Hammondclone : Charlie

Ich konnte sie noch nicht hören... Heute abend vielleicht...
 
Nun denn also: Ich habe mir mal gut die Hälfte der Demos angehört und muss sagen, so richtig überzeugend fand ich das nicht.

Was klar zu befürchten war, hat sich bestätigt: Das Überblenden von Leslie fast/slow ist einfach nicht vergleichbar mit dem echten Hoch-/Runterlaufen. Das ist schonmal ein dicker Minuspunkt.

Immerhin haben sie scheinbar eines hinbekommen, nämlich dass alle Samples bezüglich der Leslierotation "in Phase" sind. Oft hat man das bei Sampleorgeln, dass der Leslierotor bei der zweiten gedrückten Taste bei der gleichen Position startet wie bei der ersten - dumm nur, wenn die erste Taste schon eine Weile liegt...
Das hat aber den Nachteil, dass die phasenstarre Kopplung der Tonewheels eben NICHT mehr da ist. Das hört man dann in Form fehlender Differenztöne (nicht so arg deutlich) und in Form eines etwas "eirigen" Choruseffektes (z.B. bei "No Mercy").

Das zweite dicke Minus: Auch bei den verzerrten Demos geht eine Laustärkeänderung nicht mit einer Soundveränderung einher. Normalerweise ist der Hammondsound bei geringer Lautstärke clean und geht dann beim Treten des Schwellers schön in die Sättigung und zerrt - aber erst dann!

Sounds, die wirklich mit Percussion arbeiten (ein weiterer Knackpunkt bei Sampleorgeln, weil immer nur DANN Percussion ausgelöst wird, wenn vorher ALLE Tasten losgelassen waren), habe ich nicht gefunden bei den Demos. Trauen die Jungs sich nicht?

Alles in allem muss ich sagen: die Samples sind schön, keine Frage, und sicher unter den gesampleten Orgeln ganz vorne dabei. Aber ich kenne aus eigener An"hör"ung eine ganze Reihe Clones, die den "Charlie" ganz schön alt aussehen lassen: allen voran die B4, aber auch der Electro (für bestimmte Sachen), die "very new CX3" aus dem OASYS. Und selbst die "Rumpelrausch-Orgel" ZR3 hat in manchen Bereichen echt die Nase vorn - und das ist Freeware...

Jens
 
.Jens schrieb:
................Oft hat man das bei Sampleorgeln, dass der Leslierotor bei der zweiten gedrückten Taste bei der gleichen Position startet wie bei der ersten - dumm nur, wenn die erste Taste schon eine Weile liegt...
Ähm .....:confused:
Das würde also bedeuten, dass jedesmal wenn du eine Taste auf der Klaviatur drückst, der simulierte Rotor anläuft ? Oder wie meinst du dies ?
 
@jens... besten dank für die stellung nahme...

würde man also die samples über ein echtes leslie mit o&g vorgeschaltet laufen lassen, sollte man ein recht amtliches resultat erhalten (es wurden ja auch samples erstellt, ohne leslie)... dann mäche aber gerade die samples variante nicht mehr so viel sinn, da sie eigentlich presets in romplern ersetzen sollte....

tja.... muss mir das mal von näherem (als mp3) anhören!


gruss
stefan
 
@Ein paar Sounds habe ich mir angehört, ganz nett, aber ich habe bisher noch nie mp3-Dateien mit Hammondklängen gehört, die so schell verzerrten. Und zwar nicht Röhrenverstärkermäßig, sondern wohl eher computermäßig. Trotz Zurückfahren des Line-Pegels, etc. für mich ungenießbar. aber das mag an meinem Computer liegen. Deshalb kann ich keine Beurteilung vornehmen.

Wenn ich mir allerdings vorstelle, dass mit diesen Sounds vielleicht auch Laptops zum Bühnengebrauch gefüttert werden sollen, muss man wohl in einen teuren leistungsstarken Laptop investieren. Dann stellt sich für mich schon die Frage, ob ein Hammond-Clone bei vergleichbarer Leistung nicht wirtschaftlicher wäre. Praktischer wärs sowieso.

Viele Grüße!
 
K.P. schrieb:
Ähm .....:confused:
Das würde also bedeuten, dass jedesmal wenn du eine Taste auf der Klaviatur drückst, der simulierte Rotor anläuft ? Oder wie meinst du dies ?
Ja, nur dass er nicht "anläuft", also schneller wird aus dem Stand, sondern bei sofort bei der gegebenen Geschwindigkeit startet. An irgendeinem Punkt fängt das Sample ja an. Und an diesem Punkt befindet sich der Leslierotor an einer bestimmten Position (da, wo er halt bei der Aufnahme gerade war). Und bei jedem Drücken der Taste ist natürlich der Leslierotor an der gleichen Stelle - das Leslie wird ja gerade NICHT simuliert, sondern steckt fest und unveränderlich im Sample mit drin...

Jens
 
bregys schrieb:
würde man also die samples über ein echtes leslie mit o&g vorgeschaltet laufen lassen, sollte man ein recht amtliches resultat erhalten (es wurden ja auch samples erstellt, ohne leslie)
Ich glaube allerdings, dass über einen Preamp und echtes Leslie jede Orgelsim noch näher dran ist.
Es fehlen ja (höchstwahrscheinlich) nach wie vor die (im Sample nicht wirklich nachbildbaren) Effekte wie Single-Trigger-Percussion, Volume-Stealing etc. und natürlich die phasenstarre Kopplung (und damit ausgeprägten Dífferenztöne) der Tonewheels...

Jens
 
@,jens

Jou, gecheckt !
 

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