Hand-Mikro Lösung für Homerecording?

  • Ersteller David_MiS
  • Erstellt am
Und wenn Du genau den anderen Weg gehst und ein Kleinmembran-Condenser mit etwas Abstand aufbaust? Ggfs auch ein Shotgun?

Kleinmembraner halte ich in diesem Fall für durchaus sinnvoll.
Prinzipiell würde ich da zu AT4041 oder NT5 greifen.
Wenn es das Budget hergibt noch eher zu einer Schoeps MK-4 Kapsel: In dem Fall wird man nie mehr ein anderes Mikrofon haben wollen, ziemlich egal was man aufnimmt :)

Richtrohr ist keine gute Idee. Mit dem unproblematischen Abstand erkauft man sich keider ein neues Problem: Verlässt man die Keule zur Seite hin, ist der Pegelabfall deutlich gravierender als das bei Abstandsänderung zu einem handgehaltenen Gesangsmikrofon der Fall ist.
 
Ich hab seit einiger Zeit ein olles MKH815 und finds gar nicht so problematisch. Ganz im Gegenteil, war ich etwas enttäuscht, dass es nicht noch stärker bündelt. Und das ist ja schon das gaaaanz lange. Aber YMMV.
 
Ich brauche ein Mikrofon, das mich während der Aufnahme nicht festkettet und tolerant bei leicht schwankenden Abständen ist.

Hallo David,

Mikrofone können nicht die Physik außer Kraft setzten. Bei einer Entfernungsverdoppelung wird der Schalldruck um 6 dB reduziert. (Im Nahfeld noch stärker)

Deswegen wird gerade jedes Mikrofon, das zur Nahabnahme entwickelt wurde (und das sind eben Hand-Live-Mikrofone) sicherlich dich kaum deinem Ziel näher bringen.
Dafür sind dann typische Studio-Gesangsmikrofon sicherlich besser geeignet. Denn wenn Du bei einem Abstand von 20 cm ein paar cm "schwankst" ist der Schalldruck-Unterschied wesentlich geringer wie wenn du bei einem Abstand von 5 cm ein paar cm "schwankst".

Beste Grüße
 
Hi David,

nach dem, was du schreibst, würde ich dir ein electrovoice RE20 empfehlen. Das ist ein dynamisches Mikro, was für deinen Einsatzzweck ideal geeignet ist. Sie wurden vor mehr als 40(?) Jahren vorrangig für Radiosprecher entwickelt und haben einen hervorragenden Poppfilter eingebaut, der wirklich das tut, was er soll: auch wenn du deine Lippen ans Mikro legst, wirst du keinen nennenswerten Nahbesprechungseffekt erzeugen.
Den RE20 steht ein ausreichend dimensionierter Preamp gut zu Gesicht, da sie selber einen verhältnismäßig kleinen Ausgangspegel haben.
Ein sehr gutmütiges Mikro, dass ich für Gesangs- und Instrumentenaufnahmen nicht mehr missen möchte.

Gruß
Frank

Edit: Ja sir_stony hat es ja ebenfalls schon empfohlen, hätt ich mal vorher alle Posts gelesen....sorry. Aber nun hast du ne Doppelempfehlung.
 
Nur in die Hand nehmen wird das RE20 wohl keiner gerne...
 
Danke für eure Empfehlungen. Das KSM9 geht dann erstmal zurück. Vermutlich werde ich zunächst Rode NT1a weiter verwenden, bis ich haargenau weiss, was ich wirklich brauche.

Was mich einfach nur stört: Wenn ich Spuren dopple und nicht exakt genau an der selben Position nochmal einsinge, dann habe ich auf der zweiten Spur Abweichungen im Pegel und im Frequenzgang. Dadurch ist es mir schwer möglich meine Session zu einem anderen Zeitpunkt fortzusetzen. Das ist äusserst unangenehm und im Mix schwer auszugleichen.

Meine Optimalvorstellung wäre wie gesagt diese, ganz entspannt ein Mikro in der Hand halten zu können und ohne klangliche Abweichungen bei Veränderungen von Nuancen meinen Stiefel einzusingen. Sollte ich vielleicht mal ganz auf blöd ein stinknormales SM58 ausprobieren? Die Empfindlichkeit eines Kondensator-Mics scheint mir jedenfalls nicht so zur Nase zu stehen ;-)
 
Als (fast)Laie: Kauf dir doch ein Hochqualitatives Headset-Mikrofon.

Bitte nicht steinigen! Aber ne andere Lösung wird er kaum finden! Schlechter als ein SM58 kann so ein Teil auch nicht sein...
 
Das SM58 ist nicht schlecht. Auf homerecording.de hat es in einem Blindtest sehr gut abgeschnitten. Auch bei mir persönlich. Ich weiss nur nicht, ob der Preamp meines MOTU 828 MKII für ein dynamisches Mic mit geringerem Output ausreicht.
 
hallo david,

das SM58 hat eine Empfindlichkeit von -54 dB/Pa ... das KSM9 im Vergleich -51 dB/Pa. Der Unterschied von 3 dB ist (fast) vernachlässigbar. Also wenn das KSM9 geklappt hat reicht der Pegel des SM58 auch aus.

Besten Gruß
 
prinzipiell sind dynamische mikros, vor allem die angesprochenen sm58, sm7, TG 88 und re20, gegenüber schlechter mikrofondisziplin VIEL empfindlicher als condenser.

ich befürchte du willst hier etwas, das es nicht gibt ;)
 
paulsn und Jürgen haben es ja schon geschrieben. Das RE20 oder SM7 will Nähe. Die sind für bestimmte Anwendungen gut. Für andere nicht. Da ziehe ich Kondensatormikros vor. Wenn Du KSM9 nicht klar kommst, was eines der besten Handhelds auf dem Weltmarkt ist, liegt es wohl an Deiner Technik. Da würde ich mich mal von einem Vocalcoach oder wirklich kompetenten Toni (der mehr als das SM58 kennt) beraten lassen. Das scheint mir in Deinem Fall die sinnvollere Investition.
 
Das befürchte ich auch ;) Deshalb SM58. Die anderen Sachen sind zu teuer um Scheisse damit zu bauen. Ausserdem steh ich auf Understatement. Es macht mehr Spaß aus günstigem Equipment das beste zu machen, als unter Druck zu stehen ein 500 € Mikro gebührend ausreizen zu müssen.

Und wenns mir das Recording nicht erleichtert und ich mich wieder dazu entscheiden sollte Haltung anzunehmen und mit Anzug und Schlips in mein Rode NT1A hineinzupredigen, dann taugts immer noch als Zweit-Mikrofon für den Proberaum.
 
Aber muss es das SM 58 sein? Da gibt es andere günstige, die zeitgemäßer sind! Ich würde trotzdem beim KSM9 bleiben, das ist schon ein sehr gutes Mikro und ein anderes Universum als das SM58.
 
Das KSM9 klang ganz nett, aber von Universen würde ich nicht sprechen. Gerade im Bezug auf Preis/Leistung hätte ich zumindest erwartet, dass es ein Thomann-Mikro ähnlicher Bauweise klanglich um Längen schlägt. Hätte der T-Knochen nicht besagten Defekt mit dem, subtilen hochfrequenten Ton - ich würde es vorziehen.

Zum anderen: Ich kenn das SM58 ja schon länger von unseren Proberaum-Nachbarn. Ich mag daran, dass es nicht so gehypt und gefaket klingt. Mein Opus 89 klingt zwar im Proberaum offener und heller, aber wenn du das Ding mal an ein Audio Interface anklemmst, dann weisst du auch warum: Das Ding säuselt mit billigen China-Höhen vor sich hin, dass einem die Ohren weh tun. Ähnliches kann ich über div. Sennheiser Vocal-Mikros berichten. Die können über eine PA u.U. nett klingen, aber zum aufnehmen taugen sie nicht.

Ich mach das jetzt einfach so. ;) Da hab' ich ein gutes Gefühl bei.
 
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich! :D
 

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