Grundig Mikrofon

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Graf Keks
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Hallo Community,

Ich bin neu hier und hoffe das ich jetzt meine Frage in das richtige Unterforum schreibe.

So und nun zu meiner Frage, ich wollte mal wissen ob einer von euch ein Datenblatt zu meinem alten Grundig MB 270 Mikrofon hat.
Das Mikro ist ca 50 Jahre alt und mich hätte mal der Frequenzgang und eventuell die Linearität interessiert.
Es ist ein dynamisches Mikro, was laut meinem Vater früher für Instrumental Aufnahme war. Allerdings erwies es sich auch in der Sprachaufnahme als sehr gut.

Ich habe schon das ganze Internet durchstöbert aber nirgends irgendeinen Anhaltspunkt zu diesem Mikro gefunden.

Es wäre sehr nett wenn ihr mir helft.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Grüße Der Graf!
 
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Hallo @Graf Keks,

erstmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

Das Mikrofon sagt mir auch nichts auf anhieb.

Bist Du Dir mit der Bezeichnung sicher?

In diesen Fall wäre es gut, wenn Du ein Bild davon hättest und hier mal rein stellst.
Aber auch vom Anschluss-Stecker.

Oft kann dann durch Vergleiche der Bauform und durch die Steckerform Rückschlüsse auf Herkunft, Verwendung (Profi, Tonbandamateur, ...) und OEM-Hersteller gemacht werden.

(Die Mikrofone der Tonbandarea bei Telefunken, AEG, Grundig, UHER, ... sind meist von den großen Hersteller der Zeit wie Sennheiser, AKG, Peiker, ... gebaut worden.)

Gruß

GwB
 
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Das wäre wohl die "Wohlfühl-Zone" von @Telefunky!

Ich hole ihn mal dazu! :)
 
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Hallo!

Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten!

Hab gerade mal ein paar Bilder von dem Mikrofon gemacht. Ich hoffe sie sind nicht zu schlecht belichtet und man erkennt was.

Bei der Bezeichnung bin ich mir sehr sicher, weil wie man auf dem Foto sieht, ist der kleine Schriftzug am Hals noch vorhanden.
Zudem ist der Mikroständer auch auf Ebay unter "Grundig" sehr oft zu finden.
Der Stecker war damals ein 3 poliger DIN Stecker, den haben wir aber gegen einen XLR-Stecker getauscht.
Der Korpus des Mikros besteht komplett aus Metall sowie der Kopf. Laut Messungen würde das Mikro mit 200 Ω laufen.

Grüße!

IMGP6721.JPG IMGP6722.JPG IMGP6723.JPG
 
ein Grundig ist es mit Sicherheit nicht: Grundig hatte immer beschreibende Typenbezeichnungen:
GDM = Grundig Dynamisches Mikrofon, GBM = Grundig Bändchen Mikrofon etc + Nummer

dürfte sich um ein Mikro von MB Elektronik, bzw MBHO (also Haun) handeln -> diese Firma
ziehmlich gutes Zeug :great:
die gemessenen 200 Ohm Gleichstromwiderstand entsprechen nicht der Kapsel-Impedanz
aber sie ist niederohmig und an den üblichen 1-3 KOhm Eingängen zu betreiben

cheers, Tom
 
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Achso, die Firma kannte ich noch nicht. Bist du dir da 100% Sicher das es daher kommt?

Mein Vater war sich sehr sicher das es ein Grundig Mikro ist, vor allem wegen dem dazu gehörigen Mikrofon Ständer (Dieser war beim Kauf mit dabei) und weil er fast alles damals von Grundig gekauft hatte. Die Messungen hat mein Vater durchgeführt am Ende des Kabels bei den Kontakten. Ich weiß jetzt nicht genau was er dort gemessen hat.

Das hat mich auf jeden Fall schon mal weiter gebracht, ich werde jetzt schon mal im Internet nochmals Nachforschungen anstellen,
diesmal nach der anderen Firma!

Btw.: Ich betreibe das Mikro an einem Steinberg UR12 Audio Interface und es klappt auf jeden Fall. Es ist nur ein wenig zu leise,
weswegen ich mir jetzt einen Vorverstärker noch dazu bestellt habe. Der Preis für das Mikro war damals 200 Mark im Jahre 1970.

Grüße
 
Grundig (wie auch Telefunken) hat nie eigene Mikrofone gebaut
das war immer externe Fertigung von AKG, Beyer, Sennheiser... aber immer mit Grundig Label
das Sennheiser MD21 gibt es als Grundig GDM21, ein Beyer M160 als GBM 125
MB bzw Haun ist allgemein nicht so bekannt, aber unter Fachleuten hoch geschätzt
hast du einen Triton Audio FetHead (ca 80€) dazu bestellt ?

cheers, Tom
 
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Okay, danke auf jeden Fall für deine ausgiebigen Informationen!

Das wusste ich noch gar nicht, ich dachte jetzt eigentlich das die immer alles im eigenen Lager produziert haben.
Mein Vater kann sich jetzt auch nicht mehr so gut erinnern ob es damals wirklich ein Grundig war,
deswegen kann es schon gut sein das es nicht Grundig war, sondern ein MB Electronic bzw Haun.
Wertig ist das kleine Mikro ja schon, vor allem liegt es sehr schwer in der Hand.

Ich kenne mich jetzt nicht so gut mit Mikros aus und wollte auch geldlich nicht so viel ausgeben,
deswegen habe ich zum testen bei Thomann einen billigen Vorverstärker für 40€ gekauft.
Das soll jetzt aber nicht heißen, das ich das kleine Gerät schlecht behandeln würde bzw für Elektroschrott halte.
Ich bin Fanatiker von alter Elektronik, da sie z.T sogar besser sein kann als heutige.
(Mein Verstärker für meine Audio Anlage ist ein Luxman L-430 und ich pflege ihn jedes Wochenende!)

Was macht dieser Triton Audio FetHead? Soweit ich gerade gelesen habe, ist das auch sozusagen ein Vorverstärker oder?

Grüße
 
Zudem ist der Mikroständer auch auf Ebay unter "Grundig" sehr oft zu finden.

Ich habe ein Telefunken TD4 (eher selten in der Bucht), das den gleichen Mikrofonständer aufweist. An dem kann oft aber auch schon die Herkunft fest gemacht werden. So haben die Mikrone von Uher (z.B. M534) einen sehr speziellen Tischständer, den es auch bei anderen gibt, aber einem immer zeigt, das das Mikrofon dann von AKG kommt.
 
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Ich habe zu dem ein Noname Mikrofon, das mit dem gleichen Ständer wie das TD4 und Deinem Mikrofon daher kommt. Dieses Mikrofon habe ich auch mal bei einem ITT-Kassetenrekorder gesehen.

Der Mikrofonkorb kommt mir vertraut vor. Er ist dem Beyer M61 nicht unähnlich. Das Mikrofon könnte also ggf. auch von Beyer/Beyerdynamics kommen.
 
steht doch alles bereits oben im thread... es gibt/gab eine Firma MB Elektronik, die Mikrofone vertrieben und entsprechend gelabelt hat
eim MB215 gibt's in der Bildsuche ...

hätte Beyer für Grundig geliefert, käme das Grundig Schema der Benennung zur Anwendung

cheers, Tom
 
Hallo Tom,

MB hat die Mikros nicht vertrieben sondern gebaut. Grudnig hat die u.a. vertrieben. Ich zitiere mal den Kollegen Wittig aus 2009:


"Die Geschichte der kleinen Mikrofonmanufaktur MBHO (Mikrofon Bau Haun Obrigheim) reicht bereits über 40 Jahre zurück. Im Jahr 1962 wurde von den Herren Kautz, Ehmann und Haun der Grundstein für ein kleines Unternehmen gelegt, dass sich ganz dem Bau hochwertiger Mikrofone verschreiben hat. In den Anfangstagen produzierte die neugegründete GmbH unter der Firma MB, was für „Mikrofonbau“ steht, in einer Garage die ersten Mikrofone. Zunächst ausschließlich für OEM-Kunden, darunter so illustre Namen wie Telefunken, Grundig, ITT, ab 1966 gab es die ersten eigenen Produktreihen. Die damalige MB GmbH produzierte bis 1967 ausschließlich dynamische Mikrofone, aber auch Kopfhörer, ab 1966 gab es die ersten eigenen Produktreihen. 1967 kam Manfred Schneider, der davor bei Schoeps die Finessen des Mikrofonbaus von der Pieke auf gelernt hatte, als Entwicklungsleiter hinzu. Mit Schneiders Eintreten begann die Ära des Kondensatormikrofonbaus. Dabei bildete MB, also der Mikrofonbau, zwar das Kerngeschäft, gleichwohl stellte das Unternehmen auch andere elektronische Komponenten, vorzugsweise für andere Hersteller, her. Es kam zu einigen Namensänderungen, die letzte Firma nannte sich MB Quart Akustik und Elektronik GmbH.
Fast genau 30 Jahre nach der Gründung der MB GmbH entschloss sich der Mann der ersten Stunde, Herbert Haun, die Abteilung Mikrofonbau von MB Quart zu erwerben. Im Jahr 1992 bezogen Herbert Haun, der übrigens bei Beyerdynamic lernte, und sein langjähriger Kollege Manfred Schneider als Chefentwickler in Obrigheim die neuen Räumlichkeiten und setzten unter dem Namen MBHO GmbH fort, was immer ihre Leidenschaft gewesen ist: Die Entwicklung und Fertigung von hochwertigen Mikrofonen."
 
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Hallo zusammen!

@mikroguenni Das Mikro sieht zwar fast gleich aus, aber der Körper meines Mikro stimmt nicht ganz überein.
Bei meinem Mikro ist der Körper kleiner werdend, bei dem gezeigten Beyerdynamic ist er gleichbleibend.

Es wird wohl eher ein Rätsel bleiben was es für ein Mikro ist, obwohl ich auch eher der Auffassung bin,
das es wohl von MB Electronic hergestellt wurde. Mein Vater sagte auch, das ihm der Name sehr bekannt vorkommt.

Ich habe auch nochmals versucht im Internet nachzuforschen, aber man findet es einfach nicht.
Entweder ist es eine wirkliche Rarität oder es ist einfach in Vergessenheit geraten.

Außerdem meinte ich mit 200 Ω natürlich die Impedanz, das scheint mir, neben dem Mikro Schildchen,
einer der einzigen Anhaltspunkte zu sein.

Grüße!
 
Die Geschichte der kleinen Mikrofonmanufaktur MBHO (Mikrofon Bau Haun Obrigheim) reicht bereits über 40 Jahre zurück. Im Jahr 1962 wurde von den Herren Kautz, Ehmann und Haun der Grundstein für ein kleines Unternehmen gelegt
danke für's klarstellen...
durch die Formulierung habe ich MBHO mit der 60er Jahre Fertigung assoziiert und folglich MB als Vertriebsmarke eingestuft, oops

es ist aber tatsächlich erstaunlich, dass sich über das MB270 anscheinend absolut keine Spuren im Netz finden lassen
wenn die 200 Ohm aufgedruckt sind, stellen sie natürlich die reale Impedanz dar
an den Grafen:
freu dich halt über die Exklusivität - ist sicher ein sehr feines Teil - 200 Märker waren damals kein Pappenstiel

cheers, Tom
 
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Das ist auf jeden Fall klar, das vor allem zu der damaligen Wirtschaft 200 Mark sehr viel waren.
Das Mikro gehörte meinem Opa damals und war ein Geschenk für ihn von meinem Vater.
Soweit ich das mitbekommen habe, haben sie das Geld damals ganz schön zusammen gekratzt.
Somit steckt wohl auch in diesem kleinen Gerät eine gewisse Seele, deswegen muss
ich besonders vorsichtig mit ihm umgehen.

Ich freu mich vor allem auch, das es noch funktioniert und ich es weiter benutzen kann.
(somit verstaubt es auch nicht irgendwo im Schrank)

Vielen Dank auf jeden Fall, an alle die hier so fleißig mit geschrieben haben bis jetzt!

Grüße!
 
@Graf Keks
Frag doch mal bei den Herren Haun oder Schneider an, ob das Mikro aus Obrigheim stammt. Die sind sehr hilfsbereit:

http://www.mbho.de/t5.htm
 
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@Astronautenkost
Das ist eine gute Idee.

Ich denke ich werde mal mich dort melden per Mail und direkt Bilder mit schicken.

Vielleicht erkennt es ja jemand!
 
sicher, in Beitrag 7 habe ich ja das M160 zitiert, das bei Grundig als GBM125 geführt wurde
(entsprechend Grundig Bändchen Mikrofon) ;)

cheers, Tom
 

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