Grundlagenfragen zu Verstärkern

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Freebit
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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum und möchte, wie es sich für einen Frischling gehört, auch gleich eine Anfänger-Frage in den Raum werfen:
Warum brauchen Gitarristen Verstärker und Boxen auf der Bühne?

Ich selbst spiele seit ca. 10 Jahren Schlagzeug und seit 5 Jahren (eher gelegentlich) Gitarre und will das nun professioneller betreiben (zusammen mit Gesang). Aktuell bespiele ich eine JTV-69 (Line 6 Variax) mit einem POD HD 500 direkt an meinem Mischpult (PreSonus StudioLive 16.4.2). Das Pult ist an eine PA angeschlossen und alles in allem ist das Klangergebnis schon sehr zufriedenstellend. Da man als Musiker aber immer nach links und rechts schaut/hört/liest, scheint das unter "besseren" Gitarristen nicht üblich zu sein. Die meisten setzen m.E. auf Röhren-Topteile plus 2x12er- oder 4x12-Boxen.

Macht es in meinem Fall Sinn, noch einen Röhrenverstärker + Boxen hinzuzufügen und diese dann per Mikro abzunehmen? Ich habe mal gelesen, dass Röhren ihre Stärke nur ab einer gewissen Grundlautstärke ausspielen, machen diese dann nur Sinn, wenn man große Räume beschallt? Oder gibt es sogar Röhrenamps, die man ohne Boxen direkt ans Mischpult anschließen kann, einfach um den typischen warmen Röhrensound zu bekommen?

Vielen Dank!
- Marcel
 
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Warum brauchen Gitarristen Verstärker und Boxen auf der Bühne?

Die Anwort lautet einfach: weil sie es wollen. Es gibt viele Gründe dafür, hier seien nur Sound und Monitoring erwähnt. Wenn du mit spielen über PA und Monitoring glücklich bist, gibt es keinen Grund, dies zu ändern. Außer du willst unbedingt was anderes ausprobieren und dir das schleppen antun ;). Mit Professionalität hat das nichts zu tun.
 
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Warum brauchen Gitarristen Verstärker und Boxen auf der Bühne?l

Auf der Bühne müssen die Verstärker nur sein, wenn man ohne Abnahme spielt oder der Verstärker als eigener Monitor fungiert.


Macht es in meinem Fall Sinn, noch einen Röhrenverstärker + Boxen hinzuzufügen und diese dann per Mikro abzunehmen?

_Gute_ Röhrenverstärker klingen meist besser als digitale Verstärker wie dein POD (Ok, Geschmackssache.). Hinzu kommt das man mit echten Boxen weitaus flexiblere Kombinationen (Boxen und unterschiedliche Membranen) bauen kann als mit der digitalen Lösung.
Macht es also Sinn? Wenn dir dein Sound so gefällt nein, wenn du die Röhre besser findest dann ja. ;)


Ich habe mal gelesen, dass Röhren ihre Stärke nur ab einer gewissen Grundlautstärke ausspielen, machen diese dann nur Sinn, wenn man große Räume beschallt?

Moderne Verstärker holen sehr viel ihres Klanges aus der Vorstufe und klingen auch leise gut. bestimmte Membranen brauchen aber einen gewissen Pegel um "richtig zu arbeiten". Klingt ein Verstärker leise nicht gut kann eine kleinere Membran schon helfen.
Zudem gibt es auch kleine Röhrenverstärker mit teils nur 1 Watt.


Oder gibt es sogar Röhrenamps, die man ohne Boxen direkt ans Mischpult anschließen kann, einfach um den typischen warmen Röhrensound zu bekommen?

Es gibt Röhrenverstärker die man direkt an ein Mischpult anschließen kann. Man kann einen solchen Verstärker aber nicht ohne Box (Last) betreiben. Demzufolge muss die dran sein, oder man benutzt einen Powersoak der die Leistung in Wärme überführt. Allerdings hat man dann wieder das Problem, dass man keine echte Box am Verstärker hat sondern "nur" eine Boxensimulation.
 
Die Kurzfassung? Tradition, Gewöhnung und die häufige Abwesenheit von vernünftigen PA (und Monitoren bzw. InEar-Geschichten), so dass sich die Musiker nicht selber gut genug hören...

Ansonsten glaube ich, dass so ziemlich alle Varianten anzutreffen sind... je nach Gitarrist, persönlichen Vorlieben und Einsatzgebiet...
 
hi Marcel, willkommen im board :)

im moment ist hier eine diskussion aktuell, die für Dich interessant sein dürfte:

https://www.musiker-board.de/live-s...deller-direkt-ans-mischpult-tontechniker.html

es gibt röhrenbetriebene vorstufen, die sich direkt an ein pult anschließen lassen. z.b. der Hughes & Kettner Tubeman, oder die Engl e530. als einzelgeräte gibt es noch "DI Boxen", die das signal für ein pult vorbearbeiten. damit läßt sich dann jede gitarrenvorstufe direkt am pult betreiben.

über sinn und unsinn muß jeder selbst entscheiden. alles hat vor- und nachteile.

gruß
 
Auf irgendeine Weise muss man sich ja auf der Bühne hören.
Ob ich das nun mit einem Verstärker mache, oder mit einem Modeller und einer Monitor-Box macht quasi keinen Unterschied (In-Ear-Monitoring wäre die dritte Möglichkeit).

Letztlich sucht man sich sein Zeug zusammen, wie man sich seinen Sound vorstellt. Da hat jeder verschiedene Ansprüche und Möglichkeiten.
Viele Leute kommen mit Amps gut klar, und mögen den Sound. Also werden sie benutzt.

Deine Frage wäre in etwa äquivalent dazu, wenn ich dich fragen würde, wieso du ein echtes Schlagzeug spielst, und kein E-Drum-Set.
 
Deine Frage wäre in etwa äquivalent dazu, wenn ich dich fragen würde, wieso du ein echtes Schlagzeug spielst, und kein E-Drum-Set.

Öhöm.... das finde ich nicht. :D Ich spiele sowohl E-Gitarre als auch Drums und an ein E-Drum (selbst die High-End-Viecher) muss man mich schon zwingen. Da finde ich es fast unmöglich, Spaß mit zu haben. Aber selbst als Röhrenampspieler finde ich nicht, dass irgendetwas grundsätzlich gegen Modeller spricht, aus meiner Sicht können die nämlich durchaus Spaß bereiten. Manche sind schlecht, aber manche klingen halt für meine Ohren gut und da kann ich einfach nur Whiteout beifplichten: Gründe für den Gebrauch von Röhrenamps sind Tradition und Gewöhnung. Das Monitoring ist dabei für mich der wichtigste Aspekt. ... + es macht irgendwie Spaß. :D Aber ich sag dir, solange dein Pod dich zufriedenstellt, bleib dabei. Alles andere ist schlecht fürs Bankkonto. ^^
 
Das ist ganz einfach Gewöhnungssache. Wenn du mal eine Röhre gewöhnt bist und ein "Ohr" dafür entwickelt hast kommt dir der Vergleich wirklich wie Akustik Set vs. E-Drum vor. (Ich kanns beurteilen, ich spiele auch Beides.)

Da ich z.B. "hauptberuflicher" Gitarrist bin und Schlagzeug nur als Spaß nebenher mache ist es bei mir ähnlich wie bei dir: ich würd mir keinen Modeller antun, aber mein E-Drum reicht mir völlig. :D
 
an ein E-Drum (selbst die High-End-Viecher) muss man mich schon zwingen. Da finde ich es fast unmöglich, Spaß mit zu haben.

Wetten, dass ich in diesem Forum 500 Leute finde, die genau dasselbe über Modeling-Amps sagen? ;-)
Und, dass ich andersrum auch Dutzende Schlagzeuger finde, die auch Spaß an E-Drums haben?
 
Ich sag jetzt mal ganz offen und ehrlich, dass wir bei unserer kommenden Europa-Tour keine Verstärker für die Gitarren auf der Bühne stehen haben werden.
Beide Gitarristen spielen über ein Avid Eleven Rack direkt ins Pult.

Warum? - Weils weniger zu schleppen ist, und wenn man einmal 5 Auftritte im Monat spielt, weiß man das zu schätzen - von einer Tour mit täglich Gig ganz zu schweigen.

Und zum Sound: Ich bin mir zu 100 % sicher, dass niemand im Publikum (und dazu zähle ich jetzt sogar den FOH-Techniker) einen Unterschied erkennt.
 
Und zum Sound: Ich bin mir zu 100 % sicher, dass niemand im Publikum (und dazu zähle ich jetzt sogar den FOH-Techniker) einen Unterschied erkennt.

Dem muss ich absolut zustimmen!
Wir Gitarristen sind nunmal GAS-Krank und wollen das fette, teure Röhrentopteil haben und spielen und bilden uns dabei ein, dass es achso viel besser klingt als ein POD oder ein Boss GT8 oder jeder andere Modeller.

Ist aber absoluter Blödsinn.

Wenn jemand gut Gitarre spielt und weiß, wie er seinen Modeller einstellen muss und der Modeller nicht grade der allerbilligste ist, dann hört kaum einer den Unterschied. Modeller sind heute schlichtweg so gut, dass sie den Röhrensound quasi perfekt simulieren.

Unser Produzent hat ganze USA und Asien Touren mit nem GT8 gespielt. Er spielt sonst nen ENGL Savage auf der Bühne. Ich habe mit beidem Live-Aufnahmen gehört. Klar klingt es leicht anders. Aber man kann wirklich nicht sagen, dass das GT8 schlechter klingt. Das Teil klingt absolut gleich fett und durchsetzungsfähig.
 
"Es klingt besser." ist nunmal starke Geschmackssache. Ich persönlich denke auch, dass man mit einem Modeller gut genug klingen kann, ich wollte oben nur den allgemeinen Standpunkt vieler Gitarristen wiedergeben.

Die Sache ist eben immer ob einem gefällt was da raus kommt. Ich finde den Sound von Modellern durchaus nicht schlecht, trotzdem finde ich meinen Engl Fireball besser. Nicht weil er ein "echter und achso straighter" Röhrenverstärker ist, sondern weil er einfach "meinen Sound" liefert. Deswegen sagte ich auch oben, wenns gefällt, warum nicht?
 
Ich sehe da einen Unterschied darin, ob man fragt "klingt der Modeller wie ein Röhrenamp?" oder "klingt der Modeller gut/zufriedenstellend?".

Und da hab ich den Eindruck, dass diejenigen, die jetzt hier sehr positiv über Modeling-Lösungen (ich nenne es mal so) berichten, sich eher die zweite Frage gestellt haben.

Mag ja sein, dass es im Bandmix nicht mehr so klar rüberkommt und was einen 0815 Durschschnittszuhörer im Publikum betrifft, das ist dem evtl. auch egal, ob du eine Strat oder eine Les Paul spielst... weil der Song das ist, was zählt. Und der ist halt über einen billigen Ghettoblaster gespielt auch noch ein guter Song. Ob der Sound dann noch als supertoll empfunden wird, steht auf einem anderen Blatt.

Der einzige Modeling-Amp, der meiner Meinung nach guten Röhrenamps bisher das Wasser reichen kann, ist der Kemper. Da tun sich sogar diejenigen, die mit Fledermausohren gesegnet sind, schwer, einen Unterschied im Direktvergleich zu hören.

Aber der kostet halt auch noch gut Geld und schaut aus, als könnte man damit innere Organe untersuchen... das Auge hört ja irgendwo noch mit. ^^

Ich hab damals den Line 6 Pod gekauft, als er brandneu war, genauso den ersten Flextone. Ich war so verliebt in die Idee, einfach all die geilen Sounds (die auf der Line6 Demo CD echt gut waren - und auch im Laden so alleine gespielt und mit der rosa-Brille auf) so bequem abrufbar zu haben. Hab meinen Marshall Valvestate damals nem Kumpel verkauft.

Dann beim Spielen zusammen auf der Bühne die große Ernüchterung... der Valvestate klang viel besser, direkter, ehrlicher... und der Flextone... bah... Dann mal wieder Gitarre an den Valvestate - hach, auch das Spielgefühl ist besser, die Ansprache... und das ist ja nichtmal ein "richtiger Röhrenamp" gewesen.

Ich muss sagen, das hat mich schon ziemlich kuriert. Hatte dann einen Valvetronix der ersten Serie, der war schon mal viel besser! Und wäre auch einer der Modeling Amps, die ich heute noch gerne empfehle, wenn man überwiegend clean und angezerrt spielt. Das erste große Floorboard kenne ich auch von Vox. Das ist echt ein gutes Teil. Aber nix für Hi-Gain.

Den großen Vorteil haben diese Modelingamps/Multis meiner Meinung nach in der Vielzahl der Sounds und in den Effekten. Wer damit viel arbeitet, für den lohnt es sich.

Wer nur ein,zwei gute (Grund)Sounds braucht, ist mit einem herkömmlichen Amp besser dran - sofern der qualitativ was taugt. Das ist meine Meinung.
 
was mich an modellern bis jetzt am meisten gestört hat, war das, im vergleich zu einem guten röhrenamp, träge ansprechverhalten. ich war einer der ersten, die sich ender der neunziger einen POD gekauft haben (im selben monat, in dem er auf den markt gekommen ist). der war extrem träge. sound gar nicht mal schlecht, aber sehr indirekt im spielgefühl. 2007 dann ein Boss GT Pro gekauft. spielgefühl war deutlich besser, direkter, aber mmn immer noch hinter einem guten röhrenamp. allerdings jetzt nicht so viel schlechter, als daß ich es als schlecht bezeichnen würde (im gegensatz zudem des PODs). aber immer noch spürbar. das sind die beiden modeller, mit denen ich mich bis jetzt intensiv, über einen längeren zeitraum beschäftigt habe. wie das bei atuellen topgeräten wie z.b. dem Axe FX IIaussieht kann ich mangels erfahrung nicht sagen. habe ich die freie wahl, würde ich auch heute noch einen röhrenamp vorziehen. nicht vom sound her, aber eben wegen dem spielgefühl. würde da jetzt aber "nur" z.b. ein Boss GT xy zur verfügung stehen (warum auch immer), wäre es für mich auch absolut in ordnung. mein GT Pro klang schon geil über PA. das GT8 ist das selbe von den sounds her, das GT10 und GT100 sicherlich nicht schlechter...

gruß
 
Danke für eure ausführlichen Antworten!
 
was mich an modellern bis jetzt am meisten gestört hat, war das, im vergleich zu einem guten röhrenamp, träge ansprechverhalten. ich war einer der ersten, die sich ender der neunziger einen POD gekauft haben (im selben monat, in dem er auf den markt gekommen ist). der war extrem träge. sound gar nicht mal schlecht, aber sehr indirekt im spielgefühl. 2007 dann ein Boss GT Pro gekauft. spielgefühl war deutlich besser, direkter, aber mmn immer noch hinter einem guten röhrenamp. allerdings jetzt nicht so viel schlechter, als daß ich es als schlecht bezeichnen würde (im gegensatz zudem des PODs). aber immer noch spürbar. das sind die beiden modeller, mit denen ich mich bis jetzt intensiv, über einen längeren zeitraum beschäftigt habe. wie das bei atuellen topgeräten wie z.b. dem Axe FX IIaussieht kann ich mangels erfahrung nicht sagen. habe ich die freie wahl, würde ich auch heute noch einen röhrenamp vorziehen. nicht vom sound her, aber eben wegen dem spielgefühl. würde da jetzt aber "nur" z.b. ein Boss GT xy zur verfügung stehen (warum auch immer), wäre es für mich auch absolut in ordnung. mein GT Pro klang schon geil über PA. das GT8 ist das selbe von den sounds her, das GT10 und GT100 sicherlich nicht schlechter...

gruß
"Ende der 90er" - das ist jetzt fast 15. Jahre her.
Du kannst nicht einfach sagen "Die Technik ist schlecht" und dich dabei auf einen Zeitpunkt von vor ÜBER 15 JAHREN beziehen!

Tatsache ist, dass die Latenz bei zeitgemäßen Geräten (Eleven Rack, Line 6 Pod HD, Kemper KPA, Axe-FX, ...) vernachlässigbar gering ist, und deutllich unter der Wahrnehmungsschwelle liegt.
 
Ich muss mich da jetzt kurz mal einklinken und was fragen. Ich spiele zur Zeit ein Blackstar HT40 eingentlich ganz okay. Nur 2 Sachen die mich nerven und wesswegen ich auch ein wenig Bauchweh hatte als ich mich für einen Röhrenämp entschieden habe. Und zwar das Gewicht und zum 3 mal in 1 1/2 Jahren spinnt das Teil. Die ersten zweimal warens die Vorstufenröhren und was es heute hat weiß ich leider nicht (Einfacht tot und macht keinen murks). Ich will diesen Amp nicht mehr und werd mir was neues holen nur was? Heute ist unser Bassist auch noch dazu mit seinem neuen Verstärker gekommen. In einer kleinen Tasche unter dem arm geklemmt. Sah zwar nicht gut aus, aber das ding ist leicht, kleine, überschaubar und klingt super. Irgendwie würd ich mir sowas für die Gitarre auch wünschen. Gibts eigentlich so Rack artige amps die man direkt an die Box hängen kann und auch leistbar sind?
 
nein, etwas vergleichbares gibt es für gitarren meines wissens nicht. es gibt zwar sogenannte rackheads, aber das sind praktisch ganz normale tops in 19" format und kosten dementsprechend auch.

es gibt zwar einige gitarrenvorstufen als 19", aber dann fehlt wieder eine endstufe. das gleiche bei modellern. am ziel vorbei...

gitarristen sind halt einiges konservativer eingestellt, als bassisten. technisch wäre das sicherlich möglich, nur wer würde das dann kaufen ? beim großteil der gitarristen zählt halt nach wie vor nur eines: röhren...

gruß
 
... den Crate Power Block gibbet leider nich mehr neu ...

Kennt jemand was vergleichbares ?
 

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