Hals nachstellen bei Downtuning

Toxxi
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Ich stelle mich gerade etwas brasselig an, die Gitarre richtig einzustellen. Es handelt sich um eine alte Fender CD-60 (mit Sperrholzdecke... :igitt:). Die benutze ich als Lagerfeuer- und Rumschleppgitarre.

Ich habe sie jetzt einen halben Ton herunter gestimmt, also von Standard-E auf Standard-D#. Das passt einfach besser zu meiner Stimme, das Singen wird dadurch wesentlich entspannter.

Frage: Wie weit muss man dabei Spannung aus dem Hals nehmen? Gibt es dazu Erfahrungswerte?

Saitensatz ist ein Cleartone 7412, 12-53. Ich habe die Halsspannschraube ca. eine Vierteldrehung zurückgedreht. Die Krümmung ist nun so wie vorher beim E-Tuning. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Saiten schlabbern und ibs. die D#-Saite schnarrt, wenn ich ordentlich reinhaue.

Hat jemand einen Tipp, was ich besser machen könnte?
  • Die Halsspannung noch weiter reduzieren? Dann würde die Krümmung noch stärker sein als vorher.
  • Dickere Saiten nehmen? Das scheint mir übertrieben bei nur einem halben Ton tiefer.
Bin dankbar für Tipps. :) Ich will mit meinen Nichten zu Weihnachten singen, ohne mir die Stimmbänder zu verbiegen.
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PS: Ich hoffe, dass das hier richtig ist. Wenn es eher zu Saiten, Zubehör, Pflege gehört, dann möge ein Moderator das bitte verschieben.
 
Eigenschaft
 
Höhere Stegeinlage. Der größeren Auslenkung bei niedrigerer Seitenspannung kannst du nicht wirklich durch eine andere Halskrümmung entgegenwirken, jedenfalls nicht in den höheren Lagen.
 
Je tiefer die Saiten gestimmt sind, umso größer wird Ihre Schwingungsamplitude. Und dann kommt es halt bei tiefer Saitenlage zu Berührungen mit dem Bundstäbchen. Das wird natürlich auch durch eine etwas geringere Halskrümmung verstärkt. Aber die ist eben nicht der Hauptgrund. Miss halt die Halskrümmung indem du die Saite am 1. und 13. Bund drückst. Dann sollte in der Mitte noch etwa 0,2-0,3mm Spalt zum Bundstäbchen sein. Stimmt die Krümmung und es scheppert, dann muß der Steg etwas hoch. Man braucht nicht unbedingt eine neue Stegeinlage, aber es gibt welche aus Knochen sehr günstig im "internationalen" Handel ...Zum Unterlegen nehme ich 0,8mm Mahagonifurnier oder dickes Alu aus den Deckeln von Cappuccinopulver ... Nichts weiches wie Pappe aus nachvollziehbaren Gründen.
 
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Echt? Wegen eines halben Tones? :eek: Ist das immer so beim Downtuning, oder ist das ein Problem der Billiggitarre? Ein halber Ton ist ja nun nicht die Welt...

Und was nimmt man da am besten? Eine mehrfache Lage Alufolie unter die alte Stegeinlage? In dieses uralte Sperrholzding möchte ich eigentlich nicht mehr viel Geld und Aufwand stecken. Aber sie klingt ganz passabel und ist einigermaßen gut spielbar zum Singen (zumindest in E-Stimmung)

Die teure Vollmassive wollte ich eigentlich auch noch runterstimmen, eben genau wegen des Gesanges. Steht das mit dem Steg dann auch noch an? :mad:
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Nachtrag: Da haben sich die Beträge überschnitten... Klar, Pappe lege ich da nicht drunter. Aber 0,8 mm ist schon eine Ansage... normale Alufolie hat ja nur ca. 0,01 mm. Also mehr Capuccino trinken... :coffee:
 
Echt? Wegen eines halben Tones? :eek: Ist das immer so beim Downtuning, oder ist das ein Problem der Billiggitarre? Ein halber Ton ist ja nun nicht die Welt...
Das hat nichts mit teuer oder billig zu tun, sondern wohl damit, das die Gitarre vorher (für ihre Verhältnisse) optimal engestellt war und dieses Optimum nun überschritten wurde. Eine schlecht eingestellte Gitarre steckt Downtuning locker weg ...
Miss erstmal, und wenn du dabei bist, dann miss auch die Höhe am 12. Bund. Liegt die deutlich über 3mm dann ist weitere Ursachenforschung angesagt. Ansonsten ist Unterlegen nun wirklich kein Aufwand und die Abziehdeckel aus dickem Alu gibt es bei vielen Produkten.

Die teure Vollmassive wollte ich eigentlich auch noch runterstimmen, eben genau wegen des Gesanges. Steht das mit dem Steg dann auch noch an?
Wenn sie nicht grenzwertig eingestellt ist, dann geht es auch so.
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Klar, Pappe lege ich da nicht drunter. Aber 0,8 mm ist schon eine Ansage... normale Alufolie hat ja nur ca. 0,01 mm. Also mehr Capuccino trinken...
Das ist schon dicker, 2-3mal gefaltetet sollte hinkommen

Habs grad getestet: 4 mal falten sind 16 Lagen und 1,1mm das sollte passen ...
 
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Und was nimmt man da am besten? Eine mehrfache Lage Alufolie unter die alte Stegeinlage? In dieses uralte Sperrholzding möchte ich eigentlich nicht mehr viel Geld und Aufwand stecken.

Aufwand überschaubar, Kohle noch mehr. Eine neue Stegeinlage liegt zwischen 5 und 12 €. Aber richtig, man kann etwas unterlegen; daran hatte ich eben nicht gedacht.

Die teure Vollmassive wollte ich eigentlich auch noch runterstimmen, eben genau wegen des Gesanges. Steht das mit dem Steg dann auch noch an?

Evtl. ja, jedenfalls dann, wenn sie vorher "optimal" eingestellt war.
 
Dickere Saiten nehmen? Das scheint mir übertrieben bei nur einem halben Ton tiefer.

Mir nicht. Ich würde genau das an Deiner Stelle mal probieren.

Und da die Kosten hier schon Thema waren: Einfach mal auf eine gute Saite aus deutschen Landen umrüsten, statt diesen beschichteten Importkram zu verwenden.

https://www.thomann.de/de/pyramid_western_strings_013_056.htm

Vielleicht probierst Du es dann bei der massiven Gitarre direkt mit den Saiten, ohne erst am trussrod rumzufummeln. Würde mich nicht wundern wenn es keiner Korrektur bedarf.

Viel Erfolg!
 
Die Saiten von Cleartone sind nicht klassisch beschichtet, sondern irgendwie anders nachbehandelt. Die greifen sich ganz genauso wie unbehandelte Saiten (im Gegensatz zu Elixier), halten dafür aber vier- bis fünfmal so lange! Nach drei Monaten nur ganz minimale Korrosionsspuren. Der Klang dieser Saiten auf der alten Sperrholzgitarre ist für mich perfekt.

Ansonsten sind die Pyramid-Saiten nicht schlecht und auch ausgesprochen günstig. Habe sie auch schon gespielt. :) Zum Probieren, ob 13er die richtige Wahl fürs Downtuning sind, taugen die natürlich sehr.

Allerdings ließen sich die 12-52 auf genau dieser Gitarre nicht gut einstellen. Die Schwingungsamplitude der 1E-Saite war so hoch, dass es immer gescheppert hat. Saitensätze 12-53 oder 12-54 spielen sich da einfach besser, weil sie eine flachere Saitenlage ermöglichen. Auf der anderen Gitarre hatte ich die noch nicht drauf.
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Ich habe den Hals jetzt doch noch etwas entspannt. Nun spielt sie sich wirklich besser. Ganz offenbar war die vorher "am Limit" eingestellt, und diese Flache Einstellung ließ sich mit den runtergestimmten Saiten nich bewerkstelligen.

Miss erstmal, und wenn du dabei bist, dann miss auch die Höhe am 12. Bund.
Höhe am 12. Bund ist 2.2 mm. Wenn ich im ersten und letzten Bund gleichzeitig drücke, dann ist die Saitenhöhe im 10. Bund ca. 0.35 mm. Also alles im grünen Bereich. :)

Danke für die Diskussion!
 
Wenn ich im ersten und letzten Bund gleichzeitig drücke, dann ist die Saitenhöhe im 10. Bund ca. 0.35 mm. Also alles im grünen Bereich.
Doch nochmal ein Komentar: Die Halskrümmung wird am 6. Bund gemessen während man am 1. und 13. Bund drückt. In diesem Bereich arbeitet nämlich der Halsstab. 2.2 am 12.Bund ist schon sehr niedrig, da kanns natürlich scheppern. Kann aber auch sein, dass die Halskrümmung zu groß ist. Wie bei einem Bogen nähern sich die Saiten dann Richtung Korpus wieder dem Hals an. Prüf nochmal die Krümmung ob sie wirklich im grünen Bereich ist ...
 
Meine Lösung wäre: Standardstimmung, Capo auf 4, alles eine Quart tiefer spielen als bisher... ;)
 
Doch nochmal ein Komentar: Die Halskrümmung wird am 6. Bund gemessen während man am 1. und 13. Bund drückt. In diesem Bereich arbeitet nämlich der Halsstab.
Au weia, stimmt... das hatte ich von der E-Gitarre übernommen ohne nachzudenken. Nach deinem Tipp (1. Und 13. Bund drücken, 6. Bind messen) sind es da auch ca. 0.35 mm. :)

Spielt sich jetzt nach einem Tag setzen ganz gut. Offenbar war die Halskrümmung vorher wieklich zu klein.

Meine Lösung wäre: Standardstimmung, Capo auf 4, alles eine Quart tiefer spielen als bisher... ;)
Das habe ich in der Tat auch schon oft gemacht. Da sind dann mehr Barres dabei, die sich zumindest auf dieser alten Sperrholzgitarre in den höheren Lagen nicht mehr so gut greifen.

Und dann kann ich den Capo auch gleich in den 2. oder 3. Bund setzen. Spielt sich noch besser und ist noch besser zu singen.

Aber ich wollte das mit dem Downtuning immer schon mal ausprobieren. ;)
 
Neue Experimente - ich habe die vollmassive Eastman auch um einen halben Ton runtergestimmt. Und das geht prima. Ich habe überhaupt nichts am Hals nachgestellt, und sie spielt sich trotzdem ganz normal ohne zu scheppern.

Offenbar scheint es wirklich an der billigen Fender-Gitarre zu liegen, da geht das einfach nicht so gut. Warum auch immer... Ich hatte die mal beim Gitarrenbauer, um den Sattel und die Saitenlage zu optimeren (hat 30 € gekostet - überschaubare Ausgabe). Wahrscheinlich hat er ganz "auf Kante" optimiert, denn in Standard-E spielt die sich immer noch ganz gut (gemessen an der Preisklasse, die Eastman spielt sich natürlich viel besser).
 
Neue Experimente - ich habe die vollmassive Eastman auch um einen halben Ton runtergestimmt.
Nochmal neue Erfahrungen mit einer anderen Eastman (E 10 D). Die Originalsaiten waren vermutlich Cleartone 12-53, ziemlich abgegriffen, und dafür immer noch passabel spielbar.

Der Gitarrenladen hat mir Saiten von Martin geschenkt, nämlich diese hier: Martin Lifespan MSP 7100 (12-16-25-32-42-53, Phosphor Bronze)

Ich habe versucht die aufzuzihen und auf Standard-D# zu stimmen Schwierig... Irgendwo hat es immer gerasselt, ich musst viel Kraft aufwenden. Ich habe ewig am Halsstab rumgestellt, und es hat nie so richtig funktioniert. Und das ist nun nicht die erste Gitarre, die ich einstelle. Die Saiten klangen auch für mich eine Spur zu schrill, ibs. mit Plektrum.

Nun habe ich neue Saiten aufgezogen, nämlich die, mit denen ich schon lange in Standard gut klarkam: Cleartone CT 7412 EMP (12-16-25-33-43-53, Phosphor Bronze)

Damit war das Stimmen auf Standard-D# plötzlich kein Problem mehr. :) Die klingen auch etwas wärmer, und mit Plektrum "knalliger" ohne schrill zu sein.

Das ist mir schon wiederholt aufgefallen, dass sich Gitarren bei manchen Saitensätzen partout nicht einstellen lassen (speziell bei Martin und John Pearse). Bei anderen Saiten (z.B. Cleartone, D'Addario) geht das super.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? :confused: Ich bin gerade etwas ratlos...
 
Ich habe ewig am Halsstab rumgestellt, und es hat nie so richtig funktioniert
Wie schon dargelegt, ist der Halsstab nicht für, bzw. gegen scheppernde Saiten zuständig. Dafür gibts den Steg. Unterschiedliche Saiten haben auch eine unterschiedliche Schwingungsamplitude und stoßen unter Umständen an die Bundstäbchen. Meine Gitarren sind sehr niedrig eingestellt und da kommt das halt mal vor. Machmal verschwindet das Problem auch, wenn die Saiten etwas eingespielt sind. Ist jedenfalls ein Zeichen für eine optimal eingestellte Gitarre ...
 
Unterschiedliche Saiten haben auch eine unterschiedliche Schwingungsamplitude und stoßen unter Umständen an die Bundstäbchen.
Ja, offensichtlich. Was genau ist es, das an der Saite die Schwingunsmaplitude verändert? Unterschiedliche Materialien des inneren Drahtes?
 
Okay. Das bestätigt wieder mein Vorurteil gegen Martin-Saiten und meine hohe Meinung von Cleartone.
 
Vorurteile sind nie gut.
 
Deshalb hatte ich ja die Martin-Saiten probiert, um ggf. die Vorurteile auszuräumen. :)
 
Okay. Das bestätigt wieder mein Vorurteil gegen Martin-Saiten und meine hohe Meinung von Cleartone.
Mmmh. Die jetzige Lifespan-Technologie soll ja wohl eine Weiterentwicklung der Cleartone-Technologie sein, und m.W. handelt es sich bei mindestens einer der Beiden nicht um eine Beschichtung im gängigen Sinn. Von daher sollte a) der Unterschied auf der Materialseite sehr klein sein und b) Martin auf dem Holzweg sein, wenn etwas verschlimmbessert statt optimiert wurde...

Damit meine ich nicht den Klang, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht (sinnvoll) streiten.
 
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