Das mit der Toleranz bei schwankenden Abständen wird sich nicht so ohne weiteres aus der Welt schaffen lassen. Was dir fehlt ist Mikrofondisziplin, das ist ein recht wichtiger Bestandteil eines guten Vokalisten, ganz egal ob Sprecher, Sänger, Rapper.
Wenn die Schwankung sagen wir mal, zwischen 15 und 20cm liegt, dann ist das prozentual recht harmlos und ohnehin alles ausserhalb des Nahbesprechungseffektes. Für einen solchen Abstand braucht man aber schon einen Raum der klanglich gutmütig und gedämpft ist.
Wenn nun die gleiche Schwankung von Kontakt bis 5cm stattfindet, dann ist das ein ganz enormer Unterschied, denn hier hast du einerseits maximalen Nahbesprechungseffekt, der vor allem bei Sprache noch mehr färbt als bei lautem Gesang, und andererseits schon einen Abstand, der diesen Effekt weitgehend auflöst.
Leider gibt es schlichtweg kein Mikrofon, dass sich dieser Physik entzieht, deswegen werden die wirklich guten Aufnahmen auch nur auf die "typische" Art und Weise erreicht, mit fixem Mikro und fast immer einem Popkiller davor, der dann gerade als "disziplinarische Maßnahme" den sinnvollen Abstand festlegt.
Sicher, ein Kompressor würde dir bestimmt etwas helfen, aber primär ist es wichtiger Du gewöhnst dir einen stärker disziplinierten Umgang mit dem Mikro an. Das ist nicht so einfach wie es klingt. Wirklich gute Sänger/innen beherrschen es auch, dass sie bei lauten Tönen ihr (gehaltenes) Mikro auch mal ein erhebliches Stück weit wegnehmen um so auszugleichen, und zwar vorrausschauend und meist zielsicher. Das ist eine Kunst, die nicht mehr viele gut beherrschen, die aber hervorragende Ergebnisse und lebendigen, transparenten Klang auch unter Livebedingungen ermöglicht. Einige Sänger/innen der Kleinkunstbühnen können das einigermaßen gut, dort ist diese Anordnung am häufigsten zu treffen von klassischem Gesang, handheld Mikro und sehr abwechslungsreichem Material. Definitiv lernenswert.
cheers, Joe
Ansonsten bleibe ich bei meinem Vorschlag, probier ein RE20.