Ich weiß nicht, ob ich's in diesem Thread gesagt habe... falls nicht: Es bestehen zwischen GT-6 und GT-10 *himmelweite* Unterschiede in punkto Signalqualität der Loop. Wirklich, das ist wie Tag und Nacht.
Mit dem GT-10 bekomme ich an 3 Amps eine annähernd authentische Wiedergabe hin. Sprich: Wenn im GT-10 alles auf Bypass steht, dann klingt's eigentlich so wie der reine Amp.
Ganz unerlässlich ist dafür eine sorgfältige Anpassung der Gain-Struktur. Man muss das Setup Stück für Stück aufbauen und dann die einzelnen Level checken.
Als da wären:
- Input Level des GT-10. Noch am irrelevantesten, denn das ist ja "nur" ein aktiver Puffer.
- Send Level des GT-10 (den muss man per Patch einstellen, was Vor- wie Nachteile hat). Ohne die Loop des Amps zu bemühen sollte der Amp nachdem er vom Send des GTs beschickt wurde, eigentlich so klingen wie komplett ohne GT. Das ist nicht bei allen Amps 100% möglich, weil die unterschiedlich auf gepufferte Eingangssignale reagieren. Deshalb ist die "Looper davor" Geschichte ja u.U. auch überdenkenswert.
- Wenn vorhanden, Loop Level des Amps.
- Return Level des GT Loops (nicht gar so wichtig, aber immerhin...).
- Output Level des GTs im Zusammenspiel mit Loop Level des Amps. Hierzu ein Sonderpunkt.
Im GT kann man den Outputlevel an so vielen Stellen verändern, dass man da ganz ganz genau gucken muss! Es kommen zusammen:
1) Zerrerlautstärke. Normalerweise liegen die natürlich vor'm Amp, dann gilt unterm Strich der Send-Level der Loop.
2) Amplautstärke. Wird man mit einem echten Amp vielleicht gar nicht nutzen, aber man kann ja auch die Vorstufe des Amps per Loop-Abschaltung deaktivieren und anstatt dessen einen GT Amp benutzen.
3) PatchLautstärke. Die beeinflusst den gesamten Ausgangspegel des GTs.
4) Laustärke des Output-Reglers am GT. Zum Einrichten des Setups empfehle ich, den mittig stehen zu haben, allerdings ist das abhängig von...
5) Voreinstellung des GT-Outputs im Systemmenü. Hier kann man zwischen +4 und -10dB wählen. Je nach Amp kann man das auch an dessen Loop einstellen, wenn nicht gilt: Einige Amps vertragen das besser, andere jenes.
Fazit: Man muss, wenn man den Sound seines Amps weitestgehend erhalten will, meiner Meinung nach unbedingt versuchen, am GT-10 eine Levelstruktur so einzustellen, dass, wenn sämtliche Effekte, Zerrer und Amps des GT deaktiviert sind, der Amp nur nach sich selber klingt (mit kleinen Abstrichen eben). Das ist eigentlich mit fast jedem Amp möglich (so denn eine serielle Loop vorhanden ist), verlangt aber manchmal längeres Rumgefummel an den verschiedenen genannten Levels. Das kann sogar bis zu "Fehlanpassungen" gehen. Es ist bspw. möglich, dass ein Amp mit einstellbarer Loop (also +4 oder -10dB) bei einer Fehlanpassung des GTs (da dann eben die jeweils andere Stellung benutzen) besser klingt. Warum das so ist - keine Ahnung.
Das erfordert zwar alles recht große Sorgfalt, aber man sollte sich die Zeit ganz unbedingt nehmen.
Hinsichtlich der Kabelqualität bzw. etwaiger Verluste kann ich nur sagen, dass ich das glücklicherweise für relativ irrelevant halte. Das Eingangskabel sollte natürlich ein gutes sein, danach ist das Signal gepuffert und sollte kaum noch Verluste erleiden. Wer's mag, kann natürlich vom Send des GT-10 zum Eingang des Amps auch noch ein extra gutes Kabel benutzen, aber spätestens ab dem Send des Amps sind kaum noch Qualitätseinbußen oder Einstreuungen zu erwarten, da wir ab dem Punkt mit Line Level hantieren.
Ich habe persönlich 3 Kabelbäume: Einen kurzen (3m) mit "guten" Kabeln und zwei lange (6m), einmal mit "guten" und einmal einen älteren mit billigen Kabeln. Zwischen den dreien kann ich so gut wie keine Unterschiede ausmachen (das Inputkabel ist natürlich immer hochwertig).
Die Level-Optimierung hat bei mir hingegen zu sehr großen Unterschieden geführt.
- Der Sack.