Hi!
Also ich bin Tischler und somit ein "Fachmann" was Holzverarbeitung angeht. Ich weiss nicht wie man darauf kommen kann, dass geschäftete Kopfplatten eine "Sparmaßnahme" darstellen. Klar, ein Nebeneffekt ist, dass man "dünnere" Bretter verwenden kann, allerdings weiss ich nicht ob sich das aufgrund des sowieso vorhandenen "Verschnitts" wirklich finanziell rentiert.
Aufgrund der Tatsache dass ein "Anschäften" wesentlich mehr von Menschenhand durchgeführte Arbeitsschritte verlangt als ein Ahorn-/Mahagoni-Kantholz auf eine CNC Fräse zu legen, gehe ich sogar schwer davon aus, dass es eher teurer ist eine Kopfplatte anzuschäften, als einen Hals aus einem Stück zu fräsen.
Alles andere was Zugkräfte, Faserverlauf und instabilität von Hirnholz angeht wurde hier ja schon angesprochen.
Zu der Problematik: Wie schon gesagt wurde sind Leimfugen in der Regel stabiler als das Holz selbst. Es kann aber immer sein, dass aufgrund des arbeitenden Holzes, und der sich verändernden Oberflächenbehandlung, die Leimfugen oberflächlich(!!!) auseinanderdriften. Das ist aber völlig normal, da hier 2 Stücke Holz aneinandergeleimt wurden. Diese dehnen sich je nach Wetter/Feuchtigkeit aus, schrumpfen etc..und das eben meistens nicht genau gleich.. Das ist auch bei Massivholzmöbeln völlig normal. In der Regel reicht es die Stelle zu verschleifen und eine neue Oberfläche aufzubringen, weshalb ich meine Massivholzmöbel fast ausschliesslich mit Öl behandle, da kann man sowas ohne großen Aufwand durchführen.
Allerdings kann eine Lackschicht auch helfen Holz von Umwelteinflüssen zumindest etwas "abzusperren"...
TLDR:
Probiers einfach aus...wenn das keine Fehlverleimung war (wovon nicht auszugehen ist, da die Gitarre ja schon älter ist und bis jetzt überlebt hat) sollte eigentlich nichts passieren..