Hardware vs. Softwareinstrumente

  • Ersteller Alex 884
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Einfach die Line-Out- oder gar Kopfhörerbuchse vom Onboardsound ans FOH zu klemmen, das geht qualitativ gar nicht, ASIO4All hin oder her. Ein brauchbares Audio-Interface kostet kaum unter 100 Euro, ein anständiges kaum unter 300, und wer es wirklich ernst meint, muß noch tiefer in die Tasche greifen.

Also mal ehrlich: Jedem, der Musik über einen iPod oder einen normalen CD/DVD-Player hört (also jedem), müsste klar sein, dass Wandler im Jahr 2010 echt kein Thema mehr sind, zumindest im Livebetrieb (Studio ist was anderes). Das sind echt Pfennigsartikel und die Technik ist seit Jahren ausgereift, auch auf niedrigstem Preiniveau. Wir leben nicht mehr in den Zeiten einer Soundblaster 16-Karte. Die Nichtlinearitäten selbst einer billigen Onboard-Karte sind um ein vielfaches kleiner als die der PA. Und glaubt irgendjemand ernsthaft, dass die Wandlerbausteine eines Fantom oder Motif oder wasauchimmer im Einkauf mehr als 30 Cent kosten?

Das einzige was zugegebenermaßen problematisch ist, sind die Einstreuungen innerhalb des Gerätes durch Festplattenzugriffe o.ä.. Abhilfe schafft in diesem Fall ein externes Interface, dass kann aber auch eins für 10€ sein.
 
Kannst du mir bitte einen Link zu einem externen Audiointerface für 10 Euro nennen? Da würde ich nämlich gleich mal 5 Stück bestellen. :rolleyes:
 
Ich benutze sowas hier: http://www.noxelectronics.de/_py-Computer-Sound-Multimedia-Sound-LogiLink-Soundkarte-USB2-0-5-1-extern-Micro-Anschluss/a-7377/.
Ich habe drei Stück davon, falls mal was kaputt gehen sollte, ist aber bisher nicht passiert. Eigentlich darf man hier ja sowas gar nicht erzählen (von wegen wer billig kauft...);). Unser FOH-Mann hat nicht schlecht gestaunt, als er mich fragte, mit was für einem Audio-Interface ich denn arbeiten würde. Ich hatte schon an die zehn Shows mit dem Teil gespielt, und alle waren davon ausgegangen, dass ich was "Vernünftiges" am Start hätte. Tatsache ist, ich hatte das Ding bestellt, um schon mal anfangen zu können, bis die Kohle für ein "richtiges" Audio-Interface beisammen ist und dabei festgestellt, dass es für meine Bedürfnisse völlig ausreicht. Es klingt gut, braucht keine Treiber, hat mit Asio4All ein Latenz von 7ms (reicht mir) und ist bus-powered, d.h. sollte es Probleme mit der örtlichen Stromversorgung geben, wird das Teil vom Notebook-Akku am Leben gehalten.

Ein Nachteil ist sicherlich die unprofessionellen Mini-Klinkenbuchse nebst nötigem Adapter, aber hey was solls: Wenn's kaputt geht, nehm' ich halt das nächste.

Ach so, um das klarzustellen: es geht hier nicht um Hobbykeller-Musik: Wir spielen u.a. auf Stadfesten und größeren öffentlichen Parties, da schauen auch schon mal 500-1000 Leute zu.
 
Sowas ähnliches habe ich mir auch mal Just4Fun gekauft und war sehr positiv von dem Ding überrascht. Mit Asio4all ging es ganz gut. Letztlich klingt oder ist es aber nicht besser als die interne Soundkarte bei einem Notebook. Prinzipiel ist aber auch gegen die interne Soundkarte bis auf den fehlenden Stereo-Line in und den Miniklinkenstecker in meinen Augen nichts auszusetzen. Bei neueren muss man evtl. "3d-Effekt" oder solchen Kram ausschalten.

Stabiliere Treiber oder bessere Latenz habe ich eigentlich bei externen nicht wirklich. Dafür hat man bei vielen Firewire oder USB-Karten auch Probleme. Ich finde auch das externe nicht zwangsläufig besser klingen müssen und Brummschleifen/Massebrummen kann man bei externen leider auch haben und muss ja eh in die DI, dann könnt man auch vorher vom Klinkenadapter in die DI.
 
Ich hatte bei der internen Soundkarte halt das Problem, dass die Festplatte und manchmal auch nur das Bewegen des Mauszeigers "durchgesungen" haben. Da half auch die DI-Box nichts. Dieses Problem hatte ich mit der externen Karte gelöst.
 
Ich beobachte seit Jahren die Qualität von Softwareinstrumenten/Virtualisierungen. Ein Beispiel. Die gute alte Hammond B3 Orgel (Kostenpunkt dürfte jedem bekannt sein). Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, die mehr oder weniger gut den Klang der Hammond hinbekommen haben. Es gibt von Clavia Nord C2 - bei Youtube kann man ein Video anschauen, von einem Hammond-Ladenbesitzer, welche beide Teile vorführt. Clavia hat die Orgel wirklich sehr authentisch virtualisiert (in einem Tasteninstrument). Dann gibt es von NI die B3/4 und es gibt für den Motif XS eine Erweiterung. Natürlich gibt es zahlreiche Klone. Die Frage ist natürlich auch, was man persönlich machen möchte. Auf der Bühne mit der Band sieht das Original natürlich am Besten aus, danach käme die Nord C2, danach das XS und im Studio die B3/4. Was nicht heißt, dass man die B4 von NI nicht auch auf der Bühne mit einer entsprechend guten Controllertastatur spielen kann.

Letztendlich bleibt es eine persönliche Entscheidung und eine Entscheidung des Budgets.

Bei der Gelegenheit würde ich gerne eine Frage stellen. Welche "Software" ersetzt Eurer Meinung am Besten die Funktionen, die in einem XS (Motif) sind.

P.S.
Die meisten Softwareprogramme kann man sehr wohl antesten. Zurzeit ist ein Sonderheft im Markt mit DVD von Ableton Live 8.

Gruss
Thorsten
 
Welche "Software" ersetzt Eurer Meinung am Besten die Funktionen, die in einem XS (Motif) sind.
Das Gerät kann so viel, dass es ganz auf den jeweiligen Aspekt ankommt: Der Motif XS kann ja als Sampler, als MIDI Controller, als Sequenzer, als Firewire-Audiointerface (mLan), als Effekt-Rack und natürlich als 16fach multimembraler Soundlieferant angesehen werden.

Was den Sound betrifft: Das ist eher schwer softwaretechnisch zu ersetzen. Mit Native Instruments Kontakt und zusätzlichen spezialisierten Plugins für akustische Pianos und Gitarren kommt man meiner Meinung nach aber schon in die richtige Richtung (Kostenpunkt zusammen: ca. 1.000+ EUR). Allerdings verbrauchen diese Plugins RAM und Prozessorlast und führen zu erhöhter Latenz, zumindest diese Probleme hätte die Hardware nicht. (Das Motif XS Rack kostet zum Glück auch nicht viel mehr als gute Software.)

Die Effekte des Motif XS sind meiner Meinung nach deutlich besser als viele der in den meisten DAWs eingebauten Plugins. Kontakt bringt allerdings auch viele hochwertige mit. Zudem tut sich diesbezüglich auch gerade eines im Freeware-Bereich.

Sequenzer: Wohl jede verfügbare DAW hat mehr und ausgefeiltere Funktionen als der Motif XS. Höchstens wer die mächtigen "Play FX" am XS zu schätzen gelernt hat und den Workflow am XS mag, dürfte etwas vermissen. Die Sampler-Funktion ist damit in der Regel ja auch schon abgedeckt.

Dennoch könnte es schwer werden, so schnell am Rechner super abgemischte Sounds und fertige Performances (inkl. der Effect-Chains) vorzufinden und latenzfrei spielen zu können. Ist jedoch prinzipiell hinzubekommen, wenn man weiß, wie es geht oder gleich spezialisierte Lösungen wie NI Kore und Konsorten einsetzt.

Das ist jedenfalls meine Erfahrung bisher, ich lass mich aber gern eines Besseren belehren :D

Edit: Ach ja, der Motif XS hat ja auch noch um die 7.000 Arpeggios, das bräuchte man auch noch in Software. So ein Arp-Tool würde ich sofort kaufen...
 
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