GoldenTon-Smart10 brummt laut, 6L6 leuchtet grell violett

  • Ersteller Frevler
  • Erstellt am
yes
sry, Gig- und Grippebedingte Verzögerung.

Gestern die Kathodenkombi gewechselt ... und 1,5 Std gespielt (mit weniger Brummen als zuvor)
sollt also die Ursache gewesen sein.
Hab mich für vorher verbaute Variante mit 22µF Elko entschieden (47µF würd weniger Bass bringen?)

THX ! :)

... das alleine reichte mir natürlich nicht, hatt ja noch meine Angst zu überwinden, und gerade auch eine Messung durchgeführt
(vor den üblen Geräuschen beim Annodenmessen hat mich niemand gewarnt ;))

Elkos:.....................6L6......................12AX7:
1: 393 V.................k: 23 V.................a1: 224 V
2: 353 V.................a: 387 V...............a2: 222 V
3: 313 V.................g2:353 V

Das ist scheinbar laut Plan a bisserl zu viel ...
(btw: sollt wohl diese Version SMART-10_1.3.pdf , dank anderer Massenverlegung mit reduziertem Brummen, die meinige sein.)
... aber hoffe noch im Toleranzbereich?

Danke für eure Unterstützung
(einiges gelernt)

Liebe Grüße, Servus aus Wien
---------------------------------------------



... wer noch Geduld hat... ;)

Für frühere Endstufenzerre sollt ich die Gegenkoppelung vom 8 Ohm-
auf den 4 Ohm Speaker-Out umlöten oder gleich deaktivieren, bzw.,
noch besser, schaltbar machen...
Nur wo ist dieser blöde 22k am Board versteckt... Gegenkoppelung-Smart-10_1.3.png
 

Anhänge

  • SMART-10_1.3.pdf
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Geräusche: wie wenn man bei angestecktem Git.Kabel auf die Klinkenspitze greift... bin nur erschrocken ;)
(Volume hatt ich aufgedreht um bei kommendem Anodenblechglühen zusätzlich auch eine akustische Vorwarnung zu bekommen)

Hmmm ... wer misst, misst Mist ...
Batterie hab ich eine neue spendiert, Steckdose messe ich mit 230 V
Wären diese 13-19 V zuviel schon bedenklich?

Suchet, so werdet ihr finden!

:)
jep ...
 
...Wären diese 13-19 V zuviel schon bedenklich?...

Da muss man etwas ausholen und sich anhand des Schematics zunächst die zwei Fragen stellen:

- Mit was für einem Meßgerät wurden die Spannungen gemessen?

- Wie arbeitete der Amp gerade zu dem Zeitpunkt, als die Spannungen gemessen wurden.

zu Frage Nr. 1:

Um jetzt das ganze nicht überzustrapazieren: Jedes Voltmeter hat einen Innenwiderstand, der relativ hochohmig sein sollte. Dazumals war ein Standardwert z.B. 20kOhm/Volt. Aber da geht es schon los - was ist "dazumals"? Es gab Spannungsmesser mit einem geringeren Innenwiderstand genauso, wie es die Röhrenvoltmeter gab und gibt (die ich z.B. gerne benutze), die einen weitaus höheren Innenwiderstand haben. So, und nun kommt simple Physik dazu: Du schliesst an zwei zu messende Punkte parallel (D)einen Spannungsmesser - somit belastest Du Deine zu messende anliegende Spannung (die zwei Punkte stellst Dir jetzt am besten als eine Spannungsquelle vor).

Im Extremfalle ist Dein Meßinstrument derartig niederohmig, dass die zu messende Spannung zusammenbricht (Parallelschaltung zweier Widerstände) - Du mißt Mist, also eine zu niedriege Spannung.

Andersherum hast Du ein wesentlich hochohmigeres Meßinstrument anliegen als vielleicht derjenige, der vor Dir die Spannungen gemessen hat und in den Schematic eingetragen hat -> Du mißt höhere Spannungen!

Jetzt erst zu Frage Nr. 2:

Jede Röhre arbeitet auf ihrem Arbeitspunkt ihrer Kennlinie. Der kann je nach Fabrikat verschieden liegen. Somit zieht so ein Rohr also einen verschieden liegenden Strom.

Hat man nun nicht gerade ein knallhartes Netzteil in so einem Amp, dann belastet unsere Endröhre das Netzteil -> die Versorgungsspannungen sinken ab und es stellt sich zusammen mit den anderen Röhren = Verbrauchern im Amp ein Spannungsgleichgewicht ein, mit den Spannungen, die man nun an den Meßpunkten messen kann. Andere Endröhre drin, flugs kann sich dieses Spannungsgleichgewicht ändern => andere Spannungen, die an den Meßpunkten stehen!

Was ist nun richtig?

Ich habe in all' meinen Jahren bei Röhrenschaltungen UND vorausgesetzt, es liegen keine elektronisch stabilisierten Spannungen vor (!) bislang nur ein, oder zweimal Spannungen gemessen, die denen im Schematic aufs Volt genau glichen. Abweichungen nach oben sind die Regel und 13 - 19 Volt sind m.E. nach unbedenklich, denn heutzutage messen wir meistens mit hochohmigeren Meßinstrumenten als damals.

Gute Schematics z.B. bei kritischen Meßpunkten in Radios oder Glotzen gaben aus Gründen der Reproduzierbarkeit der Meßwerte früher immer die kOhm/Volt des Instrumentes an, mit denen gemessen wurde.

Standardbeispiel: Möchtest Du an der Anode z.B. eines Bildrohres 10kV messen und nimmst einen herkömmlichen Spannungsmesser, so mißt Du - nichts (ok, bei einem Diggital-Multimeter kracht's und die Kiste ist hin... :D)! Die Anodenspannung ist zu hochohmig und bricht zusammen. Messen geht hier z.B. nur mit einem sehr hochohmigen Meßinstrument (dazumals Röhrenvoltmeter mit vorgeschaltetem 100MOhm-Tastkopf).

Sinn macht bzgl. des Einschätzens, ob z.B. eine Endröhre richtig arbeitet, eher das Messen ihres Stromes und ein Draufschauen auf ihre (Kennlinien-) Daten. Und klar, kriegt die Röhre dennoch rote Backen, so muss man weiter nach den Ursachen forschen!

HTH & CU
MM
 
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Wow - danke für deine sehr fundierten und aufschlussreichen Ausführungen ... beruhigend :)
Sehr interessante Zusammenhänge ... relative "Balance" innerhalb des Amps, die durch unterschiedliche Röhren direkt beeinflusst werden ... auch durch die Lautstärke...

Im (sehr spärlichen) "Beipacktext" des holländischen MM finde ich: Eingangswiderstand 10 MOhm (bis 1000 V)
Auf der Volume-Skala des Amps befindet sich ein einzelner Punkt (ca. 11h) - diesen hätte ich für die "normale" Lautstärke gehalten, auf diesen hatte ich eingestellt.

Die gemessenen Werte der Endröhre (k, a, g2) sollten für eine 6l6 ja eh kein Problem sein (lt Datenblatt der JJ, für die 6П3C hab ich keines)
Ok - werde mit meinem MM kein Bildrohr messen ;))

Mit "roten Backen" meinst eh glühende Anodenbleche ...
Hab die Röhre die ersten 1,5 Std spielen nicht aus den Augen gelassen ... nur das schöne, im Takt pulsierende, dunkelblaue Schimmern

passt - thx :)
 
...Im (sehr spärlichen) "Beipacktext" des holländischen MM finde ich: Eingangswiderstand 10 MOhm (bis 1000 V)...

Das ist schon recht hochohmig vergleichsweise z.B. zu den alten, klassischen Zeigemeßinstrumenten, die 20 kOhm/V haben. Somit ist i.d.R. eine höhere Spannung angezeigt.

..... auch durch die Lautstärke...

Ja klar. Höheres Eingangssignal bedingt eine höhere Aussteuerung und somit sacken i.d.R. die Betriebsspannungen durch. Auch deswegen sind in guten Schematics die Spannungswerte angegeben entweder im Ruhezustand ohne Signal oder bei definierter Höhe der Signalspannung und Stellung der Regler.

So ein Spannungsgleichgewicht "pulsiert" bei schwachbrüstigem Netzteil entsprechend des Taktes (oder besser: der Impulsform) des Eingangssignales, um es mal so zu formulieren.
 
Thx,
sollt's also eh ok sein. :)

Spannungswerte angegeben entweder im Ruhezustand ohne Signal oder bei definierter Höhe der Signalspannung und Stellung der Regler.
Gibt's also keine übliche "Norm-Einstellung" unter Röhrenverstärkerfachleuten (zB Ruhezustand)

Fällt mir ein: Im Wohnzimmer spiele ich sehr gerne per L-Pad.
Um die Endstufenröhre zum Übersteuern zu bringen, habe ich zB den Kustom Defender 5H auf Vol 16h aufgedreht und blase ihn zusätzlich per Pedal an, lasse aber nur ca. 5-10 % an den Speaker.
Beim Smart 10 klappt das nicht so gut, als ob er sich "verschluckt" bzw. klingt's irgendwie ungesund.
Ist da das Netzteil überfordert,
könnt das auch im Unterschied zwischen einer 6L6 und einer EL84 begründet sein?
(hatte noch keine 6L6)
Oder liegts an der Gegenkoppelung, die ja den cleanen Sound halten soll...
 
Bin ich überfragt, da ich beide Amps nicht kenne. Grob würde ich vorsichtig vermuten, dass es am Trafo der 6L6 liegt, zusammen mit dem Speaker. Dieses "ungesunde" könnte am Furzen des Trafos bei zu großer Aussteuerung liegen...
 
Dieses "ungesunde" könnte am Furzen des Trafos bei zu großer Aussteuerung liegen...
lol ... vortrefflich formuliert :rofl:

Wäre konstant furzender Trafo von früherem Exodus bedroht?
(oder eher nur Nebenerscheinung seines "Stoffwechsels" ;) )

Furzender Trafo könnte auch die eigenartigen Nebengeräusche aus dem Verstärkerteil erklären, die bei starkem Eingangssignal ab Vol. 13h auftreten (bei nicht geboostetem Singlecoil ab ca. 14h)
Diese entstehen unabhängig von Röhre oder Speaker (egal ob Eminence GuitLegend oder Celestion Super8) auch bei externer Box oder L-Pad auf 0 ...
Im Takt zu den Signalspitzen vibriert, "bröselt", scheppert was leise mit ... wirkt nicht wie Röhrenklingeln...

Würde man normalerweise aufgrund der entstehenden Lautstärke wohl kaum wahrnehmen können. (... evtl. bei diesem Amp-typ eh üblich?)
 
Im Takt zu den Signalspitzen vibriert, "bröselt", scheppert was leise mit ... wirkt nicht wie Röhrenklingeln...
Das könnte auch der Tube Retainer der 6L6 sein. Der hat bei meinem Smart so gebimmelt, daß ich dachte, da ist wohl wer an der Tür.
Ich habe ihn mit hitzefestem Silikon zur Röhre hin "gedämpft" (also die Auflagepunkte des Retainers auf dem Glas damit bestrichen). Seitdem ist Stille. :nix:
 
Mal beim abendlichen Gitarre-würgen ausprobiert.
Die 6L6-Röhrenhalterungs-Federn zur Seite gespannt, über externe Box gespielt, Amp also auch abgekoppelt von Speaker-Vibrationen...

Keine Änderung ... klingt irgendwie, wie wenn ein loses Kabel am Speaker mit vibriert, oder selbiger einen kleinen Riss hätt ...
(nur um den Klang zu beschreiben - war ja kein Speaker angehängt)
 

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