Guten Abend,
erstmal danke für die Punkte, ein wenig Spass ist selten verkehrt, und dann mal etwas zur Sache:
Der eine Schwachpunkt, wenn man so sagen darf, an einem Röhrenamp ist der Ausgangsübertrager, gerade für einen Bassverstärker mit hoher Leistung muss dieses Teil ein sehr hohes Gewicht haben, Eisen und nochmal Eisen, da habe ich einen mit einem EI150N Kern für 2xEL34, also 150x125x95, mehr als 12Kg, der wartet noch auf seine Bestimmung. Aber mehr als 100W werden das nicht, ein Bass-Röhrenamp mit 300Watt und einem wirklich guten AÜ wird also schon mal 40Kg auf die Waage bringen müssen, dafür kostet dieser Trafo alleine schon mehr als ein Transistoramp gleicher Leistung, und alles was darunter liegt kann es auch nicht sein, aber wer trägt sowas durch die Gegend?
Wenn der Trafo viel kleiner ist dann fehlen die richtigen Tiefen, ein 5-Saiter ist dann nur ein Show-Teil, das tiefe B wird wortwörtlich zu mind. 50% verheizt.
Ich meine wer gerne Röhrensound haben will sollte sich einen tragbaren Amp beschaffen und dazu eine Transistorendstufe dranhängen, die Speaker sind alleine schon schwer genug, und mit einem ausgerenktem Kreuz auf der Bühne zu stehen, muss nicht wirklich sein.
So weit ich weiß kann man den Bass auch recht problemlos über eine gute PA laufen lassen...
Übrigens, diesen 32Watt Röhrenamp habe ich wirklich, darin werkeln zwei PL36, sind sog. Strahlbündel-Endröhren für Schwarz-Weiß-Fernseher in der Zeilenendstufe, das gleiche Prinzip haben auch die 6L6, "Beam-Power-Tube", und einen Power-Soak habe ich auch drin, und auf halbe Leistung eingestellt, im Proberaum wenigstens, also doch nicht alles zusammengeschwindelt...
Für die Bühne nehme ich aber oft noch zwei 100Watt Transistorcombos mit, die werden am "PL36" direkt angeschlossen, mit darin eingebauten kleinen Übertragern damits keine Masseschleifchen gibt.
Und die Vorstufe - ein FET, 2SK170, MOSFET-geregeltes Netzteil, kein Brumm und wenn man etwas rauschen hören will muss man das Ohr in den Speaker halten. Und noch so ein paar Tricks. Mir gefällt der Sound einer übersteuerten Endstufe, so kurz bevor "nichts geht mehr", also "fast kaputt", das hat dann auch mit Kompression nur noch recht wenig zu tun, dafür brauche ich dann auch nicht so viele Töne zu spielen...
Gruß,
J.R.