Groovy-funky auf dem Akkordeon?

Ich glaube in der Tat, dass wir Akkordionisten hier umlernen müssen
naja, "wir" Akkordeonisten ist schon sehr verallgemeinernd. Da muss das Rad sicher nicht neu erfunden werden. Die üblichen Verdächtigen - Kölz und Co, Derbenko, ein paar Ukrainer - haben da schon schwer vorgearbeitet, s. deine YT-Fundstücke. Ich glaube auch nicht, dass man sich "den" Funk erarbeiten kann. Tipps von Drum-Kollegen sind sicher interessant, decken aber nur den "Begleitteil" ab, da sie ihre Pattern auf alles Mögliche anwenden können. Und z.B. auf keinen Luftstrom achten müssen :). Da es nach wie vor um Solo-Akkordeon geht, bist du mit Bass + Diskant in einer anderen Situation. Das hört man auch, finde ich, den beiden YT-Beiträgen an, von den der erste der (wohl gelungene) Versuch einer Adaption ist, während der zweite am und fürs Instrument "erfunden" ist und mMn schlüssiger klingt-.
heißt das ja noch lange nicht, dass man es auch hinkriegt
wenn ich nur das Material hätte, das ich hinkriege - im Sinne von HINKRIEGEN, wäre meine Notensammlung sehr, sehr ... klein.

Evtl. stelle ich mal ein paar gefundene - akustische (wg. Copyright) - Muster ein.

Jedenfalls: viel Erfolg :great:
 
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Vielen Dank, @klangtaucher. Wie kriegt man es auf die Reihe, funky-grooviger zu werden? Da die Verbindung zwischen Bellowshaking und Grundbass-Spiel ungewöhnlich ist, hab ich mir zunächst einmal Noten gebastelt. Sie sehen so aus:

Funky-Groovy1.png


Musescore spielt sie so ab:



Um die Sache besser üben zu können, habe ich eine gepackte Musescore-Datei hinzugefügt. Entpackt man sie, kann man die einzelnen Zeilen mit Musescore schneller oder auch langsamer trainieren.

Im zweiten Schritt hab ich mich dann von den Noten gelöst. Zuerst habe ich nur auf der Bass-Seite rumgespielt. Das Ergebnis klang dann bei mir so:




Nehme ich nun im dritten Schritt den Diskant dazu, der hektische Bläser imitieren soll, komme ich zu folgendem Ergebnis:




Wenn ich mit so einer Begleitung ein Mollblues-Schema bestreite, klinge ich so:



Noten gibt's dafür nicht. Die Schlagzeuger haben recht. Jetzt geht es nur noch mit Hören und Probieren weiter. Ich weiß eigentlich auch nicht genau, was sich da rhythmisch tut.

Jetzt fehlen "nur noch" Melodie, Intro und Improvisationen...
 

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Jetzt fehlen "nur noch" Melodie, Intro und Improvisationen...

wenn ich es richtig sehe, fehlen dann auch noch ein paar Hände und Instrumente.

Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da Bellowshaking nicht mein Ding ist (ich kann's halt nicht), vermute aber, dass damit die rechte Hand (Melodie, Improvisation) in den Gestaltungsmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt wird.

Ich hoffe für dich und deine Mitstreiter, dass die Methode zu "Funk" führt ...

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wie angekündigt:



LH aus "Mercy, ..." - Tempo etwas verschärft



Kölz' LH von "Watermelon Man". Sowas gab's aber in den 60ern auch schon, "Land of 1000 dances" und so ...

Jedenfalls: viel Erfolg :great:
 

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Die Schlagzeuger haben recht
In Bezug auf das, was du anpeilst? Am Akkordeon?
hektische Bläser imitieren
Hektik ist nicht zwingend ein Merkmal des Funk :rolleyes:
was ich in den beiden Eingangsvideos noch nicht so deutlich wahrnehme.
dahin soll die Reise aber ja wohl gehen. Wie so oft: der Versuch, einen Stil an wenigen Stücken fest zu machen.

Meine Vorstellung, einfacher, luftiger, ein bisschen grooven soll's ja vielleicht auch:




Viel Spaß noch - W.

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Nachtrag:
in den 60ern auch schon, "Land of 1000 dances" und so ...
vergleiche die Basslinie (1966, 10 Sek. reichen) mit der von Habishiy :cool:
 

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Meine Vorstellung, einfacher, luftiger, ein bisschen grooven soll's ja vielleicht auch:
Klingt gut :great:

Wie kriegt man es auf die Reihe, funky-grooviger zu werden?
Weniger Noten, mehr strategische Pausen (also die gefürchteten Synkopen, s.a. @klangtaucher 's Beispiele). Falls noch nicht geschehen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich einige Funk-Stücke anzuhören, die ohne Akkordeon auskommen. Die Auswahl ist groß, und es ist sicher etwas dabei, dass Deiner Vorstellung nahe kommt. Oder: Du entwickelst eine neue Vorstellung, eine neue Möglichkeit, Musik zu machen.

Es ist ja ein bischen wie beim gerade und geshuffelt gespieltem Stück: Dieselben Noten bekommen durch das veränderte Timing ganz andere Leben. Ist beim Funk nicht anders. Leider fand ich bisher keine Beschreibung für Funk, der Art "Funk ist, wenn ... dies und das passiert". Im Radio hören wir schon die Unterschiede. Es bleibt also nicht viel übrig, als sich durchzuhören, durchzudenken, und für sich einen plausiblen Ansatz zu finden, der funkig groovt.

Zusammengefasst: Prinzipiell über Regeln ausdrückbar, handhabbarer aber an Hörbeispielen zu erleben und herauszuhören.

Nehme ich nun im dritten Schritt den Diskant dazu, der hektische Bläser imitieren soll
Es muss ja nicht hektisch werden. Auch das liegt am Instrument, wenn es das erlaubt, an der Erfahrung, wenn man so abliefern kann, und am eigenen Musikgefühl - was ja den Reiz des Neuen ausmacht. Als Beispiel: Man kann ja auch längere Noten an einer 16-tel Stelle spielen, die nicht mit Vierteln oder 8-tel zusammenfällt (off-all-beats sozusagen).

Nebenbei finde ich Deine 4 Beispiele gar nicht so schlecht. Und wenn Du die Möglichkeit dazu hast, lass' doch, ahnlich wie klangtaucher, eine Rhythmusmaschine als Stütze laufen (Keyboard, ge-muscored, web ...).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
wenn ich es richtig sehe, fehlen dann auch noch ein paar Hände und Instrumente.
Ja, scheint mir auch so zu sein.

nd wenn Du die Möglichkeit dazu hast, lass' doch, ahnlich wie klangtaucher, eine Rhythmusmaschine als Stütze laufen (Keyboard, ge-muscored, web ...).
Hier eine Quelle für Musikbeispiele UND deren Einzelstimmen:

https://www.de.wikiloops.com/radio/5-Funky+Music+Radio.php

Dort laufen einige gut bewertete Funk-Stücke, die keine Cover sind. Folgst Du der Nummer, findest Du sogenannte Remixe, also Beiträge verschiedener Musiker mit ihrem Instrument. Da kannst Du im Grund per downloads beliebige Begleitungen für Dich zusammenstellen ... und am Akkordeon dazu-funken ;)

Hier zum Stück nur Drums + Bass, als eine von mehreren Varianten in den Remixen: https://www.de.wikiloops.com/online-jam-139486.php
 
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Da zeigt sich (wieder einmal) der Könner
das ist in diesem Fall ja der Herr Habishiy :great:. Da kann man leicht draufsatteln. Schon unglaublich, was der da am Akkordeon reinpackt, alles außer drums. Aber halt nur eine Facette des Funk-Themas.
kein Handlungswissen
das kann man sich eh nur selbst schaffen. Vermutlich, indem man so viel wie möglich Unterschiedliches ausprobiert. Und sich ein persönliches Destillat daraus erschafft :). Führt jetzt auch zu weit.

Ich bin gespannt, wie der thread sich entwickelt.
 
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