Gleichen Basston bei wechselnden Slash-Akkorden enharmonisch verwechseln?

opa_albin
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Ich hatte mir jetzt mal ein Sheet zu Infant Eyes aus dem Netz gezogen, weil es in meinem Realbook nicht drin ist.

Ich "stolpere" da beim Lesen über die Basstöne im Mittelteil.

Da ist Eb-Dur, dann auf dem gleichen Basston E-Dur, und wieder zurück.
Eigentlich müsste es sogar ein Emaj(#11) sein (wenn man auf das a-is in der Melodie Rücksicht nimmt).

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Hier ein D# als Bass zu schreiben, scheint mir irgendwie "überkorrekt", und beim lesen muss man kurz überlegen.
Für den einzelnen Takt ist es natürlich korrekt, aber im Zusammenhang scheint es mir total unpraktisch.

Wie seht Ihr das? Der Bass bleibt doch liegen - also ist es eigentlich die ganze Zeit ein Eb. Würde ich hier zB einen Orgelpunkt (dh eine übergebundene ganze Note) haben, würde ich ja auch nicht jeden Takt enharmonisch wechseln ...

Also was ist hier theoretisch und praktisch besser - Emaj/Eb oder Emaj/D# ?
 
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Ich habe das so verstanden, dass dir grundsätzlich die Funktion des Tones im jeweiligen Akkord klar ist, gell?

Tatsächlich sind Akkordbezeichnung "für alle" da. Also auch für den Keyboarder, den Dirigenten... Und für die kann es wichtig sein, den harmonischen Zusammenhang zu sehen.
Klar, der Bassist sieht den gleichen Finger auf dem gleichen Bund - aber es ist halt doch ein Unterschied, ob ich eine große Septime oder einen Grundton spiele.
 
Mir ist grade noch ein Gegenbeispiel eingefallen. Die Intro von Kenny Wheeler, Everybody's Song But My Own.
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Da müsste man nach der obigen Logik - also keine # und b vermischen - Bmaj/A# schreiben ;)
Macht ja auch keiner ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich habe das so verstanden, dass dir grundsätzlich die Funktion des Tones im jeweiligen Akkord klar ist, gell?
Ja, natürlich.
für den Keyboarder ... kann es wichtig sein, den harmonischen Zusammenhang zu sehen.
Ich bin ja der Klavierspieler ... :cool:

Es ist ja ohnehin als Slash-Akkord notiert. Du meinst, man müsste es nicht als Slash, sondern als ein Harmoniesymbol bezogen auf Eb notieren - wenn ich richtig liege wäre das Ebm(maj7 b9 add11 b13)?

Ich weiß nicht, ob das dem musikalischen Kontext gerecht wird. Ich empfinde das eigentlich als eine Art Outside, einen Halbton höher, und deshalb die Slash-notation in Ordnung.
 
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Ich weiß nicht, ob das dem musikalischen Kontext gerecht wird. Ich empfinde das eigentlich als eine Art Outside, einen Halbton höher, und deshalb die Slash-notation in Ordnung.
Vielleicht ist das der springende Punkt. Ich kenne solche Scherze auch. Klar, ist sehr unangenehm zu lesen - aber womöglich lässt sich die Chose tatsächlich unterschiedlich interpretieren.

Wenn du nicht nur Harmonien spielen willst, sondern compen, könnte es vielleicht interessant sein - mir persönlich wäre die einfachere Lesart auch die liebere. Auch wegen solcher Späße vereinfache ich mir die Noten bei den meisten Stücken und schreibe sie für mich nochmal ab. Sobald ich sie in meinem Notationsprogramm habe, kann ich damit weitere Dinge machen, wie ich es mag - z.B. immer dieselbe Taktzahl pro Zeile etc.
 
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Die Bezeichnung Ebmaj7(b5) im dritten Takt finde ich eigentlich auch nicht perfekt, eigentlich ist das doch eine #11 ...? (das a in der Melodie)

vereinfache ich mir die Noten bei den meisten Stücken und schreibe sie für mich nochmal ab.
Das ist natürlich der perfekte Ansatz ;) Da ich sowieso versuche, alles auswendig zu lernen, bin ich dafür meistens zu faul.
Einige Stücke hab ich mir in iRealPro "zurechtkorrigiert", aber nur da, wo wir wirklich etwas anders spielen.

Bei dem Beispiel oben interessiert mich aber auch, ob es eine "theoretisch richtige" Version gibt, oder ob man da pragmatisch rangehen darf.

Manche notieren ja auch zB. Gm/E statt Em7(b5), oder Sus-Akkorde als Slash (zB. Gm7 / C) das finde ich aber eher nicht so gut, außer man will genau diesen Akkord...
 
Wie seht Ihr das?
Geht man nach How to Play from a Real Book?, dann sind das lediglich Anhaltspunkte. Di eHistorie der Jazz-Leadsheets wird kurz behandelt, ebenso die Qualitätsunterschiede.

Und dann das Wichtige: ausarbeiten, z.B.
  • Form hinzufügen (zB AABA) (Thema-Wiederholung-Neues-Bekanntes)
  • Intro/Outro hinzufügen
  • Improvisationen festlegen (zB AAA*A**BA Piano: A*, Bass: A**, B: Drums)
  • und zur Frage: BASS-linien, und -Rhythmen
Insofern:
Da ist Eb-Dur, dann auf dem gleichen Basston E-Dur, und wieder zurück.
Eigentlich müsste es sogar ein Emaj(#11) sein.
Eher ein Artefakt ... und die Akkorde sind eher so etwas wie eine Orientierungshilfe oder Serviervorschlag. Am Ende zählt, was klingt.
 
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Am Ende zählt, was klingt.
Darum ging es ja auch nicht. Der Klang ist identisch.

Improvisationen festlegen (zB AAA*A**BA Piano: A*, Bass: A**, B: Drums)
und zur Frage: BASS-linien, und -Rhythmen
Alles schön und gut, aber was hat das mit der Frage zu tun? :unsure:
Form hinzufügen (zB AABA) (Thema-Wiederholung-Neues-Bekanntes)
Die Form steht fest und hat ebenfalls nichts mit der Frage zu tun.
Hast Du den falschen Thread erwischt?
 
Wollte Deinen Horizont erweitern.
auf deutsch: Du wolltest halt irgendwas schreiben, egal ob es zur Frage passt...? ;)

Das Buch an sich ist schon gut, keine Frage. Dort wäre Seite 13 Slash Chords angemessen. Da steht aber auch nichts zu meiner Frage.
 
Aebersold (andere schreiben das auch so, Leonard-Realbook Bd. 2 z.B.):

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Viele Grüße,
McCoy
 
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Nicht beleidigt sein bitte. Da ist extra ein Smiley dran.
Ich kann aber wirklich nicht nachvollziehen, was Deine Hinweise mit der Frage zu tun haben.
 
Nicht beleidigt sein bitte. Da ist extra ein Smiley dran.
Bin ich nicht. Es gibt halt nur für Alles einen Schlusspunkt.

Ich kann aber wirklich nicht nachvollziehen, was Deine Hinweise mit der Frage zu tun haben.
Die Gesamtbotschaft des Buches ist ja: Diese Leedsheets sind eine Gedankenstütze, keine Orchesterausgabe. Der Musiker gestaltet. Fällst Du über „Alternative A oder B?“ stilperst und B sinnvoller findest, wie Du ja beschreibst, nimmst Du B. „Richtiger oder falscher Akkord“ wären Denkweisen, die hier nicht so recht passen. „Interessant“ oder „eröffnend“ oder „praktikabel“ wären die besseren Betrachtungsweisen.

In diesem Sinne
 
„Interessant“ oder „eröffnend“ oder „praktikabel“ wären die besseren Betrachtungsweisen.
Da hast Du natürlich recht. Bei vielen Fragen zur Jazztheorie gibt es wohl Gesichtspunkte, die ganz konkret für die ein oder andere Bezeichnung sprechen. Mir ging es hier um "praktikabel" vs (evtl.) "musiktheoretisch korrekt".

@McCoy hat meine Frage insofern beantwortet. Vielen Dank Euch allen.
 
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Wahrscheinlich der wichtigste Standard mit diesem Problem: On Green Dolphin Street

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Viele Grüße,
McCoy
 

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