Nun ja;
so wie ich das sehe, gibt's schon 'ne Art Norm.
Meiner Meinung nach leitet sich das heutige (westliche) Schlagzeugspiel davon ab, dass man in den Anfangstagen des Schlagzeuges als "Mehrinstrumenten-Instrument" versucht hat, eine komplette Rythmusgruppe einer Militärkapelle akustisch abzubilden.
Da Militär aber auch marschiert, das aber auch gut und synchron aussehen sollte, mussten die Trommler in so einer Truppe auch alle "gleich" trommeln.
Eventuell funktionieren manche Schlagabfolgen auch nur auf bestimmte Art und Weise, wenn man bedenkt, dass man beim Marschieren sein Gewicht ständig von einem auf's andere Bein verlagert. (Ob das was ausmacht, kann aber nur jemand sagen, der schon mal trommelnd marschiert ist).
Auch die "klassische" Stockhaltung kommt ja von den Marschierern.
Das ist meiner Ansicht nach die Wurzel des "richtigen" Schlagzeugspiels.
Ansonsten stimme ich BumTac zu!
Ich selber habe noch nie 'nen Lehrer gesehen, sondern immer nur drauflos getrommelt. Dadurch habe ich mir 'ne sehr einseitige Spielweise angewöhnt, die mich mittlerweile sehr einschränkt.
Erst in den letzten Monaten habe ich mit den Grundlagen begonnen und habe den Eindruck, ich fange wieder ganz von vorne an.
Heute beneide ich jeden, der sich durch die harte Schule der "Nur Snare Zeit"
durchgebissen hat.
Denn Grundlagen von Null neu aufzubauen ist allemal leichter, als sich erstmal seiner Fehler zu entledigen.
Damit meine ich in erster Linie die Gefühlsmuster bei verschiedenen Schlagabläufen.
Beispiel: Wenn man jahrelang gewöhnt ist bei "eins" mit dem rechten Fuß auf die Bass zu treten und bei "zwei" mit der linken Hand auf die Snare zu hauen, dann ist das irgendwann gefühlsmäßig fest programmiert. Wenn dann mal Triolen mit ins Spiel kommen sollen, bei denen abwechselnd die linke Hand, dann die rechte Hand bei "zwei" auf die Snare schlagen soll, kommt es u. U: zu massiven Problemen (zumindest bei mir
).
Nicht dass man das nicht auch hinbekommt, aber es ist, glaube ich, viel schwerer, als wenn man die Grundlagen, die sich aus Erfahrungen über die Zeit als optimal herausgestellt haben, von vornherein lernt.