Gitarrenunterricht für Fortgeschrittene?

[QUOTE="McCaereth, post: 8733551
ich wollte mal eure Meinung wissen. [/QUOTE]

Spielst du in einer Band oder sonst mit anderen zusammen?
Ich spiele seit ca. 30 Jahren Gitarre und hatte nie Unterricht (vorher allerdings Klavier mit Unterricht, daher sind Noten usw. für mich kein Fremdwort). Ich würde mich als nicht schlecht einstufen.
Ich habe ungefähr 20 Jahre Banderfahrung mit etwa 100 Auftritten. Die letzten 5 Jahre hatte ich nicht mehr in einer Band gespielt, nur Zuhause geübt oder mal mit anderen geklimpert.
Letztes Jahr hatte ich meinen ersten Unterricht.
Ich kann es nur empfehlen, wenn der Lehrer passt.
Ich bin sicher nicht der einzige, der etwas schlampig beim Üben/spielen ist. Es reicht mir zu wissen, dass ich es könnte oder glaube zu wissen es zu können. Ich übe Stück allein nicht so ein, wie ich es in einer Band tun würde.
So etwas lässt der Lehrer nicht zu. Da wird das Stück mit allen Breaks usw. korrekt bis zu Ende gespielt. Es gibt Tips zu Dynamik, Betonung, Rhytmik usw., die ich zwar grundsätzlich gut kenne, aber, wenn ich alleine vor mich hinspiele nicht genug beachte.
Da hilft der Blick und die Kritik von außen sehr.
Selbst vermeintlich einfaches ist dann eine Herausforderung.
Mir hat es auch (bedingt) gegen GAS geholfen, denn ich weiß, dass meine Defizite nicht mit einem neuen Pedal oder einer Gitarre zu beseitigen sind.
Inzwischen würde ich sagen nur wer extrem diszipliniert und selbstkritisch ist und bereits alles kennt und weiß, für den ist Unterricht nichts.
Wie schon einer richtig gesagt hat, im Klassikbereich nehmen selbst erfahrene und berühmte Solisten noch Unterricht.

Wenn du also Zeit (war bei mir ein Problem) und Geld genug hast und den richtigen Lehrer finidest, go for it.
 
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Lest ihr das alle? Braucht ihr Tickets zum nächsten Konzert? :D
Kommt drauf an in welchen Ecken ihr überall so auftretet....wenn ich mal im Raum Dresden seit kannst du ja mal ne Info geben.
Würde ich mir doch glatt mal anschauen wollen.
 
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Super vielen Dank für eure Antworten bisher. Falls man sich einen Lehrer nimmt, ist es wahrscheinlich wirklich besser einen zu "nehmen" der auch dahin Unterrichtet wo man hinwill. Ich schaue mal was sich so in der Umgebung bei mir finden lässt und teste einfach mal ne Probestunde.:)
 
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Eigentlich bräuchte man mal eine Spielprobe (YT-Link o.ä.), um zu schauen, wo du instrumentell stehst.

Dann müsstest du mal sagen, was du willst. Musikalisch und spielerisch. Es empfiehlt sich, nicht mit dem Ziel zu üben "Ich will besser werden". Ich würde auch davon abraten Stilistiken zu üben, die Du nicht bedienen willst. Klar ist es hilfreich sich zB. mal mit Country oder Jazz... mal zu beschäftigen. Aber wenn man sich jetzt nicht unbedingt für ne Aufnahmeprüfung oder fürs Studium mit irgendwelchen Bach´schen Kantaten rumschlagen muss, macht es Sinn sich von dem leiten zu lassen, was einen reizt. Musikalisch, meine ich.

Der Vorteil eines (guten) Lehrers ist, dass er Defizite, Ungenauigkeiten aufdeckt, die vom Schüler nicht wahrgenommen werden, und eben erkennen kann, was demjenigen fehlt.
 
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Ich will ja nicht wieder erzählen, dass ich nach 15 sehr aktiven Jahren mit der Gitarre und klassischer Musikschule eine Pause von 30 Jahren gemacht habe, aber vielleicht ist es zur Einordnung wichtig.

Ich musste (fast) bei null beginnen, konnte aber rasch wieder an frühere Kenntnisse anknüpfen. Ohne einen guten Lehrer wäre das nicht gegangen. Heute spiele ich nicht nur andere Musik, sondern es war auch ein vorrangiges Anliegen, alleine Stücke spielen zu können, ganz ohne Band. Das macht die Sache nicht einfacher. Mein Lehrer arrangiert mir die Stücke so, dass ich das schaffen kann, aber auch so, dass es alleine gut klingt. Das ist Maßarbeit für mich, die ich selbst nicht schaffen würde.

Wichtig finde ich, einen Profimusiker als Lehrer zu haben, der das Ergebnis im Auge hat und nicht einen bestimmten didaktischen Ansatz. Alles umzulernen macht bei Fortgeschrittenen wenig Sinn. Neue Impulse einzubringen sehr wohl. Aufzeigen, wie es besser gehen könnte ist wichtig. Wir machen das sehr locker und spontan und ich spüre und höre den Fortschritt. Auch wenn mein Lehrer fast 20 Jahre jünger ist als ich - er ist halt Profi mit solider Jazzausbildung und Jahren in Los Angeles bei Carl Verheyen.
Oft ist es schon sehr aufschlussreich zu erfahren, auf wie viele verschiedene Arten man z.B. D-Moll spielen kann und wie unterschiedlich das in den einzelnen Lagen klingt. Darauf komme ich alleine nie.

Kurzum - auch der Fortgeschrittene kann einen guten Lehrer, bevorzugt einen Praktiker, gut brauchen, um eingefahrene Muster zu verlassen und sich so weiter zu entwickeln.
 
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