Hand-Mikro Lösung für Homerecording?

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Hi Leute,

da ich es gerne unkompliziert mag und davon ausgehe, dass in nicht optimierten Räumen Großmembran-Mikros nicht unbedingt erste Wahl sind, habe ich mir letzte Woche das Neumann KMS104 bestellt. Ich würde aber zu Vergleichszwecken gerne noch andere Mikros in meinem Homestudio ausprobieren. Welche könnt ihr empfehlen? Preisklasse egal.

Wie steht ihr generell zu Handmikros als Recording-Lösung? Was spricht dafür, was dagegen?

Grüße
David
 
Eigenschaft
 
Also mit einem Großmembraner hast du für Vocals immer einen etwas klareren, brillianteren Sound. Wenn man jetzt aber ein dyn. Neumann mit einem sehr billigen Kondensator vergleicht würde ich aber sicher trotzdem das neumann vorziehen.

Der Raum sollte auch klingen, aber deswegen ein dynamischen zu nehmen halte ICH für unangebracht. So schlimm kann der raum nicht klingen. Wenn er zuviel hall hat, kannst du noch ein paar Stellwände besorgen, wenn er zu muffig klingt, hast du pech gehabt^^

Ich will mir bald noch ein Neumann TLM 49 zulegen.
Ohne Preisklasse kann man aber nicht viel vorschlagen... von unter 100 euro bis hin in den 5 stelligen Bereich ist alles möglich, wenn man nur will
 
Kommt zwar wirklich auf den Gesang an, aber Shure SM7 ist gerade in den Staaten ein sehr beliebtes Mikrofon für Gesang aufzunehmen und z.B. Brian Johnson von AC/DC hat das auf der letzten Platte benutzt und auch in der Hand gehalten. (steht in der aktuellen Sound & Recording)
Wenn man das tut wird man aber vermutlich mehr mit Trittschall und sowas zu kämpfen haben
 
Sag mal fanatic... ich hatte bisher das Gefühl du hast doch in dem Gebiet selber kaum Ahnung, nichtmal wie man drei Kabel richtig einsteckt, was willst du jetzt anderen Usern auf einmal Tips geben? Also wirklich. Und ein KMS ist auch kein dynamisches Mic.

David: Mit den KMS kann man durchaus sehr ordentlich aufnehmen, das sind wirklich gute Mikros die qualitativ mit so manchem Großmembran Mic in vergleichbarer Preisregion auch mithalten können. Und eben auch noch livetauglich.
Tatsache ist aber, und da liegt fanatic nicht ganz falsch, dass es vor allem auf den Raum ankommt, wie direkt und ehrlich eine Aufnahme sein kann, weitestgehend unabhängig vom verwendeten Mikrofontyp. Nur die Richtcharakteristik spielt hier eine Rolle, und das wäre in den meisten Fällen "Niere", egal ob Großmembran oder Handheld. Um brauchbare Ergebnisse zu bekommen wäre es wichtiger, wenigstens eine Ecke des Raumes stark zu dämpfen (recht wirksam und günstig: zwei alte? Schaumstoffmatratzen an die Wände), und -bei Bedarf- noch eine zusätzliche Stellwand mit ähnlichen Dämpfungseigenschaften, z.B. OSB Platte mit noch einer Matratze drauf. In einer solchen Ecke kann man sehr trockene, brauchbare Aufnahmen machen, und es nimmt nicht viel Platz weg und kostet auch nicht viel.

Bei einer guten Mikrofondisziplin spricht im Grunde rein garnichts gegen Handhelds zum Aufnehmen. Sie sind nur oftmals etwas stärker im Frequenzgang "zurechtgebogen" als viele Großmembraner, aber allgemeingültig ist das auch nicht. Sicher, die absoluten High End Superstudioaufnahmen sind damit nicht möglich - was aber nicht an der Bauform liegt, sondern einfach daran, dass mehr als ein gewisses technisches Niveau für ein Livemic aus offensichtlichen Gründen schlichtweg keinen Sinn macht. Björk hat wenigstens eines ihrer Alben m.W.n. komplett mit einem SM58 aufgenommen... zugegebenermaßen mit einem top Preamp, aber eben "nur" ein gewöhnliches SM58. Es ist also nicht abwegig.
Was dagegen spricht: für sehr leise Aufnahmen, also z.B. Hörbuchrecording und leise Sprache, kann der schlechtere Rauschabstand störend sein. Großmembranmics sind - identische Verstärkungsschaltkreise vorrausgesetzt - einfach empfindlicher und haben daher auch meist einen etwas besseren Rauschabstand. Um das aber zu relativieren: die Vorverstärkung, die man braucht bis das Rauschen problematisch wird, würde aus einer landenden Fliege einen akustischen Sturzkampfbomber machen... so manch ein beliebtes, 5 mal so teures Großmembranmic hat aber ebenso bescheidene Werte. Es ist also wirklich außerhalb dessen, was man im allgemeinen braucht.
 
Moin,

ich finde die Frage etwas schwer zu verstehen.

Wenn Du einfach Erfahrungen sammeln möchtest, wie welches Mikro klingt, dann such Dir einen netten Verleiher in Deiner Nähe und teste einfach mal durch. Mikrofonwahl ist ja immer auch eine reine persönliche Wahl. Nur weil ein Mikro technisch OK ist, heisst es noch lange nicht, das es auch dem Sänger liegt.

Ich selber nutze ein Grossmembraner im Amateurbereich und bin sehr zufrieden, das ich kein Mikro in der Hand habe. So kann ich mich besser auf die Musik und Gesang konzentrieren, und habe die Hände frei für Texte (ach das Alter :D) oder andere Dinge.

Mein Raum ist übrigens auch nicht optimal, schon weil ich als Amateur nicht gerade die Ahnung von Akustik habe.

Eine Generallösung wirds aber wohl nicht geben, das ist ja das schöne an der Musik.

Grüsse
Hauke
 
Handheld Mikros kann man auch auf einen Ständer klemmen, '67. ;) :D
 
Danke für eure Meinungen.

@fanatic
Sorry, aber die Frage war an Leute von meinem Kenntnisstand (und darüber) gerichtet. Bitte versuche es zu vermeiden Leute zu beraten, wenn du nur über Halbwissen verfügst. Ist nicht böse gemeint.

@squiere67
Im Grunde genommen macht der Thread wirklich nicht viel Sinn ... stimmt schon. Für mich höchstens insofern, als dass er mir hilft die Auswahl einzugrenzen. Habe vor mir die Mikros testweise zu bestellen. Da kann ich finanziell höchstens drei nehmen, weshalb es halt die drei "richtigen" sein sollten.

Zusammengefasst: Im Grunde genommen geht es mir darum drei passende Mikros für das Anforderungsprofil "Hanndmikro & Recording" zu finden, um dann nach einem persönlichen Test den Favoriten zu behalten. Deshalb würden mich Erfahrungsberichte hierzu freuen.
 
@ Sir Stony: Hmmm, ja man kann die auch Mikros auch an einen Ständer klemmen, ich habs vergessen, sorry, das Alter. :D

@David_Mis: Nachdem wir ein Interface hatten, machten wir unsere ersten Gehversuche mit einem AKG D 321 im Bereich Gesang. Aber richtig Spass hat es erst mit einem Grosmembraner gemacht, obwohl unser Raum auch nicht dem Optimum entspricht. Daher würde ich Dir auch mal ein GM zu Testzwecken ans Herz legen.

Grüsse
Squiere
 
Ich bin ja kein Anfänger, der sein erstes Mikro sucht. Mit dem Rode NT1A hab' ich bereits seit Jahren ein gutes Großmembraner, das zu meiner Stimme passt. Ich habe es letztens zum einsingen in der Hand gehalten und hab' mich einfach viel befreiter und offener gefühlt, als hochoffiziell vor meiner Mikro / Mic Screen Konstruktion zu stehen, die auch noch hässlich im Zimmer aussieht. Deswegen habe ich jetzt keine Lust mehr auf Lehrbuch-Verhalten. Griffgeräusche hatte ich keine drauf, aber ein Großmembraner verzeiht keine schwankenden Mikroabstände, weshalb ich nun eben ein gutes Hand-Mikro will, um klanglich keine Abstriche machen zu müssen.

Bitte postet jetzt auch nur noch, wenn ihr konkrete Empfehlungen dahingehend habt. Vielen Dank!
 
In dem Fall würde ich dir auch ein EV RE20 oder RE27 zum ausprobieren empfehlen. Das sind zwar dynamische, aber imho die besten Vertreter dieser Art überhaupt. Als Broadcast Sprechermikro mit integriertem Popfilter (der tatsächlich gut funktioniert) ausgelegt, könnte vielleicht für deine Zwecke genau das richtige sein. Ich habe beide im Studio, und es sind trotz aller Konkurrenz im Mikrofonregal ganz klar DIE Kandidaten für die sprichwörtliche "einsame Insel". Sind zwar eigentlich auch nicht als Handheld gedacht, aber das ist bei der Bauform nicht so wichtig.
 
Als Handheld würde ich auch mal das Shure KSM9 probieren.
Wenn es nicht auf die Euros ankommt, kann ich nur das TLM49 von Neumann empfehlen. Eines der besten Vocalmikros der letzten Jahre und jeden Cent wert.
 
Sag mal fanatic... ich hatte bisher das Gefühl du hast doch in dem Gebiet selber kaum Ahnung, nichtmal wie man drei Kabel richtig einsteckt, was willst du jetzt anderen Usern auf einmal Tips geben? Also wirklich. Und ein KMS ist auch kein dynamisches Mic..

bis zu dem zeitpunkt hatte sich noch keine mit seiner frage beschäftigt und bevor sie komplett unbeantwortet bleibt wollte ich wenigstens mein beschränktes wissen anwenden. Der Begriff "Neumann Mikro" war völlig allgemein gehalten. 3 Kabel dürfte ich noch hinkriegen, bei allem anderen werde ich mich natürlich zukünftig heraushalten
 
In diesem Video hier erzählt Bruce Swedien, dass Michael Jackson für die Aufnahme ein Shure SM7 benutzt hat.

Wär sicher mal einen persönlichen Test wert.
 
Ab und zu ist es bei mir schon vorgekommen, dass ich aus der Not heraus das genommen habe, was grade da war. Z.B. ein Beta 87 oder auch durchaus mal ein SM57.
Mit einem PL-07 habe ich letzte Woche (handgehalten) ein fingiertes Interview in einem eher schlechten Raum aufgenommen, weil das das einzige war, das noch im Auto rumlag - das Ergebnis taugt für den gewünschten Einsatzzweck allemal, auch wenn einige Störgeräusche zu hören sind (die sich aber dort nicht abstellen ließen und auch nichts mit dem verwendeten Mikrofon zu tun haben).

Die Gesangsaufnahmen mit dem Beta 87 sind durchaus mehr als brauchbar, wenn auch nicht auf dem Level eines U87.

Was das Aufnehmen mit handgehaltenen Mikrofonen generell angeht: Diese Methode kann sehr gut funktionieren, wenn man mit eher live-erfahrenen Leuten arbeitet, die gewohnt sind ein Mikrofon in der Hand zu halten oder sich beim Singen gerne bewegen.
Selbst wenn die rein technische Aufnahmequalität vielleicht nicht so gut ist wie mit einer sehr guten Großmembran auf Stativ, so gewinnen die Aufnahmen u.U. durchaus an musikalischer Qualität auf Grund der freien Entfaltung des Singenden.
Insofern sicher eine Überlegung wert.

Was auch gehen kann: Eine gute Kleinmembran in die Hand drücken und einen Schaumstoffwindschutz draufstecken. Griffgeräusche muß man im Auge (bzw. Ohr) halten, ansonsten einfach mal schauen, was dabei rauskommt. Mit NT-5 und AT4041 habe ich nämlich auch schon sehr gute Gesangsaufnahmen gemacht.
 
Ein Kleinmembraner ist mir zu direkt von der Ansprache her. Das klingt zu kalt in meinen Ohren.

Habe mich nun für das KSM9 von Shure entschieden. Habe mich dahingehend auch nochmal vom Musik Service beraten lassen. Scheint ein sehr musikalisches und flexibles Mikro zu sein. Werde meine Eindrücke rückmelden.
 
Das KSM 9 ist nun da. Es ist wirklich deutlich leiser, als mein Rode NT1a. Das verwirrte mich erstmal. Der Frequenzgang ist recht angenehm. Das Mikro verzeiht Schwankungen im Abstand und Dynamik in der Stimme leider nicht in dem Maße, wie ich es mir von einem Hand-Mikro gewünscht hätte. Wenn ich den Pegel zwischen dem Rode und dem Shure angleiche, dann sind die Unterschiede nicht so gross, wie der Preisunterschied. Das Rode klingt, wie zu erwarten war, räumlicher und etwas detailreicher. Das Shure KSM9 klingt dafür ein wenig aufgeräumter und offener. Es handelt sich hierbei aber eher um Nuancen.

Sollte ich das Shure KSM9 behalten, dann werde ich künftig wohl etwas weniger EQuen müssen, wäre aber nach wie vor weit von dem Optimum entfernt, die Aufnahmen nahezu unbehandelt verwenden zu können. Ich spiele mit dem Gedanken es zurückzugeben und ein dynamisches auszuprobieren. Ich brauche ein Mikrofon, das mich während der Aufnahme nicht festkettet und tolerant bei leicht schwankenden Abständen ist.
Evtl. sollte ich auch über einen Kompressor direkt bei der Aufnahme nachdenken, um ein besseres Gefühl dabei zu bekommen.

Richtig zufrieden bin ich jedenfalls nicht. Das sollte man bei einem Mikro für 499.- aber unbedingt sein, weshalb ich es wohl eher nicht behalte.
 
Wie gesagt, probier mal das Shure SM7B aus...
 
Das mit der Toleranz bei schwankenden Abständen wird sich nicht so ohne weiteres aus der Welt schaffen lassen. Was dir fehlt ist Mikrofondisziplin, das ist ein recht wichtiger Bestandteil eines guten Vokalisten, ganz egal ob Sprecher, Sänger, Rapper.
Wenn die Schwankung sagen wir mal, zwischen 15 und 20cm liegt, dann ist das prozentual recht harmlos und ohnehin alles ausserhalb des Nahbesprechungseffektes. Für einen solchen Abstand braucht man aber schon einen Raum der klanglich gutmütig und gedämpft ist.
Wenn nun die gleiche Schwankung von Kontakt bis 5cm stattfindet, dann ist das ein ganz enormer Unterschied, denn hier hast du einerseits maximalen Nahbesprechungseffekt, der vor allem bei Sprache noch mehr färbt als bei lautem Gesang, und andererseits schon einen Abstand, der diesen Effekt weitgehend auflöst.
Leider gibt es schlichtweg kein Mikrofon, dass sich dieser Physik entzieht, deswegen werden die wirklich guten Aufnahmen auch nur auf die "typische" Art und Weise erreicht, mit fixem Mikro und fast immer einem Popkiller davor, der dann gerade als "disziplinarische Maßnahme" den sinnvollen Abstand festlegt.

Sicher, ein Kompressor würde dir bestimmt etwas helfen, aber primär ist es wichtiger Du gewöhnst dir einen stärker disziplinierten Umgang mit dem Mikro an. Das ist nicht so einfach wie es klingt. Wirklich gute Sänger/innen beherrschen es auch, dass sie bei lauten Tönen ihr (gehaltenes) Mikro auch mal ein erhebliches Stück weit wegnehmen um so auszugleichen, und zwar vorrausschauend und meist zielsicher. Das ist eine Kunst, die nicht mehr viele gut beherrschen, die aber hervorragende Ergebnisse und lebendigen, transparenten Klang auch unter Livebedingungen ermöglicht. Einige Sänger/innen der Kleinkunstbühnen können das einigermaßen gut, dort ist diese Anordnung am häufigsten zu treffen von klassischem Gesang, handheld Mikro und sehr abwechslungsreichem Material. Definitiv lernenswert.
cheers, Joe
Ansonsten bleibe ich bei meinem Vorschlag, probier ein RE20.
 
Ich kann diszipliniert mit dem Mikro umgehen, möchte es aber nicht, da es ungute Körperspannung bei mir erzeugt.

Als sich selbst aufnehmende One-Man-Band hat man ohnehin eine Menge Arbeit auf verschiedenen Ebenen, weshalb ich mir die einzelnen Arbeitsschritte so einfach und entspannt wie möglich gestalten möchte.
 
Und wenn Du genau den anderen Weg gehst und ein Kleinmembran-Condenser mit etwas Abstand aufbaust? Ggfs auch ein Shotgun?
 

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