzgänge etwas zurückregelt.<br><br>Danach kommt noch als Effekt ein Stereo Spreader (macht das Signal weiter und räumlicher) dazu. <br><br>Ein guter ROOM ist wesentlich. Wichtig. Immer ROOM und HALL auf 2 verschiedenen Bussen fahren, damit einzeln regelbar. Als Room kommt am besten ein Holz Raum, nicht zu groß (bis 20 Meter) und warm, das Signal wird unter 10 % eingeschliffen. <br><br>Der HALL kann etwas größer sein, aber niemals auf Große Halle oder Church Hall gehen, das läßt den Ton absaufen, weil zu diffuss. <br>Die Vienna SUITE hat hier einen schönen Hall anzubieten, ein Nachbau des Wiener Konzerthauses. <br>Den Hall gebe ich hauptsächlich auf die Treble Spur, wichtig ist auch beim Hall: der High Cut und Low Cut Filter.<br><br>Es hilft ungemein, beim Mixen ein Beispiel eines fertigen Sounds immer wieder zwischendurch anzuhören, das hilft beim Korrigieren. <br>Ansonsten geht man mit seinem eigenen Sound verloren. <br><br>AUSSERDEM: <br>Eine Harfe klingt hinter der Harfe anders als vor der Harfe. <br>Das heißt, der Spieler hört sein Instrument anders, als der Zuhörer in der 1. Reihe. <br>Wichtig ist natürlich die richtige Spieltechnik und Fingerhaltung und die Produktionen eines starken und satten Tones ohne Nebengeräusche. <br><br>Also, dann alles Gute, ich freue mich auf ein Feedback. <br><br>Professionelle Aufnahmemöglichkeiten für Harfenisten gibt es hier:<br>Harald Peterstorfer in Wels, O.Ö. (Musiklehrer und Recording Spezialist), er produziert einen sehr schönen Harfensound, er hat die CDs von Monika Stadler aufgenommen.<br>http://www.haraldpeterstorfer.com<br><br>Oder in Deutschland: hier nehmen die Künstler auf: Silke Aichhorn etc.<br>http://www.digiton-records.de<br>hier heißt der zuständige Aufnahmetechniker Jürgen Hagen<br><br>Ich hoffe, das war hilfreich.<br><br>Hans Trummer