Grundsätzliches zu Chorus, Delay und Konsorten...

  • Ersteller Mattenschalk
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Nur so am Rande: Ein Chorus ist nichts anderes als ein Delay

Naja, auch wenn beide mit Verzögerung arbeiten steht beim Chorus die Modulation im Vordergrund und beim Delay die Wiederholung - ung -ung.

Am besten wird das klar, wenn man sich die Ursprünge anschaut: beim Chorus laufen Parallel zwei Bänder und das eine schwankt leicht (oder weniger leicht) in der Geschwindigkeit, woraus sich der leicht schwebende Klang ergibt.

Beim Delay wird im Grunde ein (oder mehrere) weiter Tonköpfe hinzugefügt, die das Signal vom selben Band nur eben später abnehmen.
 
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Man moduliere die Delaytime mittels LFO. Dann erhällt man den Effekt.
Man kann natürlich auch die eigenen Finger nehmen, aber mit was spielt man dann?
Probierts mal aus: Stellt euch mal ein kurzes Delay ein und dreht mal ein wenig an der Delaytime, wenn ihr nen Akkord stehen lasst.

Die Herkunft ist mir durchaus bekannt. Ein gewisser verstorbener Gitarrist hat ja hier Pionierarbeit geleistet. Möge er in Frieden ruhen.
 
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Man moduliere die Delaytime mittels LFO. Dann erhällt man den Effekt.
Man kann natürlich auch die eigenen Finger nehmen, aber mit was spielt man dann?
Probierts mal aus: Stellt euch mal ein kurzes Delay ein und dreht mal ein wenig an der Delaytime, wenn ihr nen Akkord stehen lasst..

Trotzdem ist die Aussage, das ein Chorus nichts anderes sei als ein Delay nicht wirklich richtig.

Nur weil ich bei bestimmten Einstellungen einen ähnlichen Sound herausbekomme, das reicht nicht. Übergänge sind zwar fliessend, aber generell dürften wir uns doch einig sein, das mit Chorus der "schwebende" Sound gemeint ist und mit Delay ein Echoeffekt (der, wenn man ihn verdichtet, zum Hall/Reverb wird etc. p.p.).

Verzerrung ist, auch wenn sie kompremiert, ja auch nicht das gleiche wie ein Kompressor.
 
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Da kann man Lenny nur zustimmen.

Sehr interessant finde ich aber den Aspekt bei der Diskussion, dass man einen gut einstellbaren Chrous wunderbar als Delay "mißbrauchen" kann, wenn man gerade keinen zur Hand hat. ;-)
 
Verzerrung ist, auch wenn sie kompremiert, ja auch nicht das gleiche wie ein Kompressor.

Reden wir jetzt von linearen oder nicht linearen Verzerrungen? :evil:

Ne, klar. Ich wollte nur mal ein wenig zum Nachdenken anregen, was ein Chorus technisch gesehen ist.
 
Reden wir jetzt von linearen oder nicht linearen Verzerrungen? :evil:

Ne, klar. Ich wollte nur mal ein wenig zum Nachdenken anregen, was ein Chorus technisch gesehen ist.

Dann verlasse bitte mal die Theorie und nun Butter bei die Fische: wenn Chorus und Delay das Gleiche sind, dürfte es ja spielend einfach für dich sein uns vorzuführen wie du aus einem handelsüblichen Choruspedal einen Delaysound zauberst. Drei bis vier Wiederholungen bei ca. 400 ms. Und dann einen schönen schwebenden Sound aus einem normalen Delaypedal. Als Soundbeispiele für den Delaysound aus dem Chorus vielleicht so etwas wie Floyds "Run like hell'", für den Chorussound aus dem Delaypedal Nirvanas "Come as you are"?

Danke.
 
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Mit diversen Electro Harmonix Geräten geht das. Technisch gesehen ist das schon richtig, Chorus ist ein kurzes Delay mit modulierter Delaytime. Dass beide Effekte die selbe Technik für etwas meist völlig anderes nutzen ist eh klar.
 
Dann verlasse bitte mal die Theorie und nun Butter bei die Fische:

Natürlich hat er recht. Ein TC2290 ist ein reines Digital Delay, es "kann" nichts anderes.

Was sagt John Petrucci was das 2290 (twenty-two-ninety) in seinem Rack erfüllt? (0:12)



Als ich mir damals (1992) mein Digitech IPS33b kaufte meinte der Händler (Ulis's Musik):

"Du kannst damit auch alle anderen Effekte machen, aber nich wirklich korrekt ausgefüht,
der Chorus beim Digitech entsteht auf Pitch Shifting Basis, also durch eine Detune Funktion,
bei einem Echten Chorus findet das aber durch verzögerte Signale statt, da dieses Digitech
aber nur zweimal aufspaltet kannst du auf Delay Basis keinen Chorus Sound erzeugen, nur
halt über ein verstimmtes Signal!"

 
Natürlich hat er recht. Ein TC2290 ist ein reines Digital Delay, es "kann" nichts anderes.

Weder das IPS33B Noch das TC2290 dürften unter den Begriff "normale" Effekte fallen, dazu sind die Teile definitiv zu ausgefallen.

Und nur weil man mit einem ordentlichen Delay einen Chorus erzeugen kann, ergibt sich daraus doch nciht das ein Chorus nichts anderes als ein Delay sei.

Oder reden wir jetzt irgendwie ganz aneinander vorbei? :gruebel:
 
Ich denke, er meint den technischen Hintergrund: Alle genannten Geräte sind Echogeräte, die sich aber beträchtlich in der Wiederholungszeit und die Modulation unterscheiden. Natürlich klingen die genannten Geräte völlig unterschiedlich.

Der Flanger z.B. hat seinen Namen daher, weil jemand beim Bandecho das Endlosmagnetband berührt hat (die Modulation kommt in dem Fall vom Benutzer).
 
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Dann verlasse bitte mal die Theorie und nun Butter bei die Fische: wenn Chorus und Delay das Gleiche sind, dürfte es ja spielend einfach für dich sein uns vorzuführen wie du aus einem handelsüblichen Choruspedal einen Delaysound zauberst. Drei bis vier Wiederholungen bei ca. 400 ms. Und dann einen schönen schwebenden Sound aus einem normalen Delaypedal. Als Soundbeispiele für den Delaysound aus dem Chorus vielleicht so etwas wie Floyds "Run like hell'", für den Chorussound aus dem Delaypedal Nirvanas "Come as you are"?

Danke.
Ersteres wird nicht funktionieren, da ein Chorus eine Delaytime im Bereich von ungefähr 20-40 ms hat (die dann schwach und langsam moduliert wird). D.h. wenn man die Modulation raus nimmt, dann hat man eine Delaytime zwischen 20 und 40 ms.
Zweiteres kann man durchaus erreichen, ist mir persönlich aber zu doff, da es Zeit erfordert, die ich momentan für solche Spielchen nicht habe. Es würde aber funktionieren.



@ Steelwizard und Elmwood,

Danke, dass mich auch mal ein paar Leute verstehen.

Ich denke, er meint den technischen Hintergrund: Alle genannten Geräte sind Echogeräte, die sich aber beträchtlich in der Wiederholungszeit und die Modulation unterscheiden. Natürlich klingen die genannten Geräte völlig unterschiedlich.

Der Flanger z.B. hat seinen Namen daher, weil jemand beim Bandecho das Endlosmagnetband berührt hat (die Modulation kommt in dem Fall vom Benutzer).

Danke.

Das Endlosmagnetband trägt im Englischen den Namen Flange.

Auch ein Phaser lässt sich mittels Delay erzeugen. Einstellungen für einen LSD-Phaser (der Name steht für genau das, was ihr denkt. Er ist nämlich einer sehr drogenfreundlichen Zeit entstanden) wären wie folgt:
Delaytime: 0,1 -3 ms
Feedback: 35%-75%
Modulation der DT: stark und schnell

Falls jemand immernoch nciht kapiert haben sollte, was ich meine, der lese sich bitte Granufinks ersten beiden Sätze durch.
 
Ein Phaser basiert auf einem (eher mehreren) All-Pass Filtern. Das ist dann doch was ganz anderes, als ein einfaches Delay.

Bei allem Klugscheissen sollten wir auf zwei Sachen achten:
1. in der Begrifflichkeit genau zu sein. Hier wird das Gerät "Delay", das einen Echo-artigen Effekt erzeugt, mit dem Prinzip der Signalverzögerung (auf Englisch "delay") dauernd durcheinandergeworfen.
2. Das nicht jemand, der nicht soviel Durchblick hat, aus dem hier gelernten auf die Idee kommt, im nächsten Musikladen ein buntes Kästchen mit der Aufschrift "Delay" zu kaufen und sich dann wundert, dass da nicht ohne Weiteres auch ein Chorus oder Flanger Effekt rauskommt.
 
@ 901 Recht haste und nun machen wir mal die Diskussion zu! Ansonsten passiert wirklich noch dein beschriebenes Szenario :ugly:
 
wann kommt eigentlich mal der moderator in gang und killt diese diskussion oder hab ich was verpasst und das hat hier noch ansatzweise was mit dem thema "postet bilder von euren rack-systemen" zu tun??

aber wenn hier neuerdings auf kluggeschissenes wert gelegt wird:

ALLE(!!!) effekte beruhen auf manipulation

- der zeit (delay, chorus, flanger ...)

oder

- des tons (pitch shifter, harmonizer ...)

oder

- der dynamik (compressor, overdrive, distortion ...)

oder

- kombinationen der genannten.

trotzdem gibt es gute gründe, die einzelnen effekte zu unterscheiden. (siehe szenario 901)

in diesem sinne
 
Nachdem das ausartete hab ich mal meinen eigenen Beitrag gemeldet und siehe da TheMystery hat uns erlöst. Zumindest was den Rackbilderthread angeht.
 
Bei allem Klugscheissen sollten wir auf zwei Sachen achten:
1. in der Begrifflichkeit genau zu sein. Hier wird das Gerät "Delay", das einen Echo-artigen Effekt erzeugt, mit dem Prinzip der Signalverzögerung (auf Englisch "delay") dauernd durcheinandergeworfen.
Würde ich nicht sagen. Ein Echo Effekt entsteht ja dadurch, dass ein Signal eben verzögert wiedergegeben wird. Damit das nicht nur einmal passiert gibts eben noch ne Feedbackschaltung oben drauf.
2. Das nicht jemand, der nicht soviel Durchblick hat, aus dem hier gelernten auf die Idee kommt, im nächsten Musikladen ein buntes Kästchen mit der Aufschrift "Delay" zu kaufen und sich dann wundert, dass da nicht ohne Weiteres auch ein Chorus oder Flanger Effekt rauskommt.
Also auf diese Weise kann man diese Diskussion eigentlich nur absichtlich missverstehen, da würd ich mir keine Sorgen machen. Das Problem ist eher, dass hier das theoretisch-technische Level mit dem praktischen kollidiert und es immer eine Seite gerade nicht merkt bzw irgendwer sich an dem ersten (da ausgelagerten) Post stört der, wenn er schon immer so ausgesehen hat wie im neuen Thread, zwar nicht unbedingt sehr sinnvoll angebracht war, inhaltlich aber absolut wahr ist.
 
Vorweg: Ja, mein Beitrag war sch...aber sei`s drum. Jetzt ist es zu spät. Freuen wir uns lieber über eine tontechnische Diskussion auf höherem Level.

Ich würde mir persönlich kein digitales Delay kaufen, was keinen LFO hat. Denn bei digitalen Geräten lässt es sich einfach umsetzen, einen LFO zu integrieren.
Die Möglichkeiten, die man durch die Modulation hat, sind bekannter Maßen umfangreich. Das reicht dann vom Chorus, Flanger, Phaser bis hin zum Vibrato.
Wenn man dann noch mit dem LFO die Dynamik einschränken kann, dann hat man fast alles, was man an Effekten braucht in einem Gerät.

Das TC 2290 hat all diese Funktionen und zusätzlich noch eine Panoramaschaltung, die sich auch mittels LFO steuern lässt.
Neben der Ausstattung sind auch die A/D D/A Wandler zu erwähnen, die eine Samplerate von 1 MHz aufweisen. Dadurch ist es auch heute noch in fast jedem
Tonstudio zu finden.
 
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