Gestern ein bisschen im Tempel gerockt, wobei auch eine VB3m mit Swisssonic EasyKey (Billiger-Masterkeyboard mit Tablet-Halter) involviert war. Die VB3m ist die ältere Version der GSi VB3-II für iPad.
Zunächst interessant: Auf meinen neueren iPads läuft die nicht gut, weil es dafür neueres IOS gibt, was zu viel Rechenleistung schluckt. Auf dem steinalten iPad Air hingegen läuft sie gut, da nur altes OS. Spannend auch: Die Latenz in Einstellung 512 Samples Puffer fühlt sich okay an. Spiele ich aber die setBfree mit 512 Samples Latenz im Jack Audio Server, dann geh ich kaputt.
Wie dem auch sei, ich bin ziemlich hooked by Hammond und natürlich haben mir sofort die Zugriegel gefehlt. Nun stehe ich vor der Entscheidung, meinen uralten Controller-Versuch (siehe Video in vorangegangenem Post) fortzuführen und dann setBfree oder GSi VB3 in einer seiner Varianten zu spielen… oder mir eine Crumar Mojo Suitcase zu kaufen (VB3-II ist intern drin) oder eine Viscount Legend Solo. Wenn ich zur Hardware greife, will ich auch alle 20 Zugriegel, egal ob nun Eigenbau oder fertiges Produkt.
Im Direktvergleich setBFree zu VB3m ist es echt schwer. Die open-source setBfree kommt zunächst ganz anders daher eher nüchtern und sachlich, wenn man aber in der „Advanced Config“ anfängt zu tunen, kann es auch mehr wie die GSi klingen. Zunächst klingt die VB3m organischer, röhriger, irgendwie wohliger, auch nach jeder Menge advanced Gedönse… doch wenn man in der setBfree das Leslie losrennen lässt (das auch als x42 WhirlSpeaker separat erhältlich ist), wirkt die VB3m auf einmal leblos im Direktvergleich.
Die Hörbeispiele beim großen T lassen mich die Viscount Legend Solo eher in die Nähe der setBfree einsortieren – ehrlich gesagt würde ich mich es nicht mal wundern, wenn eine getunte setBfree da drin stecken würde, klammheimlich, schließlich kompiliert die auch für ARM-CPUs, die im Embedded-Bereich vorherrschen. Ganz früher hatte ich eine Oberheim-Viscount OB3², die war für das geringe Geld ganz gut, leider nicht langlebig.
Natürlich hätte eine (selbst gebaute) Controller-Lösung den schönen Vorteil, dass ich mich nicht entscheiden müsste, entweder oder… ginge ja auch beides.
Dann gibt's noch das Crumar DMC-122, ein generisches Clonewheel-Masterkeyboard. Die Suitcase kostet allerdings keine 400€ Aufpreis, wenn man da nen gebrauchten Laptop, ein Audio-Interface und GSi VB3 II rechnet, ist man genauso teuer dran. Zumal die Mojo Suitcase, wie der Name sagt, bereits ihr eigener Koffer ist und kein separates Case mehr bräuchte… wenn man sie nicht rumwirft in einem Truck.
Zusammenfassend würde ich aber sagen, wer nicht unter absoluter Bastelwut leidet und ein vertretbares Einkommen hat, sollte sich die Crumar DMC-122 anschauen – oder die MIDI-Datenblätter der Mojo Suitcase checken, die ja vielleicht nicht nur als komplettes Instrument, sondern auch noch zusätzlich als Masterkeyboard gehen könnte für andere Clonewheels im Rechner. Muss man aber genau recherchieren!