Wie soll ich dann jemanden bewerten, der mit Looper arbeitet und seine eigenen Spuren jeweils zusätzlich zum "Live" erstellten Playback - äh Loop spielt?
Das gut und ruckelfrei hinzubekommen ist Handwerkskunst und Kunst.
Ist ja nicht so, dass eine Playback auf Bäumen wächst ... es wird letztendlich auch eingespielt - ähnlich dem Live Loop.
Da kann man halt tricksen, prinzipiell kann man damit einen Deppen gut klingen lassen (wie im Studio auch).
Ich finde, dass es auf das Verhältnis ankommt. Vollplayback muss man als Konsument schon wollen oder es muss einem völlig egal sein, dann geht es aber nicht mehr um Kunst sondern um reine Unterhaltung. Wenn seriöse Bands in Fernsehshows zum Vollplayback gezwungen werden, ist das noch etwas anderes, da kann ich noch nachvollziehen, dass man eine Ausnahme macht, um Leute zu erreichen, die vielleicht später mal auf echte Konzerte kommt, um sie dann mit der wahrhaftigen Energie eines Liveauftrittes zu überzeugen.
Wenn beim Teilplayback das Livespiel nicht in den Hintergrund gerät, finde ich es in Ordnung. Wirklich bewundern tue ich allerdings Bands, die opulente Studioaufnahmen machen und es live schaffen, einen mit veränderten Arrangements ohne Playback oder mit Livelooper so wegzublasen, dass einem nichts fehlt. Da muss ich gerade an Motorpsycho denken - die sind unglaublich und spielen neben dem krassen Kram auf Bass, Gitarre, Schlagzeug und dem Satzgesang alle drei auch noch Keyboards, teils mit Fußcontrollern.
Andere Bands haben live Extramusiker.
Irgendwo im Vorprogramm sah ich einen Sänger und Gitarristen, der seine Playbackbegleitung aufgewertet hat, indem sie plakativ von einem Plattenspieler kam.