Das Verständnis wird ohne Zweifel gefördert. Jedoch findet bei Simulationen dieser Art ein Realtitätsverlust statt, der viel Schaden anrichten kann. Aufgabe einer Simulation ist es, ein Szenario, welches es wirklich gibt, so realistisch wie nur möglich nachzubilden. Grund dafür können Trainingszwecke (Flug-/Bahnsimulatoren), Kostenersparnis (Achterbahn) oder Größenordnungen sein (Teilchensimulationen in der Physik). Da Spiele wie Guitar Hero keineswegs auch nur annähernd in die richtige Richtung lenken, ist auch etwas Vorsicht geboten.
Ich denke auch eher nicht, dass hier ein allzu großer "Realitätsverlust" stattfindet (das gabs höchstens ins besagter South Park-Folge zu dem Thema (sollte sich übrigens jeder mal anschauen bei YouTube
)).
Die Realität ist hier einfach zu weit entfernt von diesem Plastikkontroller - da glaube ich wirklich nicht, dass sich jemand für einen Gitarrengott halten würde, nur weil er gut GH spielen kann. Bei Singstar ist das schon wieder was anderes, da wird schon eher so mancher auf die Idee kommen, er hätte gute Chancen bei DSDS, weil er viele Punkte vor dem Fernseher sammeln kann...
Nein, ich würde nicht sagen, dass GH und co. der Jugend irgendwie schaden, vielmehr sehe ich es irgendwie als weiteren Beweis dafür, dass die Konsolengeneration (jetzt mal auf die Jugendlichen bezogen, nicht auf die Konsolen selbst
) "falsche Prioritäten" setzt. Wer unzählige Stunden und potentielle Fähigkeiten darauf verschwendet, die Highscores bei GH zu knacken, der könnte sicherlich auch am "echten" Gerät einiges vollbringen. So verschwendet er aber nur seine in der Jugend doch kostbare Zeit auf solch eine Luftblase, die keinerlei nachhaltigen Wert in der Gesellschaft oder für das spätere Leben besitzt und mit der nächsten GH-Version eh wieder obsolet wird.
Für gesellige Abende bei guter Musik ist das Programm aber sicher schon lustig und "unschädlich", zumal es evtl. wirklich den einen oder anderen zum richtigen Gitarrenspiel animieren kann.
Ich kann die Leute ja auch durchaus verstehen, die sich mit GH beschäftigen - seien wir mal ehrlich: Wie viele von uns laden denn schon Freunde ein, um mit denen dann abends zuhause mit richtigen Instrumenten zu spielen? Mehr als eine kleine Jam-Party käme da ja eh nicht dabei heraus. Bei GH wird eben das Konzert gleich mitgeliefert und man sieht seinen Erfolg nicht nur in einer einsamen Gitarrenspur, sondern hat das gesamte Lied, das man "erschaffen" kann. Wenn es sowas für ne richtige Gitarre gäbe, würde ich es mir sofort kaufen
Fazit: GH an sich ist ne ganz lustige Idee, es kommt ganz darauf an, was man daraus macht. Für den kurzweiligen Spaß zwischendurch gut zu gebrauchen, aber um da wirklich Energie rein zu investieren halte ich es für denkbar ungeeignet. Da gibt es so viel mehr, was man besseres mit der Zeit anfangen könnte...
Edit:
Guitar Hero ist keine Simulation. Man hat es schon vor lange Zeit aufgegeben Simulationen als Computerspiel zu verkaufen - denn sie machen schlicht und einfach keinen Spaß.
Da muss ich dir übrigens widersprechen. Simulationen werden deshalb nicht mehr produziert, weil sie zu kompliziert sind und nicht wirklich das Potential haben, neue Kundenkreise zu erschließen. Außerdem lassen sie sich denkbar schlecht auf Konsole portieren und das ist heute ein schlagendes Argument, wo kaum noch Titel nur für PC erscheinen...
Für echte Simulationsfans gibt es nichts schöneres, als eine möglichst reelle Umsetzung mit zentimeterdickem Handbuch. Nur sowas verkauft sich heute in unserer kurzlebigen Gesellschaft nicht mehr, das sind viel eher schnell zu erlernende Shooter mit möglichst großer Reizüberflutung angesagt.