Leider musste ich die Posts etwas zerpflücken und eventuell etwas durcheinandergewürfelt.....
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Was mir aber seit einigen Jahren auffällt, das sich die Standardgrößen sich gegenüber früher schon geändert haben.
Früher ... 22 12 13 16
Heute ... 22 10 12 14
Anfang der 90er kamen die "ungraden" Tomgrößen wie 13er oder 15er Toms aus der Mode, da man die Toms mehr und mehr als "Melodieinstrument einsetzte, sprich man wollte lange Fills über die Tomreihe laufen lassen wobei der tonale Abstand zwischen den Toms gleich beleiben sollte. Das war stimmtechnisch mit gleichen Größenabständen leichter zu erreichen. Das führte dann dazu, das die ungraden Toms etwas aus der mode kamen. Tama´s Versuch, eine 11er Tom zu etablieren (denkbare Reihen z.b. 11,12,13,15,16 oder 11,13,15) liefen ins Leere.
In den 60gern sah es ja nochmals ander aus (dünne Kessel etc.)
Heute werden wieder sehr dünne Kessel gebaut (MMX, Starclassic, Delite usw).
Auch sind die Kesselgrößen der toms niedriger geworden, die bassdrum aber tiefer, also 22x18 oder mehr. Früher gabs da da auch 14er Tiefen.
Jap. Im Zeitraum Ende der 80er waren sogenannte turbo oder auch quadratische Größen sprich 12*12,13*13,14*14 eine moderne Sache. Problem dabei war, das man ein Riese sein musste, um da noch ranzulangen.
Die Tomtiefen hat man anschließend wieder reduziert, auch um die melodische Komponente noch mehr in den Vordergrund zu bringen, da so die Tomsounds wieder attackreicher werden. Bei der Bassdrum hingegen wollte man eine immer bassigeren, lauteren, fetteren Sund, den man durch mehr Tiefe erreichen will. Attack wird dann wieder durch Holzklöppel, Dollarstücke und Dämpfung erreicht.
Ist das nur eine Modefrage, oder trifft es den Klanggeschmack der heutigen Zeit?
Hm, das ist schwer zu beantworten. Was war eher da, das Huhn oder das Ei ......
Auch gibt es ja heute kaum noch Sets mit gebohrten toms (MEIST NUR BILLIGE), ist ja heute alles meist freischwingend - was auch OK ist, aber so krass empfinde ich jetzt den Unterschied gar nicht mal zu freischwingenden toms, die dann halt gedämpft werden (doppelschichtige Felle etc.)
Hier ist genau der Punkt, wo man drüber nachdenken sollte. Warum kauft man sich ein Set mit dünnen Ahorn Kesseln, spitzen Gratungen und Freischwingern, um dann Pinstripes, Tempos und Bauschaum draufzupappen, damit es nicht so offen klingt?
Einfache aber schmerzhafte Antwort: weil viele nur einen Namen kaufen und eigentlich gar keine oder wenig Ahnung haben.
Gut es gab Zeiten, die Drums ohne Resos zu betreiben mit Ölfellen und die dann noch abgeklebt waren
Es gab auch mal Zeiten, in denen Baustämme als das Maß aller Trommelkunst galten
Aber es gibt ja massig Aufnahmen aus der "alten" Zeit die absolut geil klingen...
Das liegt vielleicht am insgesamt homogenen Klang der Aufnahme. Nimm ein Instrument weg und ersetze es durch ein modern aufgenommenes...... *schüttel*
Warum wird das so nicht mehr hergestellt?
Wird es doch. Du bekommst heute fast alles. Das wird dann möglicherweise teuer. Derzeit ist der Markt imho vielseitig wie nie.
Irgendwie ist das eine Evolution, die viel eingreifender ist als im Gitarrenbereich - ne Strat ist heute immer noch modern wie damals, oder ne Les Paul.....
HMMMNjein ... ich denke das bei den Gitarren ne riesige Entwicklung im Amp-und Effektbereich stattgefunden hat, ebenso in der "Gitarre drin".
Warum werden denn die sets heute nicht mehr so gebaut wie damals? Die waren doch auch nicht schlecht.
Doch. Oft. Zumindest die Hardware. Und auf jeden Fall im unteren Preissegment.
Roto Toms mag wohl auch keiner mehr???
Irgendwie fehlt doch da was, oder ist es nur eine Frage der Zeit bis das "Alte" wiederkommt?
Rototoms sind irgendwie komisch. Eigentlich ein gutes Konzept, aber irgendwann waren sie einfach weg und fristen ein Nischendasein. Genau wie Video2000 oder DOS.
Im Gitarrensektor gibt es ja sogenannte Relic Gitarren, drums scheinbar nicht?
Doch. Aber oft teuer. Z.B. die Ludwig Bonham oder Beatles Kits.
Es gab auch mal Zeiten da gab es gute Hardware die nicht doppelstrebig war und das Fusspedal von Ludwig (speedking) finde ich heute noch Klasse.
Das wurde ne Zeit lang in der Presse forciert, das Hardware zweistrebig sein muss. Die älteren Drummer vordern mittlerweile wieder leichte einstrebige Hardware, wegen des Rückens.
Die Speedking ist ein Klassiker, ein großer Wurf. Frag mal alle unter 30 ob sie die noch kennen?
Das ist ne Sache der Werbung und des zwischenzeitlich mal eher ... dürftigen ... Ludwig Vertriebs in D und der Qualität der Ludwig Produkte.
Wenn sich nun alles immer mal wieder wiederholt - kommen dann vll. mal wieder gebohrte Toms?
Wohl nicht. Außer aus Kostengründen. Warum? Ich kann mit ungebohrten Toms einen Sound erreichen, der dem gebohrter Toms gleichkommt. Umgekehrt wirds dann schon schwieriger. Auch wenn hippijim das bestreitet.
Die finde ich von der Handhabung nämlich einfach, je weniger Fummelkram und Teile ist doch nicht schlecht.
Das gilt zB. für die bassdrum Schrauben, die bei meinem alten Ludwig Flügelschrauben sind. War doch ohne Schlüssel gut zu handeln, heute gibts das so nich mehr
Das wurde irgendwann mal etwa so begründet: an den Flügelschrauben kann man viel leichter hängen bleiben und die BD verstimmen. Zudem sind die anderen Schrauben leichter. Also Kostengründe.
Gibts nur noch fade Lackierungen, oder mag keiner mehr white marine pearl?
Folierung doch nicht so schlecht für den sound.
? Grade derzeit erleben doch alte Finishs ein Revival. Die heutigen Folien sind dünner und werden oft vollflächig verklebt.
Und mal ehrlich, wer über 16 mag den schon noch wirklich nurschwarze Schlagzeuge?
Grad letztens, als Tama ihre neuen, tellerflrachen Hyperdrive-Toms an ihren Sondermodellen vorgestellt haben fragte ich mich, welches Zielpublikum die ansprechen wollen.
Das Set stelle ich mal als Eyecatcher zur Diskussion.
Zudem passt das auch zu den Fans des Melodietomings, kleineren Drummern und Schlagzeugern die einen offenen Ton mit wenig Kesselklang haben wollen.
Indessen frage ich mich aber, wie stark dieser Trend beeinflusst. Denn das prominente Hersteller Allround- oder Rocksets aus dem Angebot nehmen habe ich bislang noch nicht erlebt.
Das ist ne schwierige Frage. Woher kommen Trends? Ein Teil mag von der Industrie gesteuert sein, ein Teil kommt vom Verbraucher. Wie kann man das unterscheiden?