Google+

  • Ersteller Mike sh
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Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Google+ allzu große Beachtung bekommt.

Ich zum Beispiel nutze Facebook nur für Verabredung. Da schreibt oder bekommt man schnelle ne Einzel- oder Sammelnachicht und fertig. Bei chronisch leeren Handys meiner Meinung nach sehr wertvoll. Das mit den Spielen oder den ewigen Status-Updates ist irgendwie an mir vorbeigezogen (grade letzteres werde ich wohl nie verstehen).

Da inzwischen wirklich fast jeder bei Facebook ist, müsste doch das Verlangen nach sozialen Netzen gestillt sein, oder? Ich sehe keinen Grund Google+ zusätzlich zu benutzen, oder bin ich da der einzige? Zum Wechseln würde mich auch nichts anspornen, ich mag keine Chats, ich brauch keine Circles da ich nix poste. Einzig die Video-Telefonie klingt ganz interessant aber diese wird ja angeblich auch bald bei Facebook eingeführt.

Datenschutz ist für mich ebenfalls kein Argument. Wie hier schon erwähnt wurde sind beide Netze Datensammler. Und wenn man nicht will, dass irgendwas irgendwo gespeichert wird, dann soll man es halt nicht angeben oder. Ich denke, dass diese Einstellung die meisten teilen.

Naja, Argumente hin oder her, letzendlich wird Google+ daran scheitern, dass ein Massenwechsel weg von Facebook unwahrscheinlich ist...

Wie ging dieser Spruch nochmal: Facebook ist dazu da um mit den Leuten in Kontakt zu bleiben mit denen man zur Schule gegangen ist. Twitter für die mit denen man gerne zur Schule gegangen wäre.

Check! :D
 
Ich habe gerade etwas über über die personalisierte Suche von Google gefunden, was auch mit dem Thema hier zu tun hat. Jeder, der über Google etwas sucht, bekommt auf sein persönliches Profil zugeschnittene Antworten und die unterscheiden sich stark von denen anderer Personen. Derjenige, der sich informieren will, bekommt also nicht mehr alle Aspekte zu sehen, sondern nur noch das, was die Suchmaschine für ihn herausgesucht hat. Er weiss es aber nicht und hält sich für voll informiert! Ich selbst benutze seit längerer Zeit eine diskretere Suchmaschine und finde diese wesentlich angenehmer. Wer es also noch nicht wissen sollte, wie das mit Google+ zusammenhängt, kann hier mal nachlesen.
 
Jeder, der über Google etwas sucht, bekommt auf sein persönliches Profil zugeschnittene Antworten und die unterscheiden sich stark von denen anderer Personen. Derjenige, der sich informieren will, bekommt also nicht mehr alle Aspekte zu sehen, sondern nur noch das, was die Suchmaschine für ihn herausgesucht hat.

Das machen die schon seit Jahren so. Das traurige daran ist: Das ist gut so. Ohne eine Vorfilterung würden wir mit so vielen unnützen Infos überschwemmt werden dass wir die nützlichen schon kaum mehr finden würden. Natürlich wird das nicht nur auf die Person zugeschnitten, sondern auch auf den Staat... Der von mir hier nächste Knoten meines Arbeitgebers vom Intranet zum Internet sitzt in England; gehe ich also vom Firmennetz aus ins Internet habe ich quasi einen englischen Proxy. Da sind die Suchergebnisse unterschiedlich...
Ich bin mir sicher, dass deine "diskretere" Suchmaschine auch stark gefiltert ist; falls nicht würdest du mit Hardcore-Pornos überschwemmt werden. Denn die Anfragen (man beachte: nicht User und nicht übertragenes Datenvolumen) nach Pornografie im Netz machen irgendwas deutlich größer 80% aller Anfragen im Internet aus!

Übrigens, zum Thema von wegen personalisierter Suche und wer die Daten möglicherweise noch alles bekommt ist die Horrorgeschichte von scroogle.org ganz nett zu lesen:
http://www.scroogle.org/doctorow.html

MfG, livebox
 
Ich bin mir sicher, dass deine "diskretere" Suchmaschine auch stark gefiltert ist; falls nicht würdest du mit Hardcore-Pornos überschwemmt werden.
Das stimmt, wenn ich früher Google benutzte, kam da einiges mit! Aber angenehmer ist es schon, ich bekomme weniger Antworten, dafür sind es jeweils unterschiedliche Seiten (das hat sich in den letzten Monaten etwas verschlechtert). Wenn ich z.B. nach einer Les Paul suchte, führte vielleicht jede fünfte Antwort irgendwo zu Thomann und ich musste dann eine Weile durchblättern, bis wirklich etwas anderes zu finden war. Der andere Filter sorgt dafür, dass das rausgesucht wird, was andere Suchmaschinen am meisten anzeigen. Und ich werde nicht mit Werbung zugeschüttet, wobei die natürlich zur Finanzierung gebraucht wird. Vor allem hoffe ich halt, dass mit meinen Daten vorsichtiger umgegangen wird, habe hier aber auch kein grenzenloses Vertrauen.
 
Die Stossrichtung ist eher in Richtung Nachfolger von RSS und Twitter und damit persönliche Nachrichtenzentrale, sei es für private Dinge oder für weltweite.

Ich nutze Google+ bisher eher beruflich als privat. Auf Facebook bin ich Freund und Fan von privaten Interessen, bei Google eher beruflichen. Bisher habe ich aber noch nicht wirklich herausgefunden, wie ich meine RSS oder Newsletter dort angezeigt bekommen kann, das wäre mir sehr angenehm. Vielleicht geht es ja noch nicht.

Für mich ist Google+ eine sinnvolle Ergänzung und Ersatz für das durch Informationslosigkeit hervorstechende Xing bzw. das bei meinen deutschen Geschäftskontakten untervertretene Linkedin. Twitter habe ich nie verstanden .... ;)
 
Ich bin auch bei google+ und finde es...interessant. Im Moment noch eher wenig genutzt in Deutschland bleibt jedoch abzuwarten wie sich das nach der betaphase entwickelt. Ich bin gespannt und werde dabei sein ;)
 
Also ich denke Google+ hat gute Chancen Facebook abzulösen.
Einerseits sind viele "Facebook-Müde", dazu kommen noch dei ganzen Datenschutz"skandale" und die Tatsache, dass es google irgendwie geschafft hat, dass man bei ihnen keine Angst vor letzterem hat, obwohl sie die bedeutend grösseren Datensammler sind als Facebook.(und es auch Aufschriee gab wie bei Streetview) Abrundend kommt hinzu, dass google+ den Teil des Sozialen Netzwerks vielleicht noch nicht auf Niveau von Facebook hat (hauptsächlich wegen der Nutzerzahl) aber alles darum herum ist bei google um Welten besser z.B. Mail-Funktion... wenn google hier geschickt die Unzufriedenheiten bei Facebook und dessen Trägheit ausnutzt und noch etwas von ihrer Kreativität einbringen (siehe eben z.B. Circles), dann denke ich könnte google+ noch sehr gross werden.
Ich selber werde mich aber sicher nicht bei google+ anmelden :D die Jungs sollen meine Daten ruhig weiterhin via analytics und co "erarbeiten" müssen :D
 
Für alle, die hier mitlesen und noch nicht genau wissen, was google+ eigentlich ist:

googleplus-500x262.png
 
Manchmal habe ich die Befürchtung, man muss bald jeden Eröffnungspost zu einem Thema, das einen interessiert, mit einer Art Standardsatz ausstatten der im wesentlichen aussagt: "Ich bitte alle Foren-Mitglieder, die zum Thema nur mitteilen wollen, dass es sie nicht interessiert, davon Abstand zu nehmen".

In jedem Thread gibt es mindestens zehn Posts wie den über diesem.
 
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Manchmal habe ich die Befürchtung, man muss bald jeden Eröffnungspost zu einem Thema, das einen interessiert, mit einer Art Standardsatz ausstatten der im wesentlichen aussagt: "Ich bitte alle Foren-Mitglieder, die zum Thema nur mitteilen wollen, dass es sie nicht interessiert, davon Abstand zu nehmen".

Damit liegst du zwar im Prinzip richtig, allerdings schrieb der TE:

Ich würde auch gerne mal eure Erfahrungen und Meinungen dazu hören.

Und etwas nicht zu mögen oder zu brauchen, ist durchaus auch eine "Meinung" ;)

Solche Posts sind dann fehl am Platz, wenn es sich um "User-Threads" handelt, bei denen sich nur "Fans" über ein Thema austauschen, hier sind durchaus auch kritische und ablehnende Meinungen erlaubt. (Die Frage ist natürlich, ob man die so "abwertend" formulieren muss ... )

So, und nun weiter in der Diskussion :)
 
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Also ich denke Google+ hat gute Chancen Facebook abzulösen.
Einerseits sind viele "Facebook-Müde", dazu kommen noch dei ganzen Datenschutz"skandale" und die Tatsache, dass es google irgendwie geschafft hat, dass man bei ihnen keine Angst vor letzterem hat, obwohl sie die bedeutend grösseren Datensammler sind als Facebook.(und es auch Aufschriee gab wie bei Streetview)
Wundert mich eigentlich auch, das Ganze. Die Leute beklagen sich darüber, daß Facebook ihre Daten abgreift und weiterreicht, weil wird ja immer in den Massenmedien drüber geredet, daß Facebook die Privacy-Einstellungen weiter aufweicht, Gesichtserkennung einbaut usw. usf. Auftritt Google+. Auf einmal wollen HORDEN an Menschen wechseln, obwohl
a) Google+ noch Beta ist
b) Google selbst eine Datenkrake ist
c) sie da noch kein Schwein kennen.
Hauptsache weg von Facebook, was?

Wie gesagt, da fragt man sich: Warum dann Google+? Tja, werfen wir mal einen Blick auf ein paar Facebook-Konkurrenten:
  • StudiVZ/MeinVZ: Da findet schon lange eine wohl noch größere Abwanderung statt als von Facebook. Im Prinzip tummeln sich da nur Leute, die nie zu Facebook wechseln wollten. Ist außerdem out.
  • Wer kennt wen: Um so sinnloser, je weiter man von Koblenz entfernt wohnt. Ja, immer noch. Außerdem sowohl den VZ als auch Facebook als auch Google+ unterlegen. Wendet sich eh eher an eine ältere, weniger Web-2.0-affine Zielgruppe.
  • Google+: Hat ein paar wichtige Vorteile: Es ist nicht Facebook, es hat bessere Privatsphäre-Einstellungen, es ist neu und aufregend, und Google hat ein Werbebudget von ein paar Milliarden, um das Ganze publik zu machen. Folglich wollen da alle hin. Ungeachtet der zu erwartenden Nachteile.
  • Diaspora*: Vier Studenten wollten über die Semesterferien 2010 einen freien, offenen, privatsphäreachtenden Facebook-Ersatz schreiben. Da brauchten sie aber Geld für, denn sie konnten dann nicht auch noch jobben. Also haben sie nach Spenden gefragt. Sie brauchten $12.000, aber das facebookmüde Volk spendete über $200.000. Das kam in die Massenmedien, und nur deshalb ist Diaspora* überhaupt bekannt. Das Netzwerk kann heute schon sehr viel von dem, womit Google+ Werbung macht (auch weil Google+ lustig da abkupfert), hat aber den Nachteil, in einer sehr frühen Alphaphase und folglich noch sehr unfertig zu sein, was auch daran liegt, daß sie sehr viel von der frühen Software neu aufbauen mußten, statt gleich etwas zu entwickeln, das so verwendbar war. Im Grunde ist Diaspora* noch gar nicht reif für den Produktiveinsatz - trotz zahlloser produktiv laufender öffentlicher Pods.
  • Friendika (ex Mistpark): Eigentlich die Wunderwaffe unter den sozialen Netzwerken. Eigentlich ideal sowohl für den Geek als auch für den Normalnutzer. Und vor allem läuft es schon seit letztem Jahr, als es von Diaspora* nicht mal Screenshots gab, in einer produktiv nutzbaren Release-Version. Es ist nicht mal kompliziert zu bedienen, jedenfalls nicht komplizierter als Facebook. Sein Problem ist sein praktisch komplett fehlender Bekanntheitsgrad, denn Friendika kann sich ausschließlich auf das Graswurzelprinzip verlassen - im Gegensatz zu proprietären Walled-Garden-Netzwerken hat es kein gigantisches Werbebudget und kann auch nicht auf spektakuläre Publicity-Stunts wie Diaspora*s Spendenaktion zurückblicken. Schade. (Okay, es müßte viel mehr Leute geben, die öffentliche Friendika-Server betreiben, wenn die Sache richtig erfolgreich werden soll, denn so ein Server wird keinen Ansturm von Millionen Leuten aushalten.)

wenn google hier geschickt die Unzufriedenheiten bei Facebook und dessen Trägheit ausnutzt und noch etwas von ihrer Kreativität einbringen (siehe eben z.B. Circles), dann denke ich könnte google+ noch sehr gross werden.
Kreativität? Circles? Google+ hat die Circles bei Diaspora* abgekupfert, wo sie Aspekte heißen und genau dasselbe tun.


Martman
 
Kreativität? Circles? Google+ hat die Circles bei Diaspora* abgekupfert, wo sie Aspekte heißen und genau dasselbe tun.
Facebook hat ja auch Gruppen. An sich ist das nicht neu, aber es ist wenn man es sieht irgendwie intuitiver.

Was mich aktuell ein wenig stört dass in der öffentlichen Wahrnehmung die Circles als privacy feature mißverstanden werden. Das sind die auch ziemlich sicher nicht. Maximal eine Empfehlung an die Mitglieder dieses Kreises es vllt nicht gleich weiter zu sharen.


Bei mir hat es so langsam heraus gestellt dass ich außer Hangout und den Sparks nichts von Google+ benutze, das aber dafür richtig gut ist. Irgenwie macht Twitter das was ich will doch noch besser.
Ich bin mal gespannt wie sich das ergibt. Ob Friendika abhebt weiß ich immer noch nicht, zudem scheint es ja zumindest dem Namen nach wirklich in die Kerbe "spiegel den Kontakt mit deinen Realwelt-Freunden ins Netz" zu sein, und in dem Geschäft gegenüber Facebook Boden gut zu machen ist superhart. Das Marketing wenn man so will wurde imo schon mit dem Namen falsch begonnen...
Google+ positioniert sich da ein wenig anders.
 
Ob Friendika abhebt weiß ich immer noch nicht, zudem scheint es ja zumindest dem Namen nach wirklich in die Kerbe "spiegel den Kontakt mit deinen Realwelt-Freunden ins Netz" zu sein, und in dem Geschäft gegenüber Facebook Boden gut zu machen ist superhart.

Ist das nicht auch eigentlich etwas gänzlich anderes, da es eine Client-Lösung wie Yammer ist und keine Browsergeschichte? Oder habe ich das Ding nur nicht verstanden ...

Damit ein Social Network gut funktioniert muss es eine Datenkrake sein, denn gerade die Features wie "kennst du den?" oder "Gefällt dir das nicht auch?" machen es doch so spannend.

Ach, noch was gefunden. Man mag sich offensichtlich nicht. Das Schalten von Facebook-Ads für sein Googleplus-Profil sieht Facebook nicht gerne und schaltet sie wieder ab:
http://allfacebook.de/ads/keine-facebook-ads-fur-google-accounts
 
Facebook hat ja auch Gruppen. An sich ist das nicht neu, aber es ist wenn man es sieht irgendwie intuitiver.
Na ja, die Listen bei Facebook haben kaum eine andere Funktion, als seine zahllosen Freunde™ irgendwie zu sortieren. Klar, man kann bestimmte Dinge nur für bestimmte Listen sichtbar machen, aber zum einen ist das sehr umständlich, und zum anderen funktioniert das mit ziemlich essentiellen Dingen (z. B. wenn man von einer bestimmten Sache Fan ist, das aber nicht jeder wissen soll) überhaupt nicht.

Was mich aktuell ein wenig stört dass in der öffentlichen Wahrnehmung die Circles als privacy feature mißverstanden werden. Das sind die auch ziemlich sicher nicht. Maximal eine Empfehlung an die Mitglieder dieses Kreises es vllt nicht gleich weiter zu sharen.
Das ist insofern ein Privacy Feature, als du auf dem Wege mit den Leuten in der Gruppe "Saufkumpanen" über Sachen sprechen kannst, die dann die Gruppe "Arbeitskollegen" nicht zu sehen bekommt. Wenn jemand nun in beiden Gruppen ist, wäre er schön blöd, das zu "Arbeitskollegen", die keine "Saufkumpanen" sind, weiterzusharen, weil er dann selbst zu erkennen gibt, daß er "Saufkumpanen" hat, und worüber die so reden.

Ob Friendika abhebt weiß ich immer noch nicht, zudem scheint es ja zumindest dem Namen nach wirklich in die Kerbe "spiegel den Kontakt mit deinen Realwelt-Freunden ins Netz" zu sein, und in dem Geschäft gegenüber Facebook Boden gut zu machen ist superhart.
Man wird sehen. Klar gibt's die "Ich bleib bei Facebook, weil da sind meine ganzen Freunde (Anm. d. Red.: ICQ-Killerargument), und ich fürchte Veränderungen"-Fraktion, und die ist groß. Und klar, es gibt auch die hypegeblendeten "Boah ey, Google+ ist ja mal voll geil, alles neu und in und hip, ey, hier bleib ich, vor allem ist es nicht das Fratzenbuch"-Leute.

Aber dann sind da noch die Leute, die Facebook hinter sich lassen wollen, auch nicht wieder ins VZ wollen, die entweder Google auch nicht trauen oder gerade bei Google+ wegen offensichtlichen oder vermeintlichen Nichtrealnamens rausgeflogen sind, und die sich jetzt nach was anderem umgucken. Am größten ist die Wahrscheinlichkeit, daß die bei Diaspora* landen, weil Diaspora* von allen freien sozialen Netzwerken als einziges überhaupt mal Publicity hatte. Um so größer die Frustration, daß Diaspora*s eigener Pod nur für geladene Gäste ist. Und sie haben keine Einladung. Von Alternativpods, die ohne Einladung gehen und gegenüber dem Haus-und-Hofpod keine Nachteile haben, wissen sie nichts, denn die Diaspora*-Macher erwähnen die gar nicht.

Und genau die könnten Friendika zum Erfolg verhelfen. Könnten, weil die Wahrscheinlichkeit, daß sie Friendika überhaupt finden, gegen Null geht. Friendika ist noch relativ neu, also in Google-Suchergebnissen von 2010 und früher kaum zu finden (es sei denn, man googlet nach "Friendika"). Es verläßt sich komplett auf die Graswurzelbewegung, kaum jemand scheint irgendwas in Richtung Publicity zu tun, und folglich kennen auch diejenigen, die im Web an alternativen oder auch zentralen Stellen was zu melden haben, Friendika nicht (wobei padeluun schon ein Konto auf Friendika hat).

Das Marketing wenn man so will wurde imo schon mit dem Namen falsch begonnen...
Na ja, als "Mistpark" wurde es ja nie als Produktivsystem genutzt. Als es als öffentliches Social Network gestartet wurde, wurde es auch gleichzeitig in "Friendika" umbenannt.

Google+ positioniert sich da ein wenig anders.
Ja, Google+ scheint mehr eine Art Diaspora* mit ein bißchen Facebook zu sein (das asymmetrische Following statt ausschließlich bilateraler Freundschaft hat Diaspora* ja auch, wo einseitige Follower dann nur deine öffentlichen Postings lesen können), während Friendika ein freies Facebook, News-Aggregator und Microblogging-Client ist.

Ist das nicht auch eigentlich etwas gänzlich anderes, da es eine Client-Lösung wie Yammer ist und keine Browsergeschichte? Oder habe ich das Ding nur nicht verstanden ...
Doch, es ist eine "Browsergeschichte". Das Irreführende könnte sein, daß man sich Friendika auch selbst installieren kann. Das ist dann aber kein Client, sondern eine Serverinstanz, ähnlich wie ein Mail- oder Jabber-Server. Ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn man einen Server zu Hause stehen hat, der 24/7 durchläuft. Muß kein wirklich dicker Server sein, ein NAS, das als Webserver tauglich ist und PHP und MySQL fährt, reicht aus, ebenso wird Friendika auf der FreedomBox vorinstalliert sein.

Wohlgemerkt, man kann es sich selbst installieren, muß es aber nicht. Es gibt einiges an öffentlichen Portalen, bei denen man sich ohne Einladung registrieren und praktisch sofort loslegen kann. Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
  • DSN-Test - hat aber kein Twitter-Plugin
  • Open Mind Space - hat alle wichtigen Verbindungsplugins, aber keine "Extras" (Spiele, Taschenrechner)
  • Frndk.de - deutsches Friendika-Portal, hat kein Facebook-Plugin, was den Server aber flinker macht
  • Hipatia - soll ein sehr leistungsfähiger Server sein, kann sich aber weder nach Facebook noch nach Twitter verbinden
Und wie gesagt, wenn man eh einen Webserver hat, kann (und sollte) man seine eigene Friendika-Installation fahren. Man braucht, wie auch schon gesagt, dafür auch kaum mehr als PHP und MySQL, also übliches Serverbesteck, und keine Bleeding-Edge-Version von Ruby on Rails wie Diaspora*, geschweige denn MongoDB wie die früheren Diaspora*-Versionen.


Martman
 
Das ist insofern ein Privacy Feature, als du auf dem Wege mit den Leuten in der Gruppe "Saufkumpanen" über Sachen sprechen kannst, die dann die Gruppe "Arbeitskollegen" nicht zu sehen bekommt. Wenn jemand nun in beiden Gruppen ist, wäre er schön blöd, das zu "Arbeitskollegen", die keine "Saufkumpanen" sind, weiterzusharen, weil er dann selbst zu erkennen gibt, daß er "Saufkumpanen" hat, und worüber die so reden.
Ach, du weißt doch wie das mit den Informationen so funktioniert.

Ich schreibe einen lustigen Absatz darüber was für ein dummes Schwein mein Chef ist, einer mein Saufkumpanen findet die Formulierung so witzig und shared das weiter und ist direkt oder über eine Ecke privat mit meinem Chef verbunden und schon ist es da...


Ich muss ehrlich sagen, da hat Twitter das Beste Privacy Konzept: Kein Realnamenzwang und jedem ist klar dass alles öffentlich ist und wenn man das nicht will schreibt man eine direkte Nachricht bei der auch jeder weiß dass es private Korrespondenz ist. Damit kann man umgehen, bei so einem Gruppenkonzept weiß man nie ob es nicht doch irgendwie ankommt und wie man damit umgehen soll.

Ich hätte die Circles allerdings gerne andersherum, auch bei Twitter. Wenn ich zum Beispiel meine Nachrichten die ich so rauspuste mit "kluge Dinge" und "betrunken fremde Teilnehmer beschimpfen" unterteilen kann, dann kannst du dir aussuchen ob du dir alles von mir reinziehen willst, nur die überlegten, allgemein interessanten Dinge die ich schreibe oder auch das Getrolle mit 1.5 Promille.


Was ich immer noch als großes Problem bei Friendika ansehe ist dass die Leute die nerdig genug sind es zu benutzen nur eine sehr kleine Schnittmenge mit den Leuten bilden die ein klassisches soziales Netzwerk wirklich wollen. Ich wäre absolut die Zielgruppe und wäre auch da wenn ich Bock auf ein soziales Netzwerk hätte. Google+ nutze ich nicht als soziales Netzwerk sondern als besseren Videochat und News-Agreggator, und sonst ist mir die Twitter-Anarchie auch lieber.
Und so gut wie alle Nerds die ich kenne die auf Facebook sind sind da nur weil sie so den Kontakt zu einigen Leuten behalten wollen die sonst im Internet nicht kontaktierter sind, nicht weil sie Facebook als Grundprinzip so geil finden.
Es mag wirklich Ausnahmen geben, aber genau das meine ich mit "soziales Netzwerk für Menschen die soziale Netzwerke nicht mögen".

Aber vllt finde das ja auch eine stabile Nische in der Restgruppe die unbedingt ein richtiges soziales Netz haben wollen, denen Facebook aber zu creepig ist und was dezentrales und freies wichtig ist.
 
Ach, du weißt doch wie das mit den Informationen so funktioniert.

Ich schreibe einen lustigen Absatz darüber was für ein dummes Schwein mein Chef ist, einer mein Saufkumpanen findet die Formulierung so witzig und shared das weiter und ist direkt oder über eine Ecke privat mit meinem Chef verbunden und schon ist es da...

Dazu muss man das Weiterverbreiten erlauben beziehungsweise nicht verbieten. Was Sicherheits- und Filterfunktionen angeht unterscheidet sich das Konzept bei Google+ doch erheblich von zum Beispiel Facebook.

Letztendlich kann wie jede digitale Information (ohne DRM) der Text natürlich immer noch ins Clipboard und von dort in einen Beitrag kopiert werden. Aber der Kumpel könnte den Chef auch einfach anrufen und es ihm ERZÄHLEN wenn er denn persönlich oder um eine Ecke mit ihm bekannt ist. Und DAS würde sogar komplett ohne ein (internetbasiertes) Social Network funktionieren und ohne dass ich meine Meinung über meinen Chef aufschreibe. Und genau deshalb liegt in einem solchen Fall der Fehler auch nicht bei dem Social Network ;)
 
Dazu muss man das Weiterverbreiten erlauben beziehungsweise nicht verbieten. Was Sicherheits- und Filterfunktionen angeht unterscheidet sich das Konzept bei Google+ doch erheblich von zum Beispiel Facebook.
Das mit Sharen ist bei Friendika ganz plietsch gelöst: Sharen kann man nur Sachen, die vom Autor öffentlich gepostet wurden. Wenn es nur an bestimmte Personen oder Gruppen ging bzw. unter Ausschluß bestimmter Personen oder Gruppen, gibt's keinen Share-Button. Fertig.

Letztendlich kann wie jede digitale Information (ohne DRM) der Text natürlich immer noch ins Clipboard und von dort in einen Beitrag kopiert werden. Aber der Kumpel könnte den Chef auch einfach anrufen und es ihm ERZÄHLEN wenn er denn persönlich oder um eine Ecke mit ihm bekannt ist. Und DAS würde sogar komplett ohne ein (internetbasiertes) Social Network funktionieren und ohne dass ich meine Meinung über meinen Chef aufschreibe. Und genau deshalb liegt in einem solchen Fall der Fehler auch nicht bei dem Social Network ;)
So sieht's nämlich aus. Das kann man bestimmten sozialen Netzwerken nicht zu Lasten legen, daß das nicht zu unterbinden geht. Und selbst wenn Copy&Paste nicht geht, Screenshots gehen immer. Zur Not wird der Bildschirm abfotografiert, und das Bild wird dann weitergereicht. Irgendwas geht immer.

Die schriftliche Variante kann man zumindest eindämmen: Noch'n Circle, in den alle Saufkumpanen mit Ausnahme der Lästerschweine reinkommen. Oder Friendika-Variante: Eigene Gruppe für Lästerschweine, die beim Posten dann immer explizit ausgenommen wird.


Martman
 
Die schriftliche Variante kann man zumindest eindämmen: Noch'n Circle, in den alle Saufkumpanen mit Ausnahme der Lästerschweine reinkommen. Oder Friendika-Variante: Eigene Gruppe für Lästerschweine, die beim Posten dann immer explizit ausgenommen wird.
Mir wäre das ehrlich gesagt viel zu kompliziert.

Ich schreib doch schon wenn ich Jabber benutze öfter mal in die falschen Chats rein, da soll ich bei jedem Post den Überblick über Gruppen und Circles behalten? Und die Leute auch noch sortieren...

Das ist so das eine was mir bei Google+ auf die Nüsse geht. Das andere ist dass dort jeder Horst Romane in seine Beiträge schreibt. 140 Zeichen kann ich filtern bevor es im Großhirn ankommt wenn ich über die Timeline scrolle, diese ewig langen Texte nicht.
Der Durchschnittspost hat dort eine ganz unangenehme Länge. Es sind keine langen Blogposts für die man sich Zeit nimmt zum Lesen, eher ein loser Gedanke. Da aber kein Zwang besteht diesen in einen kurzen, prägnanten Satz zu stecken steht dort viel zu viel Text im Verhältnis zum Inhalt.

So langsam merke ich, das ist nichts für mich.
 
Ist eigentlich Googl Buzz und Google+ das Gleich, oder wie?!?? :gruebel:
Ich glaube, ich steig´ da nicht mehr durch...:confused:
 

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