LeGato
Mod Emeritus
Nö, darum geht es eben erst mal nicht. Lass den Kollegen doch erst mal auf deine Songs gucken und hör dir an, was er dazu zu sagen hat. Wenn's ihm nicht gefällt, kann man vielleicht noch aus der Kritik was lernen. Wenn man mit der Kritik nix anfangen kann, auch gut, verloren hat man ja nix.Es geht hier aber nicht um eine unverbindliche Bewerbung sondern um die Entscheidung mit Quick zusammenarbeiten zu wollen oder nicht, was einen Fulltimejob als Musiker nach sich ziehen könnte. Ob das nun Quick ist, oder Jones, ist im endeffekt ja erstmal egal.
Wenn's ihm gefallen sollte, gehen die Gespräche doch erst los. Bis dahin ist doch alles erst mal völlig unverbindlich. Als Band würde ich erst mal sehr genau wissen wollen, was er denn ganz konkret vorhat. Und wenn das meine Zustimmung findet: super! Wenn nicht: Dann eben nicht, der nächste bitte.
Ihn über Songs hören lassen und Meinung einholen ist erst mal das Interessante, alles andere kommt vieeel später.
Als Selbstständiger kann dich eine einzige Fehlentscheidung sehr wohl deine komplette Karriere (=deine Firma) kosten, wenn sie z.B. mit Schadenersatz o.ä. behaftet ist. Das geht schneller, als viele gucken können. Das Leben ist nun mal lebensgefährlichDas stimmt, aber nicht jede Branche ist so extrem schnellebig, in der dich ein Fehler die Karriere kosten kann... Die gibt es zwar, deine angesprochene Karriere bei der Sparkasse wird es aber nicht sein.
Das ist ein Missverständnis. Wenn ich von Spaß rede, dann meine ich damit, dass diese Leute für sich beschlossen haben, ihre Musik zu machen, nicht, dass sie immer mal wieder Bock auf Mucke haben. Zum Aufbau einer Karriere gehören natürlich jede Menge Arbeit und Frustration, das war auch Anfang der 90er nicht anders. Den Fall, dass eine Band quasi "aus Versehen" ganz nach oben kommt, weil sie ganz viel Spaß an der Sache hat, die harte Arbeit dahinter aber vernachlässigt hat, gibt es meines Wissens nicht.Das wollte ich eigentlich aufgreifen, denn das stimmt mal 100%ig überhaupt nicht. Nahezu jede Band, die ich kenne, die langfristigen oder kurzfristigen kommerziellen Erfolg hat/hatte, hat sich vorher gesagt: Wir wollen das und wir können das. Solche Bands, die du meinst, gab es vieleicht noch Anfang der neunziger. Heutzutage kommst du mit Spaß nicht mehr weit. Spaß musst du natürlich auch haben, sonst kann man sich nicht motivieren, 16 Stunden am Tag zu arbeiten, aber sooo einfach ist das ja nun doch wieder nicht. Und soweit zu kommen, vor 100.000 Leuten zu spielen, da musst du schon Metallica oder Die Ärzte heissen... Und soweit kommen nicht 5% sondern 0.001%! Jedenfalls im Nicht-Cover-Gewerbe. Mit Coverbands kenne ich mich nicht aus.
So was sieht man z.B. bei "Grup Tekkan" (scheiben die sich so?): Mal eben in den Thrash-Charts aufgetaucht, aber noch schneller wieder weg.
Ist in meiner Sicht das selbe: Ohne den Mut zum Risiko (sich nämlich ausschließlich auf Musik zu konzentrieren und alles andere - Job, Familie, regelmäßiges Einkommen - hinenanzustellen, kommst du nicht vor 100.000 Leute auf die Bühne.Mit "hungrig" meint Quick meiner Meinung nach nicht nur das Mut zum Risiko, sondern auch der unbedingte Wille, eben genau vor diesen 100.000 Leuten zu stehen.
Jepp, genau so sieht das aus. Und genau das meinte ich oben, als ich davon sprach, dass jemand sich voll und ganz auf seine Musik einlässt - sehenden Auges, trotz aller Risiken und Härten, die das mit sich bringt. Aber wenn du an deine Mission glaubst und alles dafür tust, macht es u.U. auch hin und wieder mal SpaßGenau da sagst du es. Spaß, klug und vor allem fleißig. Fleißg ist mir da noch viel zu untertrieben. 7 Tage Woche 12 Stunden den Tag, jede Tour mitnehmen, die geht, jedes Konzert mitnehmen, das geht, obwohl die Freundin einen verläßt, obwohl man seinen Job immer und immer wieder verliert, Shows ausarbeiten, gute Songs schreiben, am Anfang noch alles selber managen und das alles neben dem kleinen 20 Std/Woche Nebenjob, ohne den man gar kein Geld mehr hätte, denn bezahlt wird man für den Musik-Kram ja ohne Erfolg ersmtal nicht... So sieht das porfessionelle Musikerleben nämlich am Anfang aus, bevor man zu Quick kommt (s.h. z.B. Die Happy).
Schlimm wird es hauptsächlich dann, wenn du nicht damit umgehen kannst, dass es trotz aller Härten, Fleiß und Tränen nix wird mit der ganz großen Bühne.
Hast du meinen Post gelesen? Da steht drin, dass die meisten von denen, die voll auf Musik setzen, trotzdem nicht nach oben kommen. Das ist ja genau das Risiko. Die Chancen, mit eigener Mucke wirklich Geld zu verdienen, sind halt wirklich schlecht.Und was meinst du, wieviele das machen und auf die Schnauze fallen? Ich kenne gerade einen, der Sänger von einer sehr bekannten Punkband geworden ist. Und der bettelt mich auf meinen Konzerten immer noch nach Bier an, weil er mal überhaupt keine Kohle hat, trotz Major-Plattenvertrag und jahrzehntelangem Riesenerfolg der Band...
Mit Unterricht lässt sich schon deutlich mehr Geld verdienenDas stimmt absolut! Ich finde aber ein Mega(!!!)-Risiko, seine gesamte Zukunft in den Sand zu setzen, weil man 10-15 Jahre seines Lebens nur für die Band opfert, und dann auf einmal ohne Ausbildung 30 geworden ist, nur weil ich eine 5% Chance hatte, mit Musik kurzfristig erfolgreich zu werden, als einen ganz ordentlichen Grund, mich gegen diese Karriere zu entscheiden... Denn dann sitzt du nicht bei der Sparkasse sondern mit Glück als Gitarrenlehrer für 8 die Stunde in der Volkshochschule.
Aber du hast recht: Genau ist nun mal das Risiko, von dem ich die ganze Zeit spreche, auch wenn dein Bild etwas überzeichnet ist.
Na sicher. Und jeder muss halt selbst entscheiden, worauf er Lust hat. Es heißt ja nicht umsonst: Augen auf bei der BerufswahlSagen wollte ich hier auch, dass die Entscheidung nicht immer zwischen total langweiligem Job und der angeblich so spannenden Musik-Branche stehen muss. Es gibt sehr sehr viele Jobs, die interessanter sind, als 8 Stunden im Tourbus zu sitzen oder 12 Stunden täglich im Studio zu hocken...
Ich habe in den letzten sechs Jahren ganz erstaunlich viel Zeit in einem unbequemen Sprinter 9-Sitzer verbracht, und morgen stehen wieder mal 8 Stunden hin und 8 Stunden zurück für ca. 2,5 Stunden Gig an. Jede Menge Arbeit, aber mir machts wirklich Spaß!
LeGato