Gitarrenstudium. Bin ich gut genug?

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MöchtegernStudi
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Hallo, mein Traum ist es, klassische Gitarre zu studieren. Ich werde im November mit einem Prof von der hießigen Musikhochschule sprechen und ihm verspielen. Ist halt noch lange hin, deshalb plagen mich jetzt immer wieder Zweifel, ob ich das wirklich kann oder ob ich mich nicht lächerlich mache beim Vorspielen.. Mein Gitarrenlehrer sagt, ich würde es niemals schaffen (Unser Verhältnis ist vlt nicht super gut, ich würde je nach dem was der Prof sagt, den Unterricht wechseln), was mich auf der einen Seite anspornt, auf der anderen aber auch fertigmacht.
Ihr könnt mir da vlt ein wenig helfen.
Zu mir:
Ich bin 18 und habe jetzt seit 12 Jahren klassischen Gitarrenunterricht. Ich habe schon Stücke wie Tango en Skai von Roland Dyens, die Baden Jazz Suite von Jiri Jirmal, die 5 Präeludien von Villa Lobos und ein Paar seiner Etüden, und weitere Stücke von Brouwer, Baden Powell, aber auch Capricho Arabe von Tarrega und Stücke von Bach, Carcassi, Sor, Pernambuco etc gespielt. (Das sind jetzt mal die, die mir gerade einfallen.) Würde das reichen? Bzw würde das eine Grundlage darstellen, um mit viel üben eine Eignungsprüfung in den nächsten 1-2 Jahren zu schaffen?? So theoretisch.
Ich spiele in mehreren Orchestern: LJZO, LJGO und europ JZO.
Ich habe auch seit 2 Jahren Klavierunterricht und spiele Sonatinen von Beethoven. Für mich spiele ich aber auch mal Filmmusik, Pop oder Rockballaden.

Musiktheorie müsste ich noch ein wenig üben, Also ich komme mit 4 stimmigen Sätzen klar, Intervalle bekomme ich hin, ich weiß auch was ein Sixte ajoutée und ein Neapolitanischer Sextakkord ist, allerdings bin ich noch etwas langsam.

In Gehörbildung habe ich nie so viel gemacht. Ich kann gut Fehler raushören, und Rhytmusdiktate. Melodien raushören etc müsste ich üben. Habt ihr da vlt Ratschläge oder kennt ihr ein gutes Buch mit dem man Theorie und Gehörbildung üben kann? Vlt auch eine Software oder so?

Ich habe jetzt bewusst nicht konkretisiert welcher Studiengang es wird, weil ich das davon abhängig machen möchte, was der Prof sagt.

Vielen Dank und sorry, dass der Text ein wenig lang geworden ist! :)
 
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ob das reicht kann ich dir nicht sagen.
Aber ein Tip von einem Mittvierziger:
Wenn man sich zu sehr in etwas verbeisst dann verkrampft man ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So ganz verstehe ich das jetzt nicht, Du möchtest doch Musik studieren um etwas zu lernen? Da muss man doch nicht schon vorher alles können und wissen!? Die Frage ist dann eher wie gut ist Deine Auffassungsgabe, Motivation und Lernfähigkeit, um den Lernstoff aufzunehmen und am Ball zu bleiben. Den einen fällt das leichter, den anderen viel schwerer, der muss halt mehr üben. Versuche beim Vorspielen mit dem Prof entspannt zu bleiben und wenn er Dir ev. etwas erklärt, dieses umsetzen zu können (Auffassungsgabe und Motivation).

LG Kay
 
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Mein Gitarrenlehrer sagt, ich würde es niemals schaffen
sarkasmusmodus ein: das ist ja wohl auch die primäre aufgabe eines lehrers ...

mit einem Prof von der hießigen Musikhochschule sprechen und ihm verspielen

unser schlagzeuger trägt sich mit dem gedanken schlagwerk zu studieren und nimmt als vorbereitung zur aufnahmeprüfung unterricht bei einem prof. der hochschule. gleichzeitig hat er kontakt aufgenommen zu anderen studierenden der hochschule.
...
auf jeden fall wechsel deinen gitarrenlehrer, solche aussagen in dieser art sind ein NoGo.
 
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Naja... wie bei vielen künstlerisch orientierten Studiengängen wird auch in der Musik schon das gut beherrschte Handwerkszeug vorausgesetzt, das Studium vertieft und gibt den letzten Schliff, grob gesagt.

@TE: Du spielst in mehreren Orchestern, gut. Du hast schon einige bekannte klassische Komponisten gespielt, gut. Über das beherrschte Niveau wissen wir freilich nichts. Für mich klingt das aber zunächst danach als könntest Du entweder bereits jetzt oder wenigstens im nächsten/übernächsten Jahr die Aufnahmeprüfung an einer der Unis schaffen. Den Tipps meines Vorredners schließe ich mich an. Stunden nehmen bei einem Prof und ggf. Gitarrenlehrer wechseln. Naja, vielleicht hat letzterer auch recht .... aber das kann Dir dann ein Prof besser sagen ob es für die Aufnahme reicht oder in ein/zwei Jahren oder sogar nie. Gehörbildung ist auch fürs Studium und die Aufnahmeprüfung wichtig - empfehlen kann ich Dir hier leider nichts weil ich selbst nicht ein Instrument studiert habe.

Mit der Forumssuche und dem Suchwort "Aufnahmeprüfung" /nur Threadtitel bekommst Du vielleicht ein Gefühl dafür was jeweils auf welchem Niveau verlangt wird. Zumindest der theoretische Teil ist ähnlich.
 
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Prüfe Dich mal, ob Du - wenn auch kein super Verhältnis - Vertrauen zu Deinem Lehrer hat. Wenn Du hier zweifelst, macht es vielleicht Sinn, sich anders zu orientieren. Du hast doch sicherlich in den einzelnen Orchestern Möglichkeiten, Dir ein Feedback einzuholen. Sprich die Uni/den Professor jetzt schon an.

Wenn es das ist, was Du willst, dann darfst Du Dir nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen und auch nicht an Dir selbst zweifeln. Bereite Dich mit allem was Du hast so gut wie nur möglich auf Dein Vorspielen vor. Nimm Dir alle Hilfe, die Du kriegen kannst. Wenn Du halbherzig oder mit Selbstzweifeln rein gehst, hast Du keine Chance. Wenn Du alles gegeben hast und Dir keine Vorwürfe machen kannst, dann ist eine verhauene Prüfung immer noch nicht schön, aber Du weißt zumindest, dass es dann auch unter besten Bedingungen nicht gereicht hätte.
 
Ich habe schon Stücke wie Tango en Skai von Roland Dyens, die Baden Jazz Suite von Jiri Jirmal, die 5 Präeludien von Villa Lobos und ein Paar seiner Etüden, und weitere Stücke von Brouwer, Baden Powell, aber auch Capricho Arabe von Tarrega und Stücke von Bach, Carcassi, Sor, Pernambuco etc gespielt. (Das sind jetzt mal die, die mir gerade einfallen.) Würde das reichen?

Ich würde meinen, es kommt ganz darauf an, W I E Du diese Stücke spielst !!

LG
Thomas
 
Hast Du Wettbewerbe wie z.B. Jugend musiziert gepielt und die Ausscheidung mit Weiterleitung gewonnen?
Dabei erfährst Du recht gut, wie dein Spielen bei Leuten ankommt, die mit Einschätzungen zwecks Auswahl Erfahrung haben.

Wenn es bei dir räumlich usw. passt, macht es auch Sinn, bei einem Hochschuldozenten Unterricht zu nehmen, weil der natürlich gezielt vorbereitend mit dir arbeiten kann.

Außerdem könntest Du dich an einigen Hochschulen umsehen, die für dich infrage kommen.
Ggf. sollte man an mehreren Aufnahmeprüfungen teilnehmen, denn wegen der großen Konkurrenz kannst man die Eignungsprüfung auch bestehen, ohne einen Studienplatz zu bekommen.

Als gute Gehörbildungssoftware kenne ich Earmaster, auch deren Homepage ist sehr informativ und Du kannst das preiswerte Programm als Demo laden.
https://www.earmaster.com/

Gruß Claus
 
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Bzw würde das eine Grundlage darstellen, um mit viel üben eine Eignungsprüfung in den nächsten 1-2 Jahren zu schaffen??

Ich kenne mich zwar mit dem Niveau der genannten Stücke nicht sehr gut aus und es ist wirklich wichtiger wie du spielst, als was du spielst, aber es klingt definitiv schaffbar. Zieh dir auf jeden Fall so früh wie möglich die Prüfungsanforderungen der jeweiligen Hochschulen aus dem Netz und überlege dir, was und wo genau du studieren möchtest. Wenn du den Prof auch danach fragen willst, mach das auf jeden Fall, aber die Entscheidung liegt bei dir.

Ich habe für Gehörbildung das "Lehrbuch der Gehörbildung" von Roland Mackamul. Allerdings von 1975, ich habs schon antiquarisch gekauft und keine Ahnung, ob es das noch gibt. Es beinhaltet Übungen zu allen Themengebieten der Gehörbildung, die du in der Aufnahmeprüfung brauchst und ist in Lektionen aufgebaut, von denen du aber für die Aufnahmeprüfung bei weitem nur die ersten brauchen wirst (also nur den ersten Band, der zweite ist schon arg fortgeschritten). Es ist echt spröde zu lesen, halt alte Lehre, aber die Übungen sind gut. Wegen des Alters ist das Buch natürlich ohne CD oder ähnliches, das heißt, man muss sich die Übungen selbst aufnehmen oder von jemand anderem vorspielen lassen, aber mit ein bisschen Kreativität geht das gut. Ich habe es - in Kombi mit anderen Mitteln - zur Vorbereitung genutzt und für mich war es super. Ist halt die Frage, wie man mit so nem Buch klarkommt, deshalb habe ich dir das so ausführlich beschrieben ;)

Einen Hochschuldozenten als Lehrer brauchst du nicht zwingend, da gibt es auch nur selten Möglichkeiten. Aber es sollte auf jeden Fall ein Lehrer sein, der sich zutraut, dich heil durch die Aufnahmeprüfung zu bringen und evtl auch häufiger Schüler auf Wettbewerbe und Aufnahmeprüfungen vorbereitet und sich da auskennt. Dein Lehrer scheint sich da ja aber irgendwie nicht so sicher zu sein, also würde ich auch zu wechseln tendieren. Allerdings nur von deiner Beschreibung her, die jetzt noch nicht so viel über deinen Lehrer aussagt.
 
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Auch Hochschuldozenten können demotivirend sein, da kann man auch an falsche geraten. Naja... allerdings blamiert man sich nicht. Warum sollte man auch? Du musst das so sehen wie derjenige dem Du vorspielst. Er ist ja daran interessiert gute Studenten zu finden und wenn jemand zu Ihm kommt, ist das für manche auch eine kleine Schmeichelei. Wenn Du nicht gut genug bist, wird er Dir das eben erklären und ihr seid nach 10 Minuten fertig. Das ist überhaupt kein Problem. Da braucht man auch nicht aufgeregt oder perfekt sein.

12 Jahre Gitarrenunterricht und das Repertoire + Orchester lesen sich schonmal ganz gut. Auf dem papier sieht es ganz gut aus aber die Konkurrenz ist groß. Das wichtigste bei der Vorbereitung ist, dass Du Dich ein halbes Jahr vor der prüfung zu 80% oder so nur darauf konzentrierst. Wenn es dann nicht klappt hast du nicht Jahre da reininvestiert und kannst nach dem Plan B suchen. (das muss man entgegen der weitläufigen Meinung nicht unbedingt schon während der Vorbereitungsszeit für die Aufnahmeprüfung machen).
 
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Mir ging es früher auch wie dir.
Nur dass ich noch ziemlich später angefangen habe.
Ich habe dann erst mit 24 die Aufnahmeprüfung gemacht und bestanden.

Wenn du es willst, schaffst du es auch. Lass dir, falls es geht, nur genügend Zeit!
UND, such dir einen gescheiten Lehrer, der dich auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten kann! (auch wenn es ein paar Jahre dauert)
Wo kommst du denn her, vielleicht kann ich dir einen guten Lehrer empfehlen.
 
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@Larska Danke! Ich komme aus dem Saarland.

@Claus Nein, ich habe nie bei Wettbewerben mitgemacht. Ich wollte, mein Lehrer aber nicht.
 
Welche Begründung? Vor ca 10 Jahren war es: "Ich war mit ein paar Schülern bei Jumu. Beim nächsten mal kannst du ja auch mitmachen." Dann "ach stimmt, hab ich vergessen, leider ist die Frist schon um" "Irgendwie konnte ich keine Ensemblepartner finden" "Stimmt, aber du kannst ja auch mal von dir aus kommen und dann klappt das auch" "Ja du könntest dieses mal teilnehmen, aber ich geh mit keinen Schülern während dem Abi zu Jumu" Naja, jetzt bin ich zu alt. Trotzdem hab ichs aber ins Landesorchester geschafft. Findet er auch nicht gut übrigens.
 
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So was habe ich befürchtet. ;-)
Die Ferndiagnose lautet, wechsle den Lehrer.
 
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Gibt es im MB keine studierten Klassikgitarristen, die zu den geposteten Stücken mal ein Statement abgeben oder ihr eigenes Aufnahmeprüfungsprogramm posten können? Oder lesen die einfach in der Mu Th nicht mit? Kennt wer wen aus dem A-Gitarrenbereich, den man hier mal taggen könnte?
 
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Gibt es im MB keine studierten Klassikgitarristen, die zu den geposteten Stücken mal ein Statement abgeben oder ihr eigenes Aufnahmeprüfungsprogramm posten können?

Also, da sind schon sehr anspruchsvolle dabei, einige habe ich selber gespielt bzw. kann sie noch. Aber eben für den "Hausgebrauch", ein Hochschulstudium würde ich damit nicht anstreben. Das kann beim Threadsteller, der da ja offenbar spezialisierter ist, durchaus brauchbar sein oder halt auch nicht. Das könnte aber auch ein "Studierter" hier ja nicht beantworten, weil:

Ich würde meinen, es kommt ganz darauf an, W I E Du diese Stücke spielst !!

Und genau das wissen wir halt alle hier nicht.

Zweiter Punkt sind die Aufnahmenprogramme. Die sind für die Solistenklasse an staatlichen Hochschulen natürlich nie leicht, aber in den Gewichtungen durchaus unterschiedlich. Die meisten Hochschulen haben ihre Aufnahmeprüfungsinhalte online, sodass sich der Threadsteller dort viel besser ein Bild davon machen kann, was genau gefordert wird, als hier im Thread. Neben relativ genauen Anforderungen für Theorie-, Gehör und sonstigen Abteilungen z.B. auch, welche konkreten Musikepochen mit welchen Arten von Schwierigkeitsgraden für das Vorspiel erwartet werden.
 
Und genau das wissen wir halt alle hier nicht.

dem kann ich mich nur anschliessen... die Schwierigkeit der Stücke ist nicht allein entscheidend.
Natürlich muss man einen gewissen Grad an Schwierigkeit bewältigen können.

Ich bin selbst studierter klassischer Gitarrist. Ich habe aber relativ spät diesen Weg eingeschlagen und einige Umwege in Kauf genommen.

Das würde ich so eindeutig NICHT unterschreiben ;)

und mir wurde auch gesagt, du schaffst das nicht, u.a. von meinem damaligen Lehrer. Er hatte auch soweit Recht, dass ich mit 18/19 nicht die Aufnahmeprüfung an eine MuHo bestanden hätte. Und ich konnte vom Level der Schwierigkeit keine schwierigeren Stücke spielen als der threadersteller.
Aber es gibt ja andere Möglichkeiten. Man kann sich z.B. in einem anderen Fach an der Uni einschreiben, sich einen guten Lehrer suchen und dann irgendwann die Aufnahmeprüfung versuchen.

Zum Schluss:
Wenn jemand unbedingt den Wunsch hat, klassische Gitarre zu studieren und etwas Leidensfähigkeit mitbringt (denn die braucht man auf jeden Fall, vor & währen des Studiums) dann würde ich es mir nicht anmassen demjenigen von dem Weg abzuraten.
 
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Gibt es im MB keine studierten Klassikgitarristen, die zu den geposteten Stücken mal ein Statement abgeben oder ihr eigenes Aufnahmeprüfungsprogramm posten können? Oder lesen die einfach in der Mu Th nicht mit? Kennt wer wen aus dem A-Gitarrenbereich, den man hier mal taggen könnte?

@Disgracer

wenn er Lust hat, vll eine gute Adresse...

grüße B.B.
 
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