guter klang?

pharos
pharos
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Ich bin eigentlich Gitarrist, aber habe letztens beim rumspielen mit Cubase LE die Welt von MIDI und Synthesizern entdeckt. Aber leider klingen alle MIDIs und virtuellen Instrumente bei mir extrem kuenstlich. Pads und Flächen sind natuerlich OK, aber ein halbwegs echtes Orchester ist ueberhaupt nicht drin. Dabei wird doch Filmmusik und sowas komplett ueber MIDI gemacht !?! Was mache ich falsch???
Muss ich mir einen grossen Stapel CDs mit Samples von echten Instrumenten kaufen (z.B. Halion String Edition), oder geht sowas am Computer am Ende gar nicht und ich brauche eine richtige Workstation oder zumindest ein externes Synth-Modul um gute Orchester-Sounds zu bekommen?

Ich bin sehr dankbar wenn mich jemand erleuchten kann, Google und die SuFu haben leider nicht geholfen :)
 
Eigenschaft
 
Die Endfassungen von Filmmusiken werden in der allermeisten Fällen von einem echten Orchester eingespielt. Für die Rohentwürfe nimmt man oft sehr teure Sample Libararies, z.B. von VSL, gibt's z.B. bei www.bestservice.de.
Mit dem Computer bist Du für sehr realistische Orchestersounds um einiges besser dran, da man da mehr Speicher hat. Bei Orchesterparts sind jedoch nicht nur die Samples, sondern auch die richtige Spielweise wichtig, sowas ist oft aufwendig zu programmieren.
 
Eine Möglichkeit wäre auch noch das VST Instrument Hypersonic von Steinberg.
Die Orchester Sounds kommen von Peter Sladic (oder wie der auch immer geschrieben wird) mit dem Wiener philamonischen Orchester.

Die EXB 6/7 Orchester Erweiterungsboards für die Korg Triton Serie kommen auch daher.

Topo :cool:
 
Ne vernünftige Soundkarte ist ebenfalls enorm von vorteil :D
 
Vielen Dank fuer die Antworten, da bin ich ja schonmal schlauer geworden. Ich habe mir auch mal bei www.steinberg.de die Soundsamples angehört, das ist schon so was ich mir vorstelle. Man muss wohl erstmal tief in die Tasche greifen, wenn man Orchestersounds will, selbst bei eBay kostet so ein Plugin ja noch mehrere 100€.

Thema soundkarte: Sind MIDI-Wavetable-DSP-Zaubersoundkarten gemeint, oder geht es nur um die Wiedergabequalität? Ich verwende im Moment eine M-Audio FastTrack USB (Scheissteil, ich weiss, aber das billigeste mit XLR Mikrophoneingang), extern muss sein weil ich einen Laptop habe.
 
Edirol Orchestra
 
Für 249 € gibts das Garritan Personal Orchestra (was zwar nicht gerade "billig" aber zumindest im Vergleich zu z.B. VSL sehr preiswert ist). Unter

http://garritan.com/

kann man sich einige von Anwendern erstellte Demos anhören.

So eine Orchester-Library ist aber wie bereits weiter oben angedeutet kein "auf-nen-Knopf-drück-und-schnell-mal-ne-Orchesterbegleitung-erzeug-Automat", um halbwegs ansprechende Ergebnisse zu erzielen muss man sich schon ein bisschen in Orchestrierung (also die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen (realen) Instrumente, ihre üblichen Einsatzgebiete und Zusammenklang etc.) einarbeiten und auch ein paar Kniffe lernen, wie man den digitalen Instrumenten "leben" einhaucht (was letztlich für den Eindruck beim Zuhörer viel wichtiger ist als ultimativ realistische Instrumentensamples). Wenn einem sowas Spaß macht und man bereit ist, auch entsprechend Zeit zu investieren, so bekommt man eine nette Experimentier- und Lernplattform mit der man nach Belieben verschiedenste Ideen "zum klingen" bringen kann.

NothanUmber

P.S.: Die Soundkarte ist denke ich gar nicht mal soo wichtig da sind die anderen Sachen (eine gscheide Sample-Library und vor allem das damit umgehen können) wesentlich ausschlaggebender.
 
Bei ebay gibt es ja auch diverse billigere Sample librarys wie Halion Wave Aiff Orchestra 5 Sample CDs oder auch Peter Siedlaczek´s ORCHESTRA , taugen die auch was, wenn einem die absolute Qualität nicht so wichig ist und man erstmal nur "spielen" will? Allerdings sind das ja nur .wav's oder .aif's, was dann wahrscheinlich auch nicht ohne weiteres in Cubase einzubinden ist, oder? Dort fahre ich doch mit einem VST plugin am besten, wie z.B. bei HALion. Deren "String Edition" ist bei evilBay für 150€ zu haben, also vielleicht ist das doch das sinnvollste...
 
Also prinzipiell gibt es z.B. von Halion auch eine Player Variante (die kostet aber auch so um die 100 €), mit der könnte man dann u.a. Halion Sample-Libraries benutzen. Aber wahrscheinlich ist so ein integriertes rundum sorglos VST-Plugin schon das praktischste, wenn man ausser dem Orchester erst mal sonst nichts braucht und auch keinen komplexen Sampler verwenden (bzw. bezahlen) will. Was die Qualität der angesprochenen Sample-CDs angeht kann ich mangels Erfahrung nicht viel dazu sagen, (prinzipiell werden sich die wahrscheinlich alle nicht besonders viel nehmen) z.B. im (englischsprachigen) Forum http://www.northernsounds.com/forum/index.php findet man aber recht viel Informationen zu verschiedenen Libraries. (U.a. gibt's da auch ein vom Hersteller sehr aktiv moderiertes GPO-Forum mit großer Community).
Falls du beim "nur mal so spielen" auf interessante neue Ideen kommen solltest, etwa wie man ein möglichst komplettes Digitalorchester live am besten steuert, dann würde mich das sehr interessieren! (Ich bin auch kein Fan von nachträglich eingezeichneten Artikulationskurven aber meine bisherigen Live-Experimente krankten meistens an der ärgerlichen anatomischen Beschränkung auf zwei Hände und Füße ;) )
Hier zum Abschluss noch ein Link auf das Gewinnerstück des GPO-Kompositions/Orchestrierungswettbewerbs:


Wäre mal interessant, ob z.B. vier Keyboarder (für jede Sektion einer) es hinbekommen könnten, sowas live zu spielen :)

NothanUmber
 
Hey Number, vielen Dank fuer den Link, das sieht ja echt interessant aus! Ich werde mich da heute abend mal durchstöbern (jetzt sollte ich besser arbeiten :)
Du scheinst dich ja recht gut auszukennen, kannst du mir vielleicht auch was zu keyboards sagen? Da ich erstmal nicht so viel ausgeben will hatte ich daran gedacht mir ein kleines Midi-Keybaord wie das Evolution 249 oder so zu kaufen, aber ich weiss nicht wie da die Tasten sind. Ich bin nämlich etwas verwöhnt, weil in meinem "Studio" (OK wohnzimmer) auch ein echtes Klavier steht. Ausserdem fehlt da natuerlich der Aftertouch, ist das wichtig? Und wie ist es mit 4 Split-Zonen, braucht man die?
Fragen ueber Fragen, wenn es ein forum oder eine FAQ gibt wo das alles schon erklärt wird, dann freue ich mich natuerlich auch ueber einen Link.
 
Habe das Evolution 249 mal im Musicshop angetestet und konnte mich nicht recht damit anfreunden. Wird mir aber wahrscheinlich bei allen ungewichteten bzw. halbgewichteten Tastaturen so gehen, weil ich bisher immer nur entweder auf einem echten Klavier oder einem Digital-Homepiano mit Hammermechanik gespielt habe. Kann mir von daher durchaus vorstellen, dass Leute, die mehr auf Keyboard-Anschlag spezialisiert sind mit dem Evolution gut zurecht kommen - wenn ihnen 49 Tasten reichen...

Bin momentan auch gerade am suchen nach einem halbwegs transportablen Masterkeyboard, bisher aber noch nicht entgültig zu einem Entschluss gekommen ( Die vielversprechensten Kandidaten sind zur Zeit ein LMK4+ von Doepfer ( http://www.doepfer.de/home_d.htm ) mit einer zusätzlichen Faderbox, ein CME UF-8 (schau mal z.B. in diesen Thread hier: https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=45695 ) oder doch ein Stage-Piano mit Zusatzcontroller mit dem man dann auch ohne Computer spielen könnte. Die Varianten Doepfer oder (gutes) Stagepiano sind halt leider gar nicht billig, das UF-8 ist da schon wesentlich preiswerter (hoffentlich taugt die Klaviatur was, mal schauen...), man müsste allerdings z.B. mit MidiOX ( http://www.midiox.com/ ) oder Bidule ( http://www.plogue.com ) die Midiprogrammierung PC-seitig übernehmen und dann etwa mittels Fußleiste/Controllerbox/Softpedal/sonstwas die Programme umschalten, weil das UF-8 mangels Setups, nur 2 Splitzonen usw. midimäßig sehr dürftig ausgestattet ist - dafür hat es einen Breath Controller (Könnte mir da ein lustiges Instrument vorstellen, bei dem zwei Ribbons, ein Breath-Controller und ein "spezielles" Saitenumstimm-VST-Modul eine Hauptrolle spielen... more to come... kann aber noch eine Zeit dauern ;) )

NothanUmber


P.S.: Achja, fast hätt' ich den Link vergessen, der dir eventuell mehr weiterhilft als meine ganzen Privatüberlegungen ;) : http://www.harmony-central.com/Synth/Data/Evolution/MK249C-01.html
 
Danke, danke!
Den Testbericht von Harmony-Central kenne ich schon, danach hatte ich das Evolution auch ausgewählt, ich dachte erst an so eine M-Audio Kiste, aber die ist da ja dermassen verrissen worden... Das es "nur" 4 Oktaven hat war eigentlich ein Pluspunkt für mich, da ich selbst auf meinem Klavier kaum mehr benutze (es sein denn ich muss mich mal wieder an Beethovens 5. versuchen), und das viel Geld und Platz spart.
Ich habe gerade mal bei Doepfer reingeschaut, die haben ja wirklich interessante Produkte. Nur ob das in meinem Preisrahmen ist weiss ich nicht, ich will eigentlich nur wenige 100€ ausgeben. Im gegensatz zu dir brauche ja auch nur eine reine Tastatur, und will den Computer den Rest machen lassen. Gibt es eigentlich irgendein Keyboard mit Aluminium-Tasten? Das fände ich sehr ansprechend. :)

Ich bin natürlich auch ein Freund von Hammermechaniken, aber ist das überhaupt von Vorteil wenn man andere "Instrumente" als Klavier spielt? Ich kann mir vorstellen dass eine "Orgelmechanik", bei der schon ein Ton kommt bevor man die Taste ganz runterdrückt, für manche Sachen besser geeignet ist. Oder täusche ich mich da? Ist eigentlich "gewichtet" das selbe wie "Hammer"?

Deine Überlegungen mit Breath Controller etc. klingen ja recht wild (ich musste schon Googlen um rauszufinden was das überhaupt ist), macht MIDI sowas überhaupt mit? Ich kenne mich mit den ganzen Erweiterungen nicht aus, aber an sich ist MIDI doch ausserordentlich primitiv, da es nur 'ton an', 'ton aus' und eine von 127 velocities kennt, aber nicht kontinuierlich die position der taste (oder was auch immer) abgefragt wird, um daraus dynamisch eine Hüllkurve zu generieren. Oder ist es genau das was man macht wenn man "Artikulationskurven" einzeichnet?
 
pharos schrieb:
Ich kann mir vorstellen dass eine "Orgelmechanik", bei der schon ein Ton kommt bevor man die Taste ganz runterdrückt, für manche Sachen besser geeignet ist.
Da kannst du durchaus recht haben. Ich bin halt doch eher ein Pianist, der auch mal über den Tellerrand schauen will als ein Keyboarder. Von daher muss das Masterkeyboard auf jeden Fall auch mit Flügelsamples gut harmonieren, weil das wohl zu 80 Prozent sein Job sein wird - der Rest ist sozusagen Bonus. Z.B. bei GPO steuert man mit mit der Anschlagstärke die Klangfarbe, da komme ich mit der gewichteten Tastatur gut zurecht, weil ich da die "Dynamikkurve" schon in der Fingern habe. Kann aber wie gesagt sein, dass man das mit weniger gewichteter Tastatur auch oder sogar besser hinkriegt (man müsste sich wohl auf jeden Fall umgewöhnen), da werden Leute, die sowohl Keyboard als auch Klavier spielen sicher mehr sagen können.

pharos schrieb:
Oder täusche ich mich da? Ist eigentlich "gewichtet" das selbe wie "Hammer"?
Soweit ich weiß sind bei ungewichteten Klaviaturen unten einfach nur Federn als Gegengewichte drin. Halbgewichtete arbeiten mit so einer Art "Wippe", auf deren anderer Seite ein kleines Metallgewicht angeklebt ist und Hammertastaturen haben wirklich eine mehr oder weniger "klavierähnliche" Übersetzungsmechanik eingebaut, die dann halt keinen Hammer in Bewegung setzt, sondern gegen einen Sensor schlägt.

pharos schrieb:
Deine Überlegungen mit Breath Controller etc. klingen ja recht wild (ich musste schon Googlen um rauszufinden was das überhaupt ist), macht MIDI sowas überhaupt mit?
Z.B. sowas :) : https://www.thomann.de/yamaha_bc3_breath_controller_prodinfo.html?sn=1e1858b3e04ac246311b447d43f27362

pharos schrieb:
MIDI doch ausserordentlich primitiv, da es nur 'ton an', 'ton aus' und eine von 127 velocities kennt, aber nicht kontinuierlich die position der taste (oder was auch immer) abgefragt wird, um daraus dynamisch eine Hüllkurve zu generieren. Oder ist es genau das was man macht wenn man "Artikulationskurven" einzeichnet?
Instrumente mit vom Spieler auch nach dem "Anschlag" beeinflussbarem Klangverlauf reagieren meistens auf zusätzliche Midievents wie z.B. Modulation oder Expression. (Die Lautstärke der meisten GPO-Instrumente etwa wird nicht über den Volume Anteil des note-on Events gesteuert (dieser beeinflusst wie bereits oben geschrieben die Klangfarbe) sondern über Modulation) Diese Controller-Parameter kann man nun etwa mit einem Breath-Controller steuern. Anstatt das Live zu tun, kann man natürlich in einem Sequenzer seiner Wahl auch die entsprechenden Kurven "hinzeichnen" (in dem Fall also z.B. eine Modulation-Kurve)

NothanUmber
 

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