Große Stimme = Großer Stimmumfang?

Nagut wenn ich so drüber nachdenke, Oper fasziniert mich auch und wenn ich das Zeug dazu habe würde ich auch gerne Opernsängerin werden aber dafür muss man ja leider studieren und dass kann ich nicht da ich kein Abi habe.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Da es ein künstlerischer Studiengang ist, gibt es da Ausnahmen. Ich weiss , dass es beim Musical- und Schauspielstudiengang an der UDK/ Ernst Busch in Berlin,(Hans Eisler weiss ich nicht, Berlin)August Everding in München bei ausreichendem Talent, auf ein Abitur verzichtet wird. Ebenfalls bei anderen Hochschulen/Universitäten mit den Studiengängen, Schauspiel, Musical, Tanz... könnte mir gut vorstellen, dass das bei der Klassik auch nicht anders sein könnte. Zumindestens bei einigen Schulen. Ein Blick auf deren Internetpräsenz, bei ausreichendem Interesse natürlich , könnte eventuell hilfreich sein. Auch telefonischer Kontakt könnte in der Regel klarheit schaffen.

Viel Glück dabei
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Blick auf deren Internetpräsenz, bei ausreichendem Interesse natürlich , könnte eventuell hilfreich sein. Auch telefonischer Kontakt könnte in der Regel klarheit schaffen.

Das war mir doch glatt entwischt. Notfalls könnte ein Abitur immer noch per Fern-/Abendschule nachgeholt werden, wenn es nötig ist. Es führen so viele Wege ans Ziel...
 
Ich war so frei und hab die Diskussion doch vom Stimmumfangsschwanzlängenvergleichthread abgetrennt :D

Abitur nachholen stellt heutzutage nicht mehr ein so großes Problem dar. Kritisch ist eher, dass es für Faorun bald schon zu spät ist mit einem Gesangsstudium und insbesondere in Klassik anzufangen. Bis insbesondere für die Klassik ein aufnahmewürdiges Niveau erreicht ist, ziehen sehr wahrscheinlich einige Jahre durchs Land und bei der großen Konkurrenz, die vor allem aus Ost kommt, wird es dann sehr schwer sich gegen die Jüngeren durchzusetzen oder man hat sowieso schon die Altersbegrenzung überschritten. Wenn das noch was werden soll, braucht Faorun jetzt einen absolut professionellen, erfahrenen Gesangslehrer, der sie gezielt auf Aufnahmeprüfungen vorbereitet, Geld um diesen zu bezahlen und vor allem viel viel viel Fleiß und so viel Talent wecken wie möglich.
Aber wir sprachen in einem anderen Thread ja schon davon, dass es nicht immer die große Bühne sein muss und dass man auch ohne Studium (semi)professionell singen kann.
 
Bei künstlerischen Studiengängen ist Abi nicht unbedingt erforderlich. ich hab auch nur ne fachhochschulreife. du musst halt auf dem papier eine großere Leistung erbringen als die anderen, aber wenn die dich wollen und das passt, ist das überhaupt kein problem.
 
Sängerakademie Hamburg verlangt gar keinen Abschluss. Ausbildung geht eher in Richtung Berufs-Chorgesang und geht nach Leistung bei der Aufnahmeprüfung. Studium ist allerdings privat und kostet ordentlich Kohle.
 
Ich finde es viel sinnvoller wenn der GL zusammen mit dem Anfänger-Schüler mal dessen momentane Wohlfühllage bestimmt, sich v.a dort aufhält, an der Technik arbeitet und damit automatisch langsam und vorsichtig die Grenzen erweitert. Ist der Schüler fortgeschrittener, kann man sich dann sicher auch mal in die Extremen vorwagen, der Schüler weiss dann aber längst, dass die Stimmqualität an ganz anderen Punkten festgemacht wird, als an der absoluten Range.
Bei Anfängern aber führt die Stimmumfangsbestimmung, wie man auch hier im Board immer wieder sieht ;), leicht dazu, dass sie zu sehr darauf fokussieren.

Das finde ich interessant. Wie verschieden doch die Ansätze sind ! Meine erste (und unvergessene, weil beste!!) GL ist mit mir in Übungen immer an die Grenzen gegangen und hat auch immer dafür plädiert, dass man das prinzipiell tun solle.
 
Das hat mein Gesangslehrer auch schon immer gemacht... Natürlich waren meine Grenzen als Anfänger andere, als sie es heutzutage sind...

und ich denke auch, man sollte von Anfang an seine Grenzen immer wieder ausloten und man wird schnell feststellen, dass mit Übung, sich diese "Grenzen" relativ schnell verändern können.

anfänglich war ich z. b. gar nicht in der Lage zu Belten, da war eine "Grenze" so dick, wie die Chinesische Mauer.... ;o) .... inzwischen Belte ich bis g'', in Übungen auch mal ein as'' oder a''...
 
Na, da bin ich ja beruhigt, daß ich nicht die einzige bin, die von Anfang an "höchste Höhen" und "tiefste Tiefen" angehen mußte (alles relativ natürlich; auch meine Grenzen haben sich mittlerweile verschoben, wenn auch nicht sehr gravierend).
 
Unexpected - du bist aber ne Frau, oder? :D


Ich persönlich halte das als Gesangslehrer eher so, dass ich danach gehe wie sicher der Schüler im Grundklang seiner Stimme ist. Soll heißen: Wenn der klang nach oben hin schlechter wird, überleg ich mir, ob es Sinn macht überhaupt in den extrem hohen Lagen zu üben.
Einer meiner Schüler wird nach oben hin auch extrem unsicher, so unsicher, dass der Stimmklang bereits eine Terz tiefer einbricht. Einen anderen kann ich mit yeah yeah yeah bis auf Anschlag hochpeitschen. Kommt einfach immer trauf.

Pauschal betrachtet ist es nunmal so, dass man beim Singen nix pauschalisieren kann. :D Der eine braucht es so, der andere so. Und als Lehrer kann man da auch nicht immer nach Schema F durchziehen. Jeder Schüler ist individuell und man muss da anpassungsfähig sein. Deswegen werdet ihr wahrscheinlich soviele Unterrichtsansätze wie Schüler/Lehrer finden. ^^
 
Meine erste (und unvergessene, weil beste!!) GL ist mit mir in Übungen immer an die Grenzen gegangen und hat auch immer dafür plädiert, dass man das prinzipiell tun solle.

Vielleicht gibt es da in der Vorgehensweise auch noch Unterschiede zwischen klassischen und nicht-klassischen Gesangsschülern?

Und dann ist da auch noch die Frage wie man "Grenze" definiert. Ab und zu an die Grenzen der bequemen Lage zu gehen ist sicher von Anfang an o.k und auch nötig. Was ich meinte, sind aber die absoluten Grenzen, die eine Stimme momentan erreichen könnte. Und da bin ich froh, dass ich sowas in meiner ersten GU-Zeit nicht musste!

Nehmen wir als Beispiel Höhe und Kehlstellung:

Bei der unausgebildeten Laienstimme (sprich beim GU-Anfänger) wird die Kehle, wenns stark in die Höhe geht, steigen, das allein schon führt zu einem engen, schrillen, gepressten unrunden Klang. Und da auch Körperanbindung, Öffnung, Atmung etc noch nicht so sind wie sie sollten, ist das Resultat klar :rolleyes:. Und der Klang wird auch nicht besser, indem man solche Töne immer wieder singt.
Natürlich tönts auch in der Bequemlage am Anfang noch nicht so toll ;), aber hier ist es einfacher, ein Gefühl dafür zu bekommen wie sich eine tiefe lockere Kehlstellung anfühlt. Und wenn es hier erstmal in etwa sitzt, ist die Chance, die tiefe Kehle mit nach oben und irgendwann auch nach ganz oben zu nehmen bedeutend besser.

Später, wenn der Schüler fortgeschrittener ist, kann ein an die Grenzen gehen dann ja sehr sinnvoll sein, denn: Grenzen wecken die (wichtigen) Emotionen viel besser als die Bequemlage wo man gerne mal etwas die Tendenz zur Faulheit und zum Minimalismus hat (ich zumindest :redface:)


Pauschal betrachtet ist es nunmal so, dass man beim Singen nix pauschalisieren kann. :D

Das kommt dann natürlich noch dazu. Was bei einem Schüler super funktioniert, geht beim anderen gar nicht.
 
Es kommt tatsächlich auf diverse Faktoren an, Tonja.
Ich sollte natürlich dazu sagen, daß ich nicht nur Gesangsunterricht genommen bzw. nicht nur im Unterricht gesungen habe, sondern schon längst in Bands sang und auf der Bühne stand, als ich mit dem GU anfing. Die Lehrerin war übrigens rein klassisch (wie alle anderen, die ich später noch hatte. So richtigen Pop-Unterricht habe ich nie genommen, ich hatte aber auch nie das Gefühl, daß ich das bräuchte).
Jedenfalls sind wir immer über meinen gesamten Stimmumfang gegangen... Kehlstellung und hintere Weite zur Höhe hin waren aber von Anfang an ein Thema. Und Atemanbindung natürlich auch. Meine damalige GU war der Meinung, man müsse die Stimme von Anfang an "ausfahren", natürlich mit entsprechend angepassten Übungen. Mir scheint das jedenfalls nicht geschadet zu haben.
 
Es ist, wie Kenshi sagt, für jede Schülerin, jeden Schüler eine individuelle Sache.
Ob ich als Lehrerin Grenzen ausloten lasse entscheide ich danach, was die Schülerin schon kann und mitbringt. Ich habe z.B. eine junge Schülerin, die in Übungen mal eben bis f''' hochgeht. Ihr Pfeifregister spricht total leicht an und sie baut da keinen Druck auf oder so. Es macht ihr Spaß und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Eine andere Schülerin mit einer tendentiell großen Sopranstimme lasse ich in Übungen dagegen nur bis f'' singen und arbeite dafür lieber an der richtigen Körperspannung, Atemverbindung und Resonanznutzung, weil sie das nach oben hin immer verliert und dafür Druck anwendet. Die Psyche spielt auch eine große Rolle. Erstere Schülerin nimmt das total leicht und bewertet die hohen Töne nicht während zweitere sich mit ihren eigenen Ansprüchen leichter im Weg steht.
 
Dann gilt halt auch bei diesem speziellen Thema wie ganz generell beim Singenlernen: so unterschiedlich wie die Schüler müssen auch die Methoden sein: viele Wege führen zum Ziel.
Ihr GLs habt eigentlich schon einen beneidenswert abwechslungsreichen und spannenden Job! (sofern die Schüler einigermassen pflegeleicht sind ;))

Ich habe z.B. eine junge Schülerin, die in Übungen mal eben bis f''' hochgeht. Ihr Pfeifregister spricht total leicht an und sie baut da keinen Druck auf oder so.

Ich habe auch eine recht leichte Stimme und von Natur aus eine gute Höhe und als wir das erste Mal in mein Pfeifregister gingen (hab den Wechsel so bei e'''-f'''), kam dieses ganz von selber, es musste nicht irgendwie speziell erarbeitet werden, sondern war einfach da und es war mir auch gleich von Beginn an wohl dabei. Da hatte ich aber schon ein paar Jahre GU!
Wenn man das aber zu Beginn meiner GU-Zeit versucht hätte, ojeh :eek::D Nach langer Zeit unkontrollierten Chorsingens hatte ich mir einige gesangliche Sünden angewöhnt, z.B. die Bruststimme bis in alle Höhen hochziehen und erst, wenns gar nicht mehr anders ging, in eine, nicht gerade voluminöse :redface:, Kopfstimme wechseln. Unter solchen Bedingungen die Stimme in die höchsten Höhen treiben: pfui Spinne! Irgendwas hätte ich sicher zusammenbasteln können, aber die damalige GL wollte das zum Glück weder ihren Ohren noch meiner Stimme zumuten ;). Ein c'''-cis''', und auch das nur in gewissen Übungen, war in dieser ersten Zeit zu Recht das höchste der Gefühle. Das saubere klassische randstimmige Singen hatte ich damals dann zwar schnell intus, aber es verging dennoch viel Zeit, in der nur in "grenzfernen" Bereichen gearbeitet wurde. Das hat mir sehr gut getan und das Pfeifregister gabs als Zugabe gratis obendrauf :)
 
Unexpected - du bist aber ne Frau, oder? :D

Einer meiner Schüler wird nach oben hin auch extrem unsicher, so unsicher, dass der Stimmklang bereits eine Terz tiefer einbricht. Einen anderen kann ich mit yeah yeah yeah bis auf Anschlag hochpeitschen. Kommt einfach immer trauf.


Aha, interessant...so viele Schüler (nicht Schülerinnen) hast du meines Wissens ja nicht, also ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer davon ich bin, ja mal extremst hoch xD Ich nehme mal an, ich bin der Terzenbrecher, nicht wahr?
Grässlich...wieso kann man stimmlich nicht einfach locker und leicht nach oben rauschen, ohne immer zu drücken? :p
 
Wenn ich an mich denke, ist dass eine reine Kopfsache. Ich hatte mal große Angst vor der Höhe, hab dieses Gepiepse gehasst, noch keine gute Stütze und deswegen gedrückt um den Ton fett zu halten. Dann bricht die Stimme ein, weil man sich selbst im Weg steht. So war das zumindest bei mir am Anfang.
 
Ja, bei mir (Kenshi und ich haben das am Mi mal genauer beäugt) liegt es wohl auch an einer schwächelnden Stütze...ich mach jetzt jeden Tag Atemübungen und hoffe mal, dass sich das jetzt festigt :D
 

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